Das Patent beschreibt eine elektrische Fahrrad-Antriebseinheit, die auf einem Zykloidgetriebe basiert – eine Technologie, die laut SRAM hohe Effizienz, geringe Geräuschentwicklung und kompakte Bauweise vereinen soll. Nach den Angaben im Patent setzt der Antrieb auf ein Zykloidgetriebe, das die Übersetzung zwischen der Tretfrequenz des Fahrers und der Motordrehzahl übernimmt.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Planetengetrieben, wie sie etwa im SRAM Powertrain mit Brose-Technologie zum Einsatz kommen, soll das Zykloidgetriebe eine konzentrierte Anordnung ermöglichen. Die Exzenteranordnung treibt dabei Zykloidscheiben an, deren spezielle Verzahnung mit Gegenzykloideinrichtungen Kräfte in Umfangsrichtung überträgt. Besonders interessant: Ein sogenannter Freischnittbereich in der Verzahnung soll laut SRAM Reibung und Verschleiß reduzieren, indem unnötige Radialkräfte minimiert werden.
Die patentierte Technik verspricht laut Beschreibung einige Vorteile: Neben einem höheren Wirkungsgrad nennt SRAM geringere Wärmeentwicklung, weniger Geräusche und eine längere Lebensdauer. Obendrein soll die kompakte Bauweise Platz und Gewicht sparen.

Integrierte Features: Freilauf und Sensorik
Der Antrieb geht über das Getriebe hinaus: SRAM beschreibt eine hermetisch gekapselte Einheit, die das Zykloidgetriebe flüssigkeitsdicht vom Motor trennt. Eine Axialfreilaufeinrichtung soll die Abtriebswelle bei Bedarf entkoppeln, wobei scheibenförmige Koppelelemente aus Polymerwerkstoff Geräusche und Gewicht reduzieren könnten. Zudem ist eine Drehzahlsensoreinrichtung integriert, die die Tretlager-Drehzahl berührungslos misst – mit einem Tachoelement, das platzsparend in den Freilauf eingebaut ist.
Bemerkenswert ist auch die Elektronik: Eine ringförmige Platine könnte laut Patent mehrere Sensoren (Drehzahl, Drehmoment, Geschwindigkeit) vereinen, was Verkabelung und Bauraum minimiert. Für die Geschwindigkeit wird ein Sensor ähnlich wie bei Bosch genannt, der die Laufrad-Drehzahl über einen Magneten erfasst.
Technische Implikationen
Das Zykloidgetriebe könnte laut Patent die Anforderungen an E-Bike-Antriebe neu definieren. Während traditionelle Systeme oft Platz für Planetengetriebe und Motor nebeneinander benötigen, erlaubt die konzentrierte Anordnung eine schlankere Konstruktion. Die genannten Vorteile wie geringere Geräuschentwicklung und höhere Effizienz zielen klar auf den Einsatz im Gelände ab, wo Leistung und Zuverlässigkeit entscheidend sind.
Das Patent als PDF
Würdest du einen E-Bike-Antrieb mit Zykloidgetriebe ausprobieren?
10 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumHab mir mal die ganzen Grafiken angesehen.
Und da ich schon eBike Motoren in ihren Einzelteilen gesehen habe, muss ich schon sagen: Respekt, so ein Teilegrab in dem Bauraum unterzubringen. Aber es sieht im Verhältnis sehr aufwändig aus. Allein die Anzahl der notwendigen Wälzlager ist schon heftig.
Für alle die, die auch nicht wissen was das für ein Getriebe ist .-)
https://www.tec-science.com/de/getr...etriebe/wie-funktioniert-ein-zykloidgetriebe/
Ein "Harmonic drive" ist ein Spannungswellengetriebe: https://de.wikipedia.org/wiki/Harmonic_Drive#:~:text=Ein Harmonic Drive (auch Spannungswellengetriebe,hohe Übersetzung und Steifigkeit auszeichnet.
(Kannte ich bis dato garnicht).
Das elastische Element im TQ-Motor wird wohl der graue Ring im Schaubild auf o.verlinkter TQ-Website sein, der innen die Wellenstruktur und aussen einige doppelte Nuten in axialer Richtung aufweist.
Edit: Hier im Video bestätigt sich das:
Wenn meine Schlussfolgerungen richtig sind, ist das Prinzip zwar ähnlich dem SRAM-Patent, aber eben doch unterschiedlich genug um ein eigenes Patent durchzusetzen.
Wird spannend!
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