Die Amerikaner von Stan’s NoTubes sind vorwiegend bekannt für Laufräder und Dichtmilch, mit den neu entwickelten M-Pulse-Naben bringen sie nun ein intelligentes Einrastsystem auf den Markt, welches herkömmliche Naben in ihrer Funktion und Haltbarkeit übertreffen soll. Der größte Vorteil liegt im reduzierten Widerstand, welcher durch Einsatz von Magnettechnik möglich wird. Alle Infos zu den neuen Naben findet ihr hier.
Laut eigenen Aussagen haben die Laufradspezialisten von Stan’s NoTubes zwei Jahre Entwicklungsarbeit und Feintuning in die neuen M-Pulse-Naben investiert. Dabei wurde mithilfe von hochwertigen Materialien und einem intelligenteren Einrastsystem eine zuverlässige Nabe kreiert, die weniger Widerstand als herkömmliche Naben mit Sperrklinke und Ratsche aufweist.
Das Besondere an den neuen Naben ist deren Herzstück, ein stabiles System mit sechs Sperrklinken, welche mit Neodym-Magneten aus seltenen Erden ausgestattet sind. Dabei benötigt die M-Pulse-Nabe, dank ihrer 216 Eingriffspunkten, nur eine 1,66° Drehung, um die zu übertragende Kraft an das Hinterrad weiterzuleiten. Sobald eingerastet, finden mehrere Zähne an jeder Sperrklinke Gegenhalt im Ratschenring aus gehärtetem Stahl, dabei soll der Magnet die optimale Ausrichtung jeder Sperrklinke gewährleisten. Hierdurch sollen M-Pulse-Freiläufe nicht nur zuverlässiger und konsistenter als herkömmliche federbasierte Sperrklinkenkonstruktionen einrasten, sondern durch ihre Magnet-Sperrklinken den größten Vorteil realisieren: reduzierte Reibung und Drehwiderstand beim Rollen.
Das Einrastsystem der neuen M-Pulse-Nabe basiert dabei auf einer der einfachsten und haltbarsten Version des Magnet-Sperrklinkendesign der Firma Project321, welche Freikörper, Magnetsperrklinken, Sperrklinkenringe, Abstandshalter und Achsen in CNC-Kleinserie in deren Produktionsstätte im amerikanischen Oregon herstellt. Komplettiert werden die Naben durch Stan’s NoTubes in deren Hauptsitz, was eine möglichst hohe Qualitätskontrolle und damit verbundene Präzision ermöglichen soll.
Aber warum sollen Magnete besser sein? Im Vergleich zur Magnettechnik versuchen konventionelle mechanische Sperrklinkenfedern ständig in den Sperrklinkenring zu drücken, dabei ist die Druckfeder am schwächsten, wenn sie vollständig ausgefahren ist, also wenn die Zähne von Sperrklinke und Ratschenring ineinander greifen. Sobald man jedoch rollt und die Zähne der Sperrklinke sich, aus denen des Ratschenrings lösen muss, wird die Druckfeder komprimiert und übt damit mehr Kraft aus, was schlussendlich zu erhöhtem Widerstand und Reibung führt.
Im Gegensatz zu Druckfedersystemen nutzen die M-Pulse-Naben die Zugkraft von Neodym-Magneten, um den Widerstand auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, während sie dennoch in der Lage sind, zuverlässig einzurasten, sobald man ins Pedal tritt. Die magnetischen Zugfedern sind am stärksten, wenn die Sperrklinke eingerastet ist, und am schwächsten im Leerlauf – somit ein ideales Szenario zur Reduzierung des Widerstands. Die von Project321 zum Patent angemeldete Platzierung der kleinen, aber leistungsstarken Magneten ermöglicht eine schnelle und konsistente Selbstausrichtung der Sperrklinken während des Einrastens und soll dabei eine Nabe schaffen, welche fast keinen Widerstand beim Rollen erzeugt.
Zudem sollen die magnetischen Sperrklinken und der Ratschenring aus gehärtetem Stahl herkömmliche mechanische Federn überdauern, da diese mit der Zeit ermüden und an Spannung verlieren können.
Um die neue Magnettechnik vor Umwelteinflüssen zu schützen, wurde auch der Freilaufkörper samt Hauptdichtungsdesign neu entwickelt. Dabei ist jedes Lager – man setzt auf Enduro Bearings mit reibungsoptimierter Fettfüllung – der M-Pulse-Nabe abgeschirmt und ist damit vor Wasser und Schmutz geschützt. Die Sperrklinken sind mit mehreren Zähnen versehen und bieten damit eine größere Oberfläche, um die Last zu verteilen und das Einrasten zu verbessern. Zudem wurde der Winkel der Sperrklinken optimiert, um die Belastung auf den rotierenden Lagern zu reduzieren und so die Haltbarkeit bei großem Drehmoment zu erhöhen. Des Weiteren verfügen die Naben über eine einstellbare Vorspannung, welche den Widerstand verringern und die Haltbarkeit der Lager erhöhen soll. Stans NoTubes gewährt dabei für ihre magnetisierten M-Pulse-Naben 5 Jahre Garantie.
Erhältlich sind die M-Pulse-Naben in verschiedenen Laufradsätzen der Firma Stan’s NoTubes: ob in Kombination mit der Flow MK4-Felgen, Arch MK4 oder der 25 mm schmalen Crest MK4. Die M-Pulse-Naben verfügen obendrein über optimierte Flansche für homogene Verteilung der Speichenspannung auf beiden Seiten der Felge und sind dabei so ausgelegt sind, dass eine einzige Speichenlänge für einen kompletten MK4-Laufradsatz verwendet werden kann. Die Carbon-Laufräder der CB7- und Podium SRD-Serie kommen ebenfalls mit den neuen M-Pulse-Naben. Bei den Downhill und Enduro Laufrädern der EX3-Serie (wir berichteten bereits über die Flow EX3), sowie der günstigeren S2-Serie muss man auf die neuen Magnet-Naben verzichten, hier wird auf die haltbaren E-Sync-Naben mit 8,18° Eingriffswinkel gesetzt.
Zu den M-Pulse-Optionen gehören Shimano Micro Spline-, HG- oder SRAM XDR-Freilaufnaben mit 6-Schrauben- oder Centerlock-Bremsen.
Weitere Informationen findet ihr unter www.notubes.com.
Wer von euch ist schon im Besitz einer M-Pulse-Nabe, was sagt ihr zum Rollwiderstand?
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