Während die Werkstätten aktuell noch geöffnet bleiben dürfen, um auch weiterhin dank Fahrrad mobil sein zu können, müssen die Händler ihre Verkaufsräume schließen. Für Radläden ist dies ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt:
Der Frühling – und damit eigentlich die beste Verkaufszeit – ist da und die Lager sind randvoll mit neuen Rädern und Teilen. Der Termin, an denen der Lagerbestand beim Hersteller bezahlt werden muss, rückt näher. Und damit rollt auf alle Händler neben den laufenden Kosten wie Strom, Miete und Mitarbeiter ein richtig großes Brett zu.
So hilft MTB-News.de:
Wir müssen unsere lokalen Bikeshops unterstützen, damit wir nach der Krise auch weiterhin Händler vor Ort haben! Lokale Händler können:
- Provisionsfrei über uns verkaufen. Im Bikemarkt können Händler ohne Provision oder Einstellgebühren soviel verkaufen, wie sie möchten. Diese Regelung bezieht sich auf alle Fahrradhändler – egal ob neu im Bikemarkt oder dort bereits aktiv. Die Regelung gilt ab sofort erstmal bis zum 30. April. (Danach gelten wieder die regulären Provisionssätze.)
- (Fast) kostenlos Werbung bei uns lokal schalten. Für einen symbolischen Betrag können Händler im April zielgerichtet auf MTB-News.de, eMTB-News oder Rennrad-News.de werben. Ablauf: Ein Händler sendet uns über dieses Formular die notwendigen Infos zu, wir entwerfen die Werbebanner und liefern die Werbung (optional) in der geografisch gewünschten Region aus. So bekommt jeder Nutzer hier Werbung von einem lokalen Bikeshop- oder Service in seiner Nähe. Wahlweise erfolgt die Werbeschaltung auf MTB-News, auf eMTB-News, auf Rennrad-News oder auf allen unseren Plattformen zusammen. Limit: 100 Händler)
Du kennst einen Händler, dem eine oder beide Maßnahmen helfen könnte? Informier ihn über unser „Hilfsprogramm“!
(MTB-News ist mit riesigem Abstand die größte Seite im deutschsprachigen Internet rund um Fahrräder – kombiniert mit eMTB-News und Rennrad-News.de kannst du es dir wie eine Supercombo aus Superman plus Batman plus Spiderman vorstellen!)
Wie kannst DU helfen?
Klar ist, dass unsere Maßnahmen nur einen kleinen Tropfen auf dem heißen Stein darstellen. Deshalb gibt es hier noch einige Aktionen, mit denen ihr selbst euren Händlern unter die Arme greifen könnt:
- Gutscheine kaufen
- viele Händler bieten aktuell eine Art Mini-Onlineshop an oder sind im Bikemarkt aktiv und liefern bei telefonischer oder schriftlicher Bestellung kontaktlos an die Haustüre. Erkundigt euch einfach bei eurem Händler!
- Bring dein E-Bike jetzt zum Service und lass die Inspektion machen!
- Mach deinen Adblocker auf MTB-News.de aus, damit du ggfs. die Werbung deiner lokalen Bike-Händler siehst
Beispiele für weitere gute Ansätze von Händlern:
- Das Fahrradgeschäft „Die Edelhelfer“ aus Recklinghausen bietet Beratung per Telefon und Whatsapp-Video, sowie Service und kostenlosen Versand an.
- Fahrrad Fuchs aus Groß Gerau stellt Infos zu den Abläufen in einem Youtube-Video vor
Die Regelungen zu den Schließungen sind auf Landesebene unterschiedlich geregelt – wenn du Händler bist lies dir die genaue Regelung in deinem Bundesland durch um ggf. mit kreativen Lösungen wie in den Beispielen oben auch weiterhin bspw. Online-Bestellungen entgegennehmen zu können und deine Waren dann per Auslieferung an den Kunden zu bringen.
Wir haben das Thema noch mit zwei bekannten Persönlichkeiten unserer Branche besprochen:
Sebastian Tegtmeier von Santa Cruz Bicycles aus Sicht eines Premiumherstellers:
Ich mache mir keine großen Sorgen um die Hersteller oder großen Onliner, aber ich habe große Sorgen um die kleinen, von Leidenschaft getriebenen Händler: neben den normalen laufenden Kosten haben sie sich oft auch für viel Geld (= Kredit) Fahrräder ins Geschäft gestellt, die normalerweise im Frühjahr an die Kundschaft verkauft werden. Dieses Geschäft bleibt aber nun aus und die Händler auf der Ware und damit auf den Krediten sitzen. Jede Idee, den kleinen Händler um die Ecke zu unterstützen ist wertvoll und mit dieser Aktion erhält der Händler überregionale Aufmerksamkeit und kann sein Angebot einer deutlich größeren Zielgruppe anbieten.
Arne Grammer vom Bikeshop Freiburg gibt hier noch exemplarisch einen kurzen Überblick aus Sicht eines kleinen Radladens:
Gerade für Bikeshops ist der Zeitpunkt ungeschickt. Der Frühling ist da und wir sind startbereit. Das Lager ist voll mit Bikes und Zubehör und die kommenden Wochen sind eigentlich die Wichtigsten im ganzen Jahr. Jetzt ist es wichtig, trotzdem beim lokalen Händler zu kaufen. Sonst wird’s eng in ein paar Monaten.
Das ist auch ganz einfach, wir beraten euch genau so gut wie sonst im Shop per Telefon und Mail. Ihr könnt die meisten unserer Artikel online sehen und bestellen. In der näheren Umgebung bringen wir euch die Sachen mit unserem Lastenrad sogar vorbei. Alle anderen bekommen die gewünschten Teile und Bikes kostenlos geschickt. Und wenn ein Helm oder Protektor mal nicht passt, ist der Umtausch auch kein Problem. Unsere Werkstatt ist normal offen. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für einen großen Service! Dann ist dein Bike so richtig fit, wenn das Ganze rum ist. In unserem Hof ist genug Platz, um eine Annahme und Abholung mit ausreichend Abstand zu machen. Die Zahlung erfolgt ebenfalls kontaktlos.
Hast du noch Ideen, wie man den lokalen Händlern unter die Arme greifen könnte? Her damit in den Kommentaren!
15 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIrgendwie frage ich mich manchmal schon...
Ich würde eher sagen, jeder der sich selbst die Schuhe binden kann sollte erstmal den Ball etwas flach halten und abwarten.Da sollen Leute, die jetzt grade mal 60% von ihrem ohnehin schon niedrigen Lohn und Gehalt bekommen jetzt im Zweifelsfall Händler unterstützen, zu denen Sie all die Jahre aus gewissen Gründen nie gegangen sind...
Vielleicht sollte man mal ne Petition starten, dass Händler nicht nur ihren Buddies und denen die sich's leisten könnten ohne zu murren Rabatte geben, sondern denen, die ohnehin zu knabbern haben.
Grade wenn's um die Schließung von Läden geht.
Ich habe z.b. auf der Stadler Site gelesen, dass 2 Filialen in Berlin und Eine in Leipzig bereits geöffnet hat.
Klar werden denen die Kunden nicht die Türen einrennen, aber wer vorhatte sich ein Rad zu kaufen oder irgendwas dran rum zu basteln, wird's großteils um 2-3 Wochen verschieben.
Dass die aktuelle Krise für manche Händler nicht einfach ist und den ein oder anderen an den Ruin treibt- keine Frage.
Betrifft aber auch den ein oder anderen Nicht Unternehmer, der in den Monaten zuvor evtl. deutlich weniger verdient hat und keine Polster hat.
Es gibt auch sowas wie unternehmerisches Risiko, das sollte man bei allem Verständnis nicht ganz vergessen.
Diese verschrobene Vorstellung kommt evtl. auch von der doch recht undurchsichtigen, für den "Normalbürger" schwer einzusehenden Struktur der Branche(n).
Das das Geschäft einbricht stellt niemand in Frage.
Aber wo bleibt eigentlich der Schutz-/Rettungsschirm für die Wintersporthändler, die den vergangenen Winter praktisch 100% Verlust hatten?
Bei uns im Bayrischen Wald/Rusel konnte man diesen Winter 2 Tage auf Dreck langlaufen, Skifahren ging praktisch gar nicht.
Der Winter ist zuende, Frühling ist voll im Gang und Sommer kommt noch.
Ist halt mal so unsere Rechtslage
Du vergleicht hier Äpfel mit Birnen.
Es geht um die allgemeine Schließung der lokalen Marktplätze, das ist doch nicht zu vergleichen mit dem Geschäft der Wintersportbranche.
Dann müsste der Händler der Winterjacken nicht verkaufen konnte auch unterstützt werden. Im verregneten Sommer subventionieren wir dann den Eisverkäufer etc. etc.
Das sind zwei Paar Schuhe.
@ Bembes,
Eigentlich sind die "lokalen Marktplätze" der Fahrradhändler ja nicht komplett geschlossen nur eingeschränkt.Letztendlich geht's darum, dass Händler aufgrund irgendwelcher Umstände von aussen kein Geschäft mehr machen.
Da interessieren den Wintersporthändler weder Äpfel noch Birnen, wenn er er pleite macht "ohne was dafür zu können".
Was verstehst du denn unter
Denn soweit ich das sehe verbietet niemand einem Fahrradhändler weiter online oder per Telefon zu verkaufen.
Jetzt kann man den nächsten Schritt gehn und schreiben, dass die Händler ja kaum mehr irgendwas verkaufen können, weil Lieferwege nicht mehr funktionieren, Produkte nicht mehr produziert werden.
Nur wie soll in dem Fall der Kunde Händler unterstützen?
Ketzerisch könnte man sagen, die Fahrradhändler profitieren von der Krise, weil viele Leute jetzt wochenlang zuhause sitzen müssen und vor lauter Langeweile Fahrräder bestellen.
Das hielte ich für eine durchaus überlegenswerte Aktion. Wie heisst's so schön? Eigentum verpflichtet. Und dann noch das mit den stärkeren Schultern.
Wobei ich eher das mit dem "Der Teufel scheisst auf den größten Haufen" befürchte.
Theoretisch erhalten Unternehmer, die die letzten Jahre am Konkurs nagten ohnehin keine Unterstützung.
Zumindest in Bayern, wenn man mal das entsprechende Formular durchliest.
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