Steckbrief: Thömus Lightrider E2 Pro
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain, Enduro, Freeride |
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Federweg | 140-170 mm/140-160 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Shimano |
Akkukapazität | 726 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 23,0 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: M) |
Website | thoemus.ch |
Der Thömus Lightrider E2 Pro kombiniert einen leichten Carbon-Rahmen samt moderner Geometrie mit einem 726 Wh starken Akku. Dieser ist in den Rahmen integriert, kann aber dank Security-Lock-Key mit nur einer Drehung des Schlüssels aus dem Rahmen entnommen werden. Übrigens ist der Lightrider auch noch als Modell ohne „Pro“ zu haben, hier mit kleinerem 500-Wh-Akku – hier geht es preislich schon bei 3.990 CHF los, während man für das Pro-Modell mindestens 5.590 CHF auf den Tisch legen muss. In Sachen Motor kommt der neue Shimano Steps EP8 zum Einsatz.
Das E-Enduro steht auf 29″ großen Laufrädern und will dank der ausgewogenen Geometrie in jeder Lebenslage eine gute Figur machen – je nach Aufbau und Anforderungen des Fahrers. Hier kommt das Customizing-Prinzip des Schweizer Herstellers ins Spiel, das einen komplett individuellen Aufbau des Bikes genau nach den Vorstellungen des Fahrers ermöglicht. Unser Testbike kommt mit 170 mm Federweg an der Front und 160 mm am Heck. Wahlweise ist das E-Bike aber auch mit 140 mm Federweg am Hinterbau erhältlich. Die Ausstattung unseres Testbikes ist durchweg auf hohem Niveau. So wechselt das von uns getestete Modell für 10.310 CHF den Besitzer.
Hier findest du weitere E-Mountainbike Vergleichs- oder Einzeltests von eMTB-News.de
Bei diesem Modell stellt sich uns die elementare Frage:
Kann das E-MTB mit der gewaltigen Akku-Kapazität überzeugen?
Geometrie
Die Geometrie des Thömus Lightrider E2 Pro fällt modern und ausgewogen aus. Es ist in vier verschiedenen Rahmengrößen von S bis XL zu haben.
Man setzt auf 29″-Laufräder in Kombination mit einem moderat langen Reach (441 mm in Größe M) und einem eher flachen Lenkwinkel von 65,1°. Die mit 455 mm eher langen Kettenstreben sollten vor allem in steilen Uphills ihre Vorteile ausspielen und dafür sorgen, dass das Vorderrad am Boden bleibt. Der Sitzwinkel fällt mit 74,6° angenehm steil aus.
Die Kombination aus eher flachem Lenkwinkel und längerem Reach soll für Sicherheit und Spaß in der Abfahrt sorgen, während der 74,6° steile Sitzwinkel und die moderat langen Kettenstreben Uphill-Qualitäten versprechen.
Erhältliche Rahmengrößen: S, M, L, XL
Gemessene Überstandshöhe: 735 mm (Rahmengröße M)
Gewicht: 23,0 kg (Rahmengröße M)
Rahmengröße | S | M | L | XL |
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Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 410 mm | 441 mm | 470 mm | 495 mm |
Stack | 619 mm | 628 mm | 637 mm | 641 mm |
STR | 1,51 | 1,42 | 1,36 | 1,29 |
Lenkwinkel | 65,1° | 65,1° | 65,1° | 65,1° |
Sitzwinkel, effektiv | 75° | 74,6° | 74,3° | 74,1° |
Oberrohr | 576 mm | 613 mm | 649 mm | 678 mm |
Steuerrohr | 100 mm | 110 mm | 120 mm | 125 mm |
Sitzrohr | 400 mm | 440 mm | 480 mm | 500 mm |
Kettenstreben | 455 mm | 455 mm | 455 mm | 455 mm |
Tretlagerhöhe | 355 mm | 355 mm | 355 mm | 355 mm |
Federweg (hinten) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Federweg (vorn) | 170 mm | 170 mm | 170 mm | 170 mm |
Ausstattung
In Sachen Ausstattung hat der Käufer die Qual der Wahl. So kann beim Rahmen zwischen 140 und 160 mm Federweg gewählt werden. Dieser lässt sich dann mit einer Federgabel von 140 bis 170 mm Federweg ausstatten. Auch bei der Laufradgröße hat man dank Flip-Chip die Möglichkeit mit 29″, Mullet oder 27,5″ unterwegs zu sein. Weiterhin lässt sich vom Antrieb über die Bremsen und Laufräder bis hin zur Anzahl der Spacer so ziemlich alles individuell konfigurieren. Falls der Konfigurator die gewünschten Anbauteile nicht enthält, bietet Thömus zudem an, so ziemlich alle anderen Teile zu besorgen und das E-MTB wie gewünscht aufzubauen.
Somit lässt sich der Thömus Lightrider E2 Pro ganz individuell nach Wunsch konfigurieren – Hilfestellung bieten drei wählbare Vorkonfigurationen. Preislich geht es für das Pro-Modell bei 5.590 CHF los, wem ein kleinerer 500 Wh Akku ausreicht wird bei dem Modell ohne „Pro“ ab 3.990 CHF fündig. Das von uns getestete Modell wechselt für 10.310 CHF den Besitzer. Inkludiert sind beim Kauf zudem umfangreiche Service-Leistungen im Rahmen des „Thömus Service Plus Pakets“. Mit dabei sind zwei Mal Basisservice und zwei Jahre Option auf individuelle Anpassung (Unterstützung bei Einstellung des E-MTBs und bei Bedarf gratis Austausch von Lenker, Vorbau und Sattel).
Unser Testrad kommt für den recht hohen Preis mit einer hochwertigen Individual-Ausstattung. Das Fahrwerk besteht aus einer Fox 38 Float Factory Grip2 mit Kashima-Beschichtung und 170 mm Federweg. Die 160 mm am Heck werden von einem Fox Float DPX2 Factory verwaltet. Knackige Schaltvorgänge garantiert die Shimano XT-Schaltgruppe und auch für die massive Bremspower ist eine Shimano XT-Bremsanlage mit vier Kolben verantwortlich. Das schicke Cockpit stammt aus eigenem Hause und sollte mit 780 mm für die meisten Enduristen den Sweet-Spot in Sachen Breite treffen. Als Laufräder kommen robuste und relativ leichte DT Swiss HX1501 mit 30 mm Innenweite zum Einsatz. Auf den breiten Felgen ist das Gripmonster Schwalbe Eddy Current aufgezogen. Dank des recht kurz ausfallenden Sattelrohrs passt problemlos eine Kind Shock LEV Integra mit satten 175 mm ans Rad, die mit top Funktion und Ergonomie überzeugt. Der Reifen ist zwar alles andere als leicht, bietet aber eine unerschütterliche Pannenresistenz und für den Testzeitraum über Winter einfach extrem viel Halt auf matschigen Trails. Erwähnenswert ist zudem der Akku, der mit 726 Wh über eine gewaltige Kapazität verfügt. Trotzdem schafft es das Testbike in Rahmengröße M auf ein Gewicht von lediglich 23,0 kg.
- Federgabel Fox Float 38 Grip2 (170 mm)
- Dämpfer Fox Float DPX2 (160 mm)
- Schaltung Shimano XT
- Bremsen Shimano XT
- Motor Shimano Steps EP8
- Akku/Kapazität 726 Wh
- Display Shimano Steps EP8
- Reifen Schwalbe Eddy Current
- Cockpit Thömus Alu Riser 15 mm (780 mm) / Thömus TIC (45 mm)
- thoemus.ch
Frame | Rahmen | Thömus Lightrider E2 Pro |
Fork | Gabel | Fox Float 38 170mm GRIP2 |
Shock | Dämpfer | Fox Float DPX2 |
Shifter | Schalthebel | Shimano XT |
Derailleur | Schaltwerk | Shimano XT |
Cassette | Kassette | Shimano XT |
Cranks | Kurbel | Shimano |
Brakes | Bremse | Shimano XT |
Wheels | Laufräder | DT Swiss HX1501 30 mm 29″ |
Tires | Reifen | Schwalbe Eddy Current |
Seat | Sattel | Selle Italia X-Land Flow |
Seatpost | Sattelstütze | Kind Shock LEV Integra 175 mm |
Bar | Lenker | Thömus Alu Riser 15mm | 780mm |
Stem | Vorbau | Thömus TIC -8° | 45mm |
Motor | Motor | Shimano Steps EP8 |
Display | Display | Shimano Steps EP8 |
Battery | Akku / Kapazität | 726 Wh |
max. Torque | Max. Drehmoment | 85 Nm |
Weight | Gewicht | 23,0 kg |
Price (RRP) | Preis (UVP) | 10.310 CHF |
Motor & Akku
Der neue Shimano EP8 überzeugt nicht nur mit seinem geringen Gewicht von nur 2,6 kg, sondern dank 85 Nm Drehmoment auch mit ordentlich Druck, um auch in steilem Gelände keine Kompromisse eingehen zu müssen. So liegt der Thömus Lightrider E2 trotz gewaltigem 726-Wh-Akku bei nur 23,0 kg Gewicht – was wirklich große Touren ermöglicht. Das Pedalieren oberhalb der 25 km/h fühlt sich noch natürlicher an als beim Vorgänger und ist gefühlt nahezu widerstandslos. Leider ist beim Erreichen der 25-km/h-Grenze jedoch ein deutliches Klack-Geräusch zu hören, das so gar nicht zu dem sonst extrem leisen Motor passen will.
Neben dem bekannten Modus „Aus“ sind weiterhin die bekannten drei Unterstützungsmodi „Eco“, „Trail“ und „Boost“ vorhanden, deren Unterstützungsverhalten sich zudem über die Smartphone-App an die persönlichen Vorlieben anpassen lässt. Angenehm ist, dass die Motorunterstützung sehr schnell einsetzt, was das Anfahren in steilem und technischem Gelände erleichtert.
Der Akku ist mit nur einer Drehung des Schlüssels extrem schnell entnommen und kann so auch in der Wohnung geladen werden. Die Ladebuchse liegt direkt hinter dem Steuerrohr und ist so leicht zugänglich und vor dem gröbsten Dreck geschützt. Durch die elegante und einfach zu bedienende magnetische Abdeckklappe ist sie zusätzlich abgesichert. Auch der Einschalt-Knopf liegt übrigens leicht zugänglich auf dem Oberrohr.
Leider klapperte der Akku im Test etwas und schloss er an der Unterseite nicht zu 100 % sauber ab. Diese Probleme sind laut Thömus bekannt und für die Zukunft bereits behoben. Wir hatten die Möglichkeit uns bei einem zweiten Testrad davon zu überzeugen, dass die Probleme bereits behoben sind.
- Motor: Shimano Steps EP8
- Akku: 726 Wh
- Leistung: max. 250 Watt
- Max. Drehmoment: 85 Nm
- Display: Shimano Steps EP8
Shimano EP8:
Der neue Shimano EP8 wurde Ende August 2020 vorgestellt. Er ist mit 2,6 kg gegenüber seinem Vorgänger Steps E8000 um 300 g leichter geworden und aufgrund seiner Spezifikationen ein idealer Motor für ein leichtes E-Mountainbike. Dazu passend hat Shimano einen Akku mit 630 Wh im Programm und liefert auch für dieses Motor-System das Farbdisplay SM-EC800.
Video Shimano EP8
Die Keyfacts des EP8:
- Gewicht 2,6 kg (300 g leichter als der Vorgänger Steps E8000)
- Drehmoment maximal 85 Nm mit bis zu 400 % Unterstützung
- Q-Faktor 177 mm
- Kompakte Bauweise sorgt für mehr Bodenfreiheit in technischen Passagen
- Verbesserter Kupplungsmechanismus für weicheres Fade-out/Fade-in bei der Unterstützungsgrenze
- Um 36 % reduzierter Tretwiderstand ermöglicht müheloses Pedalieren über 25 km/h
- Zwei unterschiedliche Setups Individuelle Anpassung via E-Tube-App mit verschiedenen Leistungsparametern
- Shimano Farb-LCD-Display gut lesbar, knackscharf und integriert am Lenker untergebracht
Neugierig auf den Shimano EP8? Hier beantworten wir die häufigsten Fragen zum neuen Shimano EP8: Shimano EP8 – Fragen und Antworten
Mit den Unterstützungsstufen ECO, TRAIL und BOOST deckt die Software alle erdenklichen Aufgabenfelder ab, die man an einen Motor stellt. Der Eco-Modus reduziert die Power, erhöht aber dafür die Reichweite. Mit dem progressiven Trail-Modus kommt Dynamik ins Spiel, denn dieser liefert nicht stoisch 60 % der maximalen Power, sondern die passende Power zur jeweiligen Anforderung. Die Software analysiert die Leistung des Fahrers und gibt genau die passende Unterstützung, die gerade benötigt wird. Das Pedalieren fühlt sich hier besonders natürlich an. Hier liegt die Kombination zwischen Unterstützungspower und Reichweite am höchsten. Boost ist klar, hier wird immer Vollgas gegeben. Der Shimano EP8 leistet in der Spitze 85 Nm Drehmoment, ist in Sachen Hitzeanfälligkeit komplett unauffällig und arbeitet sehr leise.
Die Unterstützungsmodi lassen sich per App am Smartphone individuell konfigurieren. Mit iOS und Android kompatibel.
Beim Display gibt es eigentlich nur ein Wort zu sagen und das richten wir direkt an die Entwickler bei Shimano: Chapeau! Das smarte Display ist klein, robust, wertig verarbeitet und geschützt hinter dem Lenker angebracht, genau so muss das sein! Egal ob auf dem Weg zur Eisdiele oder in ruppigstem Gelände, dank der knackigen Schärfe in Kombination mit den satten Farben ist es jederzeit möglich, alle Informationen schnell zu erfassen und abzulesen. Die dynamische LCD-Anzeige zeigt an, in welchem Gang man sich befindet und macht mit unterschiedlichen Farben schnell erkennbar, welcher Unterstützungs-Modus gerade gewählt wurde. Mittels Smartphone-App und Bluetooth lassen sich diverse Einstellungen auf den jeweiligen Geschmack anpassen. Wer gern trainiert und dazu Daten braucht, der kann sich beispielsweise auch seine Trittfrequenz anzeigen lassen. In Summe ist dieser Mix aus kompaktem Motor, kraftvoller Unterstützung und dem unschlagbaren Display ein echter Tipp für jede*n E-Bike-Interessierte*n.
Hier findest du noch mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.
Tatsächliche Reichweite
40,3 km
1.490 hm
1 h 51 min
Hier gibt es die genauen Details der Testrunde mit dem Thömus Lightrider E2 Pro.
Laborwerte sind gut und schön, aber in der Realität sieht es leider oftmals anders aus. Deshalb fahren wir einen ganz eigenen Testzyklus für euch. 40,3 km / 1.490 hm – diese Daten ermittelten wir in Testfahrten, bei denen wir immer in der maximalen Unterstützungsstufe fahren, bis der Akku komplett leer ist. Bitte beachtet, dass diese ermittelten Werte nur als Richtwert zu verstehen sind und in keinster Weise die Ergebnisse aus einem genormten Labortest widerspiegeln. Wenn dieses E-Bike in niedrigeren Unterstützungsstufen gefahren wird, erhöht sich die Reichweite deutlich.
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Auf dem Trail
Uphill
So sind auch lange Anstiege bequem zu bewältigen – und mit dem 726 Wh starken Akku verlangt das E-Enduro förmlich nach großen Touren mit langen Uphills.
Die Sitzposition auf dem Thömus Lightrider E2 Pro ist dank des steilen Sitzwinkels und des moderat langen Reachs sehr angenehm. So sind auch lange Anstiege bequem zu bewältigen – und mit dem 726 Wh starken Akku verlangt das E-Enduro förmlich nach großen Touren mit langen Uphills. Der Shimano Steps EP8-Motor stellt stets massig Power bereit, lässt sich aber in rutschigem Gelände auch gut dosieren. Der Hinterbau bleibt unter Antriebseinfluss sehr ruhig, sodass man den Climb Switch am Dämpfer eigentlich nie benutzen muss.
Dank der eher langen Kettenstreben kann man auch in steilen Anstiegen in einer neutralen Sitzposition bleiben, ohne dass das Vorderrad zu steigen anfängt. So behält man auch in technisch steilen Uphill-Passagen die Kontrolle, wobei man in Verbindung mit dem nicht zu tiefen Tretlager auch verblockte Passagen meistert, ohne ständig mit dem Pedal aufzusetzen. In engen Kehren spielt zudem der nicht zu flach gewählte Lenkwinkel seine Vorteile aus, da kein kippeliges Fahrverhalten aufkommt. Die Kombination aus aktivem Hinterbau und grobstolligen Eddy Current-Reifen sorgt dabei stets für mächtig Grip.
Downhill
Der gute Gegenhalt des Fahrwerks fällt in schnellen Anliegern, Absprüngen und bei dynamischen Fahrmanövern positiv auf.
Bei anspruchsvollen Abfahrten behält man dank der Kombination aus solide arbeitendem Fahrwerk mit massig Federweg und dem massiven Grip der Schwalbe Eddy Current-Bereifung stets die Kontrolle. Dabei gibt der Hinterbau dem Fahrer stets Feedback vom Untergrund und fühlt sich nicht so plüschig-sänftenmäßig an wie einige Konkurrenten. Wird es extrem steil und technisch, erfordert der Lightrider dadurch etwas mehr Körpereinsatz, um auf Spur gehalten zu werden – hier fällt auch die nicht zu aggressiv ausfallende Geometrie ins Gewicht. Diese beschert dem E-MTB aus der Schweiz aber eben auch seine starken Allround-Fähigkeiten.
Der gute Gegenhalt des Fahrwerks begeistert dagegen vor allem in schnellen Anliegern, Absprüngen und bei dynamischen Fahrmanövern. Trotzdem spricht der Hinterbau sensibel an, wodurch stets viel Grip generiert wird, und bietet eine ordentliche Endprogression für harte Schläge. Die Fox 38-Federgabel arbeitet wie gewohnt auf extrem hohem Niveau und garantiert mit ihrer hohen Steifigkeit viel Kontrolle. Der Hinterbau des E-Enduros fällt dagegen eher weich aus, was ein eher fehlerverzeihendes Fahrverhalten mit sich bringt. Enduro-Racer, die stets auf der Suche nach der schnellsten und exaktesten Linie sind, könnten sich hier aber eventuell mehr Steifigkeit wünschen.
Trail
In Verbindung mit dem tiefen Schwerpunkt und dem hohen Gegenhalt, den das Fahrwerk bietet, machen verspielte Trails extrem viel Freude.
Die Paradedisziplin des Lightriders sehen wir vor allem im Trail-Bereich. Denn trotz des großen Akkus kommt das E-MTB mit 23,0 kg auf ein recht leichtes Gewicht. In Verbindung mit dem tiefen Schwerpunkt und dem hohen Gegenhalt, den das Fahrwerk bietet, machen verspielte Trails extrem viel Freude. Das E-Enduro lädt förmlich dazu ein, mit viel Geschwindigkeit um enge Kurven gepresst zu werden. Hier profitiert man stark vom nicht zu flach gewählten Lenkwinkel und der sehr gut ausbalancierten Geometrie. So gehen auch Kurven am Griplimit aufgrund des kontrollierten Ausbrechverhaltens meistens gut aus. Auch verspielte Fahrmanöver legt man mit dem Rad gerne ein, wobei es für den Manual aufgrund der länger ausfallenden Kettenstreben schon etwas Nachdruck verlangt.
Auch das Beschleunigen aus Kurven heraus macht mit dem kraftvollen Shimano Steps EP8-Motor richtig Freude. Selbst über die 25-km/h-Grenze hinaus tritt man aufgrund der guten Entkopplung des Motors und des effizienten Fahrwerks gerne mal. Somit ist auf so ziemlich jedem Trail ein Grinsen im Gesicht garantiert.
Das ist uns aufgefallen
- Customizing-Prinzip Der Thömus Lightrider E2 Pro lässt sich ganz individuell nach Wunsch konfigurieren – Hilfestellung bieten drei wählbare Vorkonfigurationen. Das von uns getestete Modell wechselt für 10.310 CHF den Besitzer. Inkludiert sind beim Kauf zudem umfangreiche Service-Leistungen im Rahmen des „Thömus Service Plus Pakets“. Selbst eine praktische Garmin-Halterung wie in unserem Aufbau ist möglich.
- leicht entnehmbarer Akku mit hoher Kapazität Der schick in den Rahmen integrierte Akku bietet satte 726 Wh Kapazität. Daraus ergibt sich eine gewaltige Reichweite, die es ermöglicht, extrem große Touren zu fahren. Zudem lässt sich der Akku mit nur einer Drehung des Schlüssels aus dem Rahmen entnehmen.
- Probleme bei der Akkuaufnahme Das Konzept, den im Rahmen integrierten Akku mit nur einer Drehung des Schlüssels entnehmen zu können, ist ziemlich genial. Leider klapperte der Akku im Test etwas und schloss er an der Unterseite nicht zu 100 % sauber ab. Diese Probleme sind laut Thömus bekannt und für die Zukunft bereits behoben. Wir hatten die Möglichkeit uns bei einem zweiten Testrad davon zu überzeugen, dass die Probleme bereits behoben sind.
- Position von Ladebuchse und Einschalt-Knopf Die Position der Ladebuchse direkt hinter dem Steuerrohr und die des Einschalt-Knopfes auf dem Oberrohr begeistern mit einfacher Zugänglichkeit und werden bei Matschausfahrten vom gröbsten Schmutz verschont. Zudem ist die Ladebuchse mit einem praktischen, magnetischen Verschlussdeckel versehen.
- Motor-Integration Das Update auf den perfekt in den Rahmen integrierten und an der Unterseite mit einer Schutzplatte versehenen Shimano Steps EP8-Motor ist gelungen.
- Rahmen-Verarbeitung Die Verarbeitungsqualität des Rahmens überzeugt. Die Züge verlaufen sauber und klapperfrei im Rahmen und anfällige Stellen wie die Kettenstrebe sind mit einem Schutz versehen.
- schlichtes Design Bis auf den großen Thömus-Schriftzug auf dem Unterrohr ist das Design schick zurückhaltend und die Formensprache klar. Uns gefällt’s!
Fazit: Thömus Lightrider E2 Pro
„Spaßiger E-Allrounder mit gewaltiger Reichweite!“
Der Thömus Lightrider E2 Pro kann in vielerlei Hinsicht überzeugen. Dank der starken Uphill-Performance lassen sich auch extrem technische Anstiege meistern, wobei dank des neuen Shimano Steps EP8-Motors immer ordentlich Power bereitsteht. Der Akku mit satten 726 Wh Kapazität ermöglicht zudem extrem lange Touren. Aufgrund der ausgewogenen Geometrie und des Fahrwerks, das viel Feedback vom Untergrund und Gegenhalt bietet, sorgt das E-MTB auf so ziemlich jedem Trail für ein Grinsen im Gesicht. Dabei begeistert es vor allem auf verspielten Trails und bei dynamischen Fahrmanövern, wohingegen man in technischen Passagen den Lenker schon mal etwas fester greifen muss. Abschließend ist die vielfältige Möglichkeit das Rad aufzubauen hervorzuheben: von der Laufradgröße über den Federweg bis hin zur Ausstattung kann man das E-Bike genau auf die persönlichen Bedürfnisse abstimmen.
Pro / Contra
Stärken
- starke Klettereigenschaften
- gut ausbalancierte Allround-Geometrie
- Akkukapazität von 726 Wh
- Fahrwerk bietet viel Feedback und Gegenhalt
Schwächen
- hoher Preis
- Akku kann klappern (bereits behoben)
Wie gefällt euch das edle Schweizer E-MTB mit dem großen Akku?
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Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Thömus Lightrider E2 Pro getestet
- Bamberg/Bad Kreuznach, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills.
- Freiburg, Deutschland: Borderline, Canadian Trail und Badish Moon Rising gehörten neben natürlichen Trails im Schwarzwald zu den regelmäßigen Ausflugszielen.
- Fahrstil / Riding style
- verspielt / playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- Trail, Enduro, Park / Trail, Enduro, Park
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- recht straff mit Progression / pretty firm with progression
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau / slack headangle, short chainstays, long toptube with short stem
Testinfos kompakt
Thömus Lightrider E2 Pro
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
25 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumEinverstanden, es gibt sie - aber massig? Dem Santa Cruz trau' ich in dem Setup die 23kg zu, bei Simplon tendiere ich zum währschaften Versandhandel-Bike. Das Scott kenne ich nicht (obwohl auch CH-Firma), aber warum nicht?
OK, sollte dereinst ein Light eMTB Motor entwickelt werden, OK - ansonsten habe ich mich bereits festgelegt:
Das E-Onesixty 10K wiegt <23 Kg in der Topausstattung und das inklusive Licht. Es gibt also schon "massig" vergleichbare Bikes.
OK, dann schauen wir mal, wie es mit der Masse im Detail so aussieht.
Weil Du keine Angaben gemacht hast, woher Du die Info hast, gehe ich auf diese Quelle zurück. Da erfahre ich, dass am Hinterrad nur ein kleines 27½" Rad mit, wie die Redaktion schreibt, bedenklicher Bereifung vorhanden ist. Auch der Akku ist eher Mini, der vom LR2 pro ist fast 50% grösser.
Das führt mich fadegrad, wie ein Zürcher sich ausdrücken würde, zur Feststellung, dass das Merida spürbar an Massigkeit zulegen wird, sollte mit vergleichbarem Setup aufwarten wollen.
Deine Quelle ist das 10K von 2020.
Aber auf der selben Seite gibt es auch einen Test zum 21er.
Aber um es vorweg zu nehmen. Auch das 21er ist ein Mullet, hat aber pannensicherer Reifen in der besseren Karkasse bekommen (Problem gelöst). Es hat aber immerhin den neuen größeren Akku von Shimano.
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