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Trickstuff Maxima im ersten Test
Maximale Bremspower trifft auf Fräskunst

Trickstuff Maxima im Test: Viel Bremskraft ist nur durch noch mehr Bremskraft zu ersetzen. Diesem Credo sind die Ingenieure von der kleinen Freiburger Firma Trickstuff bei der Entwicklung der neuen Maxima gefolgt. Was kann die Scheibenbremse, dieses Kleinod der Fräskunst, auf dem Trail? Wir haben es getestet.

Steckbrief: Trickstuff Maxima

Trickstuff ist für Bremsen mit enormen Verzögerungswerten bekannt und bietet für alle möglichen Modelle spezielle Bremsbeläge an. Man kann die Leute, die hinter dieser Marke stehen, als absolute Bremsen-Nerds bezeichnen. Nun hat sich die Firma aus der deutschen Fahrrad-Hochburg Freiburg einer Bremsanlage für erhöhte Anforderungen, wie sie zum Beispiel bei E-Bikes auftreten, angenommen und die Maxima präsentiert. Wie der Name bereits erahnen lässt, soll die edle Bremse das Maximum an Kraft und eine optimale Performance an den Tag – oder besser gesagt an die Scheibe – legen. Laut Trickstuff soll die Maxima mindestens 23 % stärker als die Konkurrenz sein. Im Vergleich zur Direttissima ist der Hebel der Maxima länger und mit einer progressiven Übersetzung ausgestattet. Die Hebelweite lässt sich werkzeuglos verstellen, stabile Goodridge-Stahlflexleitungen sind serienmäßig. Derzeit kann die Trickstuff Maxima zu einem Preis von 990 € über eine Crowdfunding-Kampagne bei Kickstarter bestellt werden.

Diashow: Maximale Bremspower für dein E-MTB
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# Der Bremssattel der Trickstuff Maxima ist ein kleines Kunstwerk - wer auf gefräste Bauteile steht, sollte sich diese Bremse unbedingt aus der Nähe betrachten.
# Der Bremsgriff der Trickstuff Maxima ist größer als der von der kleinen Schwester Direttissima - die Maxima arbeitet mit einer progressiven Übersetzung.
# Drei Größen der Trickstuff Dächle-Scheiben stehen zur Auswahl - wir empfehlen am E-Bike mindestens 200 mm große Scheiben vorne und hinten.
# Die stufenlose Hebelweitenverstellung funktioniert kinderleicht - auch mit dickeren Handschuhen kann man problemlos die Griffweite anpassen
# Trickstuff MAXIMA Bremse DSC 3878
# Trickstuff MAXIMA Bremse DSC 3880

 

Die Trickstuff Maxima ist laut Hersteller 23 % stärker als die Konkurrenz, im Vergleich zum Hebel der Trickstuff Direttissima ist der Maxima-Hebel länger und mit einer progressiveren Übersetzung ausgestattet. Sehr gelungen ist die werkzeuglose Griffweitenverstellung, die auch mit dicken Handschuhen problemlos funktioniert. Stabile Goodridge-Stahlflexleitung sind serienmäßig und es gibt Adapter für SRAM und Shimano (I-Spec I und I-Spec II).

Auf dem Trail

Der Name ist Programm: Maxima steht für maximale Bremspower und beste Performance. Dag von Trickstuff sagte uns am Telefon vor der ersten Testfahrt noch: „Macht vorsichtig! Die Bremse hat so viel Power, dass ihr euch da erst einmal rantasten müsst.“ Das haben wir gemacht, denn in der Tat macht die Trickstuff Maxima ihrem Namen alle Ehre und bietet eine maximale Bremsleistung. Von vierzig auf null – mit einem Finger am Hebel und einem leichten Grinsen im Gesicht. Irre, wie wenig Handkraft notwendig ist.

Die gefrästen Hebel liegen gut in der Hand und die Verstellschraube für die Griffweite dreht sich so mühelos und feinfühlig. Selbst mit dickeren Handschuhen lässt sich die Weite problemlos an die eigenen Vorlieben anpassen. Während der Fahrt auf dem Trail macht die Maxima genau das, was sie machen soll: sie bremst – und zwar ordentlich! Auf einer Bremskraft-Skala von 1 bis 10 bekommt die Trickstuff Maxima eindeutig die Höchstwertung. Wer nun aber denkt, dass die Bremse ein undosierbares Monster ist, der irrt sich gewaltig: Die Trickstuff Maxima schafft den Spagat zwischen enormer Bremskraft und enormer Dosierbarkeit. Die Bremse nur ein wenig schleifen lassen? Gar kein Problem. Innerhalb kürzester Zeit zum Stillstand kommen? Ebenfalls kein Thema.

# Mehr als genug Power in allen Lebenslagen - mit der Trickstuff Maxima wird jeder Stoppie zum Kinderspiel. Gleichzeitig lässt sich die kraftvolle Bremse auch bei anspruchsvollen Fahrmanövern sehr gut dosieren.

Sehr positiv hat sich außerdem – gerade bei längeren Abfahrten – die geringe Handkraft bemerkbar gemacht, die nötig ist, um das E-Bike im Zaum zu halten. In unserem Test haben wir nie mehr als einen Finger gebraucht, um die edlen Wurfanker zu betätigen. Das spart Kräfte.

Etwas verwirrend ist zunächst, dass vor allem die Hinterradbremse keinen definierten harten Druckpunkt hat. Das liegt an der progressiven Übersetzung des Hebels: Hier erhöht sich die Bremskraft kontinuierlich. Im Stand hat uns dieser Druckpunkt anfangs ein wenig verwirrt, auf dem Trail war dies allerdings nicht mehr spürbar. Auf Anhieb ist es uns gelungen, jedes Einfinger-Bremsmanöver mit Bravour auszuführen.

Fazit – Trickstuff Maxima

Die Trickstuff Maxima ist eine Scheibenbremse der Oberklasse. Die Bremskraft liegt irgendwo zwischen brachial und ultrabrachial – gleichzeitig schafft die Trickstuff Maxima den Spagat zwischen Dosierbarkeit und Bremspower. Auch dank der wunderschönen Oberflächen und den gefrästen Formen bietet die Maxima ein gewisses Suchtpotential. Fans von qualitativ hochwertiger Fräskunst werden diese Stopper ebenso lieben wie Freunde von extremer Bremskraft und Standfestigkeit.

Pro / Contra

Pro

  • Bremspower satt
  • Fräskunst par excellence
  • Stahlflexleitungen ab Werk

Contra

  • hoher Preis
# Nicht nur wegen der tollen Optik sollte man einen Blick auf die Trickstuff Maxima werfen - die Bremse überzeugt mit überragender Power und sehr guter Dosierbarkeit. Wer sein E-Bike mit einem Finger stoppen möchte, dürfte mit der Trickstuff Maxima genau richtig liegen.

Testablauf

Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.

Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:

  • enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
  • flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
  • kurvige, flowige Downhills
  • lange Schotterpisten bergauf und bergab

Hier haben wir die Trickstuff Maxima getestet

  • Bamberg, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills. Der Wald variiert zwischen Nadel- und Laubwald.

Tester-Profil: Rico Haase
Körpergröße 183 cm
Schrittlänge 86 cm
Oberkörperlänge 62 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
E-Enduro, E-Trailbike, Hardtail, Downhiller, Rennrad – mir macht jedes Bike Spaß. Egal ob mit oder ohne Motor, außer ich muss damit unendlich bergauf fahren – da mag ich Motorunterstützung schon sehr. Flowige Trails, gern auch gebaut, liebe ich. Ach ja, eins noch, ich hasse Spitzkehren. Ich bin 1.83 m groß und fahre in 99 % der Fälle Rahmen der Größe L – mein Sweetspot liegt zwischen 470 und 480 mm Reach.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
Fahrstil / Riding style
Verspielt und flowig / Flowing and playful
Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars

Was haltet ihr von einer derartigen Bremse? Braucht ihr mehr Bremspower oder reicht euch eine Serienbremse?

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