Mit dem Vaude TVL Asfalt Tech Dualflex hat das Tettnanger Unternehmen im vergangenen Jahr einen spannenden Schuh auf den Markt gebracht. Versprochen wird ein steifer Schuh für Biker, die in erster Linie viel mit dem Rad pendeln – dieser soll aber bitteschön auch beim Gehen angenehm sein. Und ein bisschen Grip schadet eigentlich auch nicht, oder? Wir haben uns den Schuh genauer angesehen und auch auf ein paar Trails entführt.

Vaude TVL Asfalt Tech Dualflex: Infos und Preise

„Der TVL Asfalt Tech Dualflex definiert die Kategorie Radschuh neu“, sagt Vaude zum TVL Asfalt Tech Dualflex. Der leichte Schuh ist Vaude-typisch mit höheren Anteilen recycelter Materialien ausgestattet und möchte mit seiner Dualflex-Sohle dafür sorgen, dass man sowohl auf dem Bike als auch auf der Straße sicher geht und steht. Dank dezenter Optik möchten die Tettnanger so auch für einen gepflegten Auftritt ohne Bike sorgen. Mit Größen von 36 bis 48 deckt der Asfalt eine hohe Bandbreite ab – erhältlich ist der Schuh für 140 €, beziehungsweise 180 € für die edle Leder-Variante.

  • nachhaltige Pendler-Rad-Schuhe
  • Herstellungsort Taiwan und Vietnam
  • Sohle SUPtraction
  • Farben Schwarz-Grau / Schwarz-Blau / Schwarz
  • Größen 36–48
  • Gewicht 488 g (Größe 47)
  • Verfügbarkeit ab sofort
  • www.vaude.de
  • Preis 140 € (TVL Asfalt Tech Dualflex) / 180 € (TVL Asfalt Dualflex)
Der Vaude TVL Asfalt Tech Dualflex sieht aus wie ein Sneaker – hat aber ein paar spannende Details an Bord.
# Der Vaude TVL Asfalt Tech Dualflex sieht aus wie ein Sneaker – hat aber ein paar spannende Details an Bord. - Hinlegen muss man für den Rad-Straßen-Schuh-Hybriden 140 €.
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Im Detail

Der Vaude TVL Asfalt Tech Dualflex ist das Gegenteil eines klassischen Bike-Schuhs. Keine flachen, großen Profilstollen, keine D30-Schutzplatten, keine hochgezogenen Innenseiten. Stattdessen sieht der Asfalt eher aus wie ein sportlicher Sneaker. Dezentes Logo, dezente, dunkle Farben, klassische weiße Mittelsohle und ausgestattet mit einer regulären Schnürung statt Boa und Co. zeigt der Schuh, dass er jetzt nicht zwingend auf die Enduro-Trails dieser Welt gehören will, sondern sich stattdessen auf der Straße, beim generell sportlichen Radfahren und Pendeln am wohlsten fühlt.

Neben dem Vaude TVL Asfalt Tech Dualflex gibt es auch die Variante ohne Tech (links)
# Neben dem Vaude TVL Asfalt Tech Dualflex gibt es auch die Variante ohne Tech (links) - die Variante besteht aus Leder, soll noch mal robuster sein – und kostet durch das teurere Außenmaterial 40 € mehr. Dürfte aber dafür auch zum Anzug super aussehen.
Auffällig ist, dass der Schuh unauffällig ist: Die Vaude-Logos sind dezent gehalten und der Schuh strahlt …
# Auffällig ist, dass der Schuh unauffällig ist: Die Vaude-Logos sind dezent gehalten und der Schuh strahlt …
… in beiden Varianten Understatement aus.
# … in beiden Varianten Understatement aus.

Den entsprechenden Multi-Use-Einsatz ermöglichen soll die Dualflex-Technologie: Diese verhindert Vaude zufolge das Abknicken des Fußes beim Pedalieren, unterstützt aber gleichzeitig das Abrollen beim Gehen. Der Sinn dahinter: möglichst normaler Geh-Komfort ohne steifes Dahinschlappen (man kennt das von Bikeschuhen mit sehr steifen Sohlen) bei gleichzeitig solidem Stand auf dem Pedal. Dabei versteift sich die Konstruktion bei Druck nach unten, wie man es vom Pedalieren kennt, gibt jedoch beim Abrollvorgang des Vorderfußes nach. Realisiert wird dieses Doppel-Feature mit einem Mix aus Nylon-Material in Kombination mit einer in zwei Richtungen unterschiedlich flexenden (daher „Dualflex“) Carbon-Platte.

Wie schon bei den reinen Bike-Schuhen vertraut Vaude für den Kontakt zum Pedal auf die Expertise der Schweizer Spezialisten von SUPtraction. Die flache Sohle ist mit einem dezenten und kleinstolligen Muster ausgestattet.

Im Innern verborgen befindet sich die Dualflex-Sohle – diese soll für ein gutes Abrollverhalten im Gehen bei gleichzeitig guter Kraftübertragung auf dem Pedal sorgen.
# Im Innern verborgen befindet sich die Dualflex-Sohle – diese soll für ein gutes Abrollverhalten im Gehen bei gleichzeitig guter Kraftübertragung auf dem Pedal sorgen.
Die Noppen der SUPtraction-Sohle sind kleinteilig gehalten
# Die Noppen der SUPtraction-Sohle sind kleinteilig gehalten - sie verfügen, anders als beispielsweise der Trail-Schuh Moab, nicht über Zustiegsstollen an der Front.
Vaude ordnet den Schuh als V-Flow Stabilitätsindex 5 ein
# Vaude ordnet den Schuh als V-Flow Stabilitätsindex 5 ein - das bedeutet in der Firmen-internen Einteilung, dass die Kombination aus Schaft und Sohle „mittelfest“ gehalten ist und so ideal für Radreisen, Stadt und Laufen sein soll.

Mit 488 Gramm fällt der Schuh in Größe 47 nicht wirklich schwer aus. Auffällig sind die fehlenden Nähte: Wie schon beispielsweise beim Vaude Moab setzt die Firma auf mehrheitlich nahtlose Verarbeitung – stattdessen wird nahezu alles verklebt. Fersen- und Zehenkappe sind unauffällig eingearbeitet und wirken robust.

Sieht schnittig aus: Vaude setzt auf verklebte statt vernähte Materialien.
# Sieht schnittig aus: Vaude setzt auf verklebte statt vernähte Materialien.
Die Zunge ist sehr flach und anschmiegsam gehalten.
# Die Zunge ist sehr flach und anschmiegsam gehalten.
Die robuste Zehenkappe verspricht zusätzlichen Schutz.
# Die robuste Zehenkappe verspricht zusätzlichen Schutz.

Auf dem Trail

In den Schuh reingeschlüpft, fühlt er sich auch direkt wie ein Sneaker an: Eher schlank geschnitten und mit einer sanft anliegenden, ungepolsterten Zunge ausgestattet, ist der Schuh sehr bequem. Im Gehen merkt man zu keinem Zeitpunkt, dass man mit einem Bikeschuh unterwegs ist: Wie von Vaude beabsichtigt, rollt der Schuh leicht ab und lässt sich angenehm ablaufen. Die Sohle ist beim Gehen griffig und auch nach längeren Spaziergängen und stundenlangem Tragen fühlt sich der Fuß weiterhin wohl. Dabei fängt man auch nach längerer Zeit im geschlossenen Schuh nicht übermäßig an zu schwitzen, das Fußklima geht in Ordnung. Aber genug vom Laufen, wie ist denn der Schuh auf dem Rad?

Schöne Passform, feine Optik.
# Schöne Passform, feine Optik.

Auf dem normalen Pendlerfahrrad merkt man den Unterschied zum normalen Sneaker sofort: Tatsächlich kann eine direkte Kraftübertragung nachvollzogen werden und es ist zunächst nicht einfach zu verstehen, dass es sich bei diesem durchaus straff auf dem Pedal stehende Schuh um denselben handelt, der gerade noch leichtfüßig abgerollt ist – das Konzept des Dualflex-Carbon-Inlays geht auf. Besonders die griffigere Sohle ist ein großer Unterschied zu einem normalen Schuh auf dem Stadtrad.

Mit Druck auf den Pedalen steht man sehr gut, auch in der Abfahrt ist der Grip ausreichend gegeben.
# Mit Druck auf den Pedalen steht man sehr gut, auch in der Abfahrt ist der Grip ausreichend gegeben.

Und auch wenn das Vaude-Modell nicht direkt dafür angedacht ist, sind wir mit dem Asfalt Tech Dualflex natürlich auch auf dem Trail unterwegs gewesen. Zwar verfügt der Asfalt nicht über die Features und die satte, grobe Sohle der hauseigenen Moab-Bikeschuhe, dennoch funktioniert auch die Sohle des Pendlerschuhs passabel auf dem Trail. Sie ist nicht so klebrig wie die richtiger Bikeschuhe – dennoch steht man auch in der Abfahrt sicher auf dem Pedal. Lediglich beim Hochschieben auf rutschigem Waldboden haben reguläre Bikesohlen mit größeren Noppen oder unterschiedlichen Sohlenzonen die Nase vorn. Aber ein reinrassiger Bikeschuh will der Asfalt Tech Dualflex auch gar nicht sein – für Interessenten reiner Trail-Schuhe von Vaude: Vaude AM Moab Tech im Test.

Bei der einen oder anderen Lufteinlage kleben die Pins nicht ganz so in der Sohle, wie man es beispielsweise vom reinen Trailschuh Vaude AM Moab Tech kennt
# Bei der einen oder anderen Lufteinlage kleben die Pins nicht ganz so in der Sohle, wie man es beispielsweise vom reinen Trailschuh Vaude AM Moab Tech kennt - aber ehrlich gesagt sind solche Aktionen auch nicht unbedingt für diesen Schuh eingeplant.

Das ist uns aufgefallen

  • SUPtraction-Sohle Mit leichten Abstrichen auch im Trail-Einsatz einsetzbar – und das bei einem Schuh, der nicht für Trails ausgelegt ist. Gefällt!
  • Wasserabweisend Der Schuh ist ganz klar nicht wasserdicht, ist aber trotzdem mit einer DWR-Beschichtung versehen und somit wasserabweisend. Gerade für den Pendler-Alltag nicht das Schlechteste.
  • Dualflex Bei steiferen Bikeschuhen nervt oft, dass der Schuh hinten ein bisschen an der Ferse hochschlappt – mal mehr, mal weniger. Mit dem Dualflex-Feature kombiniert Vaude beide Eigenschaften sinnvoll miteinander – abrollen beim Gehen, stabile Kraftübertragung beim Fahren.

Fazit – Vaude TVL Asfalt Tech Dualflex

Trotz der unauffälligen Optik bringt der Vaude TVL Asfalt Tech Dualflex fast alles mit, was auch ein regulärer Bikeschuh für Flatpedale mit an Bord hat. Griffige Sohle, stabile Zehen- und Fersenkappe, stabiler Stand auf dem Pedal und eine wasserabweisende Beschichtung. So ist der Asfalt zwar ein ganz anderer Radschuh als die Modelle, die wir sonst testen, erweitert das Einsatzspektrum aber um Pendel-Einsätze und den Alltagseinsatz ohne Bike. Der schicke Hybrid-Schuh ist zwar nicht direkt für den Trail gedacht, ergibt aber so für all die Personen Sinn, die einen Schuh für Stadt und Büro bis hin zum gelegentlichen Ausflug auf den Trail suchen.

Artikelbild

Pro / Contra

Pro

  • Einsatz nachhaltiger Materialien
  • geringes Gewicht
  • stabiler Stand, gutes Abrollverhalten

Contra

Schicke Sneaker mit Aussicht auf Fahrvergnügen
# Schicke Sneaker mit Aussicht auf Fahrvergnügen - zwar kommt der Vaude TVL Asfalt Tech Dualflex nicht ganz an den Grip der hauseigenen Trail-Schuhe ran – muss er aber auch gar nicht. Dafür macht er als Allrounder sowohl auf dem Stadtrad als auch auf leichten Trails gleichermaßen eine gute Figur.

Wären die Schuhe etwas für dich?


Testablauf
Wir sind die Vaude TVL Asfalt Tech Dualflex seit Mitte 2020 an verschiedenen Bikes gefahren und waren mit ihnen im All Mountain- und Enduro-Bereich, aber auch bei der täglichen Runde mit dem Stadtrad bei Wind, Wetter, Sonne, Regen und Schnee unterwegs.

Hier haben wir den Vaude TVL Asfalt Tech Dualflex getestet

  • Singletrails, NRW Von flowig bis ruppig, garniert mit kurzen Rampen, entspannten Uphills und dem einen oder anderen steilen Anstieg.
  • Harte Straßen, OWL
Tester-Profil: Johannes Herden
61 cm97 kg98 cm59 cm193 cm
Egal ob mit dem Enduro auf den Hometrails, dem Dirtrad im Skatepark oder auf dem Rennrad in der Langdistanz: Hannes ist in fast allen Bike-Kategorien zuhause. Am liebsten aber geht’s für ihn bergab durch den Wald!
Fahrstil
verspielt und sauber
Ich fahre hauptsächlich
Enduro, Trails, Pumptrack/Park/Street
Vorlieben beim Fahrwerk
Progressiv, nicht zu soft, schnelle Zugstufe
Vorlieben bei der Geometrie
Eher kürzerer Hinterbau, Lenkwinkel nicht extrem flach, die Front darf gern etwas höher

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