In unserer Artikelserie Pimp my E-Bike stellen wir euch immer wieder richtig heiße E-Mountainbikes vor. Umgebaut und bis auf ein Maximum individualisiert. Wer Bock auf coole E-MTBs und tunen – hiermit meinen wir nicht das illegale Motor-Tuning – und umbauen hat, findet bei Pimp my E-Bike Anregungen und echte Schätzchen.
Trek Rail – kurz & knapp
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain, Enduro |
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Federweg | 160 mm/150 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Bosch |
Akkukapazität | 625-750 Wh |
Rahmengrößen | S, M, L, XL |
Website | www.trekbikes.com |
Preisspanne | 4.724,25 Euro - 12.999 Euro |
Mit dem Rail hat Trek ein Performance-E-MTB im Programm, welches sehr gute Allround-Eigenschaften (Test: Trek Rail 9.8) besitzt und in der aktuellen Version mit dem Bosch Smart System ausgestattet ist. Der Carbonrahmen wird aus OCLV-Fasern gefertigt, verfügt über 150 mm Federweg und erlaubt es, den Akku seitlich aus dem Unterrohr zu entnehmen. Passend zum Heck ist eine Federgabel mit 160 mm Hub verbaut. Trek bietet das Rail in zig verschiedenen Versionen an, die für jeden Geldbeutel interessant sein dürften. Von knapp unter 5.000 bis fast 13.000 € ist hier alles dabei. Das Modell, welches Nathalie als Basis nutzt, ist das Trek Rail 9.9 XX1 AXS und kostet 12.999 € (UVP).
Du willst noch mehr gepimpte E-Mountainbikes? Dann findest du sie in unserer Rubrik „Pimp my E-Bike“.
Der Preis liegt bei 12.999 € (UVP) | Bikemarkt: Trek Rail kaufen
Trek Rail – pimped by Nathalie Schneitter
Wer ist eigentlich Nathalie Schneitter?
Nathalie Schneitter kommt aus der Schweiz und ist aktuell die offizielle UCI-Weltmeisterin auf dem E-Bike. Bereits 2019, bei der ersten UCI E-Bike WM, konnte sich Nathalie die Goldmedaille – ein historischer Sieg, denn es war die erste UCI E-Bike WM überhaupt – holen und ist auch im E-XC World Cup sehr erfolgreich.
Vor ihrer Karriere auf dem E-Mountainbike fuhr sie erfolgreich XC World Cup. Nathalie sitzt seit 2000 auf dem Mountainbike, 2004 wurde sie Weltmeisterin bei den Juniorinnen. Große Erfolge feierte sie in der U23 – hier wurde sie Schweizer Meisterin und Europameisterin. 2008 nahm sie an den Olympischen Spielen in Peking teil.
Die sympathische Schweizerin ist bei uns als Gastautorin tätig und bringt für unsere Leserinnen und Leser immer mal wieder packende Storys mit, wenn sie beispielsweise den Stoneman Glaciara mit dem E-Bike (127 km und über 4.700 hm) an einem Tag bewältigt.
- Name Nathalie Schneitter
- Alter 37
- Firma antritt GmbH
- Berufliche Position Partner
- Fahrstil E-XC Racing, kraftvoll, effektiv und schnell
- Sportliche Erfolge UCI E-MTB Weltmeisterin 2019 & 2023
Natürlich haben wir mit Nathalie auch etwas über ihr Bike und E-Racing geplaudert und ihr u. a. folgende Fragen gestellt:
eMTB-News: Dein Trek Rail E-Bike wird von einem Bosch CX Race-Motor angetrieben. Bist du der Meinung, dass man ohne diesen Motor in internationalen Rennen kaum noch eine Chance hat?
Nathalie Schneitter: Ich liebe meinen CX Race Motor mit dem Race-Modus. Allerdings lassen sich auch bei der Performance Line CX über die Flow App die Fahrmodi individualisieren – wodurch man sie deutlich direkter und bissiger gestalten kann. Somit bin ich überzeugt, dass man mit einer guten Feinabstimmung auch so konkurrenzfähig sein kann. Der Race Mode ist aber exklusiv bei der CX Race Limited Edition Drive Unit verfügbar. Man kann auch ohne gewinnen, am Ende ist es aber je nach Strecke und eigenen Vorlieben ein großer Vorteil, den Modus zu haben.
Mit ABS Rennen zu fahren bedeutet für mich: mehr Lockerheit bei gleichbleibendem Speed, oder mehr Speed bei gleichbleibendem Suchen des Limits.
Du bist bei der UCI E-Bike WM mit einem Bike an den Start gegangen, das mit Bosch ABS ausgestattet war. Was hat dich dazu bewegt?
Ich bin generell neugierig, lerne gerne dazu und interessiere mich für den technologischen Fortschritt, vor allem auch für Technologien, die nicht nur im Racing spannend sind, sondern auch in anderen Bereichen das Fahrrad fördern können. Mehr Sicherheit bedeutet für mich auch mehr Menschen auf dem Fahrrad, und das ist eine gute Sache!
Hast du das Gefühl, dass dir das Bosch ABS mehr Sicherheit auf dem Trail gibt?
Definitiv. Ich teste das Bosch E-Bike ABS (Test gibt’s hier) nun bereits ein Jahr bei allen möglichen Witterungsbedingungen und auf verschiedensten Trails. Vor allem bei nassen Bedingungen fühle ich mich viel besser auf dem Rad. Aber auch im Trockenen gibt mir das ABS mehr Raum, mich auf meine Linien zu konzentrieren. Man könnte sagen: Mehr Lockerheit bei gleichbleibendem Speed, oder mehr Speed bei gleichbleibendem Suchen des Limits. Dank der später einsetzenden Ermüdung kann ich mit dem ABS, speziell gegen Ende des Rennens, länger schnell fahren.
Kannst du letztlich schneller und kompromissloser damit fahren?
Das ist keine Frage, ja!
Wenn du dein ganz persönliches Traum-E-MTB aufbauen würdest, käme dort auch ABS zum Einsatz?
100 Prozent!!! Ich fahre mein absolutes Traum-E-MTB und da gehört das Bosch E-Bike ABS dazu.
Würdest du normalen Fahrerinnen und Fahrern ABS am E-MTB empfehlen?
Absolut. Mehr Sicherheit bedeutet mehr Fahrspaß.
Was wurde umgebaut?
Bereits im August 2023 hatten wir das Race-Bike von Nathalie vor der Linse, als wir einige der schnellsten E-Bikes der WM porträtierten. Sie fuhr bei der WM in Schottland ein Trek Rail 9.9 CXR XX1 AXS, an dem einige Umbauten getätigt wurden. So tauschte Nathalie beispielsweise die RockShox Zeb gegen eine Lyrik Ultimate, denn diese ist leichter, baut etwas niedriger und funktioniert für einen E-XC-Kurs ganz ausgezeichnet. Ähnliches Update auch beim Dämpfer. Hier wurde gegen einen RockShox Deluxe Ultimate getauscht. Auch hier wurde Gewicht gespart. Der Verlust an Steifigkeit ist bei ihrem Körpergewicht und den kurzen Abfahrten vernachlässigbar.
Die Laufräder, die Nathalie im Rennen nutzt, sind zwar nicht für E-MTB gedacht, funktionieren für sie aber perfekt. Zum Einsatz kommen hier ultraleichte DT Swiss XRC 1200 Spline in 30 mm Breite. Da man bei den E-XC Rennen jeden Stein auf der Strecke kennt, kann Nathalie diese Laufräder bedenkenlos im Rennen fahren. Im Training nutzt sie die HX 1501 Spline One, die ebenfalls von DT Swiss stammen. Als Reifen kommen leichte Schwalbe First Ride zum Einsatz, die mit niedrigem Gewicht bei gutem Grip punkten.
Bei der Schaltung vertraut Nathalie den schnellen und höchst präzisen Schaltvorgängen einer SRAM AXS XX1-Schaltung. Da sie sehr oft in den kleineren Gängen unterwegs ist, hat sie eine 10–50-Kassette verbaut. Beim Schalten unter Belastung ist der Schaltvorgang auf den kleinsten Gang bei der 50er-Kassette im Vergleich zu der 52er für Nathalie irgendwie angenehmer und harmonischer.
Auch beim Cockpit hat Nathalie massiv aufs Gewicht geschaut und setzt auf eine leichte und steife Lenker-Vorbau-Kombi von Bontrager. Für E-XC-Racing ist die RSL-Kombi ideal.
Kommen wir zu einem echten Special, der Bremsanlage! Skeptiker, ihr müsst jetzt ganz stark sein, denn an diesem E-Mountainbike kommen Magura-Bremsen mit Bosch E-Bike ABS gepaart mit 220/200-mm-Bremsscheiben zum Einsatz. Schon bei der Markteinführung und ersten Tests konnte uns diese Technologie überzeugen. Für uns ist es also keineswegs verwunderlich, dass bei der WM und anderen hochkarätigen Rennen ABS am Fahrrad zum Einsatz kommt.
Passend zum ABS ist ein Bosch Performance Motorsystem im Einsatz, genauer ein CX-Race-Motor. Um auch in technisch anspruchsvollem Gelände gut pedalieren zu können, sind FSA CK-702-Carbonkurbeln mit 165 mm Länge montiert. Ein E-XC-Rennen dauert rund 60 Minuten. Da Nathalie die Streckenlänge im Blick hat und weiß, wie viel Akku sie für so ein Rennen braucht, nutzt sie einen Akku mit 625 Wh Kapazität. Hier kann sie massiv Gewicht sparen. Um den kleineren Akku nutzen zu können, wird ein Adapter aus dem 3D-Drucker genutzt. Apropos 3D-Drucker: Auch die Motorabdeckung/Skidplate kommt aus dem Drucker. Natürlich ist der Schutz nicht vergleichbar mit dem originalen Cover aus Aluminium, aber da die Strecken ausgiebig trainiert werden können, kann das Risiko eingegangen werden. Des Weiteren wurde, zur Gewichtsersparnis, auf ein Akkuschloss verzichtet. Dieses wurde ausgebaut, der Akku wird mit einer Schraube im Rahmen fixiert.
Beim Sattel vertraut Nathalie auf den Bontrager Aeolus RSL, den sie auf all ihren Bikes nutzt. Egal, ob Rennrad oder E-MTB, dieser Sattel überzeugt Nathalie mit niedrigem Gewicht und gutem Komfort.
- Gabel RockShox Lyrik Ultimate
- Dämpfer RockShox Deluxe Ultimate
- Motor Bosch Performance CX Race
- Akku Bosch PowerTube 625 Wh
- Schaltung SRAM AXS XX1, 10–50 Kassette
- Bremsen Magura mit ABS von Bosch eBike Systems
- Kurbeln FSA CK-702 Carbon, 165 mm
- Sattelstütze RockShox Reverb AXS, 150 mm
- Sattel Bontrager Aeolus RSL
- Laufräder DT Swiss XRC 1200 Spline, 30 mm
- Reifen Schwalbe First Ride
- Cockpit Bontrager RSL MTB Lenker-Vorbau-Einheit
- Pedale Shimano XT M8100
- Besondere Umbauten diverse Abdeckungen aus dem 3D-Drucker
- Gewicht 20,5 kg
Fotostory zum gepimpten Trek Rail von Nathalie Schneitter
Meinung @eMTB-News.de
Schon bei der Präsentation vom Bosch ABS für E-Bikes wussten wir, welches enorme Potential dieses System hat. Auch versierte Biker und Bikerinnen haben damit einen Mehrwert, wie Nathalie bei der UCI E-Bike WM eindrucksvoll bewiesen hat.
Beim Trek Rail 9.9, das Nathalie zu ihrem ganz persönlichen Race-E-Bike umgebaut hat und mit dem sie die UCI E-Bike WM 2023 gewonnen hat, bleiben keine Wünsche offen und wieder einmal wird Skeptikern gezeigt, dass neue Technik nicht gleich „überflüssiger Firlefanz oder technischer Schnickschnack“ ist.
Wie findet ihr das Trek Rail von Nathalie? Würdet ihr gern mit Bosch ABS über die Trails bügeln?
Alle Artikel aus unserer Serie „Pimp My E-Bike“ findest du hier:
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122 Kommentare
» Alle Kommentare im Forumwenn ich sinnvolleres zu tun habe bin ich nicht im Forum unterwegs
ist ja nicht nötig
jeder wie er will
Wir machen nur ein wenig Spaß, du musst da nicht mitmachen.
Manchmal ist es aber auch einfach nur amüsant
Die Schafe scheinen auf einer anderen Weide zu blöken. Ob sie zurück kommen, wenn ich hier weitermache?
Nein, ein eMTB mit ABS bin ich nicht gefahren, aber über ein paar Tausend km verschiedenen 45er mit blubrake ABS am Vorderrad. Und dabei immerhin zwei Panik-Bremsungen gemacht, die das ABS in "Echt" nutzten. Das System lockert nach einmaligem Blockieren innert Sekundenbruchteilen die Bremskraft. Hauptargument beim 45er ist die Vermeidung des Überschlags, was bei (grosser) Sattelüberhöhung Sinn macht.
Zudem schadet das kurzzeitge Blockieren nicht, weil das Vorderrad selbst bei Kurvenfahrt sofort wieder Grip findet. Allerdings kam das Velo dennoch sofort quer, weil das Hinterrad ohne ABS und wegen der dynamischen Achslastverschiebung so lange blockierte, bis ich meinen Schreck überwunden und die Bremse etwas gelöst habe.
Wie kommst Du im Gelände, also auf losem Untergrund damit klar? Und was ist, wenn die Panikbremsung währned einer Kurvenfahrt erfolgt?
Was bringt es Dir wenn ein anderer deine Frage beantwortet. Vielleicht war es dann nicht steil, nicht eng genug oder der Schotter nicht grob / fein genug. Oder alles zusammen.
Die meisten Tests finden doch immer dort statt wo es ohne auch easy ginge wenn man nicht zum ersten mal Rad fährt.
ABS ist kein Freibrief für Hirn komplett ausschalten.
Immer 10% aktiv lassen 😉
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