Faulheit siegt! Auch beim Pumpen. Der Xiaomi Mini-Kompressor verspricht entspannte Pannenhilfe mit Energie aus dem Akku statt aus den Armen. Außerdem befüllt er automatisch genau auf den gewählten Druck. Das zunächst abenteuerliche Gerät haben wir in unserer Reihe „Tipps & Tricks“ für euch ausprobiert.
In unserer Reihe Tipps & Tricks haben wir immer wieder nützliche Hinweise und sinnvolle Anregungen, wie ihr eure E-Bikes verbessern könnt. Heute möchten wir euch zeigen, wie der mobile Xiaomi Mi Mini-Kompressor funktioniert und ob das kleine Gerät eine Alternative zur klassischen Handpumpe ist.
Xiaomi Mi Mini-Kompressor – kurz und knapp
Der kleine Kompressor ist bereits seit gut einem Jahr auf dem Markt und fällt beim chinesischen Elektro-Artikel-Hersteller Xiaomi in die Kategorie der „Smart-Geräte“. Ausgestattet mit einer wiederaufladbaren 2000 mAh Lithium-Zelle, schafft der Mini-Kompressor unabhängig von einer stationären Stromquelle eine Druck-Leistung von bis zu 10,3 bar. Mit den beiliegenden Adapter-Stücken kann so an jedes handelsübliche Ventil angesetzt werden.
- Hersteller: Xiaomi
- Größe: 124 x 71 x 45 mm
- Akku: 2000 mAh
- Ladezeit: etwa 3 h
- Arbeitsbereich: 0,2 – 10,3 bar (3 – 150 psi)
- Ladeanschluss: Micro-USB
- Gewicht: 473 Gramm
- Preis: 59,99 € (UVP) – Straßenpreis etwa 35 Euro
- Weitere Informationen: Xiaomi Mi
In der Anwendung
Auf den ersten Blick sieht der kleine, schwarze Kasten aus wie ein Vorhängeschloss mit IPod-Bedienfeld. Bei genauer Betrachtung zeigt sich jedoch schnell, dass der Bügel ein Schlauch ist, welcher an der einen Seite fest mit dem Gerät verbunden und auf der anderen Seite aus dem Gerät entnehmbar ist. Sobald wir das offene, flexible Schlauchende aus dem Gehäuse ziehen, sehen wir hier eine klassische Ventil-Kupplung für ein Schrader-Ventil. Parallel dazu, schaltet sich das Gerät ein, was an den drei aufleuchtenden Ziffern im kontraststarken schwarz-weiß Display zu entnehmen ist. Damit ist der kleine Luftkompressor bereits betriebsbereit.
Da es für uns als E-Mountainbiker nahe liegt, probieren wir den kleinen Kompressor direkt an einem entsprechenden Reifen aus. Um hier einen repräsentativen Versuch zu dokumentieren, haben wir ein durchschnittliches Reifen-Schlauch-Modell in Form eines 29 Zoll-Laufrades mit einem Reifen in der Breite 2,6 Zoll ausgewählt. Unser Ventil ist ein Sclaverand-Typ, daher benutzen wir direkt den mitgelieferten Adapter und schrauben diesen auf den Schrader-Kopf. Hier fällt auf, dass der Sclaverand-Adapter eine zusätzliche Gummidichtung am Übergang besitzt, womit dieser tatsächlich luftdicht abschließt. Das Sclaverand-Stück stecken wir, wie bei klassischen Hand-Pumpen auf das Ventil.
Durch den 18 cm langen, flexiblen Schlauch, haben wir etwas Spielraum bei der Positionierung des Xiamoi Mi Mini-Kompressor. Ebenfalls ist es so möglich, das Tastenfeld zur Bestimmung des Luftdrucks bequem zu bedienen, ohne dabei am Ventil herumzureißen. Hier hat der chinesische Hersteller bei der Konstruktion schon einmal mitgedacht, was angenehm auffällt.
Vordefiniert sind im Gerät vier Programme, welche jeweils einen fest definierten Luftdruck-Umfang besitzen. Diese werden über das runde Bedienfeld angewählt und ergänzend im Display mit einem Symbol dargestellt. Im ersten „offenen“ Modus kann der Druck frei im Bereich von 3 bis 150 psi eingestellt werden, die Einheit ist hier auf psi definiert, was je nachdem eine Umrechnung in bar erfordert. Der Bike-Modus wiederum ist in der Einheit bar ausgewiesen, jedoch erst bei 1,8 bar beginnend. Da wir lediglich 1,6 bar befüllen wollen, was in etwa knapp 24 psi entspricht, ist dieser Modus für uns nutzlos. Autoreifen und Bälle sind die weiteren Modi, beide jedoch auch hier im vordefinierten Druckbereich für unser Vorhaben uninteressant.
Wir wählen also im „Offenen“-Modus 25 psi an und drücken den großen Start-Button zentral im Bedienfeld. Augenblicklich beginnt der Kompressor mit einem lauten Surren seine Arbeit. Da wir den Reifen komplett platt gemacht haben, ist der Kompressor eine ganze Weile beschäftigt – bei 25 psi hört das Surren auf und wir vernehmen auf der Stoppuhr eine Zeit von 2:23 min. Hiermit wird klar, dass es schneller und angenehmer geht als von Hand. Um jedoch einen Tubeless-Reifen ins Felgenbett zu setzen, ist die gelieferte Luftmasse zu gering – als Pannenhilfe also nur etwas für Fahrrad-Schläuche.
Wir wiederholen das ganze Prozedere noch einige Male um zu sehen, wann der kleinen Pumpe die Luft wegbleibt. Beim fünften Befüllen, bricht der Xiamoi Mi Mini-Kompressor vorzeitig ab.
Über den Micro-USB Port an der Unterseite wird die Lithium-Zelle wieder mit Energie aufgefrischt, dies dauert je nach Lader einige Stunden.
Fazit
Alles in allem macht der Xiamoi Mi Mini-Kompressor einen sehr guten Eindruck und darf gerne auch auf weiteren Anwendungsfeldern Verwendung finden. Sicher ist das Gerät mit knapp 500 Gramm kein Leichtgewicht im Vergleich zu einer klassischen Mini-Handpumpe, jedoch ist das Teil sehr bequem und zuverlässig in der Nutzung. Zudem baut es sehr kompakt und nimmt in einem Rucksack nur unwesentlich Platz in Anspruch. Nebenbei nutzen wir es auch gerne an unseren Reisemobilen, um dort den Reifendruck öfters und spontan zu kontrollieren.
Meinung @eMTB-News.de
„Jetzt macht Reifen aufpumpen wieder Spaß!“
Die Hand-Pumpe bleibt in Zukunft Zuhause, denn jetzt wird elektrisch aufgeblasen. Der kleine, mobile Luftkompressor funktioniert tadellos und ist einfach und unbeschwerlich in einem Rucksack oder einer Hüfttasche unterzubringen. Ein Platten unterwegs ist somit schnell wieder gerichtet. Mit einem Straßenpreis von etwa 35 Euro ein klarer Kauftipp!
Wie ist eure Meinung zu diesem Tool – überflüssiges China-Gadget oder einfach praktisch?
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