Das südkoreanische Unternehmen Youngone Corp. hat beschlossen, seinem Tochterunternehmen Scott Sports finanzielle Mittel bereitzustellen. In einer Zeit, in der der weltweite Fahrradmarkt schwächelt, erachten es die Südkoreaner als vorteilhaft, ihr Investment durch ein Darlehen von 150 Millionen Schweizer Franken weiter zu unterstützen. Dieses soll vorrangig der Sicherung zusätzlicher Liquidität und der Verbesserung der finanziellen Struktur von Scott dienen.
Youngone, das auch mit bekannten Marken wie The North Face und Patagonia zusammenarbeitet, hat bereits in dieser Woche eine erste Tranche von 100 Millionen Franken an Scott überwiesen. Der verbleibende Betrag von 50 Millionen Franken soll später im Jahr folgen. Das Darlehen, welches zu einem Zinssatz von 4,6 % läuft, wird am 27. Dezember 2024 fällig. Ein von Youngone ernannter Finanzcontroller wird die Verwendung dieser Mittel überwachen.
Youngone erwarb im Jahr 2013 einen 20-prozentigen Anteil an Scott und erhöhte diesen Anteil im Jahr 2015 auf 50,1 %. Die Investitionssumme belief sich auf etwa 154,5 Milliarden Won (117,6 Millionen US-Dollar). Trotz dieser bedeutenden Beteiligung hat die Leistung von Scott in letzter Zeit nachgelassen. Der Betriebsgewinn für die ersten drei Quartale des Jahres 2023 fiel um 59,94 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wie viele andere Unternehmen musste auch Scott im Jahr 2023 auf die wirtschaftlichen Herausforderungen mit Personalkürzungen reagieren.
Was sagt ihr zum Darlehen für Scott?
29 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumVeloherstller sind meist nur nur Rahmendesigner, die manchmal über eine eigene Endmontage verfügen.
Die Redaktion hat sich im Hauptsitz von Scott umgesehen was, uns Einblicke verschafft. Aber auch ohne den Bericht wäre klar, dass Scott den besten Mountain-Biker der Welt nicht über ein Jahrzehnt mit Siegfähigen Velos ausstatten könnte, müssten Konstrukteure in Asien immer zuerst abwarten, bis die Modelle der Konkurrenz bekannt sind.
Neue Technologieren und Konzepte lassen sich nicht verwirklichen, wenn die Konstruktion vom Rest des Unternehmens entkoppelt ist. Wer gar Launch-Partner für neue Technologien sein will, ist auf eine flexible und kompetente Entwicklungsabteilung angewiesen, die nah am Velofahrer und am der Geschäftsleitung ist.
Da kann es hilfreich sein, wenn die Rahmen der Alltagsvelos gleich beim Rahmenhersteller entworfen werden, das hält am Stammsitz Ressourcen frei. Und wer weiss, vielleicht wechselt Nino Schurter dereinst zur E-Fraktion.
Die Frage ist, ob Beat Zaugg sich seinen Abgang durch den Verkauf seines Aktienpakets an Youngone nicht bereits vergoldet hat. Die Firma selbst kann Schulden ja nicht durch Aktien abbezahlen.
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