Specialized Turbo Levo Short Travel FSR CE 6Fattie im Test: Bling, bling – und zwar eine ganze Menge davon, das bekommt man mit dem Levo von Specialized. Nachdem unsere Jungs das Herrenmodell bereits ausgiebig getestet haben, wollten wir unbedingt einmal die Damenvariante unter die Lupe nehmen. Hält das Levo, was es verspricht? Hier findet ihr die Antworten.
Specialized Turbo Levo Short Travel FSR CE 6Fattie – kurz & knapp
Es glitzert – wir wollen es.
Leticia, die Schöne, der Name lag uns sofort auf der Zunge, als wir das Levo sahen. Mit dem Specialized Turbo Levo Short Travel FSR CE 6Fattie in der speziellen Frauenvariante, haben die Amerikaner eine E-Trailbike im Programm, das in der Sonne glitzert und auf dem Trail zum Spielen einlädt. 120 mm Federweg an Front und Heck, eine zentrale Sitzposition und eine quirlige Geometrie erlauben Trailtouren mit Spaß-Garantie.
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Specialized Turbo Levo Short Travel FSR CE 6Fattie – Technische Daten
Geometrie
Die Geometrie passt einfach. Hatten wir etwas anderes erwartet? Nein, eigentlich nicht, denn die Erfahrung lehrte uns, dass man sich auf dem Specialized Levo einfach sofort wohl fühlt. Alles ist an seinem Platz, die Geometrie passt gut und schon auf den ersten Metern auf dem Trail möchte man spielen.
Gemessene Überstandshöhe: 730 mm (Rahmengröße M)
S | M | L | |
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Sitzrohrlänge | 396 mm | 435 mm | 468 mm |
horizontale Oberrohrlänge | 552,6 mm | 577 mm | 612 mm |
Tretlagerabsenkung | 28 mm | 28 mm | 28 mm |
Tretlagerhöhe | 345 mm | 345 mm | 345 mm |
Kettenstreben | 459 mm | 459 mm | 459 mm |
Sitzrohrwinkel (tatsächlich) | 70,9° | 70,2° | 70,2° |
Sitzrohrwinkel (effektiv) | 75.4° | 75° | 74,8° |
Lenkwinkel | 67,4° | 67,4° | 67,4° |
Radstand | 1146 mm | 1174 mm | 1204 mm |
Überstandshöhe | 757 mm | 767 mm | 775 mm |
Steuerrohrlänge | 95 mm | 100 mm | 130 mm |
Stack | 589 mm | 594 mm | 621 mm |
Reach | 399 mm | 424 mm | 443 mm |
Ausstattung
- Rahmen: Specialized M5 Premium Aluminum, Trail Geometrie, integrierte Batterie
- Gabel: RockShox Revelation RL 29/27,5+, Solo Air, 15 x 110 mm / 120 mm
- Dämpfer: Fox Float Performance, Women’s Rx Tune, Autosag, 197 x 47,6 mm / 120 mm
- Schalthebel: SRAM NX, 11-fach
- Schaltwerk: SRAM NX, lang, 11-fach
- Kassette: SRAM PG-1130, 11–42 Zähne
- Kurbel: Custom Alloy / 32 Zähne
- Bremse vorne: SRAM DB5, 4-Kolben, 200 mm
- Bremse hinten: SRAM DB5, 2-Kolben, 200 mm
- Felgen: Roval Traverse 650b, 38 mm Innenbreite, 24/28 Speichen, Tubeless Ready
- Reifen vorne: Specialized Fast Trak GRID, 27,5″ x 2,8″
- Reifen hinten: Specialized Fast Trak GRID, 27,5″ x 2,8″
- Vorderradnabe: Specialized Disc, 110 x 15 mm
- Hinterradnabe: Specialized Disc, 12 x 148 mm
- Sattel: Women’s Body Geometry Myth Sport, Stahl
- Sattelstütze: Alloy, 12,5 mm Offset, 30,9 mm Durchmesser
- Lenker: Specialized, 6061 Aluminium, 6° Upsweep, 8° Backsweep, 27 mm Rise, 720 mm Breite
- Vorbau: Specialized Trail, 6° Rise
- Motor: Brose / Exklusiv und Custom für Specialized, Trail tuned, 250 W
- Gewicht: 21,6 kg
- Preis: 4.099 € (UVP)
Motor & Akku
Der Brose-Motor im Detail
Ach herrje, ist der leise.
Leise, fast nicht hörbar, surrt der Brose-Antrieb vor sich hin. Wer sich eine besonders kraftvolle und anzugsstarke Unterstützung wünscht und spüren möchte, dass er ordentlich Drehmoment zur Verfügung gestellt bekommt, der wird den Brose-Motor wahrscheinlich als etwas zu unauffällig empfinden und eher zu Bosch greifen. Die Verarbeitung präsentiert sich extrem hochwertig und formschön integriert, nichts klappert oder knarzt, die Anschlüsse sind gut versteckt und geschützt, was für eine lange Lebensdauer spricht.
- Motor: Brose
- Akku: 460 Wh
- Leistung: max. 250 Watt
- Display: LED-Anzeige am Rahmen
Remote-Hebel
Den Powermodus wählt man am Rahmen.
Nach einem Display oder einem Bedienelement am Lenker kann man beim Specialized Levo lange suchen, denn die Unterstützungsmodi werden durch ein Bedienfeld unten links am großzügig dimensionierten Unterrohr ausgewählt. Durch ein deutlich hörbares akustisches Signal wird die Fahrerin informiert, ob der gewünschte Modus tatsächlich “sitzt”. Der Optik ist diese elegante Lösung definitiv zuträglich, allerdings braucht es etwas Eingewöhnungszeit, bis man sich an diese “blinde” Bedienung während der Fahrt gewöhnt hat. Ist die Bedienung erstmal zur Gewohnheit geworden, sollte man ein separates Display und einen Remote-Hebel jedoch nicht vermissen.
Das Motorgeräusch
Wie sie hören, hören sie nichts.
Der Brose-Antrieb zeigt sich als der mit Abstand ruhigste Antrieb im Testfeld und verrichtet ohne große Geräuschkulisse seinen Dienst. Nur wenn man ganz genau hinhört und sehr still ist, vernimmt man ein leises, unauffälliges Summen.
Walk-Funktion für unwegsames Gelände
Eine Walk-Funktion findet man beim Levo systembedingt nicht. Wer sein eMTB in unwegsamem Gelände tragen oder schieben möchte, der muss ein bisschen mehr Muskelkraft aufbringen. Wir hoffen, dass diese Funktion in Zukunft mit an Bord ist.
Specialized Turbo Levo Short Travel FSR CE 6Fattie in der Hand
Richtig hübsch und sehr stimmig
“Wow, sieht das schön aus!”, entfährt es uns, als wir das Specialized Levo das erste Mal in voller Pracht vor uns stehen haben. Das eMTB sieht extrem stylisch aus und glänzt mit der specialized-typischen Top-Verarbeitung. Angenehm fällt auch das stimmige Cockpit auf, die Plus-Bereifung gibt dem Levo den letzten Schliff und verspricht maximalen Fahrspaß .
Specialized Turbo Levo Short Travel FSR CE 6Fattie auf dem Trail
Im Uphill
Das Specialized geht als einziges Bike im Test mit Brose-Antrieb an den Start. Im Vergleich zum extrem kraftvollen Bosch-Motor wirkt der Antrieb etwas weniger anzugsstark, überzeugt aber durch ein natürliches und unauffälliges Fahrverhalten. Die Sitzposition ist angenehm und man fühlt sich schön tief, aber trotzdem noch antriebseffizient im eMTB positioniert.
Im Downhill
Agil und handlich, wir haben viel Spaß mit dem Levo.
Die Wohlfühl-Geometrie des Specialized Turbo Levo Short Travel FSR CE 6Fattie macht sich auch bergab bemerkbar: spielerisch lässt es sich durch enge Spitzkehren dirigieren und schreckt auch vor ruppigeren Passagen nicht zurück. Wir waren überrascht, wie sicher man sich auf einem eMTB mit “nur” 120 mm Federweg doch fühlen kann. Einen großen Beitrag zu diesem Wohlfühlfaktor tragen das angenehm dimensionierte Cockpit und die spielerisch-zentrale Position im Bike bei. Im Bike? Ja, im Bike, denn beim Levo schafft es Specialized einmal mehr die Pilotin so zu positionieren, dass sie sich sofort wohlfühlen und Gas geben kann. Hinterbau und Gabel arbeiten harmonisch und gut zusammen und der Brose-Motor liefert beim Beschleunigen in technischen Passagen gute Unterstützung, ohne zu sehr zu schieben.
Trail
Der Trail wird zum Laufsteg – das Levo steht uns gut.
Das Specialized Levo präsentiert sich als DER Allrounder im Test und überzeugt uns bergauf und bergab gleichermaßen mit seinen angenehmen und gutmütigen Fahreigenschaften. Vermisst haben wir leider auch bei diesem eMTB eine Teleskop-Stütze, die dem Specialized mit seinem vielseitigen Einsatzspektrum sicherlich sehr gut gestanden hätte und im Idealfall gleich bei Kauf nachgerüstet werden sollte. Die Plus-Bereifung hält, was sie verspricht und vermittelt speziell in technischeren Passagen zusätzlich Sicherheit – könnte jedoch für den Trail-Einsatz etwas profilierter sein. Mit einem Gewicht von 21,6 kg ist das Levo das mit Abstand leichteste eMTB im Test, was sich auch beim Handling positiv bemerkbar macht: Besonders bei schnellen Richtungswechseln und beim Beschleunigen aus Kurven ist das niedrigere Gewicht recht deutlich spürbar.
Tuning-Möglichkeiten
Wie bereits erwähnt, haben wir auch beim Levo die Teleskop-Stütze wirklich vermisst. Ansonsten gibt es allerdings keinerlei Gründe zur Beanstandung. Auch wenn die Ausstattung nicht derart üppig wie die des Cube ausfällt, so ist sie doch vollkommen funktionell, grundsolide und dem Einsatzzweck angemessen. Wer Probleme mit einschlafenden Händen oder zu schmalen Griffen hat, kann dem Levo noch ein Paar ergonomischere Griffe spendieren.
Test-Fazit zum Specialized Turbo Levo Short Travel FSR CE 6Fattie
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist das schönste eMTB im ganzen Land? Leticia! Ähm, das Specialized Levo! Abgesehen von der wirklich sensationellen Optik, weiß das eMTB mit überragenden Allroundeigenschaften zu überzeugen und zeigt, wie es geht: Bequem im Uphill und agil-verspielt im Downhill – das Levo kann beides! Wer mit leichten Abstrichen bei der Ausstattung leben kann, der bekommt ein grundsolide und funktionell ausgestattetes eMTB, das mit tollen Fahreigenschaften zu überzeugen weiß. Sexiest E-Bike Alive – ganz klar, dieser Titel geht auch an die Frauenvariante des Specialized Levos.
Stärken
- Agiles und direktes Handling
- Tolle Optik und hochwertige Verarbeitung
Schwächen
- Fehlende Teleskop-Stütze
- Reifen haben wenig Profil
Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Unsere Testrunde hatte alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen und ruppigen Steinfeldern
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpiste bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Specialized Turbo Levo Short Travel FSR CE 6Fattie getestet
- ORT: Auf den Trails rund um Aschau / Deutschland. Hier gibt es steinige Trails mit schnellen offenen Passagen, natürlichen Kurven, Spitzkehren und armdicken Wurzeln.
Testerprofil Anna Hohmann
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- Testername: Anna Hohmann
- Körpergröße: 162 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 56 kg
- Schrittlänge: 76 cm
- Armlänge: 52 cm
- Oberkörperlänge: 50 cm
- Fahrstil: Zügig und wenig verspielt
- Was fahre ich hauptsächlich: Downhill und E-Trailbike
- Vorlieben beim Fahrwerk: Wenig Negativfederweg und straffe Abstimmung
- Vorlieben bei der Geometrie: flacher Lenkwinkel, langer Radstand, 750 mm Lenkerbreite
Was haltet ihr von Plus-Bereifung? Zuzätzlicher Komfort oder unnötige Spielerei?
Weitere Informationen
Webseite: www.specialized.com
Text & Redaktion: Anna Hohmann | eMTB-News.de
Bilder: Rico Haase, Nico Gilles
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