Trek Powerfly 9 LT Plus im Test: Die leuchtende Farbe signalisiert auf dem Trail schon von weitem das Erscheinen dieser Prinzessin. Das Trek Powerfly 9 LT kommt nicht nur sehr stolz und anmutig schön daher, sondern bügelt dabei auch so ziemlich alles weg, was der Trail ihm in den Weg wirft. Die Paarung aus RE:aktiv-Fahrwerk und leistungsstarkem Bosch Performance CX-Motor hebt den Adrenalinpegel in Rekordzeit. Wie fährt sich das Powerfly 9 LT Plus? Hier erfahrt ihr es.
Trek Powerfly 9 LT Plus – kurz & knapp
Die leuchtende Farbe ist laut aber nicht quietschig.
Wer Trek kennt, der weiß, dass die Verarbeitungsqualität über jeden Zweifel erhaben ist. Auch bei diesem Modell können wir das nur bestätigen. Der wunderschöne Rahmen mit seinen verschliffenen Schweißnähten, dem hübsch semi-integrierten Akku, den pfiffigen Detaillösungen und der leuchtenden Farbe stellt in Sachen Verarbeitungsqualität die Speerspitze von dem dar, was momentan auf dem Markt zu bekommen ist.
Das Trek Powerfly 9 LT Plus ist mit allem ausgestattet, was ein gutes eMTB braucht: dicken 27,5″ Plusreifen, einem aktiven Fahrwerk mit 150 mm Federweg, bestehend aus Fox 36-Federgabel und RockShox Deluxe RT3-Dämpfer und der gewohnt knackigen 8-Gang SRAM EX1-Schaltung. Ein Bosch Performance CX-Motor treibt das Bontrager-Hinterrad an und schiebt kräftig nach vorne. Hier findet ihr die Vorstellung der 2018er Trek Powerfly-Modellpalette.
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Trek Powerfly 9 LT Plus – Technische Daten
Geometrie
Gemessene Überstandshöhe: 750 mm (Rahmengröße L)
Größe | S (15,5") | M (17,5") | L (18,5") | XL (19,5") | XXL (21,5") |
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Sattelrohrlänge | 368 mm | 419 mm | 445 mm | 470 mm | 521 mm |
Oberrohrlänge | 570 mm | 600 mm | 620 mm | 634 mm | 662 mm |
Steuerrohrlänge | 100 mm | 100 mm | 105 mm | 110 mm | 125 mm |
Lenkwinkel | 66,5° | 66,5° | 66,5° | 66,5° | 66,5° |
Sitzwinkel | 74,0° | 74,0° | 74,0° | 74,0° | 74,0° |
Kettenstrebenlänge | 474 mm | 474 mm | 474 mm | 474 mm | 474 mm |
Radstand | 1182 mm | 1212 mm | 1233 mm | 1247 mm | 1277 mm |
Stack | 594 mm | 594 mm | 598 mm | 598 mm | 616 mm |
Reach | 399 mm | 430 mm | 449 mm | 461 mm | 485 mm |
Ausstattung
Frame | Rahmen | Alpha Platinum Aluminium, ABP, EVO Link, konisches E2-Steuerrohr, Knock Block, interne Zugführung für Schaltung und Vario-Sattelstütze, integrierter Akku, G2-Geometrie, Boost148, 150 mm Federweg |
Fork | Gabel | Fox Performance 36 Float, verstellbarer GRIP-Dämpfer, konischer E2-Gabelschaft, Boost110, G2-Geometrie mit 51 mm Vorbiegung, für E-Bike optimiert, 150 mm Federweg |
Shock | Dämpfer | RockShox Deluxe RT3, 3-Positionen-Dämpfer RE:aktiv, vom Trek Suspension Lab abgestimmt, 205 x 57,5 mm |
Shifter | Schalthebel | SRAM EX1, 8fach |
Derailleur | Schaltwerk | SRAM EX1, 8fach |
Cassette | Kassette | SRAM XG-899, 8fach (11-48 Z.) |
Cranks | Kurbel | SRAM EX1 (15 Z.) mit Kettenschutz |
Brakes | Bremse | Hydraulische Scheibenbremsen SRAM Guide RE |
Wheels | Laufräder | Bontrager Powerline Comp 40, Rapid Drive (54 Z.), Tubeless Ready, Boost110 vorne, Boost148 hinten |
Tires | Reifen | Schwalbe Nobby Nic Performance, Tubeless, 27.5" x 2.80" |
Seat | Sattel | Bontrager Montrose Comp, CrMo-Sattelstreben |
Seatpost | Sattelstütze | Bontrager Drop Line, interne Zugführung, 31,6 mm (15,5˝: 100 mm; 17,5/18,5˝: 125 mm; 19,5/21,5: 150 mm) |
Bar | Lenker | Bontrager Line, 35 mm, 15 mm Rise, 750 mm width |
Stem | Vorbau | Bontrager Line, Knock Block, 35 mm, 0 °, 60 mm |
Motor | Motor | Bosch Performance CX |
Display | Display | Bosch Purion Performance |
Battery | Akku | Bosch PowerPack Performance 500, semiintegriert |
Power | Leistung | 250 Watt, 75 Nm |
Weight | Gewicht | 23,9 kg |
Price (RRP) | Preis (UVP) | 5999 € |
Motor & Akku
Details zum Bosch Performance CX
Mit dem Bosch Performance CX-Motor gehen die Produktmanager von Trek kein Wagnis ein. Auf dem Markt weit verbreitet und qualitativ auf höchstem Niveau, ist dieser Motor ein signifikantes Kriterium bei der Kaufentscheidung. Der Bosch-Motor peitscht souverän nach vorne und schiebt uns in gewohnt stoischer Manier über den Trail.
- Motor: Bosch Performance CX
- Akku: 500 Wh
- Leistung: max. 250 Watt
- Display: Bosch Purion
Tatsächliche Reichweite
40,4 km / 819 hm
1 h 40 min
Laborwerte sind schön und gut, aber in der Realität sieht es leider oftmals anders aus. Deshalb fahren wir einen ganz eigenen Testzyklus für euch. 40,4 km / 819 hm – diese Daten ermittelten wir in Testfahrten, bei denen wir immer in der maximalen Unterstützungsstufe fahren, bis der Akku komplett leer ist. Bitte beachtet, dass diese ermittelten Werte nur als Richtwert zu verstehen sind und in keinster Weise die Ergebnisse aus einem genormten Labortest widerspiegeln. Wenn dieses E-Bike in niedrigeren Unterstützungsstufen gefahren wird, erhöht sich die Reichweite deutlich.
Hier gibt es die genauen Details der Testrunde.
Semi-Integration hat seine Vorteile
Der Akku ist nicht vollkommen im Unterrohr integriert.
Wir sind bekennende Fans vollintegrierter Akkus, aber das was die Ingenieure von Trek beim Powerfly konstruiert haben, hat seinen ganz eigenen Charme und sucht im Bereich semi-integrierter Akkus seinesgleichen. Der Bosch PowerPack-Akku verschwindet nur zu 70 % im Unterrohr und wird mittels einer kleinen Plastik-Abdeckung formschön mit diesem verbunden. Dadurch wirkt es weniger massiv als bei diversen Mitbewerbern und es besteht die Möglichkeit, im Notfall auch mal ältere Bosch PowerPack-Akkus zu benutzen. Hier fehlt dann zwar die Plastiklippe am oberen Ende, aber das sollte im Zweifelsfall piepegal sein.
Trek Powerfly 9 LT Plus in der Hand
Der schnörkellose Rahmen aus hydrogeformten, kaltfließgepressten Aluminium-Rohren wirkt wie aus einem Guss.
Es geschieht selten, dass ein Testrad beim Auspacken wirklich alle Blicke in der Redaktion auf sich zieht. Im Falle des Trek Powerfly 9 LT Plus war es aber so. Trek zeigt hier eindrucksvoll, welch hohes Maß an technischem Know-How die Rahmen-Fertigung an den Tag legt und wie ein hochwertiges Finish in der Realität aussieht. Der schnörkellose Rahmen aus hydrogeformten, kaltfließgepressten Aluminium-Rohren wirkt wie aus einem Guss. Die Schweißnähte sind sauber verschliffen und die Lackqualität makellos. Auch beim ganz genauen Hinsehen finden wir kein Detail, das uns stört. Das Trek Powerfly 9 LT Plus präsentiert sich in Topform und besitzt einige Laufsteg-Qualitäten.
Ein besonders interessantes Feature ist zweifelsohne der Knock Block-Lenkanschlag, der ein Überdrehen des Lenkers wirkungsvoll verhindert. So wird das Oberrohr zuverlässig gegen Zerkratzen und einen harten Aufschlag des Brems-/Schaltgriffs geschützt.
Erwähnenswert finden wir auch den Mino Link. Dank diesem kleinen Flip-Chip lässt sich die Geometrie des Trek Powerfly 9 LT Plus in zwei Positionen verstellen. Nutzt man den High-Modus, liegt der Lenkwinkel bereits bei flachen 66,5° – in der Low-Position wird der Lenkwinkel nochmals um 0,5° flacher und auch das Tretlager wandert etwas tiefer.
Trek Powerfly 9 LT Plus auf dem Trail
Uphill
Die aufrechte Sitzposition generiert eine gute Uphill-Performance.
Steile Rampen oder lange Uphill-Passagen stellen für dieses E-Bike kein Problem dar. Dank der aufrechten Sitzposition kann man flüssig und schnell den Berg hinauf fahren. Lediglich im Wiegetritt ist ein deutliches Wippen des RE:aktiv-Fahrwerks zu spüren. Wird es technisch, dann neigt das Vorderrad mitunter zum Steigen, weil man nicht genug Druck in diese Richtung generieren kann. Enge Kehren gilt es langsam zu fahren, da der lange Radstand unseres Testrades ein quirlig-verspieltes Fahren ein wenig ausbremst.
Downhill
Die Reifen kommen zu früh an ihre Grenzen.
Mit 150 mm Federweg an Front und Heck ist das Trek weit davon entfernt, ein reinrassiges Downhill-E-Bike zu sein, weshalb wir etwas zögerlich in den ersten steilen Trail hinein rollten. Nach den ersten Kurven mussten wir jedoch feststellen, dass wir mehr und mehr von den Bremsen abließen und bald ein hohes Tempo fuhren. Das Trek Powerfly 9 LT Plus liegt satt wie ein Brett und ermöglicht dadurch ein sehr hohes Grundtempo. Das feinfühlige Heck mit RE:aktiv-Fahrwerk gibt ordentlich Feedback und konnte uns auf ganzer Länge überzeugen. Auch auf ruppigen Passagen steht das eMTB hoch im Federweg und schluckt selbst gröbere Stufen, Steine oder Wurzel anstandslos weg. Einzig die verbauten Nobby Nic-Reifen von Schwalbe bremsten den Geschwindigkeitsrausch. Wird es schneller, die Kurven enger und der Boden rutschiger, dann sind sie ab einem gewissen Punkt überfordert und rutschen unkontrolliert weg.
Trail
Ein Fahrwerk, wie geschaffen für die Trails dieser Erde
Das Trek Powerfly 9 LT Plus fühlt sich auf dem Trail wohl und überträgt das schnell auf den Fahrer. Das Setup passte auch ohne große Eingewöhnungsphase sofort und musste nicht wirklich auf unterschiedliches Terrain angepasst werden. Zudem ist die Sitzposition angenehm mittig und erlaubt dadurch längere Ausfahrten. Schnellen Richtungswechseln folgt der steife Rahmen willig und knifflige Sektionen können flüssig durchfahren werden. Einzig der Hub der Sattelstütze trübt den Fahrspaß an manchen Stellen, da der Sattel nicht adäquat abgesenkt werden kann, wenn eine steilere Passage dies für mehr Kontrolle verlangt. Alles in allem machen Trails mit diesem Modell jedoch extrem viel Spaß.
Tuning-Möglichkeiten
Wie bei vielen anderen E-Bikes empfiehlt es sich auch bei diesem Modell, den Sattel zu tauschen. Der verbaute Bontrager-Sattel ist zwar hochwertig und hübsch, bietet aber auf langen Touren zu wenig Komfort und geht auch nicht auf die unterschiedlichen Anatomien der jeweiligen Nutzer ein. Hier empfiehlt es sich, ein ergonomischeres Modell zu verbauen.
Als zweiten Tuning-Tipp müssen wir die Reifen erwähnen. 2,8″ breite Reifen sind unserem Empfinden nach an einem sportlich-agilen eMTB einfach zu träge und unpräzise. Hier empfehlen wir schmalere 2,6″ Reifen zu montieren.
Test-Fazit zum Trek Powerfly 9 LT Plus
Das Trek Powerfly 9 LT Plus hält, was es verspricht. Die Amerikaner zeigen mit diesem Modell eindrucksvoll, wie hoch der Fertigungsstandard bei ihren Produkten liegt und stellen ein eMTB der Oberklasse in die Läden.
Auf dem Trail kann das Trek Powerfly 9 LT Plus überzeugen: Der Hinterbau arbeitet agil und bügelt auch ruppige Trails glatt, die Geometrie kommt einer sportlichen Fahrweise sehr entgegen und in Sachen Ausstattung geht man hier kaum Kompromisse ein. Die Lack-Qualität ist allererste Sahne und der Rahmen wirkt mit all seinen Gimmicks und Features sehr hochwertig. Einzig die dicken Reifen und der geringe Hub der Sattelstütze trüben die Begeisterung ein wenig.
Pro / Contra
Pro
- gute Verarbeitung
- potentes Fahrwerk
Contra
- Sattelstütze hat zu wenig Hub
- Plus-Reifen sind träge und schwammig
Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpiste bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Trek Powerfly 9 LT Plus getestet
- ORT: Auf den Trails rund um Bamberg (Deutschland), Brixen und Latsch (Italien).
Hier gibt es schmale, enge Trails, die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, Spitzkehren, Bikeparkstrecken, ruppige Steinfelder, steile technische Uphills und flowige Downhills.
Testerprofil Rico Haase
- Testername: Rico Haase
- Körpergröße: 183 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 90 kg
- Schrittlänge: 86 cm
- Armlänge: 61 cm
- Oberkörperlänge: 62 cm
- Fahrstil: Flowig und verspielt
- Was fahre ich hauptsächlich: E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road
- Vorlieben beim Fahrwerk: straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert
- Vorlieben bei der Geometrie: langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker
Jetzt seid ihr gefragt: Wie gefällt euch das Trek Powerfly 9 LT Plus?
Weitere Informationen zum Trek Powerfly 9 LT Plus
Webseite: www.trekbikes.com
Text & Redaktion: Rico Haase | eMTB-News.de
Bilder: Rico Haase, Dennis Stratman
Trek Powerfly 9 LT Plus
60 – 90 Nm
≥ 500 Wh
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
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