...nicht mal Die! Die Rahmen werden nahezu ausnahmslos in Taiwan, Vietnam und China gefertigt. Lediglich das Design und die geometrischen Berechnungen machen die Konfektionäre (Hersteller). Es wäre für ein mittelständisches Unternehmen gar nicht möglich, die Rahmen in der gegebenen Qualität zu produzieren. Da sind Hausgroße Multimillionenteure Maschinen notwendig, die einen täglichen Auswurf an Fahrradrahmen im hohen vierstelligen Bereich haben, um rentabel zu sein. Entsprechende Maschinen gibt es zwar auch in Deutschland, doch diese werden von den Zulieferern der Autoindustrie voll ausgelastet.
Es war wohl eher gemeint, dass die Geometrie, also die Vorgaben für einen Rahmen von Hersteller kommt. Ob der jetzt aus China, Taiwan oder in Nepal mundgeklöppelt oder was auch immer kommt, ist doch egal.
Der Hersteller (Rocky Mountain, Specialized etc.) hat eine Gewisse Vorstellung von seinem Rahmen und dessen Einsatzgebiet (Enduro definiert jeder Hersteller ja anders; noch schlimmer gerade die neue Mode Trailbikes) und konzipiert es dann so; inkl. der Anbauteile.
Warum sollte man jetzt also die Reifen tauschen? Kann man zum Spaß machen (die „Freeride“ macht das ja ganz gerne), erhöht aber den Testaufwand und ich muss nachher schreiben, dass die Serienbereifung scheinbar nicht passt.
Wenn ich einen 180er Freerider mit einem Hans Dampf ausstatte, ihn zum Test aber mit dem dafür vorgesehenen Einsatzgebiet eines Reifen (z.B. MagicMary & Co.) teste, kann ich die Mogelpackung des Herstellers nicht bewerten.
Klar kann man hergehen und sagen: wir haben das Bike mit Reifen XY ausgestattet, weil der Reifen, der in der Auslieferungsvariante kommt, nicht dem Einsatzgebiet gerecht wird, aber dann müsste man auch den Dämpfer oder die Federgabel etc. wechseln, wenn die Murks ist.
Irgendwo ist halt Schluss. Gut, das IBC macht das ja manchmal.
Aber es kommt drauf an, was ich mit dem Test bezwecken, bzw. testen will.
Wenn ich herausfinden will, was das Herzstück der Rahmen im Stande zu leisten ist, muss ich all das raus schmeißen, was m.M.n. nicht passt. Und spätestens da beginnt das Problem. Der eine mag den Charakter von Dämpfer XY, der andere gar nicht.
Oder aber ich will testen, was der Hersteller als Gesamtpaket dem Kunden für XY an Euros anbietet. Und dann teste ich halt 3.0er Reifen auf einem Freerider, wenn die drauf sind.
Bin ich als Tester denn dafür verantwortlich, wenn der Hersteller so nen Blödsinn an sein Bike schraubt? Nö. Aber ich kann es testen, bewerten und das auch nieder schreiben.
Ein Test ist doch immer nur ein Anhaltspunkt. Ich muss mir dann doch für mich das raus ziehen, was für mich interessant ist.
Schreibt der Tester, dass ihn der Hinterbau zu plüschig ist, ich aber Pop haben will, bzw. einen progressiven Hinterbau, weiß ich doch, dass das Bike nichts für mich ist. Für jemand anderen aber genau dieses jenes welches.
Das erste, was an meinem Levo runter geflogen ist, sind die sinnlosen 3.0er Reifen auf dem Ding. Kastriert für
meine Fahrweise,
meine Definition von Einsatzgebiet des Levos das gesamte Bike. Andere wiederum mögen es vielleicht gut heißen.
Also alles in allem gut gemacht
@riCo
Sascha