Entscheidungshilfe Mondraker Crafty oder Orbea Wild

[propper]

Hallo zusammen,
Ich benötige mal dringend Euren Rat, da ich mich absolut nicht entscheiden kann bzw. nicht weiß, welches Enduro ich vorziehen soll.
Kurz zu mir und meiner Anforderung. Ich suche ein EMTB (Enduro/ Allmountain) mit dem ich auf meinen Hometrails trainieren kann. D.h. Fokus liegt auf der Abfahrt, die ich bisher mit meinem Bio Bike immer nur einmal machen kann, da ich für ein zweites Mal quasi keine Kraft mehr habe. Daher ein Ebike, welches mich dementsprechend (manchmal auch den Trail als Uphill) nach oben bringt.
Evtl. würde ich es auch 1-2 mal im Jahr mit in den Bikepark nehmen. Mein Fahrkönnen ist, wo würde ich sagen, Fortgeschritten. In Sölden fahre ich die blauen und roten Strecken.

Wert lege ich insbesondere auf die Bremsen. Bisher fahre ich an allen Bikes die XT 4 Kolben mit 200mm/180mm

Meine bisherige (lange) Recherche hat das Ergebnis, dass ich mich zwischen 2 Bikes entscheiden werde.

• Mondraker Crafty R
• Orbea Wild FS M20 oder H10

Bikes sind alle bei meinen Händlern vor Ort verfügbar.

Beim Orbea könnte ich meine (gewohnte) XT Bremse direkt bekommen.
Beim Mondraker sind die G2, von denen ich nicht überzeugt bin. Dies müssen direkt aufgerüstet werden. Mehrpreis beim Händler für eine Code R: 150,- und für eine Code RSC: 400,-

Probegefahren bin ich beide Bikes. Würden beide passen und für mich (auf dem Hof des Händlers) keine wirklichen Unterschiede.

Vielleicht habt ihr ja noch ein paar neuen Gedanken/ Meinungen zu den Bikes.
Akkugröße ist kein Kriterium. Mir reicht der 625 Wh definitiv für 95% der Fahrten aus. Eher zu 99 %.

Mit Montur wiege ich ca. 97 KG auf dem Rad (Inkl. Wasser, Helm, Protektor usw.)

Vielen vielen Dank vorab!

 

[Ralf68]

…. D.h. Fokus liegt auf der Abfahrt…

Von allen eMTBs die ich bisher selber und in unserer Gruppe gefahren bin war keins dabei welches bei schnellen Abfahrten so stabil war wie das Crafty. Wo andere Bikes unruhig werden möchte man beim Crafty immer noch einen Zahn zulegen.
Auf technischen Trails sieht das ganze wieder anders aus, da braucht es etwas mehr Kraft um das lange Crafty um die Ecke zu bekommen.

 

[propper]

Danke für die Einschätzung.
Wie würdest du das Thema/Gedanken zur Bremse beurteilen? Oder zu was raten?

 

[h00bi]

Kannst du das Wild mal für einen Tag mieten?
Ich hab in der nächsten Großstadt einen MTB Vermieter, der auch explizit Trail Nutzung erlaubt.
Kostet um die 70€ pro Tag.

Aus welcher Ecke kommst du denn?

 

[Neo]

Von allen eMTBs die ich bisher selber und in unserer Gruppe gefahren bin war keins dabei welches bei schnellen Abfahrten so stabil war wie das Crafty. Wo andere Bikes unruhig werden möchte man beim Crafty immer noch einen Zahn zulegen.
Auf technischen Trails sieht das ganze wieder anders aus, da braucht es etwas mehr Kraft um das lange Crafty um die Ecke zu bekommen.

Fahr selber das Crafty, die Aussage von Ralf passt so, finde es in technischen Trails aber auch völlig ok. Uphill und springen geht auch richtig gut

 

[propper]

Kannst du das Wild mal für einen Tag mieten?
Ich hab in der nächsten Großstadt einen MTB Vermieter, der auch explizit Trail Nutzung erlaubt.
Kostet um die 70€ pro Tag.

Aus welcher Ecke kommst du denn?

Nein das sind keine Leihräder. Ich komme aus Kirchheim Teck.

 

[Ralf68]

Danke für die Einschätzung.
Wie würdest du das Thema/Gedanken zur Bremse beurteilen? Oder zu was raten?

Ich würde die Serienbremse erst mal drauf lassen und einen Satz Trickstuff Powerbeläge montieren. Kosten ca 40€ für v+h. Wenn Dir die Kombi noch nicht bissig genug ist kannst du Dir immer noch eine gescheite Bremse kaufen. Ich hatte damals direkt auf Shimano ZEE umgerüstet.

 

[propper]

Das wäre auch ne Möglichkeit. Dachte nur "direkt beim Händler tauschen", da er die alte dann direkt in Zahlung nehmen könnte. Aber ca. 150,- Aufpreis für eine Code inkl. INzahlungnahme der G2 ist nun auch wieder kein sooo super Angebot.
Ich könnte dann direkt auch bei der G2 vorne auf eine 220er Scheibe gehen. Beläge und Scheibe könnte ich auch ohne Probleme selbst wechseln.

 

[rogerdubois]

Die G2 am Crafty würde ich in so einem Fall gegen XT tauschen. Ist halt einmal nervig wegen der inneren Leitung nach hinten.

Mit der G2 ist etwas schwer glücklich zu werden wenn man XT hat und mag.

Plus Dot Flüssigkeit, andere Teile, andere Entlüftung usw..

 

[prodigy]

Wie groß bist Du und welche Größe bist Du gefahren? Ich finde, dass die beiden sich von der Geometrie schon deutlich unterscheiden. Ich mag beide Räder sehr gerne, konnte aber das Crafty einen Tag auf Trails in Saalbach-Hinterglemm testen und war danach absolut begeistert.
Das Mondraker hat eine sehr großen Reach, dass Orbea ist da eher konservativ.
Zum anderen hat das Mondraker in der 2022er Ausführung eine fest verbauten Akku, das Orbea einen entnehmbaren.
Ich fahre selbst ein Mondraker Crafty Carbon R und mag es wirklich sehr. Beim spingen oder droppen fühlt sich das Crafty nicht so frontlastig an wie viele andere EMTBs die ich getestet hatte.

Ich hätte auch lieber gerne Shimano XT Bremsen, auf eine Komplett Umrüstung hatte ich aber keine Lust und bin mit dieser Lösung sehr zufrieden:
Vorne wo man viel Bremskraft benötigt habe ich eine Code RSC verbaut, die konnte ich bei Ebay Kleinanzeigen im Neuzustand sehr günstig kaufen. Der Wechsel ist bei der VR Bremse natürlich sehr einfach.
Hinten habe ich auf Trickstuff Power Beläge umgerüstet, die Bremse lässt sich damit viel besser dosieren.
Damit bin ich jetzt über 1000km gefahren und fühle mich sowohl auf den Hometrails wie auch beim Alpencross damit sicher.

Dieser EMTB Test beschreibt das Crafty m.E. sehr gut.

 

[propper]

Wie groß bist Du und welche Größe bist Du gefahren?

Ich bin 1,87m. Beim Orbea Wild war das L definitiv zu klein. Dort wäre es sicher ein XL.
Beim Crafty ist es etwas anders. Bin beide gefahren beim Händler. Ehrlich gesagt habe ich dort auf den Hofrunden keinen wirklichen Unterschied gespürt. Könnte also vermutlich beide fahren.

 

[michi3]

Das Crafty funktioniert erst mit einem guten Fahrer richtig gut, das muss entschlossen und brachial über die Front gefahren werden, das kann ein Anfänger und Fahrer bis zum mittleren Niveau nicht. Das Wild ist hier gutmütiger und verzeiht eine zurückhaltende Fahrweise viel mehr.

 

[Neo]

Das Crafty funktioniert erst mit einem guten Fahrer richtig gut, das muss entschlossen und brachial über die Front gefahren werden, das kann ein Anfänger und Fahrer bis zum mittleren Niveau nicht. Das Wild ist hier gutmütiger und verzeiht eine zurückhaltende Fahrweise viel mehr.

Etwas dramatisch aber ja wenn man richtig gut fährt, dann über das Vorderrad. Wenn man nicht so gut fährt, merkt man allerdings auch nix davon.

 

[Cujo]

Etwas dramatisch aber ja wenn man richtig gut fährt, dann über das Vorderrad. Wenn man nicht so gut fährt, merkt man allerdings auch nix davon.

Genau so ist es.
Ich möchte mal sehen wie Fahrfehler verziehen werden. Wir sind hier nicht in der Motogp.

 

[Flo92]

Habe mir selbst nach langem hin und her dieses Jahr das Crafty R gegönnt.
Bin mit dem Bike bisher mehr als zufrieden.

Beim Downhill bin ich bisher noch kein so stabiles Bike gefahren wie das Crafty.
Beim Uphill komme ich fast überall hoch, wo alle anderen schon absteigen müssen.
Bei technischen Passagen merkt man die Länge vom Crafty schon deutlich im vergleich zu anderen Bikes. Aber mit etwas Übung kann man sich auch da leicht dran gewöhnen.

Bremse muss man meiner Meinung nach umrüsten, gerade wenn man ein paar Kilo mehr auf den Rippen hat.
Habe mir nach ca. 500 enttäuschten Kilometern Shiguras drauf gebaut - seitdem alles Top!

 

[propper]

Dafür habe ich mich nun auch entschieden. Und direkt mit nem Umbau auf ne XT Bremsanlage, welche ich auch auf allen anderen meiner Bikes verbaut habe.

 

[Stromknecht]

Ja die Bremse ist äusserst bescheiden,
keine Ahnung wie die in diversen Tests relativ gut abschneiden konnte.
Habe mittlwerweile ordentlich gepimpt mit 2,3 mm Brakestuff- Scheiben (vorne 220, hinten 203mm) und Trickstuff Belägen.
Bremskraft und Standfestigkeit sind jetzt zwar über jeden Zweifel erhaben(Systemgewicht ~ 140-145 KG),
Die Dosierbarkeit oder vielmehr die initiale Bremskraft(also wenn man nur wenig Druck am Hebel ausübt),
taugt mir aber nach wie vor gar nicht, ich finde es viel besser wenn man bei wenig Zug am Hebel schon ordentlich verzögert, wie beispielsweise bei Shimano oder Magura.

 

[rogerdubois]

Die Scheiben stören auf jeden Fall nicht wenn du doch noch Shimano oder was anderes verbaust.

Ich habe die G2 gelassen und benutze Trickstuff 203er Scheiben sowie Galfer Beläge. Geht ganz gut, aber ist natürlich keine XT.

 

[UdoE]

Ich hab bei meiner G2 auch erstmal mit den Belägen gespielt. Die violetten Galfer finde ich mit der verbauten Scheibe ganz okay. Sobald die Scheibe die Verschleißgrenze erreicht hat, kommt die bereits lagernde MT7 zum Zuge Aber da ich derzeit aus Gesundheitlichen Gründen nur sehr begrenzt radeln darf, könnte das noch ne Weile dauern...

 

[Winni1982]

Ich fahre das Orbea Wild FS M20 und bin damit mega zufrieden. Ich bin kein Profi aber für meine Verhältnisse kann ich damit schon gut Trails runterballern, Sprünge gehen auch gut. Vom Gewicht komme ich auf etwas über 100kg und hab genug Reserven. Mit 1,86m fahre ich einen XL Rahmen. Touren zwischen 40-60 km mit über 1000 Hm sind machbar. Bis vor kurzem hatte ich die Shimano XT M8120 verbaut und bin jetzt auf Hope Tech 4 V 4 umgestiegen. Die Shimano hat grundsätzlich funktioniert aber mehr geht ja immer. Aufgrund von Corona konnte ich die Hope leider noch nicht testen.