Neue Magura Gustav Pro im ersten Test: Konstanz wichtiger als Power?

Neue Magura Gustav Pro im ersten Test: Konstanz wichtiger als Power?

Der Name Gustav steht für eine der legendärsten Bremsen der MTB-Geschichte. Spannend ist, dass die neue Magura Gustav Pro trotz rekordverdächtig massiven Ausmaßen kein Power-Wunder, sondern neuer Maßstab in Sachen Zuverlässigkeit sein soll. Wir konnten sie schon testen.

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Neue Magura Gustav Pro im ersten Test: Konstanz wichtiger als Power?

Was sagst du zum ungewöhnlichen Ansatz von Magura?
 
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Re: Neue Magura Gustav Pro im ersten Test: Konstanz wichtiger als Power?
Ein guter neutraler erster Bericht..
m.M. ist die Bremse für Lastenräder und e-bike Flotten gut...
zum Nachrüsten (warum sollte ich das) ergeben sich keine Verbesserungen. Der easy link geht doch durch keine Leitungsverlegungen, und ein neuer Verschluß nur mit teurem Spezialwerkzeug...Sehe gerade, easy link geibs auch als Nachrüstung, das ist sehr gut und eine Überlegung wert,
wenn ich mal ABS brauche am E-bike, kann ich sie ja dann im Abverkauf für 50 Euro besorgen...
fahre eine Magura 5 (Shigura)...weil Hebel gebrochen, Leitungsanschluß am
Geber bei erster Montage eingerissen...bin mit dem BremsKolben allein zufrieden.
 
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Hat leider nichts mit der alten Gustav zu tun. ( Hatte ich 2003 bis ? an einem Downhillbike )
Und wieder Plastik Hebel; davon sind bei mir schon 4 Stück undicht geworden, dazu noch eine Blemsleitung, darum habe ich mittlerweile alle MAGURA Bremsen entsorgt.
Schade dass sie hier wieder alten Wein in neuen Schläuchen verkaufen .
 
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Plastik ist bei sicherheitsrelevanten Baugruppen für mich ein NoGo. Leider ist die Bremspumpe wieder aus dem Carbotech-Zeug. Fraglich ist auch ob es einzelne Ersatzteile geben wird, und wenn ja welche.
 
Habe diesen „hochmodernen“ Werkstoff ja auch einem Bike.

Anfänglich natürlich auch skeptisch- im Alter ist man leider gern gestrig……..

Nach nunmehr über einem Jahr kann ich keine Negativmomente aufzählen.

Vielleicht bremse ich falsch 🤪
 
Was viele außer acht lassen, Magura hat einen Topservice.
Ich fahre seit der 1. LOUISE 1998 Magura Bremsen.
In dieser Zeit hatte ich bei einer Julie eine undichte Zange nach 3 Jahren, wurde gegen eine komplette MT2 getauscht.

Dann 2 MT4 der 1. Generation. Nach 1 Jahr beide Geber undicht ( ein damals bekanntes Problem). Wurde komplett gegen 2 MT4 der 2. Generation getauscht.

Und 1 MT2 Geber, bei dem sich nach 2 Jahren Renneinsatz die Primärdichtung verabschiedet hatte. Gab auch eine komplett neue Bremse.

Alle Reklamationen wurde innerhalb gut einer Woche kostenlos abgewickelt.
Die Bremsen kamen alle bereits richtig abgelängt, so daß ich sie nur noch ans Bike schrauben mußte.

An meinem Ebike ab Werk eine BR-MT 420. Dort war nach 0,5a die hintere Bremszange undicht. Lief über meinen Händler als Gewährleistungsreparatur.

Warum die Enttäuschung so groß ist, daß die neue Gustav "nur" die Bremskraft der MT7 hat, verstehe ich ehrlich gesagt nicht.
Für mich zählen gute Dosierbarkeit, Standfestigkeit und geringe Handkräfte zu den Eigenschaften einer guten Bremse. Das bieten die Maguras.

Die Bremskraft einer MT7 oder der neuen Gustav muß man auch erstmal auf den Schotter bringen.
 
Naja, wenigstens ist die Klemmschelle jetzt aus Aluminium. Die unsägliche Befestigung mit den Selbstschneideschrauben in den Kunststoffkörper der Bremspumpe bei der MT-Baureihe ist damit endlich ausgemerzt.
 
Danke für den erheiternden Test. Ich bin, wie so viele andere in Tirol im Steilwandbetrieb jahrelang die Gustav M gefahren. Sie war Problemlöser, mit brachialer Bremskraft, trotzdem gut dosierbar, extrem Standfest, mit unkaputtbaren Axial-Geber Bremshebeln im Motorrad-Style, die gut in der Hand gelegen sind.

Das Problem ist, dass irgendwann jemand bei Magura bei den MTB-Bremsen auf Radial Geber wechseln liess. Und Carbotexture. Das hat zwei immense Nachteile gebracht:

Die Hebelergonomie ist beim Radial Geber durch den weit aussen liegenden Drehpunkt einfach immer sehr unglücklich ungünstig, im
Vergleich zu Axial Gebern, wo der Drehpunkt relativ nah am Lenker liegt. Durch den weit aussenliegenden Drehpunkt wandert die Außenseite des Bremshebels auf einer starken Kreisbahn, ziehen die beiden Bremsfinger bzw Einfinger schräg nach innen.
Das ist auf Dauer kraftraubender, als ein Bremshebel, der auf einer weiteren Kreisbahn nach innen gezogen wird, und wo die Finger am Bremshebel nicht so stark nach innen geknickt werden. Weiterhin, und man sieht es auf allen Pressefotos der Gustav Pro, ist der Geber extrem weit aussen von den Lenkergriffen, und der Bremshebel dann wieder zu kurz.

Warum Magura bei all diesen Nachteilen am Radial Geber festhält, ist uns schleierhaft.

Der zweite Nachteil ist Carbotexture. Wir haben im Alpinbetrieb über die Jahre nach leichten Stürzen komplett abgerissene Carbotexture Geber gesehen, die es teils bei MT5 oder 7 einfach abgerissen hat.

Dass die Leute in ihrer Verzweiflung einerseits deswegen, und andererseits wegen der fürchterlichen Radial Geber Ergonomie Shiguras bauen (wohl dann auch weiterhin), ist nicht verwunderlich.

Aber vielleicht bekommt mal jemand bei Magura seinen Hintern endlich in die Höhe, und lässt der Gustav Pro einen Axial Geber wie ihn die Gustav M hatte als Option angedeihen. Die wären bei den Motorrädern ja im Baukasten vorhanden.
Und das wäre ja noch eine tolle Aufgabe für das neue Ingenieursteam.

Zum Test noch ein paar Anmerkungen:

„Mit etwa 83–85 kg fahrfertig und einem schweren E-Bike hatte ich zu keinem Zeitpunkt Probleme, rechtzeitig zum Stehen zu kommen. Generell bin ich mir nicht sicher, ob mehr Power immer nötig ist, denn zu ist irgendwann einfach zu. Trotzdem wäre ein Test am Downhill-Bike, das einfach wesentlich mehr Grip aufbaut und dadurch die Bremse härter fordert, in Zukunft interessant.“

„Mit der MT7 hatte ich auch keine Power-Probleme, gerade am E-Bike neigt diese in meiner Erfahrung allerdings schnell zum Überhitzen“.

Also bei uns schaffen auch schwere Alpinfahrer im Steilwandbetrieb es mit eEnduros nicht, die MT5/7 mit 220er MDR-P Klapper-Scheiben zum Überhitzen zu bringen. Vorher sterben die an anderen Bikes mitfahrenden XT 4-Kolben oder SRAM Bremsen, die dann thermisch überlastet übelst zu kreischen anfangen.

Und dass DH-Bikes mehr Grip aufbauen als aktuelle e-Enduros die durch die Eigenaktivierung des Fahrwerks zumeist extrem plush am Trail unterwegs sind, halte ich für ein Gerücht. Eher belasten eMTBs durch die plushen Fahrwerke und das höhere Eigengewicht sowie viel Traktion aktuelle Bremsen bis zum Anschlag.

Gäbe es die Gustav M heute noch, und wäre sie mit aktuellen Standards kompatibel, hätte sie vermutlich viele Fans.

Fazit: der neue Bremssattel der Gustav Pro scheint ausgezeichnet konstruiert zu sein, was man vom radialen Geber offenbar wieder einmal nicht behaupten kann, speziell bei der Ergonomie. Hier sollte Magura endlich eine Axial Geber Option anbieten. Aber es gibt ja auch Trickstuff als Option. Oder Shimano XT oder die SRAM Maven. Deren Bremshebel haben auch für kleinere Hände eine ausgezeichnete Ergonomie.
 
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