WES – World E-Bike Series: Europäische E-Bike-Rennserie vorgestellt

WES – World E-Bike Series: Europäische E-Bike-Rennserie vorgestellt

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WES – World E-Bike Series: Internationale Rennserie für E-Mountainbikes präsentiert. 2019 wird die WES vier Rennen in vier europäischen Ländern bieten.

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WES – World E-Bike Series: Europäische E-Bike-Rennserie vorgestellt
 

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Re: WES – World E-Bike Series: Europäische E-Bike-Rennserie vorgestellt
teilweise führen die Links der WES ins Leere, diverse Fehler auf der Seite.... und Hauptsache "best best best"....
kann mir momentan nur schwer vorstellen, dass dies funktioniert...
 
Wieder ein angekündigte E-Rennserie, zu der aktuell kein veröffentlichtes Reglement existiert.
Teilnehmer werden die schon finden, aber wenn man das als ernsthaften Sport mit E-Unterstützung ansehen soll, dann brauchen wir ein klares Reglement hinsichtlich der Motorunterstützung. Da wäre aus meiner Sicht z.B. die einfache Begrenzung der Akkukapazität sinnvoll. Gerade vor dem Hintergrund, das die Abregelung der Unterstützung bei Pedelecs international unterschiedlich geregelt ist. D.h. ein Renn-E-Bike hat keine Abregelung, aber im Rennen beträgt die maximale Akkukapazität 500 Ah. Dann ist es nur die Aufgabe die Rennstrecke so anzulegen, das die auch wirklich verbraucht werden. Damit kann dann auch jeder Hersteller relativ einfach ein Rennbike "bauen", Begrenzung rausprogrammieren und einen Akku mit <= 500 Ah zur Verfügung stellen. Demnächst werden dann 10 Akkus bestellt und hinsichtlich Ihrer Kapazität geprüft, zusätzlich zu den 10 Reifensätzen wegen Minimalgewicht.

Nachtrag: Und es würden Leichtbauakkus auf den Markt kommen ;-)
 
Die Strecken müssen bergauf so steil und schwierig sein, das selbst der leichteste Fahrer nicht in die 25km/h Begrenzung fahren kann.
Bergab spielt der Motor keine Rolle. Die 500Wh Begrenzung der Batterie ist aus drei Gründen, ungerecht, unpraktikabel und nicht nachprüfbar.
1.: Die Motorelektronik und das BMS bestimmen wieweit die Batterie geladen/entladen werden kann. Niemand kann überprüfen was das BMS (Batterie Management System)im Fahrbetrieb macht- lässt es eine 70 oder ein 90% Entladung zu? Niemand kann das kontrollieren (tiefere Entladungen sind problemlos möglich mit der Konsequenz das die Lebensdauer der Batterie sinkt aber deutlich mehr Energie aus der Batterie rausholbar ist.
Zweitens: Wie handhabt man fest eingebaute Batterien bzw. Intubeakkus die bei teuren Enduro- EMTBs stark im kommen sind? Bei den Intube- Akkus zeichnete sich ab das die Größen auf 600- 750 Wh anwachsen. Sollen alle diese Bikes diskriminiert werden und nur noch alte Bikes mit Aufsatzakkus gefahren werden dürfen?
Drittens: Wie gleicht man unterschiedliche Fahrergewichte aus? Ein 80kg Fahrer wird nicht einen hauch einer Chance gegen einen 60kg Fahrer haben, der bei gleicher Motorleistung erheblich schneller und steiler Bergauf fahren kann, das gilt explizit auch für einen technisch schwierigen Trail.
Die Maximalleistung eines EU- EPAC (in der europäischen Union zugelassenen Pedal assist cycles) ist nicht limitiert (kann also derzeit problemlos 1000Watt betragen)
Gebräuchliche Motoren Bosch CX, Brose Drive S usw haben in etwa 600 Watt Spitzenleistung und 400-500 Watt reale Dauerleistung über den Zeitraum von 30min.
Beispiel: 500 Watt Motor + 200 Watt Fahrer= 700 Watt
Ein 60kg Fahrer fährt damit eine 25% Steigung mit 12km/h hoch
Ein 80kg Fahrer fährt damit eine 25% Steigung mit 9km/h hoch
Der 80kg Fahrer wird 25% langsamere Zeit/Geschwindigkeit haben, die er bergab nie wieder aufholen kann.
Bezogen auf den 500Wh Akku wird der schwere 80kg Fahrer um 15 Minuten langsamer sein (wenn er voll power nonstop den Akku leerfährt)

Lösungsvorschlag:
Zwei Dinge muss man regeln
1. das maximale Bikegewicht muss an das Körpergewicht gekoppelt werden
2 Bergauf/ bergab muss mit einem Punktesystem gewertet werden um etwaige "unfaire Bergaufvorteile" bergab wieder kompensieren zu können.

Erklärung:
Das Bikegewicht muss bezogen auf das Fahrergewicht limitiert werden, damit leichte Fahrer indirekt gezwungen werden, einen leichteren kleinere Akku zu fahren. Mit dem kleineren Akku ist der leichte Fahrer gezwungen mit etwas weniger durchschnittlicher Leistung fahren (und ist somit ca. gleich schnell wie der 80kg Fahrer) um die Strecke zu bewältigen. Der leichte Fahrer kann auch eine große Batterie fahren - muss dann aber z.B. an der Federgabel sparen, was ihm bergab Zeit kosten wird.
Wenn man den Zeitfaktor Bergauf /bergab mit einem Punktesystem belegt, kann z.B. ein 15 oder 30 Sekunden- Zeitvorteil bergab mit einer 10 oder 15 Minuten schneller Bergaufzeit kompensiert werden.
Damit bleibt ein EMTB Rennen spannend und fair sind- da die Motorleistung in Relation zum Körpergewicht und damit auch zum menschlichen eingebrachten Leistung gesetzt wird.
Ein EMTB verfügt über ein bioelektrischen hybrit- Antrieb, deshalb muss der Bioantrieb- Anteil (Mensch) eine faire Chance haben.

Würde man leichte Fahrer nicht in einer praktikablen weise "ausbremsen" würden 50 kg Flöhe auf Monsterbikes mit Monstermotoren (alles konforme EU- Pedelecs) das Renngeschehen unweigerlich dominieren.
 
Wenn man eine "internationale" Rennserie plant, dann sollte man das Thema "EU-Pedelecs" ad acta legen. Und das man aus einem 500 Wh Akku unterschiedliche Leistungen bekommt, die ggfs. auf die Lebensdauer gehen, ist auch klar. Lebensdauer ist aber kein Rennkriterium. Kommt eben beim nächsten Rennen ein neuer Akku. Das mit den leichten Fahrern hat man auch im "normalen" MTB-Rennbereich, habe als +90kg Mann da auch keine Chance gegen leichtere Kollegen. Dafür einen Ausgleich zu schaffen ist imho auch nicht die Aufgabe des Motors.
Außerdem ist der Monstermotor nur ein "Problem" wenn beliebig Akkuleistung zur Verfügung steht, wenn der Fahrer den Akku beim ersten Anstieg mit 30 km/h leert, muss der Fahrer beim nächsten Anstieg sein Monsterbike alleine nach oben zu wuchten, ein 1000 W Motor muss allein aus Gründen der Kühlung schwerer wie ein 500 W Motor sein.
Selbst in der Formel 1 ist heutzutage der maximale Spritverbrauch festgelegt und da findet man auch keinen 100 kg Fahrer mit 2m Größe.
Intube-Akkus sind doch kein Problem, wenn der Hersteller sein Bike in der Rennserie sehen will, dann muss er einen Reglement-konformen Akku liefern können.
 
Hallo Hairaider,
EU- Pedelcs braucht es nicht zwangsweise. Die Amerikaner haben leider auch kein einheitliches Reglement für EMTBs. Dort herrscht für jedes Bundesland wild unterschiedliche Regeln. Die EU Regelung ist bemessen an den absoluten EMTB- Zahlen die weltweit am weltweit verbreiteste und gebräuchlichste Pedelec-Regelung, deshalb ist es sinvoll sich daran auch bei einer weltweiten Ausschreibung zu orientieren.
Bei den reinen Biobikes gibt es eine klare sportliche faire Korrelation zwischen Leistung und Körpergewicht!
Je Kilogramm Körpergewicht ist der Mensch in der Lage eine bestimmte Wattzahl zu leisten.(Hobbysportler 3,5-4,5 Watt/kg)
( selbstverständlich Abhängig vom Trainingszustand, Alter und individuellen Voraussetzung).
Schwere Fahrer erzeugen generell mehr Leistung, leichte Fahrer generell weniger Leistung.
Das leichte Fahrer am Berg dennoch bei den Biobikes etwas im Vorteil sind liegt daran das die Leistung in der Hauptsache dazu benötigt wird Hubarbeit zu leisten(weniger Gewicht= weniger Hubarbeit). Auf der Ebene ist der Windwiderstand der dominierende Faktor. Da der CWA bei einem leichten und schweren Fahrer dicht beieinander liegt hat der schwere Fahrer mit der größeren absoluten Leistung hier deutliche Vorteile.

Da der E- Motor überproportional zum Menschen die Leistung mit dem Faktor 200 bis 400% (mehr ist laut EU Regelung nicht erlaubt) einbringt, ist eine Koppelung an die menschliche Leistung/Gewicht zwingend notwendig. Leichte Fahrer Profitieren überproportional von einem E Motor am Berg. Schwere Fahrer können noch so sportlich durchtrainiert sein und hätten gegen einen Fliegengewicht bergauf auf einem EMTB nicht die leiseste Chance. Auf einem Biobike wäre die beiden Beispielfahrer (leicht gegen schwer) gleich schnell- auf einem E MTB ist der leichte deutlich schneller!!
 
Na ja um Jockey zu werden sollte man auch ein bestimmtes Gewicht nicht überschreiten, das wird dann auf E-Bike-Rennfahrer wohl auch zutreffen.
Oder man braucht ähnlich wie beim Boxen Gewichtsklassen: E-Bike-Weltmeister im Federgewicht .... E-Bike-Weltmeister im Schwergewicht.
 
Die Frage ist doch, warum muss man mit jedem Furz gleich irgendeine Meisterschaft machen wollen? Und mit mehr oder weniger serienmäßigen Bikes ist ein fairer Wettbewerb sowieso nicht möglich. Der Veranstalter müsste genormte Akkus rausgeben mit gleicher Kapazität und einem BMS welches den Strom z.B. auf 15 A begrenzt. Die Akkus könnten dann vor jedem Rennen per Zufall zugeteilt werden.
Dann gibt es immer noch das Problem dass die Strecke so gelegt werden müsste dass sie nur mit einer gewissen Eigenleistung des Fahrers zu schaffen ist, wobei dann wieder das Gewicht des Fahrers eine Rolle spielt.
 
Glaube von einem furz kann man beim ebike Markt nicht gerade sprechen ;-)
Die Frage ist doch, warum muss man mit jedem Furz gleich irgendeine Meisterschaft machen wollen? Und mit mehr oder weniger serienmäßigen Bikes ist ein fairer Wettbewerb sowieso nicht möglich. Der Veranstalter müsste genormte Akkus rausgeben mit gleicher Kapazität und einem BMS welches den Strom z.B. auf 15 A begrenzt. Die Akkus könnten dann vor jedem Rennen per Zufall zugeteilt werden.
Dann gibt es immer noch das Problem dass die Strecke so gelegt werden müsste dass sie nur mit einer gewissen Eigenleistung des Fahrers zu schaffen ist, wobei dann wieder das Gewicht des Fahrers eine Rolle spielt.
 
Ich denke E-MTB Rennen machen nur für Strecken Sinn, wo man einerseits ohne Motor absteigt, andererseits garnicht die volle Leistung abrufen kann -> Stark verblockte steile Anstiege wo Fahrtechnik den Speed vorgibt.

Ansonsten muss halt ein genormtes Kästchen zwischen Akku und Regler, dass den Strom begrenzt und die entnommene Energie begrenzt. Das dann gerne auch gewichtsabhängig. Motorlose MTB Marathons würde ich trotzdem nicht mit dem E-MTB nachbilden. Das Enduroformat ist einfach die geeignetere Spielwiese...
 
Ich denke E-MTB Rennen machen nur für Strecken Sinn, wo man einerseits ohne Motor absteigt, andererseits garnicht die volle Leistung abrufen kann -> Stark verblockte steile Anstiege wo Fahrtechnik den Speed vorgibt.
Ja und was soll das Ganze dann noch? Alles so anlegen dass man ja nicht an die 25 km/h Grenze kommt oder das Fahrergewicht zu sehr ausschlaggebend ist? Lächerlich. Da wollen doch nur wieder irgendwelche Veranstalter Kohle abzocken.
 
Ja und was soll das Ganze dann noch? Alles so anlegen dass man ja nicht an die 25 km/h Grenze kommt oder das Fahrergewicht zu sehr ausschlaggebend ist? Lächerlich. Da wollen doch nur wieder irgendwelche Veranstalter Kohle abzocken.
Sehe ich nicht so. Eine attraktive und faire e-mtb Rennserie macht aus, in der allgemeinen Meinung, Behindertenkrücken, Sportgeräte. Eine unprofessionelle Rennserie wird nur Touristenattraktion bleiben, die nur die Klischeeklientell anzieht. Da hilft auch keine offizielle WMeinstufung.
 
Viele Veranstalter und Verbände wollen auf den unaufhaltsam vorrückenden Trend des EMTB aufspringen. Kaum einem ist bewusst wie schwierig solche Rennen auszurichten sind, wenn man sich nicht sehr genau mit der Thematik EMTB aus sportlicher Sicht auseinandergesetzt hat. Wenn die Strecken und das Motto der Rennen nicht ganz genau ausgeklügelt sind, werden alle diese Rennen eine Lachnummer, die nur mit viel Wohlwollen von der Presse schön geredet werden können. Das EMTB als Sportgerät würde aber durch solche kurz gedachten Formate stark leiden. Dennoch braucht das EMTB dringend Wettbewerbe, damit sich die Bikes technisch weiterentwickeln. Ein Wettbewerb verkürzt die Entwicklungsevolution der Bikes im Raketentempo. Bis jetzt kommt die EMTB Technik nur Quälend langsam voran- überall hackt und krachte es- die Technik ist im Grunde vorsinnflutlich, angefangen von der Befestigung des Motors am Rahmen und die dringend notwendige echte Integration des Antriebs in den Rahmen. Nur so lassen sich Gewicht , ideale Kinematik und Steifigkeit wirklich auf das notwendige Niveau heben. Effizienz, Gewicht, Schaltung Sensorik usw sind auf die Belange von Stadtfahrräder hin entwickelt worden. Wenn man die einfache physikalische unbestechliche Rechnung macht was sich theoretisch aus der Energie von der Batterie+ Mensch in Hubarbeit umsetzen lassen würde und die ernüchternde Realität sieht wie wenig echte Hubarbeit geleistet wird, erkennt man ein riesiges noch nicht angetastetes Verbesserungspotential von nahezu 50%!. Sinnvolle Produkte und EMTB Konzepte werden von Firmenmanagern entschieden , die noch nie eine einzige richtige EMTB Tour gemacht haben (Ausnahmen bestätigen die Regel: Grüße an den Claus...). Da werden Millionen von Entwicklungsgelder für technischen Humbug ausgegeben.
Mit einem EMTB Wettbewerb würde sich ganz schnell die Spreu vom Weizen trennen. Marketingsprüche würden gnadenlos entlarvt werden und neue innovative Firmen bekommen eine echte Chance.
 
Zuletzt bearbeitet:
.......und die dringend notwendige echte Integration des Antriebs in den Rahmen.......

Da wird's schwierig werden. Da müssten die Fahrradhersteller entweder Motoren/Getriebeentwickler und Hard- und Softwarespezialisten einkaufen und den Antriebsstrang selbst entwickeln oder mit den Motorenherstellern sehr eng zusammenarbeiten und dann ggf. nur die benötigten Motor- und Getriebekomponenten zukaufen um die Teile dann im Rahmen zu integrieren.

Und reparierbar sollte das Ganze auch noch sein. Schlimm genug dass man heute für einen kleinen Lagerschaden am Motor gleich 800 Euro für einen ganzen Motor hinlegen muss, das Ganze dann mit kompletten Rahmentausch wird dann unbezahlbar.

Also noch ein weiter Weg........
 
Vielleich funktioniert die Kontrolle durch Transparenz: erwischte Betrüger werden mit Klarnamen und Sponsor veröffentlicht. Abschreckung wäre mal einen Versuch wert?
 
Vielleich funktioniert die Kontrolle durch Transparenz: erwischte Betrüger werden mit Klarnamen und Sponsor veröffentlicht. Abschreckung wäre mal einen Versuch wert?
Träum weiter......

Das wird nie passieren. Hast du noch nicht gemerkt dass es bei allen "sportlichen" Veranstaltungen gar nicht mehr um Sport geht sondern darum dass die jeweiligen Veranstalter und Werbedienstleister ne Menge Kohle scheffeln wollen.
Deswegen verkommen die meisten Wettbewerbe immer mehr zu inszeniertem Theater.

Das wird bei EMTB "Meisterschaften" auch nicht anders werden.
 
Hier wird es jetzt sehr interessant. Danke Lutz, für dieses hohe Diskussionsniveau.

Jede Regelung steht und fällt im Rennalltag draussen in der Pampa mit dem Aufwand, sie durchzusetzen, durchzuhalten und zu kontrollieren.
 
Hallo Juweb,
Da gebe ich Dir recht- ich wollte nur die Diskutanten dafür sensibilisieren wie überproportional sich das Fahrer-Gewicht auf die Leistungsfähigkeit/ Reichhöhe eines EMTB auswirkt.

In einem Wettbewerb wäre es toll, wenn sich das unglaubliche fahrtechnische Potential eines EMTBs im schwierigen Gelände (bergauf und bergab) wiederspiegeln würde.
Extrem stumpfes wenig steiles und anspruchsvolles Forstwegfahren an der Speelimiter- Grenze wäre so ziemlich das langweiligste wie ein Rennen ablaufen kann.
Die Rennen schauen dann so aus wie ein Elefantenrennen auf der Autobahn mit LKWs. Je nach dem wo exakt die Abschaltgeschwindigkeit liegt- ob 25,5km/h oder 26km/h - derjenige ist dann vorne. Da kannst Du 350 Watt nonstop- Treten und es wird nichts nutzen, wenn ein Flo mit 50kg neben Dir nur mit 200 Watt pedaliert- er wird schneller sein.

Über die Sinnhaftigkeit im flachen Gelände lange oberhalb von 25km/h mit abgeschalten Motor zu fahren.. dann kann man genauso gut gleich ein Kinder-Anhänger- Rennen machen- das hätte wenigsten einen gewissen Realitätsbezug

Das Enduroformat bietet zwar mehr Fahrtechnik- es wäre aber ebenfalls schade das EMTB nur als Transfer- Fahrzeug zu "missbrauchen".
Ich würde auf das verpflichtend vorgeschriebene Tragen eines Fullface klar verzichten um zu zeigen das ein EMTB Bergauf mit hohen biologischen Wattwerten gefahren werden (freie Atmung) . Eine Trail- Motorrad- Veranstaltungen bei dem bekanntlich eine extrem krasse und gefährliche Strecke bewältigt werden muss geht es schließlich auch ohne Fullface!

Warum MTB- Endurorennen so schön-geredet werden obwohl sie ein medientechnisch schwer vermittelbares Format ist, bleibt mir rätselhaft:
Für die Teilnehmer selbst ein großer Spaß aber für eine Fernsehübertragung /Redbull TV etc???? Minuten- Stages im tiefsten Wald und stundenlanges warten auf irgendein Endresultat am Ende eines Tages? Nicht umsonst habe es die Enduroformate nie großartig in das Bewusstsein und der allgemeinen Sportberichterstattung geschafft. Meine Meinung: Endurorennen sind eher ein lukratives Geschäftsmodelle für die Veranstalter und leben vom Mitmach- Gedanken (was als solches nicht schlecht sein muss)

Ein aktionsreiches Rundstreckenrennen mit Positionskämpfen das man zu 100% einsehen kann und das mit 1000 oder 1500 Höhenmeter aufwartet- mit Uphills und Downhills von einer Steilheit und Schwierigkeit die nur mit einem EMTB fahrbar sind (CC Feile und DH- Bolide in einem..) wären ein würdiges Format, das auch im hügligen Gelände ohne großartige Berge veranstaltet werden kann.
Die Königsdisziplin wäre natürlich ein echter Bigmountain-Hillclimb-Downhill (also ein richtiger spektakulärer Berg mit 1000-1500 Höhenmeter) und einem anschließendem Megavalanche - artigem DH. Ob im Einzelstart oder Massenstart - muss sich noch zeigen.

Kein anderer Sportler und Sportgerät wäre auf dieser Strecke schneller wie ein EMTB.
Dieser Umstand würde das EMTB vor jeglicher Lächerlichkeit bewahren.

Zurück zum Regelwerk : vermutlich sind homologierte Motoren/ Bikes mit klar begrenzten Tuningmöglichkeiten (Abweichung von der Serie) wie sie bei der Superbike- Motorradweltmeisterschaft geregelt ist , eine gute Analogie. Die Fahrer müssten in 3 Gewichtsklassen antreten- auf Männlein/Weiblein könnte man im Gegenzug wie im Motorsport getrost verzichten.
Die Strecke muss so beschaffen sein , das Tuning in Form von einer manipulierten Motorabschaltung keinerlei Vorteile bringen würde.
Damit wäre das technische Regelwerk und eine Kontrolle extrem einfach.

Maximale Ströme oder eine Batteriekapazität braucht nicht kontrolliert zu werden, da die Strecke lang genug ist , so dass jemand der nur ausschließlich mit 20A unterwegs ist nach 50% der Renndistanz mit leerem Akku stehenbleibt. Übergroße 1000 Akkus verhindert man durch eine geschickte Gewichtsobergrenze der Bikes selbst (siehe Motorrad- Sport wo die möglichen Gewichte der Bikes extrem genau definiert sind).
Mit diesen einfachen technischen Regeln befeuert man den technologischen Wettbewerb um das leichteste und leistungsfähigste EMTB und schafft trotzdem ein sehr fairen sportlichen Vergleich der Fahrer untereinander.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Lutz
danke für Deine Antwort. Leider kam ich erst heute zum lesen. Ganz ähnliche Gedanken beschäftigen mich.
Ich teile, auch wenn ich aus ganz anderen Gründen und Erfahrungen an die Sache herangehe, Deine Anregungen und schätze sehr die Herangehensweise. Die ich bei einigen anderen vorpreschenden Akteuren irgendwie so nicht erkennen kann. Und die hier gezogenen Schlüsse finde ich im Austausch mit Akteuren wie dem Sieger der DM Wipperfürth wieder.

Ich hatte grad mal wieder zwei Wochenenden Motorradenduro zu moderieren. WM in Rüdersdorf und Getzenrodeo. Es ist spannend, wie unterschiedliche Motorräder und unterschiedliches Gelände sich auswirken. Bei dem einen Event fahren die besten in drei HubraumKlassen und sowohl zwei wie Viertaktern fast die gleichen Zeiten und wären selbst mit den 125er Zweitaktern mit wirklich Leistungsdefizit nicht weit weg. Bei dem anderen Event sind dagegen die 4Takter fast ausgestorben und die 300er regiert. Was hat das mit MTBPedelecs zu tun?
Einiges, denn Gelände, Leistungsbedarf und Entfaltung/Charakteristik, Energiemenge, etc. und Unterschiede im einstelligen Prozentbereich können spannenden Sport hervorbringen, wenn man nicht auf die falsche Parameter setzt (zu viel fahren über 25kmh, oder teilweise in den letzten Jahren 4X World CUp, wo man viel Energie in übergroße Sprünge und zu wenig in gute Überholmöglichkeite steckte). Mehr und unterschiedlichen Sport durchdacht zu haben, kann helfen, den Mut zur Entwicklung neuer Sportarten aufzubringen. Siehe Baboons.
Wie Du teile ich die große Skepsis vor dem falsch oder zu lax gemachten Pedelec-Racing (siehe WM dieses Jahr in OSttirol). Und komme zu dem Schluss, dass es sehr fein abgestimmte Wettbewerbe braucht, um guten Sport zu sehen zu bekommen. Aus diesem Grund habe ich mich ja auch schon vor Jahren gegen ein plumpes Aufmachen von elektrischen Klassen in bestehenden MTB Enduroformaten ausgesprochen, da die Veranstalter in der Regel allein damit schon alle Hände voll zu tun hatten und wir viele FairPlay und PhilosophieDiskussionen zu führen hatten. Als SSES, die sich dem höchsten deutschen sportlichen Niveau verpflichte sah, wäre das ein ungut zu erfüllender Spagat geworden. Eine Sportart hätte keine idealen Bedingungen oder Anforderungen vorgesetzt bekommen. Das Problem muss auch die UCI bzw. in der Praxis (zum Glück vielleicht) viel mehr der Veranstalter der WM in Mt.SaintAnne erfüllen (zum Glück wirklich erfahrene, fähige und ich glaub auch ausreichend solvente Leute). Der Thread hier, unter dem wir schreiben, geht ja um diese WES, und die hat, da sie nur eine Sportart in den Focus nimmt, einen echten Vorteil und kann alle Kraft darauf setzen.

Zu Deine Vorschlägen hätte ich noch einiges beizutragen, wobei wie gesagt, im Wesentlichen sehe ich das absolut ähnlich. Ohne das ich das Sportgerät nutze (sehr wohl aber gezielt ausprobiert habe), mache ich mir doch immer wieder als Sportbeobachter, Sprecher, Journalist, auch schon oft genug Teil-Rennveranstalter und Formatentwickler (Race Down, Need to Repeat, CityDH Meissen) spassenshalber Gedanken, wie man ein gutes oder besser geeignetes und zugeschnittenes Format entwickeln kann und welche Stellschrauben man zur Justage des Sports hat. Wenn ich bald die Zeit finde, schreibe ich noch mehr dazu. Spannende Vorstellung übrigens, so ein Format zu entwickeln, mal nicht nur von der Seite der (über?)-optimistischen Protagonisten aus, sondern mit Bedacht für die skepsis auslösenden Momente. Fazit für mich bleibt, Es ist ein eigener Sport, gut ist, die Erkenntnis setzt sich immer mehr durch.
 
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