ZIV schlägt Leistungsbeschränkung bei E-Bikes vor: Ende des Watt-Wettrüstens für eine E-Bike Zukunft

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Re: ZIV schlägt Leistungsbeschränkung bei E-Bikes vor: Ende des Watt-Wettrüstens für eine E-Bike Zukunft
Nix anderes hab ich geschrieben. Interessensgemeinschaft zum Schutz der eigenen Geschäfte. Sicherung des Ertrags durch Importverbote der Konkurrenz.
Wenn jetzt Bosch sagt - und die sind im europäischen Raum nun mal der Marktleader - wir wollen max.800Wh Energiequelle mit 250W Dauerleistung 85Nm Drehmoment als Maximum als gesetzlich abgesicherten Standard haben, was vom ZIV dann marktdeckend lobbyiert wird und das geht in Brüssel durch....
Dann ist das nix anderes als ein Importverbot von Bikes deren Kennzahlen darüber liegen, also ein Ausschalten der Konkurrenz.
Man könnte jetzt sagen, das ist nix anderes als die grenzdebile Föhnwelle in USA mit den Zöllen macht, nur eben wesentlich raffinierter und rechtlich wasserdicht.
Ich persönlich finds nicht gut und würde sowas auch nicht unterstützen.
Zum Thema Marktprotektion der EU: da bestehen seit 6 Jahren Importzölle für Ebikes aus China mit 10..17%.
https://www.gtai.de/de/trade/eu/zol...ntion-elektrofahrraeder-mit-ursprung-in-58260
Die Beweggründe sind die gleichen wie bei den E-Autos aus China: Marktdumping durch Subventionierung.
Ob das die Fahrrad HerstellerLobby in Brüssel infiziert hat? Keine Ahnung.

Ich glaube die Initiative des ZIV zielt darauf, dass ein Pedelec nicht irgendwann den Status 'Fahrrad' verliert.
 
Nochmal, es geht mir nicht darum, ob eine "vernünftige" Beschränkung "sinnvoll" wäre oder nicht, sondern dass ich es generell für einen Irrglauben halte, dass man damit irgendeine größere Einschränkung wie die Aberkennung des Fahrradstatus abwenden könnte.

Auf Zeit, vielleicht ein paar Jahre mag das noch klappen, aber dem eigentlichen Ziel, die vergleichsweise lächerlichen "Privilegien" eines restriktionsfreien Marktes für Ebikes nebst deren uneingeschränkter Nutzung dauerhaft zu sichern kommt man damit keinen Millimeter näher.

Für eine eventuelle "Eskalation" der Thematik in eine negative Richtung können weder die Hersteller noch die Bikes etwas.
Das ist ganz allein die Schuld der Schwachmaten, die damit verantwortungslos umgehen.
Mit Einschränkungen und Verboten ist solchen nicht beizukommen, egal auf welchem Gebiet.
Dann sorgen die eben mit den kastrierten Bikes für ein negatives Image und läuten die nächste Verbotsrunde ein...
Sich das dann schön zu reden, dass man mit der damaligen Beschränkung immerhin noch ein paar Jahre rausholen konnte, ist der reinste Selbstbetrug.
So wie in Kotze treten und sich sagen 'immerhin keine Schei$e'.

Verbote sind, wie ich schon erwähnt habe, immer die schnelle und einfache Lösung der Politik, die nie funktioniert.
Verantwortungsbewusstsein fördern, durch ein sinnvolles und konsequent umgesetztes System aus attraktiven Anreizen und drastischen Strafen, wäre ein mMn. wirksamerer, wenn auch langwierigerer und teurerer Weg.
Das Problem, dass manche Zeitgenossen einfach Mist bauen, ist mit keiner Regelung ganz zu verhindern, aber das Meiste ließe sich so kanalisieren, dass man dauerhaft damit leben könnte, ohne viele Verbote und Einschränkungen.
In anderen Ländern geht es ja auch.
Und das ist alles nur meine Ansicht, ohne Anspruch auf Richtigkeit oder Umsetzung.
 
Verbote sind, wie ich schon erwähnt habe, immer die schnelle und einfache Lösung der Politik, die nie funktioniert
Das o.g. widerspricht aber Deinem nächsten Satz.
Anreize setzen und drastische Strafen bedeutet doch genau, dass es gesetzliche Vorgaben und Verbote (durch die Politik) braucht. Denn sonst kann es keine Strafen geben.
Verantwortungsbewusstsein fördern, durch ein sinnvolles und konsequent umgesetztes System aus attraktiven Anreizen und drastischen Strafen, wäre ein mMn. wirksamerer, wenn auch langwierigerer und teurerer Weg.
Der Weg der ZIV ist da ja erstmal gemäßigter, weil durch technische Beschränkung der eine oder andere "ausgebremst" werden soll. Dass es immer Leute geben wird, die dennoch unverantwortlich handeln, ist schon klar. Aber zumindest können dann die Hersteller, als "in den Verkehr-Bringer" der Technik zeigen, dass sie Maßnahmen durchgeführt haben, um den "Missbrauch" zu erschweren.
 
Da reden wir aneinander vorbei.
Ich meine, man solle nicht die Sache hinsichtlich Leistung, Erwerb, Herstellung, Inverkehrbringen etc. beschränken oder verbieten, sondern zum Ausgleich eventueller Gefahren lediglich deren Missbrauch besser sanktionieren.
Da widerspricht sich nichts, denn das stellt ja nicht den Wunsch nach einer allgemeinen Verbotsfreiheit dar sondern beschränkt Restriktionen auf den Missbrauch, tangiert aber die Sache selbst nicht, also Themen wie die Herstellung, den Handel, Erwerb oder Nutzung.

Hier will aber der ZIV in vorauseilendem Gehorsam gegenüber einer politischen Haltung, die es für richtig hält, Probleme (durch einzelne) mit Verboten und Einschränkungen an der Sache bzw. ihrer Nutzung (für alle) zu begegnen, durch Leistungsbeschränkungen entgegenkommen, um weitreichendere Einschränkungen, eben besonders bei Inverkehrbringen und Nutzung zu verhindern.
Aber offenbar nicht aus Barmherzigkeit, um den Bikern weiterhin die Nutzung ihrer Ebikes zu ermöglichen, sondern nur, weil stärkere Einschränkungen den Markt und Umsatz der Branche ebenso kollabieren ließen, wie ein hartes Ende des Bike-Leasings.
 
Das o.g. widerspricht aber Deinem nächsten Satz.
Anreize setzen und drastische Strafen bedeutet doch genau, dass es gesetzliche Vorgaben und Verbote (durch die Politik) braucht. Denn sonst kann es keine Strafen geben.

Der Weg der ZIV ist da ja erstmal gemäßigter, weil durch technische Beschränkung der eine oder andere "ausgebremst" werden soll. Dass es immer Leute geben wird, die dennoch unverantwortlich handeln, ist schon klar. Aber zumindest können dann die Hersteller, als "in den Verkehr-Bringer" der Technik zeigen, dass sie Maßnahmen durchgeführt haben, um den "Missbrauch" zu erschweren.
Und bei technischen Beschränkungen sehe ich das Problem, dass die technische Entwicklung gehemmt bzw. „eingefroren“ wird.
 
Und bei technischen Beschränkungen sehe ich das Problem, dass die technische Entwicklung gehemmt bzw. „eingefroren“ wird.
Ja, aber hauptsächlich auf den deutschen Markt beschränkt, es sei denn, es gäbe EU-weite Regelungen.

Der Rest der Welt tobt sich dann an uns vorbei weiter aus und auch dt. Hersteller werden da mitziehen, aber die neuesten Bikes, die dann gegen solche Einschränkungen verstießen, würden nur in den Export gehen.
Wir hier bekommen dann nur die "D-Version".

Vor zwei, drei Jahren hätten sich vermutlich alle Biker nach einem System mit DJI-Specs die Finger geleckt.
Nun gibt es sowas, wenn auch noch gar nicht Standard am Markt, (fast) alle sind begeistert und die Welt dreht sich auch so weiter.
Jetzt aber, obwohl nur vielleicht Einschränkungen im Raum stehen könnten, rudern viele zurück und meinen, mehr braucht man doch eigentlich nicht.

Stillstand ist Rückschritt, ist ein altes Sprichwort.
Denkt man das mal vielleicht 5 Jahre voraus, wird klar, was da der ZIV unterm Strich zur Umsatzsicherung den dt. Kunden eigentlich für eine Kugel ans Bein legen will.
 
Mach mal ein Beispiel für den Pedelec Motor...was könnte gehemmt werden?

Zum Beispiel bessere Antriebskonzepte, der Einsatz hochwertigerer Materialen oder Software.

Durch Beschränkungen würden solche Enwicklungssprünge aber eingedampft werden.

Dann lohnt es sich nicht mehr für die Motoren-, Akkuhersteller dafür Geld und Know How zu versenken.
 
Zum Beispiel bessere Antriebskonzepte, der Einsatz hochwertigerer Materialen oder Software.

Durch Beschränkungen würden solche Enwicklungssprünge aber eingedampft werden.

Dann lohnt es sich nicht mehr für die Motoren-, Akkuhersteller dafür Geld und Know How zu versenken.
Sorry, aber das ist ne faule Slippery Slope Argumentation.

Es ist natürlich richtig, dass man hier mit Regulierungen vorsichtig sein muss, da sind wir denke ich alle einig. Niemand möchte das, ich glaube das wird oft falsch verstanden. Aber so einfach ist unsere Welt nicht, so vernünftig sind die Menschen nicht. Es wäre toll, wenn es anders wäre, aber ist es halt nicht. Ist eben wie in einer unregulierten, freien Marktwirtschaft. Wäre wirklich top, wenn das klappen würde, aber ... wir sehen ja, wie gut das klappt.

Hier geht es mMn primär darum, dass die Branche Argumente in der Hand hat, sollten externe "Regulierungsbestrebungen" kommen. Im Sinne von "Schaut her, wir können das selbst, wir haben das im Griff, ihr müsst euch nicht einmischen."

Wie gesagt, ich denke es ist richtig und wichtig, dass man sich hier nicht nur in Deutschland, sondern zumindest Europaweit an einen Tisch setzt - vor allem die wichtigen Player im Markt, von DJI bis Bosch. Und eben gemeinsam einen Rahmen ausarbeitet, in dem sinnvolle Weiterentwicklung stattfinden kann, den Regulierungsbehörden aber eben nicht in die Hände spielt.
 
Wenn man sich die in dem Positionspapier vorgeschlagenen Grenzwerte anschaut, kann man sich in Zeiten von DJI&Co. nur vor den Kopf fassen, die Parameter sind ja heute schon quasi der Stand von gestern.

1:4 hat jedes Fullpower eMtb schon seit langem,
750W am Antriebsrad bedeutet jetzt was? Eigentlich kann damit maximal nur das Abtriebsrad des Getriebes an der Tretkurbel gemeint sein, denn das Hinterrad unterliegt ja noch variablen Einflüssen, wie will man dort eine objektiven Maßstab anlegen.
Gleiche Leistungsgrenzen für ein
250kg schweres Lastenrad (mit Fahrer?) wie für ein 20kg schweres (schlimmstenfalls 180kg mit Fahrer?) eMtb ist ebenso absurd.
Das ganze liest sich wie ein Referentenentwurf für eine Gesetzesvorlage, erstellt von jemandem, der typischerweise von der Materie soviel Ahnung hat wie ein durschnittlicher Laie.

Übel fällt mir außerdem auf, wie da Behauptungen aufgestellt werden, dass die bisherigen Regelungen 'präzisiert' werden müssten.
(hat die letzten knapp anderthalb Jahrzehnte auch niemanden interessiert)

Auch wenn ich bei dem Thema Regularien wie gesagt grundsätzlich für unsinnig halte, mal mein Gegenvorschlag für die Parameter:

-Eine maximale Dauerleistung von 1,36kW (=1PS) am Abtriebsrad des Motors
(stößt mir zwar auch irgendwie als "willkürlich" auf, aber irgendwo muss man ja eine Grenze ziehen und diese wäre vermutlich auch dauerhaft ausreichend, zumal das bei der jetzigen Akkutechnik sowieso noch niemand sinnvoll umsetzen könnte)

-Generelle Maximalleistung 100W/kg, max. aber 3kW.
(falls das viel klingt, wir sind jetzt schon bei ca. 1,1kW in knapp 20kg Bikes...viel Luft nach oben ist das gar nicht, aber wenigstens etwas, um jeden glücklich zu machen, ob nun 70kg oder 170kg schwerer Biker)
-Unterstützung max. 1:9, mit der Eigenleistung dann 10x Fahrer.
(ergibt sich als sinnvolle Relation aus den vorgenannten Leistungsgrenzen, zb. 170Nm für 170kg schweren Biker aus 1,36kW Dauerleistung, in der Spitze dann eben kurzzeitig mehr.)

-Höchstgeschwindigkeit 30km/h mit einer Toleranz von max.+/-10%
(damit entspräche man der europäischen 30-Zone, würde aber zugleich den US-Standard mit 32 km/h einbinden und damit die Märkte US/EU harmonisieren sowie das Tuning unattraktiv machen)

So, das wären mMn. sinnvolle Grenzwerte, die den Herstellern in einem sachbezogenen Rahmen dauerhaft entwicklungsmäßig Luft nach oben lassen würde.
Mit solchen Grenzen könnte wahrscheinlich auch jeder Kunde, unabhängig von Gewicht und altersbedingter Leistungsgrenze generell gut leben.

Was aber in dem Papier steht ist entweder absichtliche oder unwissentliche, aber auf jeden Fall unverhohlene Fortschrittsfeindlichkeit.
 
Zum Beispiel bessere Antriebskonzepte, der Einsatz hochwertigerer Materialen oder Software.

Durch Beschränkungen würden solche Enwicklungssprünge aber eingedampft werden.

Dann lohnt es sich nicht mehr für die Motoren-, Akkuhersteller dafür Geld und Know How zu versenken.
Echt wenn die Dinger nicht zwingend 2PS haben, wird nix mehr als entwickelt... ich schmeiß mich weg.
Doch es lohnt sich dann gerade, wenn nicht 100Nm mit 1000W anliegen, jetzt spielt z.B. eine gute Software ihre Stärken aus... weil der Motor nicht mehr alles wegbügelt und neue leichtere Materialen/Akkus runden das Ganze ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht hier nur um die E-Bikes, welche den Fahrrädern gleichgestellt sind. Also für welche heute 250W Dauerleistung gilt. Da sollten jetzt 750W zu wenig sein?

Höhere Leistungen sind immer noch möglich, da wird gar nichts behindert. Diese sind einfach nicht den Fahrrädern gleichgestellt und dürfen entsprechend nicht in Fussgängerzonen (wo erlaubt) etc. fahren. Macht doch auch Sinn.

Ich würde die Leistung auf 400W begrenzen, das reicht lange aus, um 25 km/h zu fahren. Ansonsten verschwindet die Toleranz für E-Bikes in der Bevölkerung und auch die kleinste Klasse wird nicht mehr den Fahrrädern gleichgestellt. Das war es dann mit dem Ausflug in den Wald.
 
Ja dann kommt so ne Beschränkung?! Ich seh da kein Problem. Nur was wird's bringen? Es werden ja dann bestimmt weiterhin "stärkere Motoren angeboten". Ein Tuning Chip kann ja auch jeder reinmachen.
 
Wie wärs wenn du einfach Rad fährst anstelle hier unkonstruktive Vorschläge zu machen?
Der DJI hat schon gut die Hälfte von den vorgeschlagenen Werten und seit 2013 gelten ja auch max. 0,1kW/kg für Leichtkrafträder.
Diese Grenze habe ich gewählt aber nicht überschritten, da es sich durch die nötige Eigenleistung des Bikers ja gerade nicht um Krafträder handelt.
Trotzdem sollte die Leistung von Ebikes mMn. bis genau an diese Grenze heran gestattet sein, aber nicht für Gewichte wie beim LKR, darum die 3kW, diese würden den Peak der Leistung an das Gewicht von 30kg koppeln, mehr wird niemand fahren wollen, aber auch da gibt es ja heute schon Bikes, die schwerer sind.

Btw. bin ich mit meinem EP8 fast immer in Eco unterwegs, den hab ich auf 27Nm.
Ansonsten fahr ich noch ein Roscoe, E-Moped liegt mir also fern, ich mag nur keine unverhältnismäßigen Einschränkungen.
 
Ich bin dafür, das wir unsere eMTB`s nur noch schieben dürfen.
Am besten Pedalen verbieten und dafür eine starke Schiebehilfe verbauen, das man auch den Berg hoch kommt.
Willkommen in Deutschland, dieses Land schafft sich wirklich immer mehr selbst ab.
 
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