Pimp My E-Bike: Friso Lorscheider – in der Bikewelt bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund, Liebhaber deutscher Sportwagen, großer Laufräder und extravaganten Brillen – zeigt uns sein aufgemotztes E-Mountainbike. Schaut mal genau hin, was Friso alles umgebaut hat, denn an seinem Trek Powerfly gibt es einiges zu entdecken!
Trek Powerfly: Kurz & knapp
Semiintegration in Perfektion.
Das Trek Powerfly gehört zu den E-Mountainbikes, die man häufiger auf den Trails antrifft. 2017 brachte Trek dieses hübsche E-Trailbike auf den Markt und sorgte mit der gelungenen Semiintegration des Bosch-Akkus für Aufsehen. Niemand hatte den Akku vorher so vollendet im Unterrohr versenkt. Optisch wirkt diese Konstruktion aus der Ferne, als sei nur ein dünnes Akku-Panel auf dem Unterrohr platziert – das wirkt wirklich sehr sehr smart und schick.
Der Preis des Serienmodells liegt bei 5.999 € (UVP) | Bikemarkt: Trek Powerfly kaufen
Beim Motor kann man sich auf einen Bosch Performance CX verlassen und das Fahrwerk funktioniert wie Butter. Wir haben das Serienmodell übrigens schon über diverse Trails gejagt. Hier findest du den Test vom Trek Powerfly. In unserem Fazit hieß es damals:
Das Trek Powerfly 9 LT Plus hält, was es verspricht. Die Amerikaner zeigen mit diesem Modell eindrucksvoll, wie hoch der Fertigungsstandard bei ihren Produkten liegt und stellen ein eMTB der Oberklasse in die Läden.
Auf dem Trail kann das Trek Powerfly 9 LT Plus überzeugen: Der Hinterbau arbeitet agil und bügelt auch ruppige Trails glatt, die Geometrie kommt einer sportlichen Fahrweise sehr entgegen und in Sachen Ausstattung geht man hier kaum Kompromisse ein. Die Lack-Qualität ist allererste Sahne und der Rahmen wirkt mit all seinen Gimmicks und Features sehr hochwertig. Einzig die dicken Reifen und der geringe Hub der Sattelstütze trüben die Begeisterung ein wenig.
Pro / Contra
Stärken
- gute Verarbeitung
- potentes Fahrwerk
Schwächen
- Sattelstütze hat zu wenig Hub
- Plus-Reifen sind träge und schwammig
Trek Powerfly – pimped by Friso Lorscheider
„Kleiner als 29″?
Nein, niemals!“
Wer ist eigentlich Friso Lorscheider?
Friso Lorscheider kennt man eigentlich, wenn man mal auf der Eurobike oder einem der großen Bike-Festivals am Stand von DT Swiss Halt gemacht hat. Der sympathische Typ, dessen Brille beinah so groß wie er selbst ist – das ist Friso. Er ist immer für ein Späßchen zu haben, fährt gern im XC-Style über die Trails und mag bei der Musik die etwas lauteren Klänge. Wer einmal mit Friso gefachsimpelt hat, der wird es immer und immer wieder tun.
- Name: Friso Lorscheider
- Alter: 49
- Firma: DT Swiss
- Berufliche Position: Sports Marketing und Public Relations
- Fahrstil: Typ „Genießer“
- Sportliche Erfolge: Teilnehmer an diversen Radmarathons auf Strasse und MTB und beim Grundig DH-Cup. (Ergebnisse waren ihm hierbei nie wichtig! Sein Erfolg war die Teilnahme ansich.)
Auf unsere Fragen, warum er privat genau dieses Modell nutzt und wo er den Nutzen von E-Mountainbikes sieht, antwortet uns PR-Profi und „Plaudertasche“ Friso ausführlich:
„In den letzten Jahren habe ich das Mountainbike immer weniger genutzt und stattdessen meine Zeit wieder überwiegend auf dem Rennrad verbracht. Der Hintergrund hierzu liegt darin, dass ich bedingt durch meinen Job immer weniger zum Trainieren komme, mit dem Rennrad kann ich im Gegensatz zum MTB aber direkt vor der Haustür mit dem Training anfangen und es ist durchaus auch schön, einfach nur flach zu fahren. Spaß ist allerdings anders. Ein MTB ist für mich ein Spaßgerät!
In der Region Biel hier in der Schweiz heisst Spaß auf dem MTB, die Trails im Jura zu genießen. Um auf die schönen Trails zu gelangen, muss ich aber erstmal gute 8 km über Asphalt fahren, um dann direkt 500 Höhenmeter am Stück hinaufzukeulen. Mein weniges Training machte das nicht unbedingt zum Vergnügen. Jobbedingt habe ich natürlich die Möglichkeit, sehr viele verschiedene Fahrräder zu probieren und irgendwann war dann auch ein E-MTB mit dabei und das war Liebe auf den ersten Blick!
Nachdem das Serienrad angekommen war, hat es noch ein paar Tage gedauert, bis sämtliche Umrüstungen abgeschlossen waren. Dann der erste Einsatz auf meinen Hometrails, der mit dem folgendem ersten Gedanken gekrönt wurde: Warum habe ich das nicht früher schon gemacht?! Endlich kann ich wieder meine Trails mit Genuss fahren und habe danach noch genug Energie um andere Hobbies zu betreiben oder im Sommer auch mal den Rasen zu mähen.
Ich werde mit Sicherheit auch weiterhin Fahrräder ohne Motor fahren, insbesondere meinen Commuter oder auch mein Rennrad kann ich mir nicht mit Motor vorstellen. Beim E-Mountainbike jedoch bringt mir der Motor einfach deutlich mehr Spass und genau den möchte nicht mehr missen!“
Was wurde getuned?
„Die Lockout-Funktion benutze ich an einer Federgabel nie.“
Das Trek Powerfly an sich ist ein richtig potentes E-Trailbike. Aber wie wir damals in unserem Test klar bemängelt haben, bremsen die dicken Plusreifen das Fahrvergnügen. Friso hat dem ein Ende gesetzt und pflanzte in sein Powerfly kurzerhand große 29″-Laufräder. Die deutlich besseren Rolleigenschaften und das präzisere Handling kommen ihm sehr entgegen, denn sein Fahrstil vom Typ „Genießer“ mag es eher flowig als ruppig. Klar, dass ein Mitarbeiter von DT Swiss auf die Laufräder dieses Herstellers zurückgreift – nicht die schlechteste Option, wie wir selbst aus unzähligen Fahrtests wissen.
Auch beim Fahrwerk legte Friso Hand an und montierte eine DT Swiss F535 ONE-Federgabel. Optisch und funktional ein sehr gute Wahl. Apropos Optik – Friso liebt Bling-Bling, deshalb mussten auch polierte Magura MT7-Bremssättel und ein blauer Spank-Vorbau, passend zum farbigen Dekor der Felgen, angebaut werden.
- Gabel: DT Swiss F535 ONE 29″ / 160 mm Federweg
- Dämpfer: RockShox – wird aber gegen DT Swiss getauscht
- Motor: Bosch Performance CX
- Akku: Bosch PowerPack 500 Wh
- Schaltung: SRAM EX 1
- Bremsen: Magura MT7
- Laufräder: DT Swiss HX1501 29 Zoll
- Sattelstütze: Magura Veyron
- Sattel: SDG Duster Storm Collection
- Reifen: Maxxis Minion / Highroller
- Besondere Umbauten: Vorbau und Lenker Spank, Gabel in der Remote-Variante, aber ohne Hebel für eine cleanere Optik, ausserdem muss eine Federgabel arbeiten. Die Lockout-Funktion benutze ich nie an einer Federgabel.
Fotostory zum gepimpten Trek-Schätzchen von Friso
Meinung @eMTB-News.de
Friso hat mit dem Umbau seines Trek Powerfly ein richtig cooles E-Bike geschaffen. Ein E-Trailbike mit großen 29"-Laufrädern – genau so muss es sein. Die höhere Front mit der steifen F535 ONE-Federgabel passt genauso gut zum Setup dieses E-MTBs wie die Stabilen Laufräder mit Hybrid-Technologie. In Summe haben wir hier ein E-Bike mit einer absoluten Traumausstattung. Wobei: Über die farbigen Akzente am Cockpit ... darüber lässt sich diskutieren.
Friso, Daumen hoch für den gelungenen Umbau!
Wie gefällt euch das Trek Powerfly von Friso? Stimmiger Umbau oder eher nicht?
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