Bikebranche 2022

Ich könnte mir durchaus vorstellen dass die Nachfrage, angesichts der momentanen extremen Preissteigerung für Lebensmittel und Energie, sehr schnell einbricht.
Die aktuellen Preise macht die Bikes zu einem Luxusgut, da wird dann zuerst eingespart.
 
Die aktuellen Preise macht die Bikes zu einem Luxusgut, da wird dann zuerst eingespart.
Nicht unbedingt - könnte auch sein, dass viele Familien den Zweitwagen (den, für die Fahrt zum Bäcker) abschaffen und durch ein Bike ersetzen. Allerdings wird man da dann eher nicht zu den 10.000€ - Boliden greifen ...
 
Habe in den letzten Wochen auch mit vielen Leuten gesprochen, die sich für ein E-Bike oder speziell EMTB interessieren.
Manche verzichten derzeit auf teure Auslandsreisen wegen Coronasituation, Flugstornierungen etc. und können sich Urlaub und Freizeit mit einem Bike vorstellen.
Auch hinterfragen manche ihre Auto-Mobilität wegen Spritpreisen, Umweltdiskussion etc.

Ist sicherlich ein gemischtes Bild, aber sicher nicht alle leben finanziell so auf der Kante, dass die gestiegenen Preise im Lebensunterhalt sich direkt auf den Kauf von "Luxusartikeln" niederschlagen.
Ein Bike kann ja auch mehr als Luxus sein und andere Dinge wie Auto, Urlaub etc. ersetzen.

Allerdings ist das Bild auch in so fern verzerrt, dass viele, die ein Bike wollen, angesichts der Liefersituation gar keines bekommen. Spontankäufe, Probefahrten mit Bikes, die Leute von der Faszination E-Bike überzeugen oder gute Angebote durch die Händler sind momentan halt schwierig.

Sicherlich werden auch die gestiegenen Neupreise einen Einfluss auf das Kaufverhalten haben.
Hat dann aber ein 5-6k Euro-Bike Deore, NX oder SLX und RS Gold statt XT, GX oder Fox, wird das einen Grossteil der Neukäufer auch nicht vom Kauf abhalten, so die Bikes den verfügbar sind.

Abwarten, wie sich Markt, Preise und die allgemeine Situation entwickelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein gewichtiger Faktor mit Einfluss auf den gesamten Bike-Markt ist m.E. der nicht relevante Gebrauchtmarkt.
Anders als bei Autos oder Motorrädern, wo Ankauf, Inzahlungnahme und Gebrauchtverkauf integraler Bestandteil des Marktes sind, ist das bei Bikes und insbesondere E-Bikes die Ausnahme.
Ein Faktor ist sicherlich der, das E-Bikes eine noch junge Sparte sind und die Entwicklungsspirale sich schnell dreht. Auch sind Leasing- oder Finanzierungsmodelle bei Bikes noch am Anfang.
Der existente Gebrauchtmarkt durch wenige Händler, noch weniger neuen darauf spezialisierter Anbieter und v.a. tlw. windiger Privatverkäufe im Netz ist für viele E-Bike-Interessenten gerade mit noch wenig Sachverstand und Erfahrung noch kein wirklich relevanter Aspekt.

Ein funktionierender Gebrauchtmarkt hätte sehr wohl Relevanz auf Kaufverhalten, Preise, Werterhalt und Angebot.

Für den Händler böte sich die Möglichkeit, Bestandskunden mit fairen Inzahlungnahmen zum Neukauf zu motivieren. Er hätte eine Flotte an Gebrauchtbikes, die er Neukunden zeigen, probefahren und anbieten könnte.

Für den Bestandskunden, also jemand der schon länger EMTB fährt, würde die Möglichkeit der Inzahlungnahme u.U. die Schwelle hin zu einem Neukauf senken.

Für den Neukunden bestünde die Möglichkeit, Bikes anzusehen, zu testen und sich durch "reale Ware" anfixen zu lassen. Nicht wenigen Erstkäufern würde ein geprüftes, gut erhaltenes und mit einer Händlergarantie von vielleicht 12 Monaten vesehenes 2-3jähriges EMTB erstmal gefallen und ausreichen.

Da sehe ich Entwicklungspotential. Die Liefersituation momentan, die hohen Neupreise, die Diskussion über Nachhaltigkeit, Leasingmodelle, reduzierte Kaufkraft etc. könnten einem E-Bike-Gebrauchtmarkt Vorschub leisten.
 
Die Refurbishten Bikes gehen zum Großen Teil nach Osteuropa, hier in Germany hat kein Hersteller und kein Händler Interesse daran gebrauchte Fahrräder zu verkaufen.
 
Ich habe hier in CH bis zum heutigen Tag hingegen sehr viele meiner Bikes in Zahlung geben können und habe mir meine Händler nicht zuletzt nach diesem Aspekt ausgewählt.
Habe für hochwertige Bikes noch höherwertige gekauft, 2 sehr tolle Gebrauchtbikes erstanden, jammere nicht über Neupreise und muss auf keine Neuware warten, da mein Bikekeller immer gut bestückt ist.
 
Ok,
Mein Sohn würde jetzt sagen „ich fühle das nicht“

Man wird sehen ob etwas mehr Schwung in den gebrauchtmarkt kommt die nächsten Jahre
 
Die Refurbishten Bikes gehen zum Großen Teil nach Osteuropa, hier in Germany hat kein Hersteller und kein Händler Interesse daran gebrauchte Fahrräder zu verkaufen.
Warum auch, bringen nicht für die Statistik. Ist nicht anders als im PKW Markt. Und das was ich gesehen habe war auch nicht so günstig das ich sagen würde paßt. Aber dafür habe ich mich zu wenig beschäftigt, Bike lieber :cool:
 
Auch sind Leasing- oder Finanzierungsmodelle bei Bikes noch am Anfang.
Der existente Gebrauchtmarkt durch wenige Händler, noch weniger neuen darauf spezialisierter Anbieter
Rebike bekommt gar nicht genug gebrauchte Fahrräder. Der wegen haben die ihre Verleihstation und das E-Bike Abo gestartet um selbst für Nachschub zu sorgen.
Ist ein Artikel in der aktuellen Bike (glaub ich).

Bei Leasing, zumindest bei Jobrad, bekommt ja zunächst der Kunde das Rad angeboten, schlägt der es aus wird es dem verkaufenden Händler angeboten. Mein Händler schlägt da fast immer zu, meist hat er auch schon einen Käufer dafür im Hinterkopf.

Erst wenn der Händler es ablehnt wird es rebike und co. offeriert.
 
Wenn die Inflation und die Energiepreise weiter steigen, wird 2023 wahrscheinlich kein gutes Jahr werden.

Die Rücklagen und Ersparnisse schmelzen, da wird mancher Biker sein altes Bike wohl weiter fahren,
als € 7-10k für ein Neues zu investieren.
 
Rebike bekommt gar nicht genug gebrauchte Fahrräder. Der wegen haben die ihre Verleihstation und das E-Bike Abo gestartet um selbst für Nachschub zu sorgen.
Ist ein Artikel in der aktuellen Bike (glaub ich).

Bei Leasing, zumindest bei Jobrad, bekommt ja zunächst der Kunde das Rad angeboten, schlägt der es aus wird es dem verkaufenden Händler angeboten. Mein Händler schlägt da fast immer zu, meist hat er auch schon einen Käufer dafür im Hinterkopf.

Erst wenn der Händler es ablehnt wird es rebike und co. offeriert.
Hab den Artikel zu Rebike jetzt auch gelesen. Ein Anfang und Ziel sind irgendwann mal 50 k Bikes pro Jahr.
Viele Biker würden sich sicherlich was Neues holen, wenn sie ihr jetziges Bike unkompliziert und zu fairen Konditionen abgeben könnten. Auf windige Internetgeschäfte hat nicht jeder Lust.
 
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Wenn die Inflation und die Energiepreise weiter steigen, wird 2023 wahrscheinlich kein gutes Jahr werden.

Die Rücklagen und Ersparnisse schmelzen, da wird mancher Biker sein altes Bike wohl weiter fahren,
als € 7-10k für ein Neues zu investieren.
Das muss jeder selbst wissen und für sich priorisieren und durchkalkulieren.
Bikes im gehobenen Preissegment wurden auch früher nicht von jedem gekauft sondern eher von Enthusiasten, die dafür vielleicht auf anderen Luxus verzichten.
 
Ich kann jeden Händler verstehen, der sich keine gebrauchten ebikes ans Bein bindet.
Darüber hinaus muss der Händler dann sogar noch Garantie auf das Gebrauchtrad geben, wenn er es weiterverkauft.
Den möglichen nachträglichen Ärger und zusätzlichen Zeitaufwand zahlt kein Mensch, zumal durch die Inzahlungnahme schon die Marge am Neubike-Verkauf flöten gegangen ist
 
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