Lenker erhöhen

Das Pamphlet von Zedler ist das aktuellste, welches ich öffentlich zugänglich finden konnte.

Da steht als erstes in der Überschrift von Kategorie 2:
Bauteile, die nach Freigabe des Fahrzeug- oder Bauteileherstellers getauscht werden dürfen
Darunter dann als einer der aufgeführten Punkte:
Lenker-Vorbau-Einheit (Soweit die Zug- und/oder Leitungslängen nicht verändert werden müssen. Innerhalb der originalen Zuglängen sollte eine Veränderung der Sitzposition im Sinne des Verbrauchers möglich sein. Darüber hinaus verändert sich die Lastverteilung am Fahrrad erheblich und führt potentiell zu kritischen Lenkeigenschaften)
Da ist meine Einschätzung schlicht, dass man zu den Punkten dazuschreiben kann was man will, es gilt immer zuerst das übergeordnete „nach Freigabe des Fahrzeug- oder Bauteileherstellers“. Dazu kommt noch, dass der Bauteilhersteller gar nichts freigeben kann, das darf nur der Fahrzeughersteller, da er die CE deklariert hat. Und ein „sollte … möglich sein“ ist halt in keinem Fall ein „ist möglich“.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die gute Frau so gravierend gesundheitlich eingeschränkt ist wird sie niemals ein MTB artgerechte bewegen und auch nicht überlasten können.
Allerdings die Gabel Schaft Verlängerung sehe ich auch im Alltag als gefährlich an.
 
Wenn ich das Bild aus Beitrag #10 sehe dreht sich mir alles um. Und das nicht nur wegen der Optik. Rein konstruktiv und mechanisch ist das doch völlig daneben.
Wie soll das denn den auftretenden Belastungen eines MTBs standhalten? Wenn es einen TÜV für MTBs geben würde, dieses Fahrzeug bekäme garantiert den Stempel runter gekratzt. Diese Gabelschaftverlängerungen gehören m. M. nach verboten.

Ich kann es nur wiederholen, zuerst einen bikefitter probieren. Das ist kaum teurer als die Teile aus #10.

Noch mal zum bikefitting und den Baustellen meiner Frau:
  • Arthrose in beiden Daumesätteln und Knie links
  • Karpaltunnelsyndrom beidseitig
  • Hang zum Rundrücken
  • Beckenschiefstand
  • Halux beidseitig und und und…
Sie fährt ein Orbea Rise H20.

Was wurde beim bikefitting gemacht?
  • Körper und Muskulatur begutachtet/vermessen
  • Sitzposition analysiert
  • Druckmessung Sohlen/Gesäß vor und nach Einstellung der Sitzposition
  • Einstellung Sattelhöhe und Nachsitz
  • Anweisung Lenker auf 740 zu kürzen
  • Empfehlung SQLab Flügelgriffe
  • Anleitung zu speziellen Übungen gegen Rundrücken und Beckenschiefstand
  • Komplette Dokumentation
  • Kosten: 100€
Ergebnis:
Das Rad ist kein Citibike geworden, die Eigenschaften (und Optik) als MTB sind vollwertig erhalten geblieben.
Die Druckmessung hat erstaunliche Ergebnisse gezeigt, vor allem wie sich kleine Änderungen auswirken!
Die Hände schlafen immer noch ein. Mit kurzen Pausen geht das aber, und die Intervalle werden wärend der Fahrt immer länger. Nichts destotrotz muss laut ihrem Neurologen auf beiden Seiten recht bald operiert werden. Da ändert auch die Sitzhaltung nichts.

Ich kann es nur wiederholen:
Erst einen Fachmann drüber schauen lassen bevor man selbst herum experimentiert, Geld verbrennt und solche Unikate wie in #10 dabei herauskommen.

Edit:

Dem stimme ich zu. Man kann mit den vorhandenen Spacern den Stack variieren, oder mit der Vorbaulänge experimentieren. Z. B. von einem 35iger auf einen 50iger gehen. Auch ein Riserbar kann Sinn machen, die meisten hochwertigen Lenker sind auch mit 35-40mm Rise zu bekommen. Up- u. Backsweep sind auch noch eine Möglichkeit, genau wie nachgiebige Carbonlenker. Aber wir reden hier nicht von 20cm Stack erhöhen und dergleichen.
Jeder der mit seinem MTB gerne Trails und Kurven fährt, wird sicher schon bemerkt haben dass sich die Erhöhung oder Erniedrigung des Stacks (im Rahmen der vorgegebene Möglichkeiten des bikes) sehr deutlich bemerkbar machen kann, ich sage nur Druck auf dem Vorderrad und daraus resultierendem Trip in der
Probleme gibt es auch beim E-MTB damit keine. Sieht halt beschissen aus und Gelände ist verboten. Natürlich ist ein Bikefitter die erste Wahl um zu sehen was geht.
 
Ein sehr kompetenter und ebenso netter Guide auf La Palma hat mal zu einem Tourteilnehmer, der über schmerzende Handgelenke klagte gesagt, ein Lenker ist ein Lenker und kein Stützer.
Will sagen, wenn man beim Mountainbiken Druck auf den Händen oder den Handgelenken verspürt, dann gilt es als erstes mal die Position auf dem Bike zu überprüfen. Außer beim Bremsen in wirklich steilen Abfahrten, muss das nämlich nicht sein. Auf jeden Fall braucht es dafür keine Lenkererhöhung.
Das würde bedeuten, das Du auf MTBs oder e-MTBs absolut aufrecht sitzen mußt, ähnlich einem Enduro Motorrad, und die Hände liegen nur auf dem Lenker (ich hab noch nie einen MTBler gesehen der so fährt). Aber sobald Du dich bisserl nach vorne beugst stützt du dich automatisch ab. Beim Bremsen mußt du dich sogar abstützten, rein der Physik wegen.
 
Jaja, ist ne Lenkstange und keine Haltestange.. guter Spruch vom Enduro Moped Training. Da klemmt man das Moped aber auch mit den Beinen ein, was zu üben ist. Ist so nicht aufs MTB übertragbar.
 
Der Vorbau bringt 5 cm und der Rise Lenker weitere 7.
Zusammen rund 10cm höher als Serie.
Bei 64 Grad Lenkwinkel wandert der Lenker dabei auch rund 4 cm weiter nach hinten. D.h. man sollte die nächst längere Rahmengrösse fahren.
Wenn ich die Belastungsklassen von ergotec richtig verstehe sollte das Bike weiterhin die ASTM 4 Norm erfüllen.



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ADHS nimmt in der Gesellschaft stark zu. Hab fast 30% Durchsetzung im Freundeskreis. (Ausnahmsweise kein Witz - entweder explodieren die Zahlen oder ich zieh das magisch an.)
Beides - und nein: Die Zahlen explodieren nicht, aber die Diagnostik ist a) besser verfügbar und b) besser geworden.

Es werden heute einfach zuverlässiger ADHS-ler entdeckt, die früher unter dem Radar geblieben sind - etwa weil ihre Hyperaktivität sich nicht sichtbar äußert. Und ja: wir häufen uns. Menschen, die ähnlich ticken, ziehen sich an. Anders kann man sich die Veranstaltung hier doch nicht erklären...
 
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