S-Pedelecs erobern NRW: Bis zu 45 km/h auf Radwegen

Mal eben zur Einordnung. Die meisten S-Pedelecs haben die gleichen Motoren wie die normalen E-Bikes, nur ohne Drossel. Das heißt, dass die auch nicht über mehr Leistung verfügen und es ist nicht gerade unanstrengend damit (selbst im Boost) 45 zu fahren. Das Problem, dass es dann so viele ungeübte fahrer geben soll, die den anderen Radverkehr gefährden, sehe ich dementsprechend nicht.

Weiter geht es darum, Alternativen zum Auto zu finden. Und nein, mit dem E-Roller durch den Straßenverkehr zu fahren ist keine Alternative, weil es genauso beschissen ist wie Autofahren. Es geht ja gerade darum, nicht im Straßenverkehr zu hängen und einen Benefit zu haben mit dem Rad zu fahren (auch wenn es sich dabei um ein S-Pedelec handelt).

Ich glaube die meisten negativen Kommentare können nur von Leuten kommen, die noch nie von der einen in die andere Ruhrpottstadt pendeln/zu einem Termin fahren mussten. Und im Text geht es ja konkret um NRW. Wer NRW´s Verkehrsprobleme nicht kennt, diskutiert hier natürlich auf einer völlig anderen Ebene. Am Deich oder im Wald braucht es selbstverständlich keine S-Pedelecs. Aber wir hier im Ruhrgebiet, müssen das Verkehrsproblem in den Griff bekommen. Und da auf Bundesebene nichts passiert (Stichwort DB), muss eben auf Landes- und Kommunalebene etwas passieren. Und bei dem aktuell recht flotten Ausbau der Radschnellwege, wäre die Erlaubnis, S-Pedelecs zumindest auf eben diesen fahren zu lassen, ein weiteres Puzzelteil.
 
Fahre seit Jahren mit einem echten E-Bike 1,3 kW Hinterradantrieb - Nummernschild in der Tasche - auf allen Wegen und Straßen.
Hatte nach 50tkm einen Unfall weil aus einem Werkstor ein PKW 10m vor mir, ohne jede Vorsichtsmaßnahme, direkt auf die Straße fuhr.
Ansonsten nicht das geringste Problem weil mein Tempo immer angepasst ist, auch 5km/h wenn nötig.
Ich denke, das ist in Deutschland von den meisten Menschen nicht zu erwarten.
Bin viel in Holland unterwegs, wo die Radwege häufig einer 2. parallelen Straße gleich kommen. Dort sind Rennradler häufig locker mit 35 - 40 unterwegs und es gibt keine Abbiegeprobleme weil Rücksichtnahme auf Radler selbstverständlich ist.
Von mir aus könnte man das max-Tempo auf Radwegen auf 25 begrenzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und bei dem aktuell recht flotten Ausbau der Radschnellwege, wäre die Erlaubnis, S-Pedelecs zumindest auf eben diesen fahren zu lassen, ein weiteres Puzzelteil.
Ich fahre superselten auf Radschnellwegen, aber selbst mir ist aufgefallen, dass schnelle Rennradfahrer (die natürlich aus Gewichts- und Aerodynamikgründen niemals eine Klingel haben) durchaus ein gewisses Sicherheitsrisiko mitbringen. Zumal auf den Wegen oft auch reichlich Fußgänger unterwegs sind. Ob das erlaubt ist, weiß ich nicht. Wenn da jetzt noch S-Pedelecs mit 45km/h durchfegen......

Letzten endlich liegt es an jedem einzelnen, für Sicherheit im Umgang mit anderen Verkehrsteilnehmern zu sorgen. Und das klapp erwiesenermaßen schon auf der Straße mehr schlecht als recht.
 
Höhere Geschwindigkeiten bergen immer mehr Risiko. Das ist normal. Wenn die 45er an die Verhältnisse sich anpassen würden, wäre es kein Problem, denke ich. Aber da wird dann auf sein Recht gepocht und volle Suppe durch überfüllte Radwege geglüht. Ich sehe schon das Problem mit den 25ern auf gemischten Fahrrad- und Fußwegen. Da sind auch schon mit den E- Bikes eine größere Grundgeschwindigkeit im Spiel und es kommt immer öfters zu brenzligen Situationen, weil viele nicht etwas langsamer tun, wenn der Weg etwas voll ist.
Der Tenor ist: "anpegepasste Geschwindigkeit", aber das lässt sich schwer regeln
 
"Angepasste Geschwindigkeit" funktioniert nie ... wäre es anders, gäbe es keine Geschwindigkeitsbegrenzungen.
45 km/h Bikes auf Kinder und Fußgänger (und langsame(re) Radfahrer) loszulassen, geht gar nicht. Auf speziellen Radwegen, die dementsprechend ausgebaut sind - warum nicht! Aber ganz sicherlich nicht auf denen, die wir aktuell hier haben. Kann dabei jetzt nur für den Raum Nürnberg/Würzburg sprechen ... aber hier wird das nie und nimmer Akzeptanz finden.
 
Ich will Euch beiden da überhaup nicht unrecht geben. Klar gibt es viele Idioten, für die Rücksichtnahme ein Fremdwort ist. Aber man kann ja den Fortschritt nicht zugunsten dieser "Idioten" ausbremsen. Zumal es auf den Straßen ja nicht minder davon gibt, was die Gefahrenlage ja nicht verschlimmert, sondern schlimmstenfalls verlegt.

Um das mal völlig überzogen darzustellen, wäre es ein wenig so, als erfinde jemand ein Medikament was Krebs heilen kann, was aber eine krasse Kreuzwirkung mit Alkohol hätte und bei gemeinsamen Konsum zum Tot führte und man dieses Medikament dann nicht auf den Markt brächte, mit der Begründung, dass einzelne es eh nicht schafften keinen Alkohol zu trinken.

Natürlich ist das arg überzogen, aber es zeigt ja ein wenig die Richtung. Es muss sich Verkehrstechnisch was ändern (insbesondere in NRW) und wenn ein solches Gesetz nur 1% der Pendler von der Straße auf den Radweg bringt, wäre es etwas gutes.

Aber wie eingangs erwähnt, würde auch ich so eine Freigabe für S-Pedelecs nur an ganz bestimmte Auflagen respektive Radwege koppeln.
 
Zumal es auf den Straßen ja nicht minder davon gibt, was die Gefahrenlage ja nicht verschlimmert, sondern schlimmstenfalls verlegt.
Der Unterschied ist die Gefahrenlage des einzelnen. Im Straßenverkehr gefährde ich mich als dämlicher sich nicht der Situation angemessen verhaltender S-Pedelec-Fahrer normalerweise nur selbst, weil ich das schwächste Glied in der Kette bin. Auf Radwegen sieht das mit anderen Radlern und Fußgängern anders aus.

Aber im Grundsatz finde ich natürlich auch, dass etwas getan werden muss, um gerade in Ballungsräumen die Leute aufs Rad zu bringen.
 
Ich hatte die Aussage eher auf Autofahrer bezogen. Die Rücksichtslosigkeit ist doch auf der Autobahn und im Stadtverkehr noch deutlich ausgeprägter als auf den radwegen oder im Wald.

Selbstverständlich will ich aber auch hier nicht behaupten, dass die ausgehende Gefahr von Rücksichtslosen S-Pedelecfahrern auf Radwegen nicht ebenso groß ist. Mir missfällt einfach nur, dass jede Gesetzesänderung in unserer Zeit auf so viel Gegenwind stößt, anstatt die positiven Aspekte im Vordergrund zu sehen.
 
Warum immer schneller? 25 km/h sollten auch zum Pendeln reichen (ich habe 14 km einfach und kein Problem damit).
Es wird vermutlich nur wenige geben, die aufgrund der möglichen 45 km/h auf's E-Bike umsteigen werden ... diese Geschwindigkeit ist auf zwei schmalen Rädern, womöglich ohne Handschuhe und im Anzug (so kenne ich das Klientel) ja nicht nur fremd- sondern auch eigengefährdend.
Ist ein bisschen wie bei den Autos ... wo technisch machbare Benzinersparnis gleich wieder dem endlosen Leistungsgedanken geopfert wurde. Was soll das? Wo wollen wir hin? Entschleunigt lieber mal ein bisschen 😉 ...
 
Solange sich das auf "bestimmte" Radwege beschränkt, sicherlich in Ordnung und sinnvoll. Dort wo vermehrt auch Fußgänger und spielende Kinder unterwegs sind (in Nürnberg beispielsweise im Pegnitzgrund-Radweg) wird das zu Konflikten aller Art führen. Da ist wirklich Augenmaß angesagt!
Was interessierts einen Nürnberger oder allgemein Franke /Bayer wo man in NRW fahren darf mit einem Tretmofa?
 
Kompletter Quark! Auf Radwegen treiben sich Leute rum, die exakt so sind wie oben beschrieben. Gerne mal drei hintereinander, zwei nebeneinander, mal neben dem Radweg die Landschaft anschauen und in die Mitte vom Radweg fahren etc. Rainer hat vollkommen recht. Die schnelleren Rennradler oder Graveler passen eher auf und müssen für fast alle anderen mitdenken.
 
Was interessierts einen Nürnberger oder allgemein Franke /Bayer wo man in NRW fahren darf mit einem Tretmofa?
Wenn er einen begrenzten Horizont hat sollte er sich auch aus so einer Diskussion raus halten.
Wo zu ein S Ped solange es Motorroller gibt 🙂
Weil ich zügig und unverschwitzt im GA1 zur Arbeit fahren und es mir auf dem Heimweg so richtig besorgen kann. Ich weiß nicht wieviel 24h-Rennen du schon gefahren bist und ob du über Jahre, Sommer wie Winter (mit Spikes) immer zur Arbeit (21km) fährst.
 
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