Zulässiges Gesamtgewicht beim E-Bike: Was bedeutet „Maximales Systemgewicht“?

Zulässiges Gesamtgewicht beim E-Bike: Was bedeutet „Maximales Systemgewicht“?

„Maximales Systemgewicht“, was ist das eigentlich? Was bedeutet es für Kauf und Nutzung eines E-Bikes und woher leitet es sich ab? Welche Bedeutung hat diese Zahl und welche Risiken birgt diese Thematik für die User*innen? Wir klären auf.

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Zulässiges Gesamtgewicht beim E-Bike: Was bedeutet „Maximales Systemgewicht“?

Ist das maximale Systemgewicht für Euch ein Thema? Wie geht Ihr damit um?
 
Top Artikel, habe ich mir schon lange gewünscht. Fettes Dankeschön dafür.

Für mich ist das Systemgewicht durchaus ein Thema. Ich dürfte weder mein Focus Sam² fahren noch dürfte ich das Cube meiner Freundin mit Anhänger + Hunde oder Getränkeeinkauf pilotieren.
Insbesondere wenn die Verfügbarkeit so mies ist wie aktuell, ist das natürlich ein zusätzlicher, sehr limitierender Faktor.

Beim Sam² meinte mein Händler: Das Limit kommt von den Laufrädern, den Alurahmen interessiert das bei einem Kat5 Bike und meiner aktuellen Nutzung nicht. Hartes Gelände ist eh noch zu hart für mich. Wenn ich die Laufräder kaputt bekomme, dann gibts halt einen neuen Satz aus eigener Tasche. Wenn was anderes am Rad kaputt geht weiß der Händler einfach nicht wie viel ich wiege.

Ich hänge aber den 60kg Anhänger nicht ans Sam². Nicht weil es ein Enduro ist und da kein Anhänger dran gehört, sondern ganz bewusst wegen dem Systemgewicht und der nicht vorhandenen Anhängerfreigabe.
 
Für mich ist das Systemgewicht sehr wichtig.
Da ich so schon sehr nahe ran komme - und dann dürfte das Rad nichts wiegen...
Wieso bekommt es Giant hin alle Bikes bis 156kg zu zertifizieren?
Bei City Trekkingräder gibt es Hersteller die bis 280kg zertifizieren...
Das dumme ist das keiner der Hersteller die Matrix angibt. Wie geschrieben - mit meinem Eigengewicht ist nicht meine Erwartung das ich mit nem Mountainbike in den Bikepark gehe und nen 4 Meter Drop mache...
Tatsächlich wäre der meiste Gebrauch einfaches Pendeln von A und B mit hin und wieder Trail fahren... En Hänger ziehen wäre noch cool...
Das sich hier Haibike so präsentiert ist aber etwas lächerlich... Denn leider sind sie früher eher in der 120kg Klasse unterwegs gewesen...

Und wie ihr im Artikel ja auch bringt - im Zweifel wird das Systemgewicht gegen einen verwendet.. Dann hab ich lieber einen Hersteller der zu Hoch angibt (wenn dann eine Komponente die Freigabe gar nicht hat - dann freut das den eigenen Anwalt im Zweifel)...

Was hier noch fehlt - wie viele schwere Unfälle gibt es denn aufgrund von "Übergewicht"?
Viele der Fotos im Artikel sehen für mich doch eher nach echtem Materialversagen / Produktionsfehler aus (die gebrochene Kurbel /die zerrissene Bremsscheibe - wobei hier auch zu große Kräfte aufgrund von Fehlmontage möglich wäre)...
 
Das Systemgewicht hat meine eMTB Auswahl doch ziemlich eingeschränkt. Bei den Preisen will ich einfach keine Garantielücke.

Und eigentlich auch nicht den Laufradsatz als Streichposten kaufen.
 
Also wenn der Anhänger auch noch mit ins Systemgewicht rein gerechnet wird, habe ich mein Bike schon 400km weit mit einer Überladung von 70kg bewegt, ohne dass etwas gebrochen ist.
Allerdings in der ASTM/EN-Kategorie 1.
 
Cube rechnet hier übrigens primär mit der Stützlast des Anhängers und gibt für das Gewicht ja nochmal eine Erweiterung oben drauf.
Was sie bei der Kategorisierung falsch machen, machen sie beim Anhängerbetrieb richtig.

Wobei es auch hier natürlich ein großer Unterschied ist ob ich den Anhänger auf dem Trail oder im Wald ziehe oder auf dem asphaltierten Weg zwischen Supermarkt und Wohnung bzw. ausgebauter Radweg.
 
Bei mir handelt es sich um den FollowMe Tandem Adapter + Kinderfahrrad + Kind.
Ich hätte auch eher erwartet, dass nur die Stützlast interessant ist. Aber gerade im Bezug auf die Bremsen macht es keinen Sinn, nur die Stützlast zu beachten.
Gerade die Bremsen waren bei mir das Erste, was durch eine 220mm Anlage mit 4 Kolben hinten und vorn ersetzt wurde. Die originalen Bremsen waren mit der Fuhre wirklich total am Limit.
Gefahren werden meistens Waldwege, wo auch mal eine Wurzel kommen kann, die dann allerdings sanft überfahren wird.
 
Ist bei den Einstufungen nicht immer noch ein Puffer drin, will sagen, dass man Herstellerseitig eine "Empfehlung" ausspricht aus Sicherheits / Garantie-Gründen und dann aber doch noch XX Kilo mehr Belastbarkeit vorhanden sind, bevor irgendwas knackt?
 
Wer drüber ist, sollte nicht bei den Herstellern anfragen, sondern mal seinen Lebensstil hinterfragen. Nur meine Meinung.
Das hättest du lieber gepfiffen. Erstens wer bist du - um anderen Vorzuschreiben was sie tun sollen. Zweitens - uns als Gesellschaft muss daran liegen die Übergewichtigen "zum Sport" zu bekommen. Drittens in allen Nationen in denen der westliche Lebensstil Einzug hielt wurden 2/3 der Bevölkerung dicker. Also haben 2/3 der Weltbevölkerung ein "Willensproblem"? Wohl kaum. Forschern ist heute schon klar das wir die Fettesten Menschen in China erwarten dürfen - da hier wohl eine genetische Varianz zu noch mehr Fettspeicherung an Inneren Organen und der Bauchregion führt.
Im übrigen - führt nicht weniger Sport zu Übergewicht - sondern es ist genau anders herum..
Statt Stammtisch Parolen empfehle ich Mythos Diät von Tim Spector. Selbst gar nicht Dick im Gegenteil sehr sportlich und hatte Trotzdem einen leichten Schlaganfall.. Seine eigene Frage war - was uns wirklich gut tut in Sachen Ernährung...
 
Sich selbst und seine Lebensweise zu hinterfragen, war noch nie ein Fehler.
Im Idealfall kommt man selbst darauf.
In unserer Zeit ersetzt Sport die Bewegung, die unsere Vorfahren noch für Arbeit und Bewältigung täglicher Aufgaben aufbringen mussten.
Sport ist also zunächst einmal Bewegung gleich welcher Art.
Möglichkeiten und die Zeit dazu hat jeder mehr als genug, nur mancher erkennt sie nicht.

Adipösen und sehr adipösen Menschen reicht Sport aber allein sicher nicht aus, es braucht eine umfassendere Herangehensweise und damit meine ich nicht die Fettleibigkeits-Chirurgie.
Das zu erörtern, würde hier zu weit führen. Empfehlen würde ich eine seriöse Ernährungsberatung, die meist auch viel andere Lebensbereiche hinterfragt und zielgerichtete Lösungsansätze aufzeigt, coacht und begleitet.

Ganz um Sport und mehr Alltagsbewegung wird man aber nicht herum kommen.
Als Sport würde ich zunächst auf Sportarten achten, die den schweren Körper nicht überlasten. Sonst drohen Verletzungen und andere gravierende medizinische Probleme.
Im Gegenteil gilt es zunächst, erstmal Körperkraft, Stabilität des Haltungsapparates (Knochen, Sehne, Bänder, Muskulatur), Koordination und Beweglichkeit (wieder) aufzubauen.
Also ein gezieltes Kraft- und Bewegungstraining.
Dazu dann aerobe Ausdauersportarten, die den Körper nicht überlasten. Z.B Walking mit Stöcken, Radfahren, Schwimmen oä.
Ein Coaching oder zumindest eine vernünftige Zielsetzung ist auch hier essentiell. Gerne mit Pulsuhr, Trainingstagebuch etc.
Die Intensität mässig, dafür regelmässig. Keine zu rasche Erhöhung des Umfangs, der Komplexität oder des Risikos.
Also besser erstmal E-Trekking-Bike in moderater Umgebung. Von mir aus auch EMTB als SUV.
Warum Trekking und SUV?
Weil man damit extrem oft das Auto stehen lassen kann und viele Alltagsgeschäfte mit Bewegung verbinden kann, Radtouren am Wochenende oder Kurzurlaube mit kleinem Gepäck etc.

In dieser Bike-Sparte gibt es einige interessante Hersteller und da würde ich mich im Zweifel auch über Gewichtsgrenzen hinwegsetzen. Auf einem gut geschotterten Weg ohne gröbere Hindernisse sollte man bei moderatem Einsatz eigentlich das Material nicht überlasten und sich selbst auch nicht.

Etwas zweischneidig sind Gruppen oder auch schon das Fahren mit dem Partner oder Kumpel.
Einerseits motivierend und sozial und mental extrem wertvoll, andererseits besteht schnell die Gefahr, sich mitreissen zu lassen und zu überlasten.

Mit reiner Willenskraft und sehr hochgesteckten Zielen ist das auch so eine Sache. Bei manchen funktioniert das, anderen droht ein Yo-Yo-Effekt und mittel- und langfristig keine nennenswerter Fortschritte.
Meiner Meinung nach funktionieren wir sehr stark nach dem Lust-Prinzip und ich würde dies eher Nutzen als reine Willenskraft, die häufig irgendwann Unlust erzeugt.

Dies nur als gutgemeinte Tips, keine Belehrung oder gar Vorschriften.

Selbsterkenntnis steht am Anfang.
Aber nicht nur nackt vor dem Spiegel (besser als die Waage), sondern auch im Kopf (Selbstbild, Charakter, Ego, Stärken, Schwächen, individuelle Lebensumstände, Vorstellungen, Routinen, Möglichkeiten etc.).
Dann kann ein kreativer körperlicher und geistiger Prozess einsetzen.
 
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Hat auch nichtmal zwingend was mit Übergewicht zu tun.
Wenn ein XL Bike nur 120kg Systemgewicht hat läuft was falsch.
Abzüglich 25kg Bike und 5kg Klamotten und Gepäck bleiben 90kg übrig.

Jemand der aufgrund seiner Körpergröße einen XL Rahmen k braucht ist auch ganz schnell auf 90kg ohne großartig Fettpolster zu haben.

Und genau das ist der Punkt:
10kg mehr bei der Freigabe zu "schaffen" ist sicher gar nicht mal so das große Problem, insbesondere wenn es hauptsächlich von den Laufrädern kommt.
Damit wären schon mal alle Fahrerinnen und Fahrer bis 100kg abgedeckt.

Je schwerer desto kleiner die Zielgruppe.
Eigentlich reichen schon 2-3 Marken wie aktuell Mondraker, Giant und Focus (teilweise) mit 150/156kg.
Aber scheitert oftmals trotzdem an der Verfügbarkeit.

Problematisch wird's dann erst wieder bei Anhängerbetrieb oder viel Gepäck.
 
Bez. des Gewichts von Klamotten und Gepäck kann sich ja jeder mal selber komplett fahrfertig auf die Waage stellen. 5kg sind ein sehr sportlicher Wert. Wenn ich eine 3L Trinkblase benutze, bringt die alleine schon der Rucksack mit. Bis zu den Schuhen runter kommt dann doch ein bisschen was zusammen.
 
Diese von mir bisher total vernachlässigte Thematik löste den Wunsch nach Klarheit bzgl. der entsprechenden Daten meines eSlamrs aus. Ghost gibt ein zulässiges Gesamtgewicht von 140kg an.
Da ich auf ein fahrfertiges Systemgewicht um die 90kg komme, freue ich mich über die Reserven, die sich dadurch für mich bieten. Völlig beruhigt verschiebe ich daher die angegebene ASTM Kategorie von 4 auf 5.
Den schwer- bzw übergewichtigen Radsportlern, die sich Einschränkungen ausgesetzt sehen, gilt mein ganzes Mitgefühl.

Mein Dank an den Autor für den durch diesen Artikel ausgelösten Erkenntnisgewinn!

;)
 
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Ist das maximale Systemgewicht für Euch ein Thema? Wie geht Ihr damit um?

Eine solche Debatte kann es nur in der BRD geben.

Ganz bestimmt glaubt die Redaktion auch, dass die Hersteller geheime Achslastsensoren und ein geheimes Routentracking eingebaut haben, um in Bedarfsfall Ansprüche abzuwehren.

120cm Sprunghöhe - was heisst das schon? Sprung ins Flache (Stillstand bei Landung) oder in den Hang (Fahrt bei Landung)? Könnte ich sowas, wäre es mir zu mühsam, zuerst die Sprunghöhe anhand Tempo und Landepunkt zu bestimmen, bevor ich die Passage mache.

Da gefällt mir die Einschränkung "Bestimmungsgemässer Gebrauch" schon besser, weil sie nicht so starr ist.


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Kürzlich war ich an einem Ort, wo sich eMTB und MTB oft tummeln. Das Bild zeigt einen Fahrer, der seine Ausrüstung und sein Velo dem Terrain optimal angepasst hat, so wie in der BRD der Bestimmungsgemässe Gebrauch wohl ausgelegt würde.
 
Was hier noch fehlt - wie viele schwere Unfälle gibt es denn aufgrund von "Übergewicht"?
Viele der Fotos im Artikel sehen für mich doch eher nach echtem Materialversagen / Produktionsfehler aus (die gebrochene Kurbel /die zerrissene Bremsscheibe - wobei hier auch zu große Kräfte aufgrund von Fehlmontage möglich wäre)...
Wodurch entsteht Materialversagen? Ganz genau. Überschreitung von Grenzen. Überschreiten des max. Systemgewichts ist so eine Überschreitung.
 
Wodurch entsteht Materialversagen? Ganz genau. Überschreitung von Grenzen. Überschreiten des max. Systemgewichts ist so eine Überschreitung.
Nein auch durch ganz klassische Produktionsfehler. Materialfehler. Z.b beim Gießen des Teiles (Kurbel) - wenn die Temps nicht stimmen hast du im Zweifel minderwertigen Stahl der einfach die Qualität nicht hat und deswegen früher versagt..
Bei der Bremse habe ich ja schon geschrieben - hier könnte auch die falsch Montage theoretisch eine Rolle spielen (keine Ahnung ob das da so war). Aber bei Bremsen könnte ich mir vorstellen wenn man was falsch Montiert anzieht what ever das z. B. Hebelkräfte um Faktor 2-4.stärker als sie sein sollten und dann schrederst du das Material... Drehmomente sind auch so ne Sache - nicht immer ist bombenfest ziehen die beste Lösung... Da schert es dann die Schraube ab... Da braucht es nicht Mal so viel Kraft (Dank Hebel)..
 
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