Hier mal mein Senf zu den Kritikpunkten:
Motorleistung: Ja, das haben die Tester sehr gut beschrieben. Das Rotwild (R.E+) ist eigentlich das ideale MTP für Umsteiger. Man hat nicht das Gefühl vom Fahrrad auf ein Mofa umgesattelt zu haben. Und ja, es ist nichts für Leute, die mit wenig Eigenleistung fahren wollen. Das R.E+ kommt einem normalen Enduro-MTB sehr nahe. Es ist ein Sportgerät und kein Freizeitrad.
Display: Das Bloks Display soll ab Anfang April mit vier Unterstützungsstufen (ohne das weiterhin vorhandene "aus" was Manche als Nullstufe bezeichnen) versehen werden. Als Update soll es das auch für die Bloks Displays ab 2016 geben. Das Display ist gut bedienbar und auch gut ablesbar. Es kommt allerdings auch etwas auf den Blickwinkel an. Es ist ein LED-Display. Ich verstehe deshalb die "Dramatik" um das Display nicht. Es hat nur drei Anzeigen: Drei Würfel für die Unterstützungsstufen, einen großen zweistelligen Nummernblock und die fünf Würfel für den Akkustand. Ja, die jeweiligen Würfel des Akkustandes sind sehr klein, und nicht so gut ablesbar, doch die Geschwindigkeitsanzeige ist gut lesbar. Auch die Unterstützungswürfel sind gut erkennbar. Zudem merkt man bei entsprechender Spreizung auch, in welcher Stufe man fährt. Wenn ich einen Trail bergab fahre, versuche ich auch nicht auf den Akkustand oder die (bei mir ausgeschaltete) Unterstützungsanzeige des Displays zu schauen. Ich schaue auf die Fahrlinie. Die seitliche Anbringung eines Displays erlaubt auch nicht viel mehr Infos. Bei einem zentralen Display ist das anders.
Software: Die neueste Software ist 4.0.1 . Ich habe vor knapp zwei Wochen die neue SW bekommen, und ich kann keinen Untershied zur Vorgängersoftware im Fahrbetrieb feststellen. Das liegt allerdings auch mit an meinem Fahrprofil. Die aktuelle SW soll obenraus weicher abregeln, und thermische Probleme (die ich nie hatte) eliminieren. Doch mit den vier Stufen kommt ja bald abermals eine neue SW.
Unterstützungsstufen: Ich habe mir nach etwas rumexperimentieren, an meinem scott/Bosch/Nyon die Idividualmodi eingestellt, und die sind nun seit ewig unverändert. Auch bei einem Specialized hatte ich nach wenigen Fahrten "mein" Profil. Und so ist es auch hier. Ich fahre nun mit 30 /100/320. Eine weiter Stufe würde bei mir dann wohl 210 bekommen. Dann wäre Stufe vier allerdings nur noch da, damit es sie gibt, oder als "Notreserve". Anfangst dachte ich auch, ich brauche unbedingt die Verstelloption; nein, ich vermisse da nichts. Die Unterstützungsstufeneinstellung der Tester passt gut in einen MTP-Pulk. Wer jedoch oft mit Leuten ohne Tretunterstützung unterwegs ist, fährt mit meinen Einstellungen wahrscheinlich besser.
Akkuverbrauch: Bsp.: 20 Km, 680hm, 1:50h Fahrzeit; Ein Würfel von fünf Würfeln ist aus. Also dafür habe ich dann irgendwas so um 25% verbraucht, am 500WH Akku. Auch am scott/Bosch brauche ich für die gleiche Strecke 25% - allerdings aus einem 400WH Akku. Letztens hatte ich eine Tour mit etwas über 1.000hm und 44 Km, da waren zwei Würfel aus. Ich habe es noch nicht probiert wie der Verbrauch bei permanent zugeschaltetem Antrieb ist.
Einbauakku: Das weiß man vor dem Kauf. Ich hatte bisher nicht einmal auch nur eine annähernd kritische Nachladesituation. Da ich das Teil für den vorgesehenen Anwendungszweck verwende, also Enduro/Trail, und nicht für Tagestouren (was ich jedoch auch schon problemlos absolvierte) oder mehrtägige Touren ohne Dach über dem Kopf, passt es für mich. Wollte ich Backpacker- oder Campingreisen machen, wäre es das falsche Rad. Für mich (!) ist dieses Argument deshalb ebenso uniteressant wie irgendeine Farbgebung (meines von 2016 ist mattschwarz, und mir gefällt das Rot besser).
Abseits der subjektiven Eindrücke, ob ein Display nun toll oder schlecht ist, die Farbe polarisierend oder neutral wirkt, ein Akku entnehbar sein muss oder nicht, zählt für mich in erster Linie die Fahrperformance. Und da habe ich für mein Empfinden bisher nichts Besseres gefahren*. Das waren diverse HAIe, Cube, Scott und Levo mit bisher Bosch, Yamahe und Brose.
*...also nicht beim Händler drei mal die Straße runter, sondern schon mindestens einen Tag im Gelände.