Sich selbst und seine Lebensweise zu hinterfragen, war noch nie ein Fehler.
Im Idealfall kommt man selbst darauf.
In unserer Zeit ersetzt Sport die Bewegung, die unsere Vorfahren noch für Arbeit und Bewältigung täglicher Aufgaben aufbringen mussten.
Sport ist also zunächst einmal Bewegung gleich welcher Art.
Möglichkeiten und die Zeit dazu hat jeder mehr als genug, nur mancher erkennt sie nicht.
Adipösen und sehr adipösen Menschen reicht Sport aber allein sicher nicht aus, es braucht eine umfassendere Herangehensweise und damit meine ich nicht die Fettleibigkeits-Chirurgie.
Das zu erörtern, würde hier zu weit führen. Empfehlen würde ich eine seriöse Ernährungsberatung, die meist auch viel andere Lebensbereiche hinterfragt und zielgerichtete Lösungsansätze aufzeigt, coacht und begleitet.
Ganz um Sport und mehr Alltagsbewegung wird man aber nicht herum kommen.
Als Sport würde ich zunächst auf Sportarten achten, die den schweren Körper nicht überlasten. Sonst drohen Verletzungen und andere gravierende medizinische Probleme.
Im Gegenteil gilt es zunächst, erstmal Körperkraft, Stabilität des Haltungsapparates (Knochen, Sehne, Bänder, Muskulatur), Koordination und Beweglichkeit (wieder) aufzubauen.
Also ein gezieltes Kraft- und Bewegungstraining.
Dazu dann aerobe Ausdauersportarten, die den Körper nicht überlasten. Z.B Walking mit Stöcken, Radfahren, Schwimmen oä.
Ein Coaching oder zumindest eine vernünftige Zielsetzung ist auch hier essentiell. Gerne mit Pulsuhr, Trainingstagebuch etc.
Die Intensität mässig, dafür regelmässig. Keine zu rasche Erhöhung des Umfangs, der Komplexität oder des Risikos.
Also besser erstmal E-Trekking-Bike in moderater Umgebung. Von mir aus auch EMTB als SUV.
Warum Trekking und SUV?
Weil man damit extrem oft das Auto stehen lassen kann und viele Alltagsgeschäfte mit Bewegung verbinden kann, Radtouren am Wochenende oder Kurzurlaube mit kleinem Gepäck etc.
In dieser Bike-Sparte gibt es einige interessante Hersteller und da würde ich mich im Zweifel auch über Gewichtsgrenzen hinwegsetzen. Auf einem gut geschotterten Weg ohne gröbere Hindernisse sollte man bei moderatem Einsatz eigentlich das Material nicht überlasten und sich selbst auch nicht.
Etwas zweischneidig sind Gruppen oder auch schon das Fahren mit dem Partner oder Kumpel.
Einerseits motivierend und sozial und mental extrem wertvoll, andererseits besteht schnell die Gefahr, sich mitreissen zu lassen und zu überlasten.
Mit reiner Willenskraft und sehr hochgesteckten Zielen ist das auch so eine Sache. Bei manchen funktioniert das, anderen droht ein Yo-Yo-Effekt und mittel- und langfristig keine nennenswerter Fortschritte.
Meiner Meinung nach funktionieren wir sehr stark nach dem Lust-Prinzip und ich würde dies eher Nutzen als reine Willenskraft, die häufig irgendwann Unlust erzeugt.
Dies nur als gutgemeinte Tips, keine Belehrung oder gar Vorschriften.
Selbsterkenntnis steht am Anfang.
Aber nicht nur nackt vor dem Spiegel (besser als die Waage), sondern auch im Kopf (Selbstbild, Charakter, Ego, Stärken, Schwächen, individuelle Lebensumstände, Vorstellungen, Routinen, Möglichkeiten etc.).
Dann kann ein kreativer körperlicher und geistiger Prozess einsetzen.