Jorel
Bekanntes Mitglied
Liebe Freunde des motorisierten und unmotorisierten Fahrradsports, ich erlaube mir, in den folgenden Zeilen eine kleine Zusammenfassung des Alpencross 2024 zu schreiben, an dem ich teilnahm, um mir selbst die Frage zu beantworten, ob meine eigene Realität mit der echten übereinstimmt, oder nicht.
Zur Info: Es war nicht der Alpencross, an dem @KalleAnka teilnahm, der war nämlich bereits ausgebucht.
@orangeknuckles, @3ullit und ich nahmen exakt den gleichen Alpencross eine Woche später unter die Räder.
Der Veranstalter war Rock My Trail, den ich, ebenso wie die Guides, wärmstens empfehlen kann.
Prolog
Ein paar Wochen vor dem Abreisetermin schickte mir mein Bikebuddy, Herr Orange, eine unschuldig klingende Nachricht mit dem Wortlaut: "In ein paar Wochen fahre ich einen Alpencross."
"Cool!", schrieb ich zurück.
"Willst mitfahren?", fragte er.
Zunächst dachte ich an einen Gedankenfehler meines geschätzten Buddies, denn der Kerl kennt meine Kondition, die eigentlich nicht vorhanden ist.
Bilder von in tiefe Schluchten stürzenden Bikern und trauernden Ehefrauen füllten meinen Kopf, wurden abgelöst von sich verkrampfenden Waden begleitet von dehydrierten, geschwollenen Gesichtern.
Eine Mischung aus Panik samt undefiniertem Schmerz kroch durch meine Synapsen.
"Klar!" schrieben meine Finger, ohne im Kopf um Erlaubnis zu fragen.
Ein Zurück war nun nicht mehr möglich, wollte ich nicht als übles Weichei gelten.
So buchte ich also, ohne rationalen Grund, den Alpencross mit Rock My Trail.
Kurzer Sprung in die Zukunft, dem Termin unserer gemeinsamen Abfahrt nach Schwangau.
Herr Orange parkte seinen Kombi vor meiner Einfahrt und der starke Landregen wurde noch ein bisschen stärker. Ich begrüßte einen nassen Herrn Orange und mir wurde ob der Wetteraussichten für die nächsten Tage etwas blümerant, denn fast jeder Wetterfrosch blieb am Boden seines Glases, was für feuchtnasses Geläuf auf dem Alpencross sprach. Zudem war mein Bike aus Zeitmangel zwar geputzt, jedoch mäßig gewartet.
Würden Mann und Maschine durchhalten?
Wer gibt zuerst den Geist auf?
Wieviel Leid erträgt so ein wohlstandsverwahrloster Körper?
Nun denn, man lebt ja nicht ewig... wir fuhren los.
Kurz vor unserem Ziel entdeckte ich ein mir völlig unbekanntes Schloss auf einer leichten Anhöhe. Ich klopfte Herrn Orange auf die Schulter, um ihm das feine Bauwerk zu zeigen.
"Das ist Schloss Neuschwanstein.", antwortete er.
Damit war ein erneuter Beweis meiner exzellenten Geographiekenntnisse erbracht und ich verschwieg ihm, dass ich selbiges Schloss in meinem Kopf direkt neben Rosenheim geparkt hatte.
Nun... vielleicht habe ich ja andere Fähigkeiten.
Nachdem wir unser Hotel für die Nacht bezogen hatten, trafen wir in der vereinbarten Pizzeria auf einen Teil unserer Mitstreiter, Herrn Dunkel, Herrn Cube, Herrn Upsidedown sowie unsere Guides Herrn Oberschenkel, Herrn Braap, Herrn Downhill und Herrn Muskel, welcher unser Gepäck im Begleitfahrzeug transportieren sollte.
Da wir uns erst kennen lernten, hielten sich die Frotzeleien noch in überschaubaren Grenzen, im Verlauf der Tour steigerte sich die Intensität jedoch deutlich.
Insgesamt ein cooler Haufen völlig unterschiedlicher Couleur, doch alle mit der gleichen bekloppten Idee, anstatt eines mit Erdölraffinat betriebenen Schnellautos, ein Fahrrad zu nehmen, um die Alpen auf den Spuren Dschingis Khans zu überqueren.
Meine Nacht verlief unruhig, ich träumte mehrfach von apokalyptischen Schluchten, die unschuldige Radler verschluckten, lichterloh brennenden Oberschenkeln, garniert mit diversen Knochenbrüchen auf einsamen Bergpfaden, ohne jeden Zugang zu Rettung oder Bier.
Zur Info: Es war nicht der Alpencross, an dem @KalleAnka teilnahm, der war nämlich bereits ausgebucht.
@orangeknuckles, @3ullit und ich nahmen exakt den gleichen Alpencross eine Woche später unter die Räder.
Der Veranstalter war Rock My Trail, den ich, ebenso wie die Guides, wärmstens empfehlen kann.
Prolog
Ein paar Wochen vor dem Abreisetermin schickte mir mein Bikebuddy, Herr Orange, eine unschuldig klingende Nachricht mit dem Wortlaut: "In ein paar Wochen fahre ich einen Alpencross."
"Cool!", schrieb ich zurück.
"Willst mitfahren?", fragte er.
Zunächst dachte ich an einen Gedankenfehler meines geschätzten Buddies, denn der Kerl kennt meine Kondition, die eigentlich nicht vorhanden ist.
Bilder von in tiefe Schluchten stürzenden Bikern und trauernden Ehefrauen füllten meinen Kopf, wurden abgelöst von sich verkrampfenden Waden begleitet von dehydrierten, geschwollenen Gesichtern.
Eine Mischung aus Panik samt undefiniertem Schmerz kroch durch meine Synapsen.
"Klar!" schrieben meine Finger, ohne im Kopf um Erlaubnis zu fragen.
Ein Zurück war nun nicht mehr möglich, wollte ich nicht als übles Weichei gelten.
So buchte ich also, ohne rationalen Grund, den Alpencross mit Rock My Trail.
Kurzer Sprung in die Zukunft, dem Termin unserer gemeinsamen Abfahrt nach Schwangau.
Herr Orange parkte seinen Kombi vor meiner Einfahrt und der starke Landregen wurde noch ein bisschen stärker. Ich begrüßte einen nassen Herrn Orange und mir wurde ob der Wetteraussichten für die nächsten Tage etwas blümerant, denn fast jeder Wetterfrosch blieb am Boden seines Glases, was für feuchtnasses Geläuf auf dem Alpencross sprach. Zudem war mein Bike aus Zeitmangel zwar geputzt, jedoch mäßig gewartet.
Würden Mann und Maschine durchhalten?
Wer gibt zuerst den Geist auf?
Wieviel Leid erträgt so ein wohlstandsverwahrloster Körper?
Nun denn, man lebt ja nicht ewig... wir fuhren los.
Kurz vor unserem Ziel entdeckte ich ein mir völlig unbekanntes Schloss auf einer leichten Anhöhe. Ich klopfte Herrn Orange auf die Schulter, um ihm das feine Bauwerk zu zeigen.
"Das ist Schloss Neuschwanstein.", antwortete er.
Damit war ein erneuter Beweis meiner exzellenten Geographiekenntnisse erbracht und ich verschwieg ihm, dass ich selbiges Schloss in meinem Kopf direkt neben Rosenheim geparkt hatte.
Nun... vielleicht habe ich ja andere Fähigkeiten.
Nachdem wir unser Hotel für die Nacht bezogen hatten, trafen wir in der vereinbarten Pizzeria auf einen Teil unserer Mitstreiter, Herrn Dunkel, Herrn Cube, Herrn Upsidedown sowie unsere Guides Herrn Oberschenkel, Herrn Braap, Herrn Downhill und Herrn Muskel, welcher unser Gepäck im Begleitfahrzeug transportieren sollte.
Da wir uns erst kennen lernten, hielten sich die Frotzeleien noch in überschaubaren Grenzen, im Verlauf der Tour steigerte sich die Intensität jedoch deutlich.
Insgesamt ein cooler Haufen völlig unterschiedlicher Couleur, doch alle mit der gleichen bekloppten Idee, anstatt eines mit Erdölraffinat betriebenen Schnellautos, ein Fahrrad zu nehmen, um die Alpen auf den Spuren Dschingis Khans zu überqueren.
Meine Nacht verlief unruhig, ich träumte mehrfach von apokalyptischen Schluchten, die unschuldige Radler verschluckten, lichterloh brennenden Oberschenkeln, garniert mit diversen Knochenbrüchen auf einsamen Bergpfaden, ohne jeden Zugang zu Rettung oder Bier.