So einfach ist das nicht.
Besonders dürfte die höhere Spannung bei schwierigen Umgebungsbedingungen neue Probleme mit der Isolation aufwerfen. Es gibt ja nun schon genügend Defekte im Zusammenhang mit Wasser.
Dann bedeutet die höhere Zellenzahl nicht zwingend ein kleineres Volumen des Akku.
Die höhere Zellenzahl muss kontaktiert und untergebracht werden.
Der Motor benötigt eine höhere Windungszahl bei geringerem Querschnitt. Auch hier wird Gewicht und Volumen nicht unbedingt besser. Im Motor gibt es auch genügend Verluste durch Umladung der Wicklungskapazitäten, die schnell die Kupferverluste überspielen können.
Also die Erhöhung der Spannung bedeutet nicht automatisch einen Sprung in Leistungsfähigkeit und Audauer.
Ich glaube hier sind eher Marketinggründe ausschlaggebend. So wie andere Radgröße, Breite der Radaufnahme oder. oder..... Da waren die antreibende Kräfte auch das Maketing weil die Vorteile für den normalen User gering bis unbedeutend sind
Bevor ich gesteinigt werde: Ich sage nicht, es findet sich nicht irgendwo ein unbdeutender Vorteil.
Ich gebe hier gerne auch mal meinen Senf dazu (bin seit 25 Jahren E-Motorentwickler).
Richtig ist, dass die Wicklung eines Motors für die Spannung angepasst wird. Bei höherer Spannung wird die Windungszahl proportional erhöht und der Querschnitt entsprechend verringert.
Damit sind die Kupferverluste der beiden Motoren (36V Ausführung und 48V Ausführung) genau gleich. Auch bei den Ummagnetisierungsverlusten (Eisenverluste = Hystereseverluste plus Wirbelstromverluste) ändert sich nichts, weil der magnetische Fluss gleich bleibt.
Umladungen der Wicklungskapazitäten gibt es nicht bzw. spielen keinerlei Rolle. Ich vermute, Du hast die Ummagnetisierung gemeint.
Fazit: Der E-Motor profitiert von der höheren Spannung überhaupt nicht, wenn die Wicklung entsprechend angepasst wird. Alle Eigenschaften bleiben identisch, sowohl Verluste wie auch Performance (Drehmomentverlauf, Leistung).
Aber: Vorteile durch die höhere Spannung gibt es in der Leistungselektronik (kleinere Ströme = kleinere Chipfläche) und in der Verkabelung (kleinere Ströme = dünnere Kabel, einfachere Stecker). Auch in der Batterie kann das sinnvoll sein (Reihenschaltung von mehr Zellen = höhere Gesamtkapazität).
Daher kann ich mir schon vorstellen, dass Bosch auf 48V geht, zumal in der praktischen Handhabung zwischen 36V und 48V kein Unterschied bestehen dürfte. Beides sind Kleinspannungen...