Fox 36 E-Bike Optimized: Was ist das genau?

Die Masse des Fahrers zählt praktisch nicht , da sie nicht fest mit dem Bike verbunden ist.

Mir gefällt die Diskussion hier sehr gut. Aber insbesondere dieser Satz ist technisch nicht korrekt. Natürlich ist der Fahrer nicht starr angebunden, aber im Zweifelsfall wird sich das Schwingsystem technisch nur mit einer Mehrkörpersimulation (MKS) korrekt bewerten lassen. Ggf. kannst Du den Fahrer auch als Feder-Masse-Dämpfer betrachten.
 
Der von mir beschriebene Test soll nur das Problem prinzipieller Art verdeutlichen.
Tatsache ist, das sich die gleiche Federgabel eingebaut in einen normales MTB (ohne E Motor)problemlos verhält.
Sobald man diese Gabel in ein EMTB einbaut ,fängt das Ausfallende an beim Bremsen stark zu schwingen.
Wer das nicht glaubt, kann selber auf einer Gefällstrecke mit einer Stotterbremsung ganz ohne Voodoo und dergleichen den Unterschied selber überprüfen.
Der ganze Vorgang geht einher mit einem deutlich hörbaren klappernden Geräusch der Führungsbuchsen. (und mit einem starken Verschleiß von den Führungsbuchsen)
Dieses Phänomen ist nicht nur mir alleine aufgefallen, sondern beschäftigt viel Konstrukteure in der Branche.
Mit dem Gewichtsunterschied des Gesamtsystems ist das nicht zu erklären. (Fahrer+ Bike)
Wohl aber mit dem Gewichtsunterschied des Bikes allein.
Praxisbeispiel: Allmountainbike 160mm Federweg 14kg Gewicht. Allmountain EMTB 160 Federweg 23kg .
Der Gewichtsunterschied von einem normalen MTB zu einem EMTB beträgt somit über 60%.
Die Masse des Fahrers ist nicht starr, sondern federnd mit dem Bike verbunden. Natürlich kann man das nur mithife einer Mehrkörper-Simulation exakt erfassen.

Die Gummimatte in dem improvisierten Praxistest soll kein exakten Wert liefern, sondern rein qualitativ den 60% Gewichtsunterschied und den damit verbundenen verminderten Impulseintrag eines leichteren Rahmens gegenüber einem schweren EMTB Rahmen simulieren .(in Übereinstimmung mit der zuvor gemachten realen Beobachtung)

Das jetzt die ersten Gabelhersteller die Wandstärken ihrer EMTB Gabeln im Bereich des Steuerrohres massiv erhöhen zeigt, das offensichtlich auf das Schwingungs- und Steifigkeitsproblem reagiert wird.
@Michi wir dürfen ruhig unterschiedlicher Meinung sein.
Doch die Physik ist unbestechlich.

Damit ein Bauteil optimal leicht, steif und und betriebssicher ist, muss man möglichst jeden Steifigkeitssprung und Wandstärkensprung vermeiden.
Bei der Gabel herrschen oberhalb und unterhalb des Gabelschaftrohres in etwas die gleiche Biegebelastung beim Bremsen.
Die Fläche des tragenden Querschitts und die Wandstärke sollte idealerweise oberhalb und unterhalb des Steuerlagers gleich sein.
  • Bei einer Gabel mit einem 34mm Standrohren und einem 1,5Zoll Schaftrohr (40mm Durchmesser) ergibt sich aber ein Fächenquerschnitt-Differenz von 69%!
  • Bei einer Gabel mit 36mm Standrohren ist der Flächenquerschnitt- Differenz der beiden Standrohre zum Schaftrohr immer noch gewaltige 61%.

Lösungsvorschlag:

Mit einem 2" Schaftrohr (50mm Durchmesser) ergibt sich bei einer 34er Gabel ein Flächenunterschied von nur noch 8% und bei einer 36er Gabel von 4%.
Da das Flächenträgheitsmoment von entscheidender Bedeutung bei der Berechnung der Biegesteifigkeit (Biegesteifigkeit Bremslast), sollten idealerweise die Fläche oberhalb und unterhalb der Lagerung des Biegebalkens (Steuerlager ) gleich sein.
Die Flächen der beiden Standrohre können einfach addiert werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Flächenträgheitsmoment
https://de.wikipedia.org/wiki/Steinerscher_Satz

Zum Gewicht : Bisher wiegt ein klassisches Schaftrohr im CAD mit 200mm Länge (E Bikeoptimized)= 193Gramm
Das neue 2"-1-1/8 Schaftrohr wiegt theoretisch 168Gramm.
Ein 50er Steuerlager wiegt 52 Gramm (61810 Baureihe)
Ein 40er Steuerlager wiegt 32 Gramm
Ein Gewichtsnachteil sehe ich für die neue Abmessung folglich nicht.

Ein optimaler Leichtbau reagiert auf eine Biegespannung als erstes mit einer Querschnitterhöhung (Erhöhung des Flächenträgheitsmomentes) und nicht mit einer Wandstärkenerhöhung.
Angesichts das momentan ein 1,5 Zoll Steuerlager schnell verschleißt (unterdimensioniert) und das aktuelle EMTB Schaftrohr von eine Wandstärke über 6 mm (!) aufweist ist eine neues Schaftrohrmaß mehr wie gerechtfertigt. Ein EMTB Schaftrohr könnte nach meinem Vorschlag unten 2" aufweisen(50mm) und oben wo weniger Biegebelastung herrscht 1,5" (40mm/ Alternativ: 1/1/8).

Fazit:

Fox hat jetzt erst einmal löblicher weise die Steifigkeit der Gabel erhöht, in dem sie die Wandstärke vom Schaftrohr massiv aufgedickt haben und zusätzlich die Standrohre verstärkt. Das haben sie sicherlich nicht gemacht um die Endverbraucher zu ärgern und eine schwerere Gabel abzuliefern, es war schlicht folgerichtige Notwendigkeit. Der Steuerrohrknoten und Rahmen wird unzweifelhaft durch die steifere Gabel stärker belastet. Aber es nützt ja nichts den schwarzen Peter nur hin und her zu schieben nach dem Motto: "Ich baue nur schwingungsanfällige Gabeln in meinen Rahmen die dem Rahmen auf dem Prüfstand nicht schaden". Beide Baugruppen müssen aufeinander abgestimmt sein und in der Praxis funktionieren. Ob eine zu wenig steife und flatternde Gabel den Rahmen und sich selber in der Praxis wirklich schont, wage ich allerdings stark zu bezweifeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich hört sich das so an:

-durch ein höheres Systemgewicht aufgrund des Motors und der schwereren Fahrer
-durch härteren Einsatz aufgrund mehr Kraft und Ausdauer, Endurotrend

braucht man:
-belastbarere Führungsbuchsen
-steifere Gabelschäfte

Den Rest kann ich nicht wirklich nachvollziehen
 
Wenn der Gewährleistungszeitraum abgelaufen ist, dann kann man den Motor doch öffnen ... oder nicht?

ja sicher kann man Ihn öffnen.
Und was mache ich dann damit? Reingucken und wieder zuschrauben wenn es keine Ersatzteile gibt.
Denkst Du ich quäle mich mit Schulenglisch durch halb Japan um den passenden Freilauf und das passende Zahnrad aufzutreiben?

Ich erwarte von Haibike das die über eine ordentliche Ersatzteilliste für das Innenleben des Motors verfügen und dabei ist es mir völlig wurscht ob die in Ihrer Werkstatt Motoren öffnen oder nicht.
Schliesslich verkaufen die ja den Motor auch. Nicht nur in Rädern, auch einzeln.
 
Sorry, aber das ist Quatsch, denn bei den Felgen wird ja auch nicht aus 2x 180kg automatisch 360kg Zuladung.
Wenn der Reifen nur 115kg kann dann kann er vorne und hinten nur 115kg.
Warum Quatsch? Die Tragfähigkeitsangabe für Reifen gemäß ETRTO bezieht sich immer auf einen Reifen. Wenn ein Fahrzeug also zwei identische Reifen mit einer Tagfähigkeit von je 115 kg hat, dann ist das maximal mögliche (auf die Reifen bezogene) Gesamtgewicht 230 kg. Das setzt natürlich voraus, dass die Last 50:50 auf Vorderrad und Hinterrad verteilt ist und die Laufräder... das auch mindestens können.
 
Der Steuerrohrknoten und Rahmen wird unzweifelhaft durch die steifere Gabel stärker belastet. Aber es nützt ja nichts den schwarzen Peter nur hin und her zu schieben nach dem Motto: "Ich baue nur schwingungsanfällige Gabeln in meinen Rahmen die dem Rahmen auf dem Prüfstand nicht schaden"
Jetzt geht es aber "unzweifelhaft" wild durcheinander. Dem Rahmen und Steuerrohrknoten ist es total egal, ob die Gabel weich oder steif ist. Die Bremskraft wirkt am Boden mit dem Hebel Fahrbahn - Steuerrohrknoten. Mehr ist da nicht. Und wenn eine Gabel schwingt (egal ob sie weich oder steif ist und egal warum), dann erhöht sich die Belastung auf Rahmen und Steuerrohrknoten durch die zusätzlichen dynamischen Lasten.
 
Sorry, aber das ist Quatsch, denn bei den Felgen wird ja auch nicht aus 2x 180kg automatisch 360kg Zuladung.
Wenn der Reifen nur 115kg kann dann kann er vorne und hinten nur 115kg.

Wir als Laufradhersteller geben das Gewicht für den Laufradsatz an. Schwalbe, bzw. die Reifenhersteller per Reifen.
Ruf doch einfach selbst bei Schwalbe an und erkundige Dich .... sorry für die RICHTIGE ANTWORT .... :-)
 
@MG-C

Ich hab schon mal bei DTSwiss angefragt, die geben nämlich 120kg für ein Laufrad an. Die meinten dann aber das es egal ist ob 1 oder 2 es bleibt bei den 120kg. Das habe ich jetzt mal auf die Reifen übertragen.
Aber ich werde mal bei Schwalbe anfragen, versuch macht kluch ;)
 
@Lutz-Scheffer und @riCo Ihr macht euch Gedanken über die Stabilität von Gabeln und andere zersägen Gabeln, bappen diese wieder zusammen und fahren sie dann in einem 40kg E-Bomber! :biggrin::p :closedtongue: :cool:
https://www.pedelecforum.de/forum/i...-rct3-27-5-29-in-fat-gabel.49626/#post-859632

Und hier gibts was mit Doppelbrücke, das Steuerrohr scheint das alles garnicht zu interessieren, ist ein schnöseliger Haibike Rahmen :biggrin:
https://www.pedelecforum.de/forum/i...-bosch-classic-in-full-fatsix-umgebaut.46855/

Wenn der den Hügel runter kommt, der macht euch alle platt.
Jetzt rollt es euch bestimmt die Fußnägel vor und zurück :)
 
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Lutz du verrennst Dich da in was.
Das Phänomen das Du beschreibst kenne ich seit Jahren … und zwar von allen meinen Bikes.
Je nach Gabel, Scheibenbremsform, usw. stärker oder weniger stark.
Am E-Bike verhält es sich absolut identisch!!!
Ich fahre als E-Bike übrigens ein Cube Stereo Hybrid 160 manchmal mit 36er FOX 160mm, manchmal mit 180mm Lyrik.
Beide Gabeln funktionieren wie ich es von meinen anderen Bikes kenne und zeigen keinerlei erhöhten Verschleiß oder sonst was. Mein Systemgewicht (E-Bike) liegt übrigens bei 128Kg.

Ich bin ab hier aus der Diskussion raus, bringt nix und ist mir zu anstrengend ….
… ein Tipp noch:
Wenn ihr das Steuerrohr unten auf 2“ macht, DANN SCHMIEDET DAS STEUERROHR DIREKT EINSTÜCKIG MIT DER GABELBRÜCKE!!!!!
So erspart ihr euch viel zusätzlichen Ärger ;-)

Viele Grüße & viel Spaß
Michi Grätz
 
@hab-eng stell dir vor, du schlägst zwei mal mit der gleichen Kraft auf einen Tisch. Einmal mit einem Gummihammer (weiche Gabel) und einmal mit einem Stahlhammer (steife Gabel). Beide male mit der gleichen Kraft. Was glaubst du welcher Hammer am Tisch den größeren Schaden verursacht?
@Lutz-Scheffer ich glaube, falls man ein neues Maß einführen möchte, sollte man den Händlern zu liebe nicht noch Anfangen unterschiede zwischen E und nicht E Rädern einzuführen. Die Vorteile würden sich ja auf ein nicht E-Bike übertragen lassen. Finde es klasse, dass du hier im Forum den einen oder anderen fundierten Denkanstoß lieferst!
 
in punkto wandstärken haben wir bei rainscobike damals das maximum ausgereizt.

2187299-u9fs6bjogf7a-bike01-original.jpg
 
@bastea82 richtige Aussage aber wenn ich mich nicht völlig irre falsch interpretiert. Demnach wäre es ja auch völlig egal, ob ich aus einem oder aus zehn Metern Höhe auf den Boden Falle. Ich muss schon Energie/Impiuls betrachten.

Um es zu veranschaulichen, du lässt einen schweren Hammer, auf einen Tisch fallen, der gedämpft und gefedert gelagert ist. Beim Aufprall des Hammers auf den Tisch kann dieser "ausweichen" und drückt die Federn zusammen, die Kugel erfährt eine langsame negative Beschleunigung (F=m*a ist also sehr klein), die Energie wandert in die Federn und der Tisch ist gerettet. Bei passender Auswahl der Federkonstanten muss dieser (theoretisch) minimal nur das Gewicht der Kugel, also eine Kraft von 9,81N tragen.

Das gleiche Beispiel, nur jetzt mit extrem harten Federn (praktisch also ein Tisch auf Steinboden). Die Potentielle Energie der Kugel wird immer noch in die Verformung der Federn gesteckt, nur ist dieses mal der Federweg fast null und entsprechend hoch die negative Beschleunigung der Kugel (F=m*a wird also sehr groß), der Tisch geht kaputt.
 
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