Der Clou ist, ich bin nach einer Zeit wieder auf die Originalbeläge umgestiegen. Absolut keine Geräusche mehr. Der Grund für das Gequitsche liegt wohl darin, dass
Magura die Bremsscheiben nur schleift, aber nicht trovalisiert (poliert). Nachdem die harten Sinterbeläge die Schleifspuren der Scheibe abgetragen hatten, war und ist absolut Ruhe. Ich kann jetzt die verschiedenen
Magura Beläge nach Belieben fahren, kein Geräusch, ausser es ist sehr nass. Aber wenn die Bremse trockengebremst ist ist wieder Ruhe. Leider reagiert
Magura auf meinen Vorschlag des trovalisierens (Steinschleifen in Öl) nicht.
Shimano hat Rotoren, die poliert sind.
Das Problem bei dem Gequietsche ist, dass der Bremssattel, die Beläge, die Scheibe und die Gabel/Schwinge jeweils ein schwingungsfähiges System aufbauen. Ist die Steifigkeit des Systems so, dass die anregende Frequenz von der Bremsscheibe/dem
Sattel mit der Eigenfrequenz des schwingungsfähigen Systems zusammenfällt, dann gibt es Resonanz, und das hört und spürt man tw. sogar. Damit ist erklärt, warum die gleiche Bremse auf einem Rad schreit und auf einem andern ruhig ist. Die einzige Chance die der Kunde hat, ist die Anregung mittels Belags- und Scheinbenexperimenten zu verstimmen, sodass keine Resonanz auftritt.
Die Bremsenhersteller wollen das aber nicht verstehen. Sie könnten unterschiedlich steife Anbindungen der Bremssättel an die Gabel/Schwinge anbieten, dann könnte man abstimmen. Beim Auto würde so ein Verhalten absolut niemand akzeptieren, auch beim Motorrad nicht.
Die Herren Techniker (bin selber einer) bei den Fahrradfirmen sind so unbedarft, dass man oft im Fernsehen bei Übertragungen von Downhill Rennen die
Bremsen schreien hört. Das würde ich als Fahrer NIEMALS akzeptieren, weil es einen aus dem Konzept bringt und weil die Bremsleistung durch die Schwingungen auch merklich schlechter wird.