Shimano Steps E 8000 Lagerschaden.

3Zero

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Hallo,

Nach 18000km ohne irgendwelche Probleme hat sich nun der E 8000 mit einem Lagerschaden verabschiedet.
Da ich nicht den Weg über Canyon gehen wollte, habe ich mir einen neuen Motor auf dem "freien" Markt besorgt und bereits eingebaut. Mtb läuft also wieder.

Für diejenigen die es interessiert bin ich gerade am erneuern des Lagers am alten Motor, das Öffnen ging mit ein wenig Geduld und sanfter Hilfe eines Gummihammers problemlos. Auch der Ausbau der Antriebsmechanik war bis auf den Ring des Drehmomentsensors relativ problemlos (Dank an das blaue Forum).
Der Motor ist nun komplett zerlegt und letztendlich ist es das "große" Kugellager auf der Kettenblattseite. Sobald ich Zeit habe wird dieses ersetzt und versucht den Motor "wiederzubeleben".
Bilder hänge ich hier an und über die Qualität des Lagers kann sich jeder selbst sein Bild machen. Alle anderen Lager laufen unauffällig, jedoch bin ich am überlegen diese auch zu wechseln. Anhang anzeigen 20221008_190734.jpgAnhang anzeigen 20221008_190738.jpgAnhang anzeigen 20221008_191056.jpgAnhang anzeigen 20221008_191110.jpgdie Teile hab ich aus dem Lager geholtAnhang anzeigen 20221008_191651.jpg
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von 3Zero

Hilfreich
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Ich hatte den selben Schaden, allerdings habe ich ums verrecken die Achse nicht rausbekommen und dabei letztendlich den Drehmomentsensor abgerissen. In YouTube tutorials konnte die Achse rausgezogen werden, bei mir war die bombenfest. Du hattest wohl ein ähnliches Problem, rein aus Interesse, was ist die Lösung?
 
Ich kann dir da leider auch nicht weiter helfen. Einzig die Abdeckung saß bei mir bombenfest, hab da locker 30 min für gebraucht. Die beiden "Getriebeachsen" habe ich nachdem ich die weiße Kunststoffabdeckung gelöst hatte so entnehmen können. Danach war der Kunststoffring vom Drehmomentsensor noch ein kleines Problem, da hier die Verdrahtung relativ knapp bemessen ist. Als der ab war konnte ich die Achse problemlos entnehmen.
Allerdings beim einsetzen selbiger gibt es einen fixen Punkt, wo du die Achse nur komplett wieder eingesetzt bekommst. Vielleicht war der ja bei dir das Problem, ist allerdings nur eine Vermutung.
 
Der Motordeckel ging bei mir recht einfach, mit einem Bastelcutter einmal die Kante entlang und dann mit dem Gummihammer leichte Schläge. Den weißen Plastikrahmen hatte ich noch unten, aber selbst die beiden Getriebeachsen gingen nicht raus. Im dümmsten Fall hat Shimano irgendwann angefangen, Teile zu verkleben um die Reparatur noch weiter zu erschweren - würde mich nicht wundern da es auch keinen einzigen Reparaturservice gibt oder man Lager nachbestellen könnte. Naja, sei es drum, habe einen gebrauchten Shimano gekauft und fahre den jetzt, habe dann entschieden zukünftig Shimano zu meiden.
 
Mal ein wenig offtopic ...

Das Mtb wurde als Jobrad gefahren und zum Pendeln genutzt (Arbeit), nach Ablauf der drei Jahre wurde es von mir übernommen und genau da fingen die Probleme an, ein Schelm wer dabei böses denkt ...
Der original Akku ist weit von den Shimano versprochenen Zyklen entfernt und die Restkapazität, geschenkt ..
Der Motor machte auch kurz danach die Grätsche wie oben beschrieben.

Meine persönliche Meinung

Hier wird die sprichwörtlich nächste Kuh durchs Dorf getrieben, lässt man mal das Marketing Geschwätz weg, so wird hier gerade versucht das Automobilkonzept mit Verkauf und Wartung auf den eMtb Markt zu etablieren. Flagshipstores, Leasing, Versicherungen etc.
In all den Tests hab ich noch nichts von Langzeiterfahrungen gelesen, im Gegenteil da wird die Markenvielfalt bejubelt, ala Van, Suv, Coupé etc.
Leider haben die Konzepte ein Problem, Akku und Motor!

Für mich bedeutet es, ist der innere Schweinehund zu groß greife ich auf das eMtb zurück, meine nächste Anschaffung wird allerdings wieder ohne Motor sein, denn da haben alle Hersteller noch ordentlich Luft nach oben! Wenn sie es denn wollten.
 
Siehs Mal so: ein neuer Motor kostet 600€. Wenn eine Fachkraft da ran geht sind das 100€ pro Stunde + Teile.
Ich kann mir da schon vorstellen warum es keine Repaircenter gibt.

Aber ja, abgesehen vom Mittelmotor mit elektrischem Getriebe und Carbonriemen muss mein nächstes EMTB auch komplett selbst reparierbar sein, sonst wirds nicht gekauft.
 
Hab deshalb gewechselt zum giant syncdrive pro2. Für bosch und yamaha gab es ja in der Vergangenheit immer lagersätze zu kaufen. Ich hoffe, für diesen Motor wird das dann auch möglich sein, wenn es mal soweit ist.

Ansonsten hab ich mein husqvarna hc8 2021 noch mit dem dritten EP8 Motor...
Wenn ich mich richtig erinnere gibt es aber mittlerweile auch Firmen, die den shimano reparieren und lagersätze anbieten.
 
@h00bi

Sieh es mal so, bezogen auf Shimano gibt es keinen frei erwerblichen Motor, andere Hersteller handhaben es denke ich auch so.
Entweder geht es auf Garantie/Kulanz dann wird der Motor getauscht obwohl du ihn käuflich mit dem Rad erworben hast, im Kaufvertrag steht nirgends was von "sie fahren einen Motor (im Garantiefall) auf Tausch" geschweige denn um es deutlich zu sagen einen Wegwerfartikel.

Oder um es anders auszudrücken ich fahr/rad und nicht fahr/werkstatt.

Um bei mir zu bleiben, der neue Motor hat 829 Taler gekostet und die Software 4.6 drauf und einen voreingestellten Radumfang von 3000mm. Gäbe es im blauen Forum nicht nette Menschen, die bezogen auf Shimano, etwas Licht ins dunkle bringen, wäre es mir nicht möglich gewesen den oben beschriebenen Weg zu gehen.

Beim Ep8 ist Shimano schlauer geworden und der Weg wird nicht mehr gangbar sein. Nicht jedes Softwareupdate hat einen nutzen für den Endkunden ;-)
 
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Nun aber zum Motor

Ich hab gerade mal alles gesäubert
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Hier kann ich weder Verschleiß noch sonstiges feststellen, die Lager bleiben auch drin, bis auf das defekte. Da noch lang nicht erwiesen ist ob der Motor nach dem Zusammenbau auch wieder läuft Stichwort Kalibrierung Drehmomentsensor.

Was mir aber sauer aufstößt, warum baut Shimano auf der Kettenblattseite solch ein Lager ein. Verbaut durch Drehmomentsensor und andere Widrigkeiten.... und hier kommt wieder der Schelm ins Spiel
 
UPS sorry...
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Immer wieder lese ich von Vermutungen wie Hersteller ihre Produkte absichtlich mit schlechter Lebensdauer konstruieren um ein neues Produkt zu verkaufen. Das ist wirklich absoluter Blödsinn weil der enttäuschte Kunde mit hoher Wahrscheinlichkeit das nächste Produkt beim Wettbewerber kaufen wird und somit verloren geht.
Was sind also die Gründe warum die Lebensdauer und Reparierbarkeit nicht so ist wie manche sich das wünschen?
Grundsätzlich bekommt der Konstrukteur vom Vertrieb einen Herstellungspreis vorgegeben, den das neue Produkt einhalten muss! Wenn eine Reparierbarkeit nicht vorgesehen ist, dann wird das Produkt kostengünstiger gebaut.
Jede Reparatur eines komplexen technischen Produktes muss mit entsprechenden Gewährleistungen ausgestattet an den Kunden zurück gegeben werden. Einzelne Verschleißteile kann man wegen des Risikos nicht tauschen sondern tauscht alle auf einmal.
Dazu gehört bei schnellen Innovationszyklen ein entsprechender Ersatzteilbestand und Spezialwerkzeuge über alle gängen Generationen und das weltweit. Weltweit müssen Mitarbeiter im Ausbildungsstand durchgehend geschult werden um alle Generationen mit entsprechender Qualtität reparieren zu können.
Das kostet Geld welches der Kunde am Ende bezahlen muss. Die Frage ist, ob die Mehrheit das will oder sich nicht lieber beizeiten das Nachfolgemodell, welches vieles besser kann, kauft.
Die geplante Lebensdauer des Produktes richtet sich nach dem was Marktforschungen als durchschnittliche Nutzung bei der Mehrheit der Nutzer herausgefunden haben. Diese Lebensdauer folgt den Regeln der Statistik und hat natürlich Ausreißer nach oben und unten und wird auch davon beeinflusst wir stark das Produkt während der Benutzung belastet wird.
Wer in einer Waschmaschine immer nur stark mit Baustellendreck verschmutze Arbeitskleidung als Kochwäsche wäscht und diese jedes mal bis zum Rand vollpackt, so dass sie beim Schleudern mit maximaler Drehzahl fast abhebt, der darf sich nicht wundern wenn sie mal gerade so die 24 Monate übersteht.
 
Ein besseres Kugellager würde den Hersteller wenige Cents kosten und die Lebensdauer würde sich verdoppeln. Aber eben das wird vom Management nicht gewünscht, da die Produkte sonst zu lange halten.Da wird abgewogen ob man ein paar verärgerte Kunden riskiert oder ein Produkt das zu lange hält.
 
@DR_Z01

Ich kann deine Meinung nachvollziehen und stimme ihr auch grundsätzlich zu, allerdings mit einem aber.

Generell fahren wir immer noch ein Fahrrad, für mich persönlich bedeutet es Technik die mit ein wenig Verständnis handelbar ist. Nicht jeder Defekt ist mit einem Werkstattbesuch verbunden. Je nach Fertigkeit braucht man die Werkstatt auch gar nicht, wenn du so willst ein weiteres Stück Freiheit. Allerdings sehe ich alles was e angeht mittlerweile zunehmend kritisch. Bezogen auf den Motor, was spricht dagegen die Verkabelung zum Sensorring steckbar zu machen, nach wie vor geht es hier nur um einen Lagertausch, nicht um Tuning oder andere Manipulationen am Fahrrad. Mal ganz abgesehen davon, Shimano hätte nicht mal das Lager im Service Center gewechselt. Hier hätte man für einen Defekt der 15 Taler plus Arbeitszeit kostet einen kompletten Motor (Ressourcen) einfach entsorgt. 👎


Und nur mal so am Rande, angenommen ein Produktionszyklus ist auf realistische 3 Jahre ausgelegt, bedeutet es für mich alles prima, denn ich kann mir ja die neuste Evulotion erlauben und mit dem Altrad "nach mir die Sinnflut", sollen sich andere damit rumärgern, den Luxus erlaube ich mir 🤔
 
@2-dangerbike

Danke das Video kenne ich und es gibt einen Webshop der alle Lager im Kit anbietet.
Nur, da ich nicht weiß ob der Motor nach Zusammenbau wieder läuft, werde ich das eine Lager tauschen und nicht weitere 110 Taler versenken.
 
@3Zero
Wir sind ganz dicht beieinander.
Auch ich bin technisch gut aufgestellt und mache alles selbst.
Aber das was du schreibst wird komplett durch meine Beschreibung abgedeckt.
Natürlich bin ich darüber nicht begeistert.
Das Problem mit dem Lager wird auch nicht durch das Lager selbst verursacht sondern durch die mangelhafte Abdichtung.
Wenn man sich aber an das Geheule wegen des "schweren" Tretwiderstandes am e8000 erinnert, dann kann man sich leicht vorstellen was eine aufwendige Wellen- und Lagerdichtung zusätzlich für ein Gejammere ausgelöst hätte.
Die Fraktion der "unbedingt Leichttreter" hat also einen gehörigen Anteil daran wenn die Motoren aller Hersteller nicht wirklich dicht sind.
 
Hallo 3Zero,

uups 110Euro für ein Lagerkit ist wirklich kein Schnäppchen.
Ich bin dann voll bei Dir, sich wirklich nur auf das defekte Lager zu konzentrieren.
Konntest du schon raus finden, ob es sich um ein handelsübliches "Standard" Kugellager handelt?

Gruss Jens
 
Hallo 3Zero,

na ganz egal ist das doch leider nicht, weil die drei Hauptabmessungen (Aussen-/Innendurchmesser und Breite) keine anderen Kugellager zu lassen. Oder sehe ich da was falsch?

Ich finde deinen Ansatz einen Weg zu finden, den Motor in Eigenregie am Leben zu erhalten klasse und beschäftige mich auch mit der Thematik.

Deinen Schaden finde ich persönlich gar nicht so ungewöhnlich, wenn man bedenkt, welche Belastungen auf das „arme“ Kugellager einwirken können.
Wenn ich allein an die ganzen Einschläge durch hängengebliebene Flat-Pedale an Wurzel und Steinen bei meinen Fahrfehlern denke, tut mir dieses Kugellager jedes Mal leid 😊.

Also bitte unbedingt hier posten, wenn Du neue Kugellager-Erkenntnisse hast und drücke dir die Daumen, das der Drehmomentsensor funktioniert.

Gruß Jens
 
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