Sollte ein Anfänger viel Geld investieren oder auf Einstiegs-Rad "lernen"?

kimohno

Mitglied
Hallo Biker,

seit 20 Jahren fahre ich nicht mehr, bin nun aber willens wieder einzusteigen wie wohl so viele. Obwohl ich sehr schnell lerne und früher auch gut was weggefahren bin würde ich mich nach so langer Pause, klar - als absoluten Anfänger bezeichnen.

Dennoch investiere ich gerne in Qualität und möchte die Sachen dann auch länger nutzen. Ich habe mit 2 Leuten gesprochen die schon lange fahren und die meinen ich muss auf jeden fall erstmal günstig (nicht billig) kaufen, da ich mir bei einem Sturz ein teures Modell gleich alles kaputt haue.

Meine Einstellung war eigentlich immer: Mehr ausgeben, mehr bekommen, vor allem an Langlebigkeit und Qualität. Ich z.B. würde mir am liebsten ein Rotwild RX 750 Core holen in der Hoffnung ein anständiges Gefährt zu haben für lange Zeit. Auch will ich nicht alle 2 Jahre kaufen/verkaufen.

Man empfiehlt mir aber eher ein z.B. Radon Render 8.0 nächstes Jahr, damit ich das Rotwild nicht gleich "kaputt fahre" auch mit der Begründung das höherwertige Teile anfälliger sind.

Wie ist eure Meinung dazu? Sollte man als Anfänger lieber erstmal den Ball flachen halten und sich auf einem weniger hochwertigen Bike eingrooven?

Besten Dank!
 

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Re: Sollte ein Anfänger viel Geld investieren oder auf Einstiegs-Rad "lernen"?
ich weiß nicht ob jemand dir diese Frage beantworten kann.

Kaputt fahren kannst du ein günstiges oder ein teureres gleichermaßen.
Klar sind die Reparaturen (die Teile) bei einem hochwertigen Fahrrad auch teurer.

erste ein günstiges Kaufen, diese dann nach zwei Jahren (mit Verlust verkaufen) dann ein hochwertiges Kaufen.
Ja, das wird dann Teuer.

Die Frage die du dir selber stellen musst - will ich ein Fully oder nicht... brauche ich einen 500 Watt Akku oder doch lieber einen größeren. Wenn du dir diese Fragen nicht richtig beantworten kannst, kauft du teuer.

Anfänger oder nicht, spielt in der Entscheidung keine Rolle.
 
Na ja, das galt und gilt vor allem für XC Teile, die möglichst leicht sein sollen... ansonsten ist eine Fox 36/38 Factory auch nicht anfälliger wie eine der günstigeren Fox Gabeln.

Der Vorteil eines günstigeren Bikes, man bekommt Erfahrung und weiss nachher besser was man selber haben möchte. Der Nachteil... tja.. man liebäugelt vielleicht immer nach dem Traumbike das man eigentlich kaufen wollte.

Langlebigkeit usw. darauf würde ich nicht so viel geben... aber mit einem Radon 10 HD könnte ich auch fast leben ;-), Rotwild ist auch sehr cool. Aber bei beiden fehlte die Dual Batterie Option... die mir extrem wichtig war und die ich auch regelmassig ausnutze.
 
Also es soll auf jeden Fall ein E-MTB Fully werden. Ich habe derzeit eins ohne E aber so sehr Blut geleckt, dass ich nicht mehr ohne will (Habe auch lange Wege zum trail da hilft es) Da ich in meinem alter kein krasser Enduro Crack mehr werde reicht mir die 150mm, also All Mountain.

Da auch lange Touren geplant sind, nehm ich gerne einen großen Akku mit, das Dual Konzept gefällt mir dagegen nicht so.

Stimmt es denn, das z.B. Carbon viel anfälliger ist und ich als Anfänger vllt eher Alluminium bevorzugen sollte?
Edit: Das Radon 10.0 HD finde ich auch super geil aber kostet dann auch so viel wie das Rotwild... ;)
 
Ich finde deine Frage absolut nachvollziehbar ... würde mir um`s "Kaputtfahren" allerdings nicht so viele Gedanken machen. Man muss es ja nicht gleich so richtig schlimm krachen lassen. Und wenn du 20 Jahre Pause hinter dir hast, bist du vermutlich auch in einem Alter, in dem die Knochen nicht mehr ganz so biegsam sind. Also erstmal etwas vorsichtig und Mensch und Maschine langsam ans Limit bewegen.
Die Frage ist doch eher, wie weh dir eine solche Investition tut. Wenn 7K€ kein Problem für dich sind, dann hau rein und kaufe, was dir wirklich gefällt. Ansonsten reicht doch auch ein 4K - Bike ...
Ich hab kürzlich für mein erstes "E" (Specialized Levo HT) schlappe 3,5K investiert ... und dabei zweierlei festgestellt.
Zum einen macht auch ein günstiges Bike irren Spaß. Das Teil war meine beste Investition ever ... besser noch, als meine geliebten Mopeds! Und das will was heißen ...
Zweitens - der Wunsch nach "mehr", bzw. nach "Veränderung" kommt vermutlich immer auf. Egal, wie viel man investiert hat. Die Kunst ist doch eher, mit dem zufrieden zu sein und das wirklich zu nutzen, was man gerade hat!

Also ... wenn dir die Kohle egal ist, nimm, was dir am besten gefällt ...ansonsten steige "vernünftig" ein und entscheide irgendwann später mal (vielleicht in zwei Jahren oder so), was du wirklich brauchst.
Ich dachte vor knapp zwei Monaten auch noch, dass ich ganz sicherlich kein Fully möchte ... inzwischen bin ich mir da schon nicht mehr so sicher. Daher erfreue ich mich jetzt erstmal am genialen E-Bike Feeling und offe, dass ich nächstes oder übernächstes Jahr dann sicher weiß, was ich will.
Bereuen wirst du es auf keinen Fall. Ich habe in der kurzen Zeit schon fast 3000 KM runter ... das zeigt mir, dass jeder Cent gut angelegt war. Ist echt ne Sucht :winkytongue:!
 
Besten Dank für deine ausführliche Antwort @E-Heizer.

Mit 33 Jahren klappt das mit den Knochen hoffentlich noch ein paar Jahre, aber ja ich wills nicht übertreiben erst mal.

7K ist keinesfalls ein Betrag aus der Portokasse, ich hatte gerade einfach etwas Glück mit Aufträgen und will mir was gönnen was sonst oft zu kurz kommt und ab einem Gewissen grad werden Geld Beträge oft etwas abstrakt. Warum nicht, 7 wenn man schon bereit ist 5 auszugeben :D Aber irgendwie will man sich ein gutes Bike ja auch durch Erfahrung was einem wirklich liegt "verdienen" daher bin ich sehr unschlüssig.

Derzeit sind ja die besten Preis Leistungs Bikes eh nicht zu haben (schielt rüber zu Radon), vielleicht muss ich auch erstmal abwarten. Ab wann kann man denn meist die 2021 Modelle bestellen?
 
Wenn du die Möglichkeit hast, leihe dir die Räder für je zwei drei Tage und fahre was du so fahren kannst. Ich selbst hab nen günstiges Cube für den Anfang geleast, weiß aber jetzt schon, dass es nach den 36Monaten rausgekauft wird und verkauft wird. Dann gibt es ein höherwertigeres. Denn schon jetzt hab ich das "Bedürfnis" einzelne Teile zu tauschen / upzugraden. Aber dies lohnt nur bedingt, denn beim Verkauf, wird man das Geld nur schwer wieder bekommen.
 
Aber irgendwie will man sich ein gutes Bike ja auch durch Erfahrung was einem wirklich liegt "verdienen" daher bin ich sehr unschlüssig.

Ja ... sehe ich auch so! Und werde das auch so handhaben. Bis dahin bin ich erstmal glücklich mit meinem etwas günstigeren HT und werde die weitere Entwicklung - vor allem von Akkus und Motoren - in Ruhe abwarten.
Persönlich brauche ich weder mehr Leistung (die 100%-Stufe nutze ich praktisch nie) noch mehr Reichweite.
Ich schaffe mit den 500W im Allgemeinen um die 150 km auf Strecke - das reicht mir. Freuen würde ich mich über schlankeres Design und Motoren mit wirklich langer Lebensdauer - bzw. höherer Zuverlässigkeit. Das würde E-Bikes für mich perfekt machen.
Habe inzwischen einige Bike-Kollegen, die doch schon sehr viele ärgerliche Motorprobleme hatten. Ich bin davon bislang verschont geblieben.
 
Wenn es denn schon so ein krasser Hobel werden soll und man sich wirklich nicht zutraut, den heil zu lassen... es gibt auch Versicherungen die Selbstverschulden mit abdecken. Auf die paar hundert Euros kommt es dann auch nicht mehr an, wenn man schon 7k für n Rad aufn Tisch legt.
Mit 5k ist man schon als gut betuchter Anfänger gut dabei. Alles drüber bringt dir wahrscheinlich keine deutliche Performance, weil du das Bike nicht mal an seine Grenzen bringst.
Kumpel von mit hat sich ein rocky Mountain powerplay geholt, 300km damit gefahren in 1 Jahr und dann auf ein günstigeres cube Fully gewechselt mit dem er für sich selber mehr als zufrieden ist....
 
Da auch lange Touren geplant sind, nehm ich gerne einen großen Akku mit, das Dual Konzept gefällt mir dagegen nicht so.

Stimmt es denn, das z.B. Carbon viel anfälliger ist und ich als Anfänger vllt eher Alluminium bevorzugen sollte?
Edit: Das Radon 10.0 HD finde ich auch super geil aber kostet dann auch so viel wie das Rotwild... ;)

So ist eben jeder anders... ich zum Bsp. mag neben Trinkblase, Rep-Set, Erstehilfe Set, Jacke usw. nicht auch noch einen 3kg Akku im Rucksack haben... anderen wiederum ist das Gewicht des Rucksacks komplett egal. Wichtig ist, das man sich die Frage stellt und für sich selber beantwortet.

Radon vs. Rotwild - jein, das Radon 10 HD ist von den Komponenten massiv besser ausgestattet wie das Rotwild. Rotwild ist nicht gerade durch ihr super P/L Verhältnis bekannt.. sind aber wie schon gesagt, sehr cool.
 
nicht auch noch einen 3kg Akku im Rucksack haben...

Radon vs. Rotwild - jein, das Radon 10 HD ist von den Komponenten massiv besser ausgestattet wie das Rotwild. Rotwild ist nicht gerade durch ihr super P/L Verhältnis bekannt.. sind aber wie schon gesagt, sehr cool.

Also die Dual Akku Systeme interessieren mich nicht, da hast du dich verguckt, will den auch nicht im Rucksack dabei haben. Preis Leistung ist mir doch sehr wichtig, und wenn das bei dem Rotwild nicht der Fall ist werde ich weiterschauen. Das war nur ein Beispiel da ich Made in Germany und hohen Preis mit Qualität gleichgesetzt habe.

Eigentlich suche ich sogar nach dem Bike mit der besten Preis Leistung. Das scheint mir bisher das Radon 8.0 zu sein, welches es nicht mehr gibt. Cubes gefallen mir leider optisch überhaupt nicht.
 
Ich verstehe die Argumentation des Kaputtfahrens nicht. Zum Einen behaupte ich mal, dass ein Anfänger zwar möglicherweise häufiger stürzt, dafür aber mit Sicherheit sehr viel "harmloser", weil das nicht im härtesten Terrain mit vollspeed geschehen wird. Das können die Räder dann schon locker ab. Zum anderen lässt man ein teures Rad doch sowieso versichern. Bei einer Versicherung mit Diebstahlschutz, bezahlten Verschleißteilen und Unfallschutz landest du am ende deutlich unter 200 Euro im Jahr. Dann sind die bedenken auch weg, das Rad kaputt zu fahren.
 
ich kann verstehen dass du keinen Akku im Rucksack transportieren willst.

Ich hatte das glück ein Rad zu kaufen bei dem es möglich ist gleichzeitig zwei Akku im Rahmen einbauen zu können. Auf einer kurzen Toru nehme ich nur einen Akku mit und verschließe die Öffnung mit einer Blende.

Auf langen Touren freue ich mich, wenn ich nicht immer schauen muss wieviel Reichweite ich noch habe.

Mir würde auch ein Focus gefallen. Aber den zweiten Akku im Rucksack, oder einfach auf den Rahmen montiert und dazu noch ein Kabel einstecken? Das ist nicht meins...
 
Dies ist nicht meine Argumentation, sie wurde nur an mich heran getragen :) Was sie sagen Herr Sturmgrimm @Malfurion macht für mich schon Sinn. Mir wurde nur eben gesagt das hochwertige Teile sogar mehr Verschleiss/Wartungskosten haben oder Dellen-Gefahr (im Falle carbon).

Da ich in einem Mehrfamilienhaus ohne Garage wohne wird's wohl in die Wohnung getragen und daher vermutlich teil der Hausratversicherung weswegen ich auf Diebstahl verzichte, da ich damit nicht zur Arbeit fahre bzw. andere Freizeit Bikes habe
 
Made in Germany und hohen Preis mit Qualität gleichgesetzt habe.
Das kannst du gleich vergessen ... das Made in Old Germany.. 🤣 Alle angeschraubten Teile stammen aus irgend welchen Ländern was aber nicht unbedingt schlecht sein muss, und was den Rahmen angeht fällt mir spontan nur Nicolai ein was echte Made in Germany ist.
 
Also die Entscheidung ist doch eigentlich schon gefallen wie hier rauszulesen ist. Du willst einen grossen Akku, bist bereit 7k zu zahlen und dein Traumbike ist das Rotwild RX 750 Core.
Warum also noch überlegen. Ab in den Laden und gekauft das Teil.
 
Also die Entscheidung ist doch eigentlich schon gefallen wie hier rauszulesen ist. Du willst einen grossen Akku, bist bereit 7k zu zahlen und dein Traumbike ist das Rotwild RX 750 Core.
Warum also noch überlegen. Ab in den Laden und gekauft das Teil.

Ich verstand den TO so, dass er bereit war, für deutsche Qualitätsarbeit 🤔 gerne etwas mehr auszugeben, sofern sich das in Sachen Haltbarkeit und Zuverlässigkeit auszahlt. Da dies auch beim Rotwild doch stark anzuzweifeln ist, tritt dann doch das beste P/L - Verhältnis in den Vordergrund.
Das Problem bei alldem dürfte die mangelnde Verfügbarkeit vieler guter Angebote sein. Ich suche ja aktuell immer noch für meinen Schwager und kann ein Lied davon singen.
Ich persönlich würde aktuell nicht zu sehr auf den € schauen ... sondern zuschlagen, wenn es etwas passendes gibt und den tollen Sommer mit Bike genießen ...
 
Da geb ich dir vollkommen Recht. Zumal einschägige Tests zeigen, der 700er Akku im Speci ist gleichermaßen Potent wie der BMZ im Rotwild.
 
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