Neuer Bosch Powertube Akku zu schwach?

Xahiri

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Hallo zusammen,

ich habe mir ein neues Radon Render AL 7.0 mit Bosch Performance CX Motor und dem 625 Akku gekauft. Nun habe ich meine ersten beiden Fahrten hinter mir und bin erstaunt, wie schnell der Akku leer geht. Bislang bin ich nur mit einem geliehenen E-Bike meines Vaters unterwegs gewesen, aber da hat der - jahrealte und kleinere Akku - in schwierigeren Terrain (Alpen) gefühlt deutlich länger gehalten. Gestern hatte ich den Akku fast vollständig geladen (ich habe nicht genau geschaut aber es waren sicher >90% Füllstand wenn nicht sogar voll) und nach einer kleineren Tour waren nur noch mickrige 32% übrig.
Eckdaten der Tour:
2 Stunden Fahrzeit
36 km
558 m Anstieg
Meist auf gutem Untergrund (Asphalt, Fahrradwege)
Modi ca. 50:50 zwischen eMTB und Tour+
Ich selbst bin leicht (70 kg) und hatte keinerlei Gepäck dabei.

Bei meiner ersten Tour hat mein Akku auch ganz erheblich mehr Reichweite eingebüßt als der meiner Frau mit ähnlichem Rad, Gewicht und gleichem Motor. Da hatte ich es mir noch damit erklärt, dass sie den etwas größeren Akku (750er) hat und ich einen Anhänger gezogen habe. Aber das war ja nun nicht der Fall.
Sind meine Sorgen berechtigt oder ist das normal?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Xahiri

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Der Akku braucht schon ein paar Zyklen, um volle Kapazität zu bieten, auch ist Kälte nicht besonders förderlich .

So gesehen ein Doppelfehler 😎.
 
Schwer einzuschätzen. Das der Akku mehrere Zyklen braucht, um seine Kapazität zu erlangen, konnte ich nicht feststellen. Auch Bosch schreibt: "Der Akku enthält von Anfang an seine volle Leistungsfähigkeit und muss nicht mehrmals voll geladen werden." Quelle: https://help.bosch-ebike.com/de/connect/help-center/asset-ast-00046
Die Temperaturen spielen aber auf jeden Fall eine große Rolle! Am besten hat mein Akku bei 20-30° Temperatur performed.
Was mir auffällt: Deine Tour dürfte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von lediglich 18km/h gehabt haben. Wie hoch war deine Eigenleistung denn? (Schau in der Flow App nach falls du die Fahrt aufgezeichnet hast).
(Ich halte mich nicht für besonders fit, fahre meist mit ca. 140-160W Eigenleistung und würde bei einer Tour dieser Länge und HM einen Schnitt von 22-24 km/h erreichen) Wenn du sehr wenig Eigenleistung hast, hat der Motor sich ja auch entsprechend mehr Strom genommen.
Vergleich mit Frau:
Wenn ich mit meiner Frau fahre (gleicher Motor, gleicher Akku) ist der Unterschied deutlich: Wenn ich nach einer größeren Tour mit 1-5% zurückkomme, hat sie meistens noch mehr als 30%. Sie ist vielleicht etwas fitter, auf jeden Fall ist das Systemgewicht bei ihr aber gut 25kg weniger. DAS mach bei vielen Höhenmetern einen riesigen Unterschied im Stromverbrauch!
Bei dir kommt ja noch hinzu, das der Akku deiner Frau immerhin 20% mehr Kapazität als deiner hat.
Ich würde mal weiter fahren und beobachten, die Bosch-Akkus geniessen ja einen sehr guten Ruf, ich denke nicht, dass da was defekt ist bei einem Neuteil.
 
Ja, 18,0 kmh Durchschnitt, 114 Watt und 68/min Trittfrequenz. Die Werte dürften aber etwas verzerrt sein, da ich meinte nach Jahren mal wieder der Google Maps Fahrradnavigation eine Chance geben zu müssen und zwischendurch durch einen "Weg" geleitet wurde, wo selbst mit nem Enduro-Motorrad kaum ein Durchkommen gewesen wäre, da habe ich dann teilweise sogar geschoben (= 0 Watt, auch wenn sich das für mich nicht so angefühlt hat :D).

Aber ist es nicht so, dass der Motor je nach gewählten Programm prozentual die Leistung verstärkt (bis eben max. 25 kmh)? Dann sollte er bei geringerer Eigenleistung und gleichem Programm doch sogar weniger Strom verbrauchen (mit dem Resultat dass man eben langsamer ist), oder nicht?
 
Ich verstehe was du meinst. Ich denke, es ist schwer zu rechnen, nicht wegen des Rechenweges, sondern wegen fehlender bzw. ungenauer Parameter. Man kann ja mal grob überschlagen, davon ausgehend, das die Prozentangaben relativ genau und linear dem Akkustand wären : Dein Akku war beim Start vielleicht bei 95%, am Ziel bei 32%. Delta sind dann 63%, = 394Wh.
Wenn diese auf 2 Stunden verbraucht wurden, wären das knapp 200W pro Stunde. Addiert man deine Eigenleistung von 114 Watt hinzu, wäre der Gesamt-Bedarf bei 314W pro Stunde gewesen - realistisch , denke ich, wenn auch tendenziell etwas hoch.
Aber genau ist das alles nicht, weil erfahrungsgemäß die Prozentangaben des Akkustands nicht wirklich genau sind, linear sowieso nicht.

Zum Inspektionsintervall sollte dein Händler dir was sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
eine weitere Frage: ich bin bisher 87 km gefahren und nun zeigt mir die App an, dass ich 110
km bereits zur Inspektion sol
Die Inspektionsintervalle hat so der Hersteller des Rades hinterlegt. Macht jeder Hersteller anders.
Aber ist es nicht so, dass der Motor je nach gewählten Programm prozentual die Leistung verstärkt (bis eben max. 25 kmh)? Dann sollte er bei geringerer Eigenleistung und gleichem Programm doch sogar weniger Strom verbrauchen (mit dem Resultat dass man eben langsamer ist), oder nicht?
Nein, ist nicht so. Denkfehler. Um so mehr Eigenleistung, um so weniger Akkuverbrauch.

Wenn du genau wissen willst, ob dein Akku defekt ist, dann ab zum nächsten Bosch Service Partner und den Akku testen lassen.
 
Und eine weitere Frage: ich bin bisher 87 km gefahren und nun zeigt mir die App an, dass ich 110 km bereits zur Inspektion soll?
Das wird Radon so hinterlegt haben.
Das Cube meiner Frau meckert auch nach bereits 200km.

Bei meinem TREK ist das nicht der Fall.


Diese Serviceintervalle kann man aber beim Händler mit BOSCH Service umstellen/deaktivieren lassen.
 
Nein, ist nicht so. Denkfehler. Um so mehr Eigenleistung, um so weniger Akkuverbrauch.
Verstehe ich weiterhin nicht. Die Unterstützung wird von den Herstellern in Prozent angegeben. Wenn der Motor mit +300% unterstützt und ich 80 Watt trete, liefert er 240 Watt. Wenn ich 120 Watt trete, liefert er 360 Watt, verbraucht also deutlich mehr Strom. Merkt man ja auch wenn man kräftig in die Pedale tritt, dass dann der Motor auch entsprechend kräftig loslegt. Oder unterstützt der Motor innerhalb des gleichen Programms bei geringer Eigenleistung mit höheren Prozentwerten? Das deckt sich nicht mit den Diagrammen, die man dazu findet.
 
Verstehe ich weiterhin nicht. Die Unterstützung wird von den Herstellern in Prozent angegeben. Wenn der Motor mit +300% unterstützt und ich 80 Watt trete, liefert er 240 Watt. Wenn ich 120 Watt trete, liefert er 360 Watt, verbraucht also deutlich mehr Strom. Merkt man ja auch wenn man kräftig in die Pedale tritt, dass dann der Motor auch entsprechend kräftig loslegt. Oder unterstützt der Motor innerhalb des gleichen Programms bei geringer Eigenleistung mit höheren Prozentwerten? Das deckt sich nicht mit den Diagrammen, die man dazu findet.
Fahr lieber mehr, als Diagramme zu lesen. Dann wirst du fitter und die Reichweite steigt. 😉
Um so mehr du an Eigenleistung erbringst, um so weniger legt der Motor drauf. Es gibt einzelne Fahrmodi, die ordentliche Leistung vom Motor dazugeben, wenn man kräftig reintritt. Aber das ist nur kurzfristig. Mehr als dauerhaft 250W darf der sowieso nicht - sonst ist's ein Moped mit Nummernschild.
 
Nach 200-300 Km ist die Erstinspektion fällig, primär um Drehmomente & Einstellungen zu checken, was nach meiner Erfahrung bei ner Ballerkutsche sinnvoll & meist nötig ist (ob Fachhandel oder der geneigte User selber ist dabei wumpe...)

Dein Akkuverbrauch erscheint mir recht "normal" zu sein. 30%+ nach 35 Km und 550Hm ist ähnlich wie bei meinem Bosch Gen4 mit 625 Wh. Lad mal den Akku ganz voll & wiederhole die Strecke, ich habe den Eindruck das bei Bosch die ersten 20% mehr "Wert" sind als die letzen 20%.
 
und nach einer kleineren Tour waren nur noch mickrige 32% übrig.
Eckdaten der Tour:
2 Stunden Fahrzeit
36 km
558 m Anstieg
Meist auf gutem Untergrund (Asphalt, Fahrradwege)
Modi ca. 50:50 zwischen eMTB und Tour+
Ich selbst bin leicht (70 kg) und hatte keinerlei Gepäck dabei.
Mein 625, jetzt so 4,5 Jahre alt bei 8000 km, hat bei meinen Touren im "Winter" (so um 5 Grad, 30-40 km, 500 bis 600 hm, 20% Asphalt 80% unbefestigte Pfade verschiedener Breite und Matschintensität) noch so um die 60% drin. Touren so 70% - 80% Eco, Rest Tour. Ich wiege, wegen den 100 Schichten Klamotten ;) so 85 kg.

Das bedeutet, vom Gefühl her, wenn du 50:50 eMTB und Tour+ radelst, sind die 32% wenig, aber auch nicht ganz unrealistisch. Und bedenke, je mehr die Temperatur gegen 0 Grad geht, desto weniger leistet der Akku.
 
Zuletzt bearbeitet:
Inspektion nach 200KM ist korrekt und sinnvoll. Das ist ja praktisch die Einfahrphase. Hier geht es primär darum Sicherheitsrelevante Teile zu prüfen, sind alle schrauben noch fest, ist die Bremse i.o etc.

Zum Akku, finde es tendenziell auch viel verbraucht. Unrealistisch ist es aber nicht. Wie schon erwähnt, ladezyklen braucht der nicht, die volle Kapazität ist beim Auslieferungszustand schon da. Kälte spielt aber einen großen Faktor. Unter 10 Grad mögen es die Akkus schon nicht so gern. Richtung 0 Grad oder noch kälter, nagt dann schon ordentlich. Da kannst du schnell mal 20-25% weniger weit kommen.

Da du sowieso bald Inspektion hast, sprich es an und lass den Akku prüfen. Die Kapazität kann gemessen werden

Meine letzte Tour ging 50KM auf 1040HM.
Bin voll geladen los, kam mit 34% Zuhause an. Ist aber auch nur ein 500wh Akku.
Tempetauren waren um die 10 Grad, gefahren ca. 30% Eco, 60% Standard, und jeweils 5% High und Turbo
Durchschnitt 23KM/H
 
Zuletzt bearbeitet:
Da du sowieso bald Inspektion hast, sprich es an und lass den Akku prüfen
Ein "richtiger" Inspekteur hängt den Akku eh ans Messgerät, auch das gehört zu jeder Durchsicht dazu. Der T.E. sollte danach auch ein entsprechendes Protokoll in die Hand bekommen.

Und allgemein: ich kann beim besten Willen keinen eklatanten Mehrverbrauch, Leistungsverlust oder ähnliches bei meinem 625er feststellen. Und ich bin vier Winter lang auch bei zweistelligen Minusgraden gefahren.
 
und 68/min Trittfrequenz.
Das ist relativ niedrig für den Motor (=Mehrverbrauch)
Denkfehler. Um so mehr Eigenleistung, um so weniger Akkuverbrauch.
Um so mehr du an Eigenleistung erbringst, um so weniger legt der Motor drauf.
Gerade in Tour+ und eMTB ist das falsch. Je mehr du selbst leistest, desto mehr unterstützt der Motor auch noch durch die Progression.

@Xahiri
So unrealistisch sind die Werte nicht. Lade Akku mal richtig voll und fahr ein paar Mal.
Mit weniger Schlamm und etwas wärmer sieht die Sache eh ganz anders aus.
 
Danke für eure Einschätzungen. :)
Ich merke schon, dass ich mehr Datenpunkte erheben muss. ;) Ich kann auch zum Vergleich mal mit dem 750er Akku meiner Frau fahren.

@chubv: Ja, aus der Flow App.
@Deft: Was soll denn der lachende Smiley? Ich vertraue jedenfalls Angaben vom Hersteller und Messungen von Testmagazinen mehr als deinem Bauchgefühl.
 
Zum 750er kann ich Vergleiche beisteuern.

Tests auf einem kleinen Anstieg (1,7km/186hm) mit meinem TREK Bosch CX Gen.4 (Unterstützungsstufen unverändert):
Akkuverbrauch Eco: 5% (Boden feucht/matschig) 5°C
Akkuverbrauch Turbo: 9% (Boden griffig) 7°C


Den 750er im Cube meiner Frau bin ich aus Interesse einmal mit 100% Turbo leer gefahren.
Für 53km/1498hm mit 19,4km/h im Schnitt hat's gereicht.
 
Den 750er im Cube meiner Frau bin ich aus Interesse einmal mit 100% Turbo leer gefahren.
Für 53km/1498hm mit 19,4km/h im Schnitt hat's gereicht.
Und da sieht man, wie unterschiedlich das sein kann.
Ich habe meinen 750wh mit reduziertem Turbo Modus (-3= ca. 240%) in den Dolomiten auf 27km und 1400hm
leer gefahren. Der Schnitt dürfte so bei 12km/h gelegen haben. Im eMTB Modus im Mittelgebirge reicht es für ca. 45km und 1100 Hm +/- , im Auto Modus minimal weiter/höher. Schnitt hier in etwa 14-15km/h.
 
Gerade in Tour+ und eMTB ist das falsch. Je mehr du selbst leistest, desto mehr unterstützt der Motor auch noch durch die Progression.
Wer lesen ist klar im Vorteil. Vor allen Dingen der, der auch bis zu Ende lesen kann. Hab nix anderes geschrieben.
Es gibt einzelne Fahrmodi, die ordentliche Leistung vom Motor dazugeben, wenn man kräftig reintritt.
Unterm Strich spart man nur durch Eigenleistung. Egal in welcher Fahrstufe.
 
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