Von der Vision zum Überflieger: So ist das Rotwild R.E375 entstanden

Zuletzt bearbeitet:

Anzeige

Re: Von der Vision zum Überflieger: So ist das Rotwild R.E375 entstanden
Wenn ich sowas lese, weiß ich auch nicht recht, was ich davon halten soll. Es täte sicherlich vielen gut, mehr zu fahren als zu wiegen. Bei einem 10kg Bio-CC-Racebike sind 2kg mehr Gewicht bestimmt ein Unterschied. Wenn ein abfahrtsorientiertes E-MTB 25kg wiegt, kann es trotzdem deutlich agiler als ein anderes mit 20kg sein. Nach meiner Meinung spielt die Geometrie eine größere Geige als das Gewicht. Beim Schleppen des Bikes sieht das natürlich anders aus.

Mein 23kg+ E-MTB ist mir absolut wendig und agil genug. Zudem liegt es bei Sprüngen sehr stabil in der Luft. Mein 13kg Bio-Bike hat für mich persönlich diesbezüglich keine besonderen Vorteile.
Ich sehe das ganz ähnlich.
Bevor man da jetzt irgendwelche Schwachstromnischen aufmacht, als Kunde wohlgemerkt, ist es vielleicht schlauer, noch 2-3 Jahre Akkuentwicklung abzuwarten. Dann sind die 600er Akkus so leicht wie die heutigen 300er und die Motoren specken auch nochmal ein gutes Pfund ab.
Es macht doch wenig Sinn, ein ebike mit wenig Power und trotzdem viel Masse den Berg hochzutreten, in der Annahme man hätte dann bergab ein Agilitätsbenefit.
Dann lieber konsequent ohne.
Trotzdem ein sehr schön gemachtes, toll integriertes Rad. Chapeau.
 
Glaubst du tatsächlich der Preis kommt vom Carbonrahmen. Der Unterschied der Herstellungskosten von Carbonrahmen zu Alurahmen ist mittlerweile drastisch geschrumpft. Ich schätze das der durchschnittliche Preis welchen die Hersteller für Carbonrahmen in Asien mittlerweile bezahlen so um die 800 $ liegt.
Falls die von verschiedenen Herstellern genannten Preise für die Formen, von Entwicklung über Tests bis zur Serienfertigung stimmen kommen da schnell bis zu 100.000€ pro Rahmengröße und noch die Kosten der Formen für Carbonschwinge und Umlenkhebel als Investition zusammen. Wird auch so von aus der Branche stammenden Usern im MTB Forum immer wieder genannt.
Da spielt es schon eine Rolle ob eine Firma wie Rotwild 1000 Bikes auf drei Größen baut oder die Bigplayer 50000 von einer Sorte produzieren. Ich glaube zwar auch nicht an tausende von Euros aber ein Preis in Richtung 1600-1800 € inkl. aller zum Rahmen gehörenden Teile ohne technische Komponenten (Dämpfer, Motor, usw.) aber fertig lackiert sind bei einer so kleinen Serie von 1000 Stück und dann noch in einer der hochwertigsten Carbontypen/Layouts da eher gegeben. Nach vernünftiger wirtschaftlicher Kalkulation steht da schnell ein mehr als doppelt so hoher VP auf dem Preisschild. Da dürfte ein Alurahmen, auch in einer kleinen Serie, je nach dem wie aufwendig das Hydroforming der Rohre ist, erheblich günstiger sein.

Natürlich fliesen Dinge wie Highend, Prestige und knappe Verfügbarkeit auch in eine Preiskalkulation ein. Aber grundsätzlich wird außer im Budgetsegment in allen Bereichen schon recht ähnlich kalkuliert. Endlos höhere Preise als einzigen Grund weil Carbon beim Rahmentyp draufsteht halte ich für unrealistisch. In den gesamten Verkaufspreis eines Bikes spielen halt noch sehr viele andere Faktoren mit rein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich fliesen Dinge wie Highend, Prestige und knappe Verfügbarkeit auch in eine Preiskalkulation ein.

Rotwild weiss um die Markenbindung, um die Identifikation der Käufer zu ihrer Marke.
Da spielen Markenimage und Markenpersönlichkeit eine gewichtige Rolle bei der Preisfestsetzung.

Die Markenpersönlichkeit stellt die psychologische Kerneigenschaften einer Marke dar und ist das Schlüsselelement für das Verständnis der Markenwahl.
 
Da dürfte ein Alurahmen, auch in einer kleinen Serie, je nach dem wie aufwendig das Hydroforming der Rohre ist, erheblich günstiger sein.
Ich meine das dies eine Fehleinschätzung ist. Bei der Fertigung der Teile für einen Alurahmen benötigt man eben nicht nur die Werkzeuge für das Hydroforming. Denn danach müssen die passenden Fräsungen an denn Rohrenden gemacht werden, für die man wiederum spezielle Werkzeuge zum genauen und beschädigungsfreien Spannen auf der Maschine braucht. Danach benötigt man noch Einsatzstücke für die Schweißlehre(n) oder sogar eine komplette spezielle Lehre(n).
 
Ich meine das dies eine Fehleinschätzung ist. Bei der Fertigung der Teile für einen Alurahmen benötigt man eben nicht nur die Werkzeuge für das Hydroforming. Denn danach müssen die passenden Fräsungen an denn Rohrenden gemacht werden, für die man wiederum spezielle Werkzeuge zum genauen und beschädigungsfreien Spannen auf der Maschine braucht. Danach benötigt man noch Einsatzstücke für die Schweißlehre(n) oder sogar eine komplette spezielle Lehre(n).
Würde ich aus nicht gleichen aber ähnlichen Erfahrungen in meiner Branche Maschinenbau anders sehen.
Ist aber nichts worüber man streiten müsste.

http://carbonexperts.scott-sports.com/de/index.html
Sehr interessantes Video zur Rahmenfertigung aus Carbon. Die dort gezeigten Formen und Verfahren, teilweise auch Reinraumtechnik lassen die Kosten erahnen die da entstehen. Das eigentliche Herstellen des Rahmens ist nicht so teuer. Aber alles andere ist beim Rahmen im Preis enthalten. Das was ich aus der Herstellung von Aluminiumrahmen kenne z.B. bei Berichten über Nicolai und andere Alurahmenmanufakturen ist von dem im Bericht gezeigten meilenweit entfernt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls die von verschiedenen Herstellern genannten Preise für die Formen, von Entwicklung über Tests bis zur Serienfertigung stimmen kommen da schnell bis zu 100.000€ pro Rahmengröße und noch die Kosten der Formen für Carbonschwinge und Umlenkhebel als Investition zusammen.
Sollte aber bei den Gesamtkosten nicht der entscheidende Faktor sein. Wenn ich mal laienhaft grob rückwärts kalkuliere:
7.500.- Preis beim Händler
6.500 Verkaufspreis Hersteller an Händler.
5.700 Kosten Hersteller. Also 800.- Gewinn
5.200 Overhead ohne Marketing 500.-
4.700 500.- Marketingaufwand
4.200 500.- Entwicklungsaufwand/ Konstruktion
4.100 100.000.- Werkzeugkosten bei geplanter Absatzmenge von 1.000/Rad = 100.-
4.000 bleiben die 4.000.- /Rad für Material und Fertigung

Wenn es jemand grob anders einschätzt, her damit....;)
 
Ich sehe das ganz ähnlich.
Bevor man da jetzt irgendwelche Schwachstromnischen aufmacht, als Kunde wohlgemerkt, ist es vielleicht schlauer, noch 2-3 Jahre Akkuentwicklung abzuwarten. Dann sind die 600er Akkus so leicht wie die heutigen 300er und die Motoren specken auch nochmal ein gutes Pfund ab.
Es macht doch wenig Sinn, ein ebike mit wenig Power und trotzdem viel Masse den Berg hochzutreten, in der Annahme man hätte dann bergab ein Agilitätsbenefit.
Dann lieber konsequent ohne.
Trotzdem ein sehr schön gemachtes, toll integriertes Rad. Chapeau.
Und in weiteren 3 Jahren müssen wir die Bikes anbinden damit sie vor lauter leichtigkeit nicht wegfliegen. Auch bei Fahrrädern gelten die physikalischen Grundbedingungen.
Sehr amüsant wie hier im thread wild mit halbwahrheiten um sich geschmissen wird. Gutes Rad und gutes Konzept, gefällt mir.
 
Sollte aber bei den Gesamtkosten nicht der entscheidende Faktor sein. Wenn ich mal laienhaft grob rückwärts kalkuliere:
7.500.- Preis beim Händler
6.500 Verkaufspreis Hersteller an Händler.
5.700 Kosten Hersteller. Also 800.- Gewinn
5.200 Overhead ohne Marketing 500.-
4.700 500.- Marketingaufwand
4.200 500.- Entwicklungsaufwand/ Konstruktion
4.100 100.000.- Werkzeugkosten bei geplanter Absatzmenge von 1.000/Rad = 100.-
4.000 bleiben die 4.000.- /Rad für Material und Fertigung

Wenn es jemand grob anders einschätzt, her damit....;)
Die ersten drei Positionen würden jeder marktwirtschaftlichen Kalkulation widersprechen. Da hauen wir und alle mir bekannten Branchen locker mal 100% bis zum UVP drauf. Bei einem Gewinn von 800,- pro 7500,- UVP Rad würde ich mir als Hersteller eine andere Branche suchen.
 
Tolles Bike, waere schön wenn man es auch irgendwo käuflich erwerben könnte...ich meine bevor 2022! Any leads?
Schaust du hier. Einige 375er sofort verfügbar auf Lager und die anderen mit kurzen Wartezeiten.

https://www.rotwild-store-bergstrasse.de/rotwild-verfuegbarkeit
RX375.PNG
 
Die ersten drei Positionen würden jeder marktwirtschaftlichen Kalkulation widersprechen.
Richtig. Lassen wir mal die Mehrwertsteuer aussser acht. Ich gehe mal davon aus dass die reinen Herstellungskosten bei diesem Bike unter 3000 Euro liegen. Rahmen max. 1200. Euro, Motor/Akku 300-500 Euro, für die restlichen Komponenten zahlt der Hersteller auch nur 10% bis max. 20% des Endkundenpreises. Händermarge wird wohl so bei 25-30% liegen.
 
Zurück
Oben