Bremsscheiben Design vs. Funktion

Original Magurabeläge - zumindest die einteiligen - mache ich keine mehr drauf. Mit den Galfer Belägen laufen die Scheiben erstaunlich gut und ratterfrei.
da ging es mehr um die allgemeine Belagbreite in Bezug zur Reibringbreite

wenn man die Ratterneigung minimieren will dann sind die etwas poröseren Galfer semimetallic Beläge in Kombination mit einem eher ruhigeren Scheibendesign Top (die TS HD Scheibe war bei meiner Shimano auch ratterfrei)

zu glatte Oberfläche vom Belag wirkt in die entgegengesetzte Richtung (da hatten wir in der Schleifindustrie auch Probleme) und zu große Auflagefläche mit extrem gut haftenden Belag ist auch eher kritisch dass irgendwann die Gleitreibung abreißt

bei Magura hab ich aber am wenigsten Erfahrungen, die Storm ist mir bisher sehr negativ aufgefallen (in den Alpen schnell Überhitzung und starker Einlauf an den Stegen) die Kumpels mit MDR-P hört man relativ häufig und die MDR-P Scheiben schauen trotz breiten Reibring stark hitzebelastet aus (sind auch sehr aggressiv)

ein Kumpel testet jetzt auch mal einen Galfer violett, der zweite Kumpel darf wegen Reparaturversicherung nichts anderes rein machen (hat hohen Belagverbrauch mit MDR-P)

Lg Tirolbiker63
 
Bei der Belag Temperatur: 185 Grad hört sich nicht besonders viel an. Aus meiner Erinnerung können Bremsen am Radl doch deutlich heißer werden?
ja, hab aber eine 2,3mm dicke BS Punch drinnen

die kleine 300Hm Teststrecke hatte aber auch Steigungen bis zu 20% drinnen, kann aber gut sein dass es bei sehr hohen Temperaturen mehr relevant ist (werde mal Versuche an meiner Teststation machen)

mein Bremsattel kommt kaum über 40°C und die Punch hat nach Abfahrten auch nur um 100°C , die ärgste Hitze ist kurzeitig im Belag selbst bis der Belag von der Scheibe und der Luft wieder runter gekühlt wird

Lg Tirolbiker63
 
Schwarze Galfer hab ich noch nicht gesehen, wie verhalten sich die Grünen denn? Hab hier die Grünen Pro und die Violetten liegen
Die Grünen bringen eine sehr gute Bremsleistung. Ich hatte das Gefühl sie sind am schnellsten runter von allen Galfer die wir durchgespielt haben (rot, grün, violett). Im Matsch waren sie auch problemlos.

Das man sie nicht einfahren muss stimmt zu sagen wir mal 80% nach meiner Erfahrung. Mit einer handvoll gezielter Bremsvorgänge baut sich da erstmal schon noch mehr Leistung auf. Aber ganz anders als Beläge, die ganz neu erstmal halbe durchrutschen.

Von den Features her (siehe Post oben) wohl eher was für sportliche Alpentouren oder Wettkampf.
 
mein Bremsattel kommt kaum über 40°C

Lg Tirolbiker63
Stimmt auch wieder. Ich hab keine Ahnung, wir heiß der Sattel im echten Leben überhaupt jemals werden kann.

Ich dachte nur an meine stets bunt gebremsten Scheiben. Dabei sind ja Temperaturen im höheren Hunderter Bereich beteiligt, wenn ich das recht in Erinnerung habe.
Ah, falsch in Erinnerung. Irgendwas bis 300 Grad aber durchaus.
 
Stimmt auch wieder. Ich hab keine Ahnung, wir heiß der Sattel im echten Leben überhaupt jemals werden kann.

Ich dachte nur an meine stets bunt gebremsten Scheiben. Dabei sind ja Temperaturen im höheren Hunderter Bereich beteiligt, wenn ich das recht in Erinnerung habe.
Ah, falsch in Erinnerung. Irgendwas bis 300 Grad aber durchaus.
ja, wenn die Scheiben bunt bis ins blau violett sind, dann geht es auch beim Bremssattel deutlich höher (halt auch mehr Verschleiß)

meine BS Punch hat bisher nach über 4000 Bergkilometer noch keine Tönung bekommen (ist halt Referenz in Bezug Kühlung) ich bin aber auch eher leicht, das geht höchstens noch mit der innen belüfteten Hope nochmal besser

Lg Tirolbiker63
 
Ich habe gestern auch noch verglichen

Am Levo Code RSC/TRP R1 2.3/Galfer black mal die Lila rein. Aber da die Code weniger Biss/Power hat als die A4, taugen mit hier die Schwarzen besser. Somit Perfekte Kombi.

Die Hope HD Scheiben laufen allerdings nach den ersten sehr steilen Trails hier bei uns noch perfekt ohne minimalsten Verzug. Da hingegen hat die R1 2.3 schon nen minimal Verzug. Der Punkt geht daher eher an die Hope, zudem macht die Hope HD so gut wie keine Geräusche.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Hope ist nicht 100% gerade. Bissl ausrichten muss ich die noch irgendwie. Aber viel leiser und ruhiger als die MDR-P
Ja ich denke auch, das ist immer Glücksache, hatte auch schon Scheiben die Plan waren aber nach den Ersten Fahrten dann mehr oder weniger Verzug hatten. Am schlimmsten waren bisher bei mir die Dächle HD und Centerline Disks.
 
Heute bin ich mal eine kurze Extremstrecke gefahren. Von hier oben:

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...geht's über diese Wege auch wieder runter:

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Da kannst Du mal kurz laufen lassen, und je nach Bodenbeschaffenheit bist Du dann immer wieder am kurz, aber scharf abbremsen, gerade wenn dieser rote Lehmboden mit den kantigen Steinen sich mit glatten Felsplatten abwechselt. Da lobe ich mir die Magura-Bremse und die grünen Galferbeläge erledigen das mit Bravour. Lediglich bei der Vorderbremse habe ich ein leichtes Druckpunktwandern festgestellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute hinten auch die Brakestuff Punch 2,15 montiert mit den Galfer Rot mit meiner Maxima.
Ich musste wieder die Farbe von der Trägerplatte der Beläge schleifen damit die passen also
2,3 er scheiben sehe ich da eigentlich kaum machbar mit den Galfer Belägen.
Ansonsten funktioniert die Brakestuff mit Grün vorne und Rot hinten echt mega kein rubbeln oder sonnst was.
 
hab jetzt meinen Versuch Belag mit und ohne Kühlrippen an der Teststation gemacht, einen Sensor hab ich getauscht (schlechter Sitz und war schon beim abbrechen)

diesmal mit 2 min. Dauerschleifen mit ca. 800g Gewicht am Geber, Kühlung zusätzlich mit Föhn (da in der Teststation der Fahrtwind fehlt)

das Ergebnis sieht jetzt schon eher so aus wie ich es erwartet hätte, es kommt wohl auch stark aufs Fahrprofil an, wenn ich schnelle Abfahrten hab (guter Kühleffekt) und sehr starke Bremsungen oder ev. Einsatz von Metallbelägen (hohe Temperaturen) dann zeigt der Belag mit Kühlrippen schon eine deutlich bessere Belagkühlung an (max. Diff. beim Test war um 45K)

was mir an den Shimanobelägen weniger gut gefällt ist die Verankerung vom Belagkuchen in Richtung Scheibe,
beide Trägerplatten haben Bolzen bzw. Nasen zur Scheibenseite, wenn man den Belag nieder fährt kommen diese Metallbolzen auf die Scheibe (gibt hässliche tiefe Streifen an der Scheibe) bei anderen Belägen ist die Verankerung vom Belagkuchen durch einige Löcher in der Trägerplatte nach hinten, wenn man hier den Belag nieder fährt kratzt halt irgend wann mal die Spange (das ruiniert die Scheibe aber nicht komplett)

bei Einsatz von Metallbelägen mit hohen Systemtemperaturen dürften die Kühlrippen deutliche Verbesserungen ergeben

Lg Tirolbiker63


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Testaufbau (oben sieht man den Föhn)
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Zuletzt bearbeitet:
@Tirolbiker63
Großartig! :daumen:

Heute bin ich mal eine kurze Extremstrecke gefahren. Von hier oben:

Anhang anzeigen 56730
Anhang anzeigen 56731

...geht's über diese Wege auch wieder runter:

Anhang anzeigen 56732

Anhang anzeigen 56733

Anhang anzeigen 56734

Da kannst Du mal kurz laufen lassen, und je nach Bodenbeschaffenheit bist Du dann immer wieder am kurz, aber scharf abbremsen, gerade wenn dieser rote Lehmboden mit den kantigen Steinen sich mit glatten Felsplatten abwechselt. Da lobe ich mir die Magura-Bremse und die grünen Galferbeläge erledigen das mit Bravour. Lediglich bei der Vorderbremse habe ich ein leichtes Druckpunktwandern festgestellt.
Ui! Wo ist das denn?
 
hab dann noch 2 weitere Tests mit etwas weniger Bremsdruck gemacht (600g) aber nicht gemischt sondern
beide Beläge mit Kühlfinnen und beide Beläge ohne Kühlfinnen, hab dabei auch die Bremssattel T. mit geloggt

auch hier war die max. Differenz am Belag nach 2 min. Schleifbremsung ähnlich (um 53K) , die Bremssattel T.
war aber nur um 2K höher bei den Belägen ohne Kühlfinnen

die Bremssattel T. war bei beiden Messungen ähnlich wie ich es in der Praxis nach längeren Abfahrten gemessen hab (um 40°C) , am meisten macht es daher bei der Belag Temp. selbst aus, aber halt nur wenn eine gute Kühlung vorliegt und bei höherer Belastung

ich werde die angetesteten Beläge mal in nächster Zeit fertig fahren, und dabei schauen ob man in der Praxis (mit gut kühlenden Scheiben) auch etwas davon bemerkt

Lg Tirolbiker63

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Bei den alten Shimano Resin war es so, dass die ab ca. 300° Belagtemperatur Fading hatten. Ich weiß nicht wie es bei den neuen Mischungen ist. Die Sinter haben das Problem nicht.
300° Belagtemperatur klingt erstmal viel, habe ich aber im Harz schon am eigenen Leib erlebt. Sehr uncool wenn die Bremse auf einmal nur noch schreit aber nicht mehr bremst. Seitdem fahre ich die Shimano Resin nicht mehr wenn ich im Bikeurlaub bin. Für hier zu Hause reichen die aber.
 
hab dann noch 2 weitere Tests mit etwas weniger Bremsdruck gemacht (600g) aber nicht gemischt sondern
beide Beläge mit Kühlfinnen und beide Beläge ohne Kühlfinnen, hab dabei auch die Bremssattel T. mit geloggt

auch hier war die max. Differenz am Belag nach 2 min. Schleifbremsung ähnlich (um 53K) , die Bremssattel T.
war aber nur um 2K höher bei den Belägen ohne Kühlfinnen

die Bremssattel T. war bei beiden Messungen ähnlich wie ich es in der Praxis nach längeren Abfahrten gemessen hab (um 40°C) , am meisten macht es daher bei der Belag Temp. selbst aus, aber halt nur wenn eine gute Kühlung vorliegt und bei höherer Belastung

ich werde die angetesteten Beläge mal in nächster Zeit fertig fahren, und dabei schauen ob man in der Praxis (mit gut kühlenden Scheiben) auch etwas davon bemerkt

Lg Tirolbiker63

Anhang anzeigen 56784
Bist du "nur" sehr ambitionierter Bastler oder hast du aus beruflichen Gründen die Möglichkeiten für deine Untersuchungen. Ich bin echt beeindruckt!

Ich bin ja jahrelang die Saint am DH-Radl gefahren und in der Praxis ist es mir nie bewusst geworden, ob ich Beläge mit oder ohne Kühlfinnen in Verwendung hatte. Auch für die XTR am Enduro kaufe ich meistens die billigeren Beläge ohne Finnen.

Bei den gut kühlenden (BS) Scheiben muss man vermutlich sehr bewusst darauf achten, um einen Unterschied erspüren zu können.
 
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