Jeder der intensiv E MTB fährt regt sich über die 25kmh Grenze auf. Diese Grenze fühlt sich nicht nur starr und unnatürlich an , sie ist es auch.
Ein Fahren oberhalb der 25kmGrenze ist für einen EMTB Fahrer nur mit übermäßig großer Kraftanstrengung möglich.
Bei jedem normalen Fahrrad ohne E Antrieb steigen die Fahrwiderstände harmonisch an, und ein fahren oberhalb von 25kmh ist problemlos möglich.
Ein EMTB benötigt oberhalb von 25kmh wenn die Motorunterstützung aussetzt , eine sprunghaft ansteigende und vergleichsweise höhere Antriebsleistung um auf die gleiche Geschwindigkeit wie ein motorloses Bike zu kommen.
Nicht nur der unharmonische Anstieg der Bedarfsleistung an der Tretkurbel eines EMTBs ist also das Problem , sondern auch die generell höhere benötigte Antriebsleistung:
- die Reifen (vorne +hinten zusammengenommen) benötigen ca. 25 Watt mehr Rollwiderstand (stabilere Karkasse wegen erhöhten Durchschlagschutz- Bedarf aufgrund der höheren Fahrzeugmasse).
- erhöhter Steigungswiderstand von 50 Watt bei einer (minimalen) Steigung von 5%
- erhöhter Beschleunigungswiderstand (Situationsabhängig)
Daher ist eine dauerhafte Unterstützung von 50 Watt oberhalb von 25km für ein eMTB gerechtfertigt, ohne das es zu einer Übervorteilung gegenüber einem normalen Fahrrad kommen würde.
Das hat nichts mit Raserei oder dem Wunsch nach generell schnellerem Fahren im Wald zu tun, sondern dass sich ein EMTB genauso natürlich und harmonisch anfühlen sollte wie ein normales MTB .
Die für einen Radfahrer vollkommen übliche und normale Geschwindigkeit von 30kmh sollte mit einem EMTB mit genau dem selben Leistungsaufwand erreichbar sein.
Ein EMTB wird aber nicht nur als Sportgerät im Wald betrieben , sondern wünschenswerter weise als ganz normales Verkehrsmittel auf Radwegen und öffentlichen Straßen/Wegen. Hier kommt es zu konfliktträchtigen Begegnungen mit anderen Radfahrern und Verkehrsteilnehmern.
Ein typische Konflikt- Situation ist folgende :
An der Ampel beschleunigt der EMTB Fahrer meistens schneller wie ein anderer Radfahrer oder Verkehrsteilnehmer und setzt sich vor deren Nase , um anschließend bei erreichen der 25kmh als Langsamfahrer überholt werden zu müssen.
Dieses Spiel wiederholt sich sozusagen an jeder Ampel oder Stop-Beschleunigungs- Situation.
Kein Wunder das ein Pedelecfahrer durch diese fahrzeugtypische Eigenschaft als störendend und nervend empfunden wird.
Der 50 Watt Vorschlag würde zu einem erheblich reibungsloseren und harmonischerem Miteinander beitragen.