Natürlich kann man ohne weitere Aussagen nur mutmaßen. Ob das jetzt sinnvoll ist oder nicht, oder empathisch oder nicht, steht ja auf einem anderen Blatt.
Was mich stutzig macht, ist, dass diese beiden Unfälle offenbar direkt hintereinander passiert sind und der zweite Fahrer mMn schon einen Grund gehabt haben wird, warum er weiterfährt, obwohl die Gruppe und der Guide noch beim ersten Opfer verweilen.
Das er da nicht rational gehandelt hat und vielleicht deshalb umso anfälliger für einen Unfall war, steht für mich außer Frage. Genauso, dass der Guide den zweiten Unfall nicht vorhersehen konnte, weil er mit dem ersten Opfer beschäftigt war.
Ich will es nicht beschreien, aber ich habe auch schon häufiger gehört, dass das Interesser von Guides nicht in erster Linie dem Wohlergehen der Teilnehmer gilt. Eine Arbeitskollegin beispielsweise war vor kurzem auf Madeira. Die haben eine geführte Tour mitgemacht, die explizit für Anfänger ausgeschrieben war und sie hat mir erzählt, dass sie nicht nur ein mal bei der Tour große Angst hatte, weil sie die Tour technisch komplett überfordert hat.
Jetzt kann man natürlich wieder die Frage stellen, ob es ihre eigene Schuld ist.
Aber ich gehe in meiner Naivität immer davon aus, dass Guides Profis sind, wenn ich eine geführte Tour buche und nicht nur das Terrain kennen, sondern auch auf den ersten, spätestens aber auf den zweiten Blick erkennen, ob ihre Gruppe oder einzelne Teilnehmer das nötige Können für die Tour mitbringen.
Ich finde in dem Fall hier die Gruppengröße auch sehr bedenklich für einen Guide.
Alles in allem bringen Schuldzuweisungen aber nichts. Es ist ein bzw. zwei tragische Unfälle.
Als empathielos würde ich nur die Angst bezeichnen, dass das Wasser auf die Mühlen der E-Bike-Gegner ist. Als wenn das das schlimmste daran wäre.