Sorry, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Ich versuch's nochmal etwas ausführlicher.
Bezogen auf die Kona- & Speci-Lineups, welche ich bis auf die DH-Bikes alle ausführlich gefahren habe, ergaben sich für mich in den letzten Jahren
drei entscheidende Einflussgrößen hinsichtlich Geschwindigkeit (Sicherheit), welche sich m.E. auch auf E-Bikes übertragen lassen:
1. Lenkwinkel
Je flacher der Lenkwinkel, desto sicherer fühlt sich ein Bike bei hohem Tempo an.
Manch einer wird mangelnde Agilität dagegen halten. Nur: was bringt mir ein agiles Bike wie bspw. das EPIC, wenn das auf der Waldautobahn ab Tempo 60 aufgrund des steilen Lenkwinkels dermaßen nervös (unsicher) wird?! Oder wenn die Reifen im NICHT geshapten Trail bei "normal schnellem Tempo" nicht in der Lage sind, genug Seitenkräfte aufzubauen?!
Das dem EPIC gegenüberstehende Hei Hei Trail 29 gehört in die gleiche Klasse - hat aber einen geringfügig flacheren Lenkwinkel und den spürst du praktisch ganz deutlich! Dieses Bike wird wiederum durch seinen Vorderreifen (Ardent) limitiert.
2. Reifen (und breite Felgen)
Vor einigen Jahren gab mir ein Mechaniker meines Händlers einen Hans Dampf Trailstar zum Testen mit. Damit war ich urplötzlich in der Lage, jeden meiner Sportskameraden auf OEM-Bereifung in jeder Kurve, auf jedem Untergrund und bei jedem Wetter außen herum zu überholen.
Ich denke das meint GRIP.
Nochmals zu steigern durch breite Felgen: das erste mal auf 35er Felgen habe ich meinen Kumpel an einer Stelle überholt an der ich eigentlich gar nicht wollte - nur weil es ging!
3. Federweg
Ich habe mich vor ein paar Jahren ganz bewusst gegen eine Speci Enduro 29 und für das Kona 111 mit weniger Federweg entschieden, weil ich mit der Enduro zu oft im Wald stand - weil ich mal wieder den Bremspunkt verpasst hatte.
Mehr Federweg = mehr Sicherheit = mehr Tempo (ab S2)
Und hier sind wir beim KENEVO.
Ich bin ja nicht der einzige, dem der brandstiftende Charakter des Kenevo aufgefallen ist. Schon einige Fahrer / Besitzer haben Bodenproben genommen. Eben WEIL das Kenevo dich aufgrund seiner Kapazitäten in jeder Sekunde dazu verführen will VOLLGAS zu fahren und alles Niederzubügeln (damit meine ich selbstverständlich kein S1 Würzelchen).
Keine Frage, das Kenevo kann das. Nur: ich (der Fahrer) muss das auch können!!!
Ich wäre downhill auf dem Kenevo mit Sicherheit auch schneller als auf dem LEVO - WENN ich bereit wäre das Risiko einzugehen. Fullface und Protektoren vorausgesetzt, isse klar.
Diesseits vollen Risikos (gefühlt 80% mit Luft für unvorhergesehenes) fühle ich mich auf dem LEVO wohler und bin darum auf diesem schneller und habe mehr Spaß.
Ist im Prinzip wie mit Super-Sportwagen. Diese brauchen Speed um Spaß zu machen - auf der Straße legal kaum zu machen. Ich hatte z.B. in einem E63s Kombi mehr Spaß als im GTR. Dieser macht für mich diesseits der Rennstrecken als Roadster viel mehr Sinn. Dies nur als Analogie POWER ~ FEDERWEG.
Einige besitzen LEVO & Kenevo und das ist für mich auch sehr gut nachvollziehbar.
Komponenten / Ausstattung
Nicht ganz so relevant aber spürbar: Komponentengüte von Gabel & Dämpfer
Das erste Mal aufgefallen sind mir einem Bike nicht gerecht werdende Federelemente an einem super soliden Delite Mountain. Bei hohem Tempo hat man sehr deutlich gemerkt, dass die Gabel und der Dämpfer vom Potential des Rahmens überfordert waren.
Beim LEVO fühlt sich der Unterschied zwischen Comp und Expert nach 2cm mehr Federweg an. Gefühlt 2/3 aus dem Dämpfer kommend.
Der langen Rede kurzer Sinn:
"Wenn du keine Protektoren und keinen Fullface im Schrank liegen hast, ist das Kenevo das falsche Bike für dich!"