Das ist ja der Punkt. Ich würde sagen, der weitaus größte Teil aller eMTB-Käufer, betreibt diesen Sport auf einem was fahrerische Skills und Fahrgelände angeht sehr niedrigen Level. Radtouren, Wald- und Feldwege, mal nen einfachen Singletrail. Mehr wollen und brauchen die meisten nicht. DENNOCH würden sie auf die Frage, ob sie eine Sportart betreiben antworten "Ja, Mountainbiken". Das ist ja auch gar nicht falsch, da sie ja tatsächlich auf dem eMTB unterwegs sind und sich bewegen. Ständer, Schutzbleche, Beleuchtung usw. sind ja ohne Zweifel praktisch und bei o. g. Betrieb stören sie auch nicht. Natürlich würde dafür das einfachste Fully mit 120mm Federweg ewig reichen. Aber hier kommt natürlich der Haben-Will-Faktor, das Dabei-sein-Wollen, der Wunsch, nach einem echten MTB-Sportler auszusehen und nicht wie ein Noob auszusehen dazu. Dann gibts das ganze "Kann ich mir leisten" Thema, man will vor Freunden nicht das billigste Rad haben usw. Am Ende greift man dann zum Actionteam, weil es cool und sportlich aussieht, weil es teuer genug, aber nicht zu teuer ist, weil man damit ein wenig angeben und sich nicht schämen muss und lieber etwas "übermotorisiert" ist, um wenigstens materialtechnisch nicht so schnell ans Limit zu kommen. Prinzipiell betrifft diese Mechanik deutlich eher Männer als Frauen, die da eher drüber stehen. All das nervt natürlich den "echten" Mountainbiker, der weiß wozu sein Actionteam in der Lage ist, denn der Held der S4-Trails und Roadgaps sieht mit seinem Actionteam* auf den ersten Blick halt genau gleich aus, wie der Sonntagsfahrer.
Unterm Strich bleibt: Es ist doch völlig klar, was die Masse will – und genau das bedient Cube perfekt.
* hier darf man ein beliebiges, teures eMTB einsetzen. Wahrscheinlich liegt für die "echten harten Männer" aber genau in dieser optischen Undifferenzierbarkeit der Hauptgrund, sich KEIN Cube zu kaufen. Man wird mit einem S-Works oder Heckler halt nicht so leicht mit einem Sonntagsfahrer verwechselt, denn die haben wirklich selten Ständer dran...