Ich möchte mit euch einen Brief bzw. eine Mail teilen, die ich vor fast einem Jahr an die Stadt Frankfurt geschrieben habe. Immerhin rühmt sich Frankfurt damit ein eigenes sog. Radfahrbüro zu haben (als Teil der Straßenverkehrsbehörde) und im Ranking der fahrradfreundlichsten Städte 2022 des ADFC, rangiert Frankfurt auf Platz 2 in der Klasse > 500k Einwohner.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich wende mich als Autofahrer an Sie der jeden Tag mit dem Auto durch die Frankfurter Innenstadt zur Arbeit und wieder nach Hause pendelt. Auf meinen täglichen Wegen befahre ich morgens (stadteinwärts) und abends (stadtauswärst) die Schloßstraße im Stadtteil Bockenheim.
Insbesondere auf dem Abschnitt zwischen den Kreuzungen Schloßstraße und Rödelheimer Straße sowie Schloßstraße und Adalbertstraße kann man als Autofahrer nicht genug Augen haben. Die Schloßstraße ist bekanntlich sehr eng, jeweils in Fahrtrichtung rechts parken Autos. Man wird als Autofahrer rechts wie links von Fahradfahrern überholt, teilweise kreuzen diese ohne jegliche Anzeichen die Spur des Autofahrers etc. Jeden Tag ist der benannte Abschnitt insb. für die Radfahrer brandgefährlich. Und dabei wäre auf der Schloßstraße genügend Platz und Auto- wie Fahrradfahrer könnten sich wunderbar aus dem Weg gehen: Bekanntlich befindet sich in der Mitte der Schloßstraße im benannten Abschnitt eine Straßenbahntrasse, die seit nunmehr 36 Jahren (!!!) ungenutzt ist. Für mich ist es vollkommen unverständlich, warum man diesen wertvollen Abschnitt des kostbaren und knappen Guts Verkehrsraum brach liegen lässt und als Stadt billigend in Kauf nimmt, dass Menschen zu Schaden kommen, obwohl das hier nicht notwendig wäre.
Unsere europäischen Nachbarn, allen voran Schweden, die Niederlande oder Luxemburg machen es uns vor und zeigen, wie man den Auto- und den Radverkehr miteinander in Eintracht bringen kann. Und zwar ohne, dass die beiden Gruppen einander gegenseitig im Weg rumfahren und insb. die eine Gruppe massiv gefährdet ist.
Mein Appel an Sie: funktionieren (und bauen) Sie die brachliegende Straßenbahntrasse zu einem geschützten Radweg um, umzäunen Sie idealerweise gar diesen „Fahrradhighway“ und sorgen Sie somit wieder für einen besseren Verkehrsfluss auf der Schloßstraße und nehmen Sie Ihre Verantwortung an dieser Stelle Frankfurts für die Unversehrtheit der Fahrradfahrer wahr.
Freundliche Grüße
Reaktion der Stadt Frankfurt bis dato: NULL
Ich fahre selber mittlerweile je nach Lust, Laune und Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeit. Dieses Unterfangen empfinde ich als brandgefährlich und das, was man in der ach so fahrradfreundlichen Stadt Frankfurt bisher getan hat, geht am Bedarf ziemlich vorbei, gängelt Autofahrer und gleicht m.E. in erster Linie einer Alibiveranstaltung, die per Saldo nur Verlierer kennt. Bei allen beteiligten Stakeholdern, also jegleiche Verkehrsteilnehmer, Wirtschaftsunternehmen wie auch Anwohner.