Bremsscheiben Design vs. Funktion

@Tirolbiker63 Wenn Du bei einer Shimano XT 8120 das Mineralöl gegen Bionol tauschst, drückst Du dann einfach mit dem Bionol das Mineralöl von unten raus, bis oben Bionol ankommt? Oder müssen das die Bremsleitungen und was weiß ich noch getauscht werden?

Ich habe im Laufe der Zeit schon immer mal Probleme mit nicht gleichmäßig laufenden Kolben. Meinst Du Bionol kann da helfen?
lt. Tests mischt sich Shimano Mineralöl und Bionol hervorragend, und auch Putoline mischt sich sehr gut mit beiden Flüssigkeiten, Sram Dot ist chemisch komplett anders, das bildet sofort ein abgegrenztes Fettauge im Bionol oder im Shimano Mineralöl

ich habe das Bionol bei der ersten Füllung einfach grosszügig von unten nach oben rein gedrückt

heute hatte ich bei mir vorne den Bremssattel getauscht, das war mehr eine Vorsichtsmaßnahme (stark belastet und schon sehr lange im Einsatz) die Kolben waren noch leichtgängig und innen war noch alles sehr sauber

ich glaube schon dass Bionol zur Leichgängigkeit der Kolben beitragen könnte, ich habe allerdings auch noch keine Langzeiterfahrungen damit, es mischt sich sehr gut und es schmiert hervorragend und es ist deutlich bei Kälte dünnflüssiger und auch höher hitzebeständig als das Shimano Mineralöl

Bionol nimmt auch den Abrieb gut auf (wird dunkler) und die ausgebauten Altteile sehen sehr sauber aus und sind noch leichtgängig

Lg Tirolbiker63

Versuch Bionol mit Shimano Mineralöl gemischt (das helle Fettauge ist Dot)
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altes Bionol mit dunklen Abriebschlieren
IMG_20250128_163824.jpg

ausgebaute Altteile
IMG_20250128_150539.jpg
 
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drückst Du dann einfach mit dem Bionol das Mineralöl von unten raus, bis oben Bionol ankommt? Oder müssen das die Bremsleitungen und was weiß ich noch getauscht werden?
Du kannst das problemlos so machen, aber der Bremssattel wird so nicht komplett umspühlt und das alte Öl wird vermutlich an den Kolben stehen bleiben und sich nur nach und nach durchmischen.
 
In meinen E-MTB Kursen vermittle ich, dass in sehr technischen, steilen oder rutschigen Abschnitten, in welchen das Vorderrad am Laufen gehalten werden soll, die Hinterradbremse die Aufgabe übernimmt die Geschwindigkeit zu kontrollieren. Sie ist also oft länger und konstanter im Einsatz, was ggf. zu größerer Hitze führen kann - nicht muss! Es geht in diesen Situationen nicht darum langsamer zu werden (also verzögern), sondern nur darum nicht schneller zu werden wenn die VR Bremse punktuell geöffnet wird. Je nach Gewicht und Gelände kann da eine große Scheibe hinten u.U. schon Sinn machen. Eine generelle Empfehlung für eine größere Scheibe hinten gebe ich aber nicht, sondern lehre vorausschauend zu fahren und die Bremsen situativ angepasst einzusetzen.

Gibt auch nen netten Artikel dazu: https://enduro-mtb.com/mythos-bremsscheibengroesse/

Kann ich bestätigen, vor allem für mich begleitende weibliche Personen (nur Feststellung, keine Wertung), aber auch ich selbst bin ein Hinterradbremse-Wenigerbeachter gewesen. Hinten neigt die Scheibe speziell beim Alpencross, wenn nicht selten 1000 Tm auf schnellem Asphalt vor einem liegen, thermisch früher dazu als vorne, an ihre Grenze zu kommen. Weil sie, bewusst oder unbewusst, immer leicht oder auch stärker schleift.

Tatsächlich ist der Gedanke gar nicht dumm, HINTEN die größere Scheibe zu montieren. Schon klar, dass das ein ungewohntes Bild ist.

Ob's bei der Umgewöhnung evtl. hilft, die beiden Bremsgriffe links/rechts zu tauschen?
 
Du kannst das problemlos so machen, aber der Bremssattel wird so nicht komplett umspühlt und das alte Öl wird vermutlich an den Kolben stehen bleiben und sich nur nach und nach durchmischen.
Das kann man beschleunigen wenn du, nachdem oben alles alte Öl angekommen und entsorgt wurde dort frisches reinkippst und dann unten die Spritze zurück ziehst. Und dann noch ein paar mal hin und her in beide Richtungen. Mehr Aufwand betreibe ich persönlich nicht.
 
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Kann ich bestätigen, vor allem für mich begleitende weibliche Personen (nur Feststellung, keine Wertung), aber auch ich selbst bin ein Hinterradbremse-Wenigerbeachter gewesen. Hinten neigt die Scheibe speziell beim Alpencross, wenn nicht selten 1000 Tm auf schnellem Asphalt vor einem liegen, thermisch früher dazu als vorne, an ihre Grenze zu kommen. Weil sie, bewusst oder unbewusst, immer leicht oder auch stärker schleift.

Tatsächlich ist der Gedanke gar nicht dumm, HINTEN die größere Scheibe zu montieren. Schon klar, dass das ein ungewohntes Bild ist.

Ob's bei der Umgewöhnung evtl. hilft, die beiden Bremsgriffe links/rechts zu tauschen?Das widerspricht

Kann ich bestätigen, vor allem für mich begleitende weibliche Personen (nur Feststellung, keine Wertung), aber auch ich selbst bin ein Hinterradbremse-Wenigerbeachter gewesen. Hinten neigt die Scheibe speziell beim Alpencross, wenn nicht selten 1000 Tm auf schnellem Asphalt vor einem liegen, thermisch früher dazu als vorne, an ihre Grenze zu kommen. Weil sie, bewusst oder unbewusst, immer leicht oder auch stärker schleift.

Tatsächlich ist der Gedanke gar nicht dumm, HINTEN die größere Scheibe zu montieren. Schon klar, dass das ein ungewohntes Bild ist.

Ob's bei der Umgewöhnung evtl. hilft, die beiden Bremsgriffe links/rechts zu tauschen?
Dem widerspricht so ein wenig die dynamische Radlastverteilung, jeder wie er mag.

Ich hab schon immer Bremse vorne rechts, alleine damit ich mich vom (Renn)Motorrad nicht umgewöhnen muss
 
Das Bremsen auf einem steilen, technischen Trail, kann man nicht direkt gleichsetzen mit dem Bremsen auf einer Straße wie beim Motorrad.
Es gibt, wie oben beschrieben, Situationen, in denen die Vorderbremse gelockert werden muss, um das Rad am Rollen zu halten und damit das Rad lenkbar und kontrollierbar bleibt, z.B. über höhere Stufen oder an extrem steilen Stellen. Da bleibt man dann hinten leicht auf der Bremse, um die Geschwindigkeit zu halten.
Ebenso ist es auf Schotter bergab/bergauf bei engen Kurven teils nützlich um mehr Stabilität im Rad zu haben und leichter um die Kurve zu kommen.
 
Das Bremsen auf einem steilen, technischen Trail, kann man nicht direkt gleichsetzen mit dem Bremsen auf einer Straße wie beim Motorrad.
Es gibt, wie oben beschrieben, Situationen, in denen die Vorderbremse gelockert werden muss, um das Rad am Rollen zu halten und damit das Rad lenkbar und kontrollierbar bleibt, z.B. über höhere Stufen oder an extrem steilen Stellen. Da bleibt man dann hinten leicht auf der Bremse, um die Geschwindigkeit zu halten.
Ebenso ist es auf Schotter bergab/bergauf bei engen Kurven teils nützlich um mehr Stabilität im Rad zu haben und leichter um die Kurve zu kommen.
Darum fahre gerne hinten 223mm. Bei mir ist es immer die hintere Scheibe welche sich mehr von der Hitze verfärbt.
 
Das Bremsen auf einem steilen, technischen Trail, kann man nicht direkt gleichsetzen mit dem Bremsen auf einer Straße wie beim Motorrad.
Es gibt, wie oben beschrieben, Situationen, in denen die Vorderbremse gelockert werden muss, um das Rad am Rollen zu halten und damit das Rad lenkbar und kontrollierbar bleibt, z.B. über höhere Stufen oder an extrem steilen Stellen. Da bleibt man dann hinten leicht auf der Bremse, um die Geschwindigkeit zu halten.
Ebenso ist es auf Schotter bergab/bergauf bei engen Kurven teils nützlich um mehr Stabilität im Rad zu haben und leichter um die Kurve zu kommen.
Ich hab eigentlich nicht von Straße gesprochen
 
Ich habe mal eine Verständnisfrage:

Die Brake Stuff-Scheiben sind ja doch deutlich teurer, als z.B. TRP S05, Faktor je nach Modell etwa 2 bis 2,2.
Was sich etwas relativiert, weil diese Scheiben einen höheren Abrieb vertragen, also auch länger gefahren werden können.
Was ich als weiteren Unterschied in den Brake Stuff - Kommentaren häufig lese, ist, dass die glasperlengestrahlt sind. Welchen Nutzen bringt das denn, ist das einen Aufpreis wert oder nur Marketing?

Aus meinem eingeschränkten technischen Verständnis kann das doch eigentlich nur eine (zusätzliche) Entgratung betreffen, oder?
Nun sind m.E. alle Bremsscheiben entgratet, mit oder ohne Glasperlen. Außerdem nutzen sich Bremsscheiben immer ab und das dürfte zuallererst die ev. noch verbliebenen Rest-Grate betreffen, die vom Belag sofort weggeschmirgelt werden. Das müsste doch schon fast mit dem Einbremsen der Scheibe erledigt sein und kostet nichts, außer einem Bruchteil des Bremsbelags, was vermutlich deutlich billiger ist, als jede Scheibe noch einmal gesondert mit Glasperlen zu strahlen.
Sobald die "oberste Schicht" der Bremsscheibe, also sagen wir die ersten 0,05mm abgebremst ist, ist es doch auch eh egal, ob diese nicht mehr vorhandene "Deckschicht" glasperlengestrahlt war, sie ist ja weggerubbelt.

Welchen Sinn macht also das zusätzliche Strahlen? Oder habe ich da einen Denkfehler?
 
Das ist leider nicht der Fall, daß alle Bremsscheiben eine ebene Oberfläche haben, manche haben sogar eher keine Grate, sondern ausgewachsene Stanzdellen, da hilft dann auch strahlen nicht.
 
Das Stanzproblem kenn ich nur von Shimano in der Coronazeit, deutliche Ungleichheit und arges rubbeln.
Wirklich arg, mit Trickstuff Belag nicht fahrbar, ist ne relativ weiche Gabel in dem Biobike, die fängt an zu flattern.
Da ist ne perfekte Scheibe sicher ne Wohltat, einfach direkt einsetzbar.

Hope spricht ebenfalls von "GROUND SURFACE FINISH" nebst Lasergeschnitten und Wärmebehandelt.
Genaueres find ich da nicht so schnell.
Hab da keine großen Einbremsorgien machen müssen. Schon angenehmer und besseres Gefühl, grad bei Bremsen mit großer Power.

Die TRP Scheiben hergestellt werden?
 
Welchen Sinn macht also das zusätzliche Strahlen? Oder habe ich da einen Denkfehler?
Bin kein Maschinenbauer. Vermutlich denkst Du richtig.
Das Einbremsen der Scheibe kostet aber nicht nur billigen Belag, sondern auch wertvolle Lebenszeit.
Ist mir Recht, wenn das der Hersteller für mich übernimmt.

Der Hauptvorteil der Brakestuff Scheiben gegenüber z.B. TRP ist die präzisere Maßhaltigkeit.
Von letzteren habe ich eine R1 220/2.3 die rund 10.000 tm gebraucht hat, bis das unrunde Bremsen wegpoliert war. Ich war auf Tour und hatte keine Alternative. Ich hätte lieber 50 Euro mehr bezahlt und sofort eine smooth verzögernde Bremse gehabt!
 
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Die Brake Stuff-Scheiben sind ja doch deutlich teurer, als z.B. TRP S05, Faktor je nach Modell etwa 2 bis 2,2.
eine BS XT Design kostet 64€ , etwas mehr Kühloberfläche als die TRP S05E, deutlich breiterer Reibring, mehr Abnutzung möglich (TRP 0,4mm, BS XT in 2,15mm 0,5mm), leiseres und belagschonendes Design, genauere Reibringdicke, glasperlengestrahltes Finish (sofort Grip) , lt. meinen Tests auch mehr Power (zumindest unten raus)

die etwas dickere 2,3mm BS E-Bike gibt es um 66€ (0,65mm Abnutzung möglich)

so günstig ist meine TRP S05E nicht gewesen, erst jetzt ist sie billiger geworden

BS ist besser verarbeitet und hat geringere Dickenabweichung, die Scheiben werden auch nach den Wärmebehandlungen mehrfach nach gerichtet (nur minimale Seitenschläge) die Dickenabweichung ist max. bis 0,01mm

die Punch ist halt teuer wegen der vielen Laserlöcher, die ist aber auch extrem lange haltbar

ich hab mir noch ca. 10 Scheiben (XT Design und einige E-Bike Modelle) besorgt bevor es die BS nicht mehr gibt

wenn ich mir meine über 2 J. alte BS Punch anschaue und dann Bilder von fast neuen angerosteten Scheiben anschaue, dann weiss ich die Qualität der BS noch mehr zu schätzen

Lg Tirolbiker63

nieder gefahrene Punch nach über 2J. Laufzeit (ca. 350.000 Tm) , kein Rost trotz 2 Winter, saubere Reibfläche (wenig Muldenbildung und Rillenbildung) ist bis zum Schluss noch Top gelaufen (immer noch extrem gute Kühlleistung)
IMG_20250129_090756.jpg
 
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