Guten Abend in die Runde!
Ich habe mir April letzten Jahres das Jam2 6.7 nine im Angebot geholt und bin bisher sehr zufrieden mit dem Bike.
Ich bin hier auf den Thread gestoßen und habe ihn mit Interesse ganz durchgelesen. Ich wollte auch mal meinen Senf abgeben, und die ein oder andere Erfahrung teilen und zum Schluss auch noch Fragen stellen.
Vor dem Jam2 hatte ich ein Cube Hardtail mit dem ich an für sich auch sehr zufrieden war. Ich habe nur leider schonmal an den Wegesrändern diese Dinger gefunden, die die Mountainbiker Single-Trails nennen und war von denen so fasziniert, dass ich die immer fahren wollte. Leider gab es da viele Passagen, die ich mit dem Hardtail und meiner nicht vorhandenen Fahrtechnik nur bestaunen aber nicht befahren konnte.
So habe ich mir das Focus gekauft und das Cube meiner Tochter vermacht.
Inzwischen würde ich mich nicht wirklich als Fortgeschrittener bezeichnen, ich fahre aber fast alle Trails, die ich anfangs nur bestaunt habe inzwischen flüssig hinunter. Auch war ich dann 2 x im Bikepark und bin über Tables und kleine Doubles gesprungen, habe mir 1000 und ein Youtube-Video zu Fahrtechniken usw. angeschaut.
Mit dem Jam2 bin ich letztes Jahr rund 2000 km gefahren, geschätzt 1/3 davon auf Trails.
Außerdem war ich beim Cube recht enttäuscht vom Service beim lokalen Händler, so dass ich beim Focus einen Versandhändler gewählt habe, mir Werkzeuge,
Montageständer und Bücher übers Schrauben bestellt habe und mir vorgenommen habe, das Bike selber zu warten.
Umgebaut habe ich bisher nur den
Sattel, habe da den E-MtB-
Sattel von
Ergon mit dem ich sehr zufrieden bin.
Beim Originalen bin ich bei steilen Uphills immer nach hinten gerutscht.
Weiter habe ich vorne den
Minion DHF Max Terra drauf, hinten fahre ich inzwischen den 2. Recon runter, der am Bike dabei war. Beide habe ich auf Tubeless umgestellt. Die Recons sind für Touren auf Waldautobahnen nicht schlecht, wer aber damit bei Nässe auf den Trail fährt kann den vorne vergessen, da liegen Welten zwischen Recon und DHF. Natürlich geht auch DHRII, Assegai,
Magic Mary, Eddy Current und wie sie alle heißen. Der Recon aber taugt für den Trail insbesondere bei Nässe nicht.
Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit den vorhandenen BR-.M 520
Bremsen und KS Sattelstütze, die ja hier oft Umbauten zum Opfer fallen.
Was mich bisher am Bike gestört hat, ist dass man den vorhandenen RS Deluxe Select Dämpfer nicht sperren kann. Auf längeren Touren versuche ich den Akku zu schonen, indem ich versuche viel Leistung selbst zu erbringen. Geht man im Uphill dann in den Wiegetritt - oder auch im leichten Uphill bei bestimmten Kadenzen-
schaukelt der Dämpfer ganz schön rum.
Ein weiterer Punkt der nervt, dass man zum Einsetzen des Akkus den Schlüssel braucht. Und was mir erst hier im Thread bewusst wurde, dass es beim Pkw-Transport im Regen der Akkuschacht offen bleibt.
Worauf ich eingehen wollte, war der Spalt am Steuersatz. Ich hatte im Sommer auch etwas Spiel, wollte den Steuersatz warten und hatte den dicken Spalt, ich war sicher, dass der vorher nicht war und habe auch gesucht, ob ich nicht eine Dichtscheibe oder so vergessen hatte. Ich habe dann den oberen Ring, der auf das Lager kommt gedreht, da ich dachte, ich hätte den vlt. verkehrt herum eingesetzt. Dann war der Spalt auf einmal verschwunden, ein kleiner bleibt zwar immer, aber vorher war es so extrem, wie bereits hier im Thread berichtet.
Jetzt im Winter habe ich das komplette Bike zerlegt und gewartet und wieder steht der Deckel mit dem Spalt ab. Wenn man da ein bisschen rum experimentiert bekommt man es wieder hin - ist aber komisch.
So nun zu meinen Fragen:
1. Ich habe ja diesen Winter das Bike komplett zerlegt, gereinigt und gewartet, incl. Gabel, Dämpfer, Lager vom Hinterbau, etc. Gut die Sattelstütze hatte ich auch in Ruhe gelassen. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Hinterbau als ich ihn vom Link abgeschraubt habe und wo ich ihn wieder angeschraubt habe zu einer Seite Verzug hatte, dass heißt während alle Teile gefluchtet haben und ich nur die Bolzen einschrauben musste, musste ich den Hinterbau schon mit leichter Kraft zur Seite drücken, damit ich ihn passend bekam, auf der Antriebsseite drückte dann der Hinterbau quasi gegen den Link, so dass der Bolzen hier nur mit entsprechendem Drehmoment eingeschraubt werden musste. Auf der anderen Seite zog dann der Bolzen den Hinterbau an den Link beim Festziehen erst richtig ran. Auch war eine der Distanzscheiben zum Dämpfer komplett eloxiert, die andere auf einer Seite blank geschliffen.
Ist sowas normal und im Bereich der üblichen Toleranzen, oder habe ich den Rahmen bzw. Hinterbau verzogen?
Ein Sturz ist bisher (klopfe auf Holz) nicht vorgekommen. Aber ggf. die ein oder andere Amateur-typische Landung beim Springen. Auch könnte die Distanzscheibe angepasst worden sein. Oder sie schleift, weil auf der einen Seite zu viel Druck aufgebaut wird.
2. Mangels Vergleich (gut, zum Hardtail) bin ich mit der verbauten Federung, abgesehen vom Fehlenden Lockout dem Deluxe Select zufrieden. Vorne arbeitet eine Recon RL mit 150 mm Federweg.
Nachdem ich den Thread durchhabe, frage ich mich aber schon, ob ein Gabel- (u. ggf. auch Dämpfer-) Upgrade für mich eine lohnende Investition wäre, zumal hier immer gesagt wird, die Recon taugt nicht wirklich. Auch denke ich das Gabel für 1000 und mehr Euro doch schon einiges eklatant besser machen sollten, als eine Gabel, die ich für unter 200 € erstehen kann.
Ich wiege rd. 95 kg und komme fahrfertig schon auf das maximale Systemgewicht von 120 kg. Dazu bewege ich das Bike ja wie oben beschrieben nicht nur auf Forstautobahnen sondern auch viel auf teils ordentlichen, steilen und verblockten Trails und ab und zu im Bikepark.
Fox kommt für mich preislich und Preis-Leistung erstmal nicht in die engere Auswahl, Da aber eine separat verstellbare High- u. Lowspeed Druckstufe irgendwie reizen, habe ich mir mal Tests zu RS
Pike, Lyrik und ZEB angeguckt.
Da ja alle mehr oder weniger die gleichen Dämpfungen verbaut sind, fasse ich mal die Tests in Kurzform zusammen:
Alle federn auf sehr hohen Niveau, die
Pike kann empfohlen werden, da auch im Vergleich sehr leicht. Dem schwereren Fahrern - wie meiner einer - wird dann ehr zur steiferen (und schwereren) Lyrik geraten. Die ZEB ist dann richtig stabil, steif (und schwer), so dass sie etwas kräftezehrender sein soll. Wer nicht am Limit fährt (ich), sei mit der Lyrik besser beraten.
Dann habe ich noch Vergleichtests zwischen Lyrik und der günstigen Yari gelesen. Fazit: Wer nicht extrem fährt (würde ich mich jetzt auch nicht zu zählen) ist mit der Yari ebenfalls gut beraten - Haben ja das gleiche Casting.
Jetzt frage ich mich, ob ich ein Gabelupgrade deutlich merken würde, was meint Ihr? Wenn ja, würde mich die Lyrik Ultimate reizen. Ich frage mich aber, ob sich da der Aufpreis zur Yari wirklich lohnt. (Yari ab ca. 400 € zu haben, die Lyrik Ultimate für ca. 750 €. Was meint ihr.
Dann noch die Frage des Offsets. Bisher sollen es 51 mm sein. Sollte ich das gleiche wählen, oder gehen die Empfehlungen zu weniger Offset?
Last but noch least. Habt ihr Erfahrung wie sich die Preise entwickeln? Kaufe ich besser jetzt, das es zur Saison ehr teurer wird, oder kann ich im Sommer ehr mit Schnäppchen rechnen?
Man, das war jetzt echt viel geworden. Danke für Eure Geduld und danke für Eure Antworten.
Gruß
Stefan