Syntace/Liteville KIS im Test: Lenkassistent eine Revolution am E-MTB?

Syntace/Liteville KIS im Test: Lenkassistent eine Revolution am E-MTB?

Bei Syntace hat man ja Erfahrung mit dem Thema Lenkung – schließlich sind Lenker und Vorbauten das Herz der Firma. Jetzt stellt Syntace den Lenkassistenten KIS vor, der für einiges an Aufsehen sorgt. Wir haben KIS am Liteville 301CE E-Bike getestet.

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Syntace/Liteville KIS im Test: Lenkassistent eine Revolution am E-MTB?

KIS ist sicher eine der am schwierigsten zu beschreibenden Neuerungen der letzten Jahre – wer von euch würde es am liebsten sofort ausprobieren?
 

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Re: Syntace/Liteville KIS im Test: Lenkassistent eine Revolution am E-MTB?

vid!
das ist aber noch die Iteration mit viiiiiel zu schwacher Feder, steht das Rad auf dem Boden, schafft sie es nicht...
p.s. die Feder steckt dann im Betrieb im Stück Schlauch zum Oberrohrschutz, das rote Seil geht zum Sitzrohr
DocB Klasse!!🌟
Ich bin beeindruckt, wie schnell Du bist. Ich würde Dir gerne noch einen Tip geben was den Nockenring betrifft...

LG Jo
 
Nochmal: Was bringt es oder soll es bringen?

Entweder Sicherheit oder Geschwindigkeit? Oder gar beides? Oder ganz etwas anderes?
Lange Front (ab Tretlager nach vorne) = längerer Radstand = läuft besser gerade aus.
Die Wendigkeit erreichst über kurze Kettenstreben, also kurzes Heck (ab Tretlager nach Hinten).
Je flacher der Lenkwinkel, desto laufruhiger und spurtreuer ...

Für letzteres gibts nicht umsonst Angle Spacer
z.B. https://www.reverse-components.com/de/produkte/05°-angle-spacer-für-tapered-gabeln

oder von Syntace den Vario Spin
https://www.syntace.com/de_DE/produkte/liteville/zubehoer-ersatzteile/982/variospin-cup-set-3
Beides verändert Lenkwinkel und Radstand

anglespacer_reverse_2.jpg

Bildquelle:
https://www.gravity-magazine.de/2019/08/02/mehr-laufruhe-und-spurtreue-mit-einen-simplen-trick/
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht darum ein gewünschten Radstand zu erzeugen , der sich aus Frontcenter, Kettenstreblänge und eines nicht zu flachen Lenkwinkels zusammensetzt. Übertrieben flache Lenkwinkel haben viele Nachteile.
Das KIS System kann diese Nachteile reduzieren. Anderweitige Vorteile des KIS Systems kann ich nicht beurteilen (Reibungsarme Fahrzustände/ Verhalten in der Luft beim Springen). Den gewünschten Radstand erzeugt man am besten durch das Anwachsen des Reachs und nicht durch die übertriebene Flachstellung der Gabel.
Sehr flache Lenkwinkel haben nämlich den Nachteil das das für ein stabiles Fahrverhalten unbedingt notwendige Einlenkmoment stärker ausfällt wie eigentlich Notwendig. Außerdem erzeugen sie ein ausgeprägtes Bremsnicken.

Der angewachsene Reach wird durch einen kürzeren (bzw. wegfallenden) Vorbau kompensiert so das sich an der Sitzposition /Ergonomie nichts ändert.

Der Radstand ist zusammen mit der Schwerpunktslokalisation die fundamentalste und wichtigste Geometrie die mit Abstand den größten Einfluss auf das Fahrverhalten ausübt . Alle anderen Geometrischen Auslegungen ordnen sich diesem "Magischen Dreieck" unter. Der Nachlauf hat (entgegen der landläufigen Meinung) nur geringen Einfluss auf das effektive Fahrverhalten. Daher kann man sich die Gabelvorbiegung (Gabeloffset) leisten, welche den Nachlauf auf ein sinnvolles Maß reduziert. Gleichzeitig ist die Gabelvorbiegung ein sehr wichtiger Baustein bei der aktiven Ausbalancierung des Bikes in der Langsamfahrt. Der Gabeloffsett ermöglicht einem Mittels Lenkbewegungen den Schwerpunkt unter die Radaufstandsverbindungslinie zu bringen (Grundbedingung damit man nicht umfällt! ;-))

Magisches Dreieck:
  • Radaufstandspunkt hinten
  • Radaufstandspunkt vorne
  • Schwerpunkt (Center auf Gravity Biker+Bike).
Zusammenfassung:
Wir haben gelernt das zu flache Lenkwinkel nicht nur Vorteile sondern auch Nachteile mit sich bringen. Deshalb ist es nur gut und richtig die gewünschte Frontcenterlänge durch eine passende Reachlänge und nicht durch extrem flache Lenkwinkel zu generieren. Das hat zur Konsequenz das bei einem modernen Enduroradstand die Vorbaulänge in Zukunft auf Richtung 20mm bis Null tendiert wird.
Der moderate Lenkwinkel dieser 2.0 Endurogeometrie beherbergt folgende Vorteile:
  • weniger Radstandsverkürzung beim Anbremsen und Einfedern= stabileres Fahrverhalten mehr verbleibende Federwegsreserven
  • weniger unangenehmes Einlenkmoment bei Langsamfahrt
  • Wegfall eines klassischen Vorbaus (Gewichtsersparnis)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ging mir darum, was es dem einzelnen, dir oder mir bringt.

Ich will so weit wie möglich auf mechanische oder elektronische technische Unterstützung verzichten.
Also so weit wie möglich alles selbst (er-)fahren (lenken, steuern, springen, ausgleichen etc).

Dabei bin ich nur in Maßen konsequent.
Denn auch ich verwende Scheibenbremsen (ok V-Brakes sind bei modernen potenten [e]MTB ausgestorben), einer Vario Sattelstütze und 11 bzw 12 bzw 14 fach. Andererseits verzichte ich auf eine Doppelbrückenfedergabel, 190 mm Federweg, fette Standrohre (->40), elektronische (Fahrwerks-/Schalt-) Unterstützung und fahre noch immer mit 650b :screamingfear:.

Alle technische Errungenschaften bezwecken entweder, dass man schneller (meist runter) fährt, oder eben sicherer. Und manch andere aber auch, dass man selbst weniger machen muss (elektronische Fahrhilfen bzw Unterstützung).

Das "Schlagwort" (oder auch Killerargument) ist, dass man sich (dann) nur mehr auf's fahren konzentrieren muss.

Es liegt in der Natur der Sache bzw des Menschen, sich ständig weiter zu entwickeln (höher, weiter, stärker).
Mein Ansatz ist, so weit wie möglich, zu erst mich zu verbessern, dh meine Fahrtechnik. Erst wenn ich das nicht mehr kann, oder will :frown::oops:, greife ich auf (diese oder andere) technische Errungenschaften zurück.
 
Sehr flache Lenkwinkel haben den Nachteil das das für ein stabiles Fahrverhalten unbedingt notwendige Einlenkmoment stärker ausfällt wie eigentlich Notwendig.
Der normale Touren Fahrer wird davon aber nicht viel merken weil dessen Lenkereinschlagwinkel selten über 30- 45 Grad hinaus reicht.

Alles darüber hinaus, wenn man den Lenker weiter einschlägt merkt man bei einem zu flachen Lenkwinkel ein wegkippen des Vorderrad bei ganz engen Spitzkehren zum Beispiel.

Man gewöhnt sich daran, schön ist es trotzdem nicht weil man immer denkt es rutscht gleich ganz weg 🙂
 
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Alles gut und richtig: Die eigne Fahrtechnik /Skills immer weiter zu entwickeln und gleichzeitig das Material zu optimieren. Dabei führen viele Wege nach Rom ;-) @ Freiherr: Auch der Normalo wird was merken: das insbesondere in der Grenzzone (zwischen Langsam und schnell) weniger Schlangenlinienfahrt produziert wird. Das ist vorallem bei der Bergauffahrt bei vielen Bikern zu beobachten. Absolut gesehen ist das alles beherrschbar und man gewöhnt sich auch an 63° Lenkwinkel recht schnell. Die Einlenkmomente sind niemals so groß das sie absolut gesehen eine großem Kompensationskraft am Lenker benötigen. Aber das feinfühlige Steuern und der Feedback kann eventuell dadurch etwas leiden.
 
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@Lutz-Scheffer
Mit einem 0-20mmvorbau und einem lenker mit backsweep sind die griffe weit hinter der lenkachse.
Ich hab meinen vorbau und lenker so eingestellt das die griffmitte in flucht zum steuerrohr direkt durch die nabenachse laufen und empfinde das als optimales lenkverhalten.
Fahre trail geolution was in etwa deinem gemässigtem Ansatz entspricht. Fast alle firmen haben sich jetzt über jahre dieser geo angenähert.
Verbesserungen seh ich nur in etwas mehr stack bei grossen grössen.
Apropo, der reale reach ist auch durch die cockpithöhe oft verändert.

Bin aber gespannt ob du mit deinem ansatz den Markt auch so prägen kannst.
Das raaw jib geht etwas in diese richtung und auch rulezman baut seine räder so auf.

Ein mitfahrer hat erst kürzlich die arc8 lenker vorbau einheit wieder verschmissen. Er legt als rennfahrer halt wert auf 100% gefittete position. Die war damit unmöglich. Es gibt nicht nur beim rad ein dreieck, auch und vor allem beim fahrer. Mit dem ganzen integrationszeug, wird das spannend.
 
Früher hat man gemeint das ein Fahren ohne eine anständige Vorbaulänge nicht möglich sei. Der Lenker braucht technisch gesehen weder einen Vor noch einen Rückbau. Wichtige ergonomische Anpassungen sollten in einem +/-30mm Rahmen ablaufen. Läuft man aus dieser Rahmen hinaus ist eine andere Rahmengröße angesagt. Selbstverständlich bezieht sich das auch auf die Cockpithöhe.
 
Mit einem 0-20mmvorbau und einem lenker mit backsweep sind die griffe weit hinter der lenkachse.
Ich hab meinen vorbau und lenker so eingestellt das die griffmitte in flucht zum steuerrohr direkt durch die nabenachse laufen und empfinde das als optimales lenkverhalten.
Genau so habe ich das auch. 👍

Vorbau 50mm
Backsweep 12 Grad

Fluchtet ziemlich genau durch die Steuerrohrmitte und durch die Radachse damit man bergab maximal Druck auf dem VR hat.
 
Druck auf dem Vorderrad hat in der Hauptsache mit der Radlastverteilung zu tun. Das Radlastverhältnis wird über die Position des Tretlagers zwischen Vorder- und Hinterrad bestimmt. Die additionale Lenkerabstüzkraft soll nur gering sein damit man ein gutes Steuergefühl hat. Die überwiegende Hauptlast des Körpergewichts soll über das Tretlager in den Rahmen eingeleitet werden. Mess mal nach mit wieviel N Du dich effektiv auf den Lenker abstützt (ist meist weniger wie gedacht) Wenn Dir bei Deiner Bikegeo der 50mm Vorbau/ 12° Backsweep passt ist doch alles gut!
 
Früher hat man gemeint das ein Fahren ohne eine anständige Vorbaulänge nicht möglich sei
Klar. Grund waren lenkwinkel mit 70 grad plus, lenker unter 600mm. 26er laufräder. Irgendwo musste die laufruhe in der abfahrt ja herkommen.

Georg egger fährt immer noch 120mm 😀
Das wird also noch dauern.

Mir persönlich fehlt bei zu kurzen vorbauten das moment für moves am vorderrad. Ist aber eine sache aus der trialvergangenheit.
 
Mess mal nach mit wieviel N Du dich effektiv auf den Lenker abstützt
Wie soll ich das messen?
Es macht doch sicherlich einen Unterschied (N) ob ich nur im Trackstand stehe, steil bergab fahre oder das HR versetze.

Was mir allerdings gewaltig auffällt ist, je flacher der Lenkwinkel wird desto schlechter spricht die Gabel in flacheren Gefilden an oder beim Uphill.
 
Es geht darum das man in der sitzenden Grundposition ein Setup macht bei dem z.B. nicht mehr wie z.B. 50N auf den Handballen lastet. In der stehenden Grundposition soll im Basis-Setup auch nicht signifikant mehr Belastung stattfinden . Den gewünschten Grundduck kann man mit einer einfachen Kühenwaage messen und gefühlsmäßig übertragen. Das man in Fahr-Manövern wesentlich mehr Belastung auf die Handgelenke bekommt ist klar. Es geht hier wirklich das Herausfinden und Einstellen der Grundposition.
 
Den Messaufbau will ich sehen 😜
Müsste man ja irgendwie die Küchenwaage zwischen Hand und Griff montieren 😳
😂 ....ich auch, vielleicht solltest Du doch lieber mal ein Bike mit K.I.S. fahren.

Liebster Lutz, schmeiss deinen beschriebenen Lieblingshobel ins Auto rein und komm rüber. Dann kannst Du das alles mal echt und völlig unvoreingenommen vergleichen!! Nützliche Messgeräte (mit Vektor-Darstellung) gibts kostenlos.
Die Zeit nehm ich mir sehr gerne ...Du zahlst den Sekt, ok?

7Eleven, Jo

Ps.: Am liebsten Rotkäppchen, aber trocken.
 
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