Light-EMTBs

Die Ironie ist voll berechtigt.
Die immer abfahrtslastigere Entwicklung der Bikes, und da meine ich nicht nur die Geo, sondern v.a. Fahrwerksparts und Reifen, haben die EMTBs über die Jahre schwer und träge gemacht.
Brachiale Optik, entsprechendes Marketing und eine Presse, die alles unter AM/Enduro als "unterdimensioniert" bezeichnet, haben bei den EMTBlern diese Haltung entstehen lassen.

Predige ich seit langer Zeit und erwarte hier ein Umdenken. Weniger bei den Power-Bikes, aber auch dort, v.a. aber bei den mid-power- und minimal-assist-Bikes.
 
Naja, Medien einmal beiseite.
Frau/Mann geht ins Geschäft:
"Ich will ein eBike."
Verkäufer:"hervorragende Idee kostet 3000€, wenn sie damit nur in der Stadt und zum Einkaufen fahren wollen. Möchten Sie auch mal eine Tour fahren? Dann wäre ein eMTB das richtige...."
Long story short, irgendwann is es dann egal ob das eBike 5 oder 6000€ kostet und die Leut gehen mit dem Turbo Levo heim. Weil wenn sie sich ein (e)-Bike kaufen ist der Aufpreis nicht mehr dramatisch und wer geht schon gern Kompromisse ein wenn er nicht muss.
Hätte ich ein Full power EMTB-Fully würde ich auch die 2,5 DD Karkasse, 230mm Scheibe und ZEB nehmen.

Das Light-E-Bike is zur Zeit ein Spielzeug das mich gereizt hat. Hätte ich mir ein aktuelles bioEnduro in der Kategorie gekauft, hätte es auch 6000 gekostet. 1500 mehr und mein Syrion kann fast alle meine bikes zu Hause ersetzen und ich fahre es zu 95%.

Aber bei meinem nächsten Bio Bike nehm ich ein Trailbike statt einem Endurohobel, weil für was schlepp ich 2kg mehr mit mir rum, wenn ich alle Trails bei mir vor 20 Jahren schon mit dem Hardtail gefahren bin, und für die 1-2 Endurorennen pro Jahr steht's nicht dafür.
 
Nimmt man einmal die Fraktion der streng abfahrtsorientierten Biker, die der Bikepark-Fans und die derer heraus, die sehr viel in grobem Gelände im Gebirge fahren heraus, bleibt eine grosse Zahl an Bikern übrig.

Die gerade ausgeschlossene Gruppe ist gar nicht so gross, wie vielleicht der Eindruck in den Medien oder in Foren vorgibt.
Aber hier sind die Meinungsmacher und auch das Marketing bedient dieses Klischee.
Jedes beworbene Bike wird im groben Gelände, an hochalpinen entlegenen Trail- Spots über der Baumgrenze und in Highspeed (uphill und downhill)-Passagen abgelichtet, gerne mit Jumps, Drifts etc.
Einfach mal aufmerksam sich die Werbungen online oder in einem Magazin diesbezüglich anschauen.

Dieses Bild wird verkauft, die Bikes entsprechend designt und ein unterschwelliger Bedarf suggeriert, der die Nachfrage beeinflusst.

Doch dadurch erkauft man sich Nachteile, wenn man zur grossen Gruppe derer gehört, die das eigentlich gar nicht braucht und eher selten nutzt.
Gewicht, Rollwiderstand, Sitzposition und Tretposition, Preis etc. werden in Kauf genommen, obwohl der tatsächliche Bedarf ziemlich woanders liegt.
Kaschieren beim Power-EMTB die Motorpower und die Akkugrössen diese Faktoren noch einigermassen, sind sie bei minimal-assist oder Bio-MTBs evident.

Hier sollte jeder Biker sich ehrlich selbst hinterfragen und ggf. auch gegen den Mainstream schwimmen.
Der Fahrspass könnte bei jeder Kurbelumdrehung deutlich steigen.
 
Bei light emtb gibt es doch eh den gegentrend das die bikes wie beim pivot mit einer 34er und leichten reifen ausgestattet werden. Aber nicht um irgendwelche Effizienz vorteile zu sichern, es geht ums gesamtgewicht.
Ich hab die wattvorteile bei reifen rausgemessen wir reden hier von werten die den leistungsdaten eines light emtb system einfach irrelevant erscheinen. 99% der fahrer werden die positiven dämpfungseigenschaften, den komfort und gripvorteil eines min 800 g reifens lieber mitnehmen wollen.

Ich möchte auf meine 36er auch nur ungern verzichten. Wenn sie gelockt ist sind die 160mm ebenso fest wie bei einer sid. In der abfahrt hab ich sowohl als ambitionierter fahrer als auch als einsteiger einfach vorteile. Zumindest mehr als mir die 300g weniger einer 34er bieten können.

Ich fahr selber momentan race und crosskings im gelände. Selbst viele meiner amateurrace kollegen wollen sich das nicht mehr antun. Das sind meiner meinung nach rennreifen und nichts für die Erstausstattung eines e bikes. Da holst du dir als hersteller nur probleme ins haus.
 
Aber hier sind die Meinungsmacher und auch das Marketing bedient dieses Klischee.
Jedes beworbene Bike wird im groben Gelände, an hochalpinen entlegenen Trail- Spots über der Baumgrenze und in Highspeed (uphill und downhill)-Passagen abgelichtet, gerne mit Jumps, Drifts etc.
Einfach mal aufmerksam sich die Werbungen online oder in einem Magazin diesbezüglich anschauen.
Wenn man ganz ehrlich ist:
Im normalen Alltagsgebrauch eines durchschnittlichen Benutzers kann man kaum Unterschiede zwischen einem 2.000 EUR und einem 10.000 EUR Bike ausmachen.
Beide rollen herum, beide schalten passabel, beide federn irgendwie.
Um die Unterscheide herauszufinden und der Industrie die Rechtfertigung für 10.000 EUR Bikes zu liefern, muss man halt dahin gehen, wo die Unterschiede zu Tage treten.
Schau Dir mal die Autotests an, oder die Motorradtests; fast alle Texte sprechen von Grenzbereichen, Rundenzeiten, etc.
So ist das eben auch bei den Bikes.

Möchtest Du einen Testbericht lesen, der so klingt?
"Bike 1 fährt toll, Bike 2 fährt auch toll und Bike 3 fährt auch toll."
Also, ich nicht.
Wenn der Text spannend ist und ich die Unterschiede lesen kann, die ich selbst vielleicht nie erfahren werde, dann lese ich gerne weiter.
Ausser wenn der Text gegendert ist, dann klicke ich beim ersten Sternchen weg, oder lege das Magazin wieder zurück in die Auslage.
 
Im Alltag würde ich sogar sagen das das 2.000€ Bike sich besser fährt wie das 10.000€.

Man muss sich einfach bewusst sein was man will, was als Erst Käufer ohne gute Beratung schwierig wird.

Mein R.E ist z.B. auch ein Kompromiss weil ich eben nur ein (E)MTB habe und das für alles Nutze. Deshalb muss ich damit leben das es bei der Tour mit der Familie recht unbequem Rum rollt, auf der normalen Tour auf dem Waldweg schon besser Fährt, im Gelände rauf und runter einfach nur geil ist und auch im Bikepark nur bissl schlechter ist als ein reines DH Bike weil es "nur" 170mm Federweg hat.

-Mit der Familie wäre ein 1000€ Hartail besser und Komfortabler zu fahren.
-Auf der normalen Tour wäre das R.X besser
-Rauf und Runter das R.E
-Bikepark ein Bio-DH

Ich für mich habe die Priorität auf den vorletzten Punkt gesetzt und kann damit die direkten Punkte darunter und darüber noch gut mit Abdecken.
 
Im normalen Alltagsgebrauch eines durchschnittlichen Benutzers kann man kaum Unterschiede zwischen einem 2.000 EUR und einem 10.000 EUR Bike ausmachen.
Beide rollen herum, beide schalten passabel, beide federn irgendwie.
Ne, da gehe ich nicht mit. Ich bin ganz bestimmt kein begnadeter Techniker oder furchtloser Extremdownhiller, aber die Unterschieden zwischen einem 2.000.- Euro Rad und einem 10.000.- Euro Rad sind auch für mich innerhalb der ersten halben Stunde auf dem Trail festzustellen. Hättest Du zwischen 5000.- bis 6.000.- und 10.000.- angesetzt, sähe die Sache wohl anders aus.

Aber, wie immer, jeder wie er mag.

Beste Grüße,
KalleAnka
 
Mit der Familie wäre ein 1000€ Hartail besser und Komfortabler zu fahren.
-Auf der normalen Tour wäre das R.X besser
Aus welchen Grund daß denn? Fährst du mit der Familie ständig im Wiegetritt? Das wäre auch schon der einzige Vorteil, vom minimalen Mehrgewicht mal abgesehen.
Du bist ja auch schon deutlich erfahrener, als einer, der sich vor zwei Wochen entschieden hat, ein eMTB zu kaufen, um damit den ein oder anderen Feldweg und zur Arbeit zu fahren.
Der Unerfahrene merkt zwar nicht, daß er ein "schlechtes" Bike hat, fährt er dann aber auf einem besseren, merkt er es schon. Allein schon das hölzerne Ansprechen der günstigen Gabel und Dämpfer merkt selbst ein Neuling im Vergleich sofort.



Generell finde ich die Diskussion, ob jemand ein Enduro braucht oder nutzt (gerade beim einem eMTB) völlig unsinnig.
Und schon gleich Argumentationen wie "wir sind ja früher auch mit dem Hardtail gefahren, braucht man nicht".
Wenn sowas kommt, glaube ich derjenige fährt wirklich nur Schotterautobahnen.

In den letzten 35 Jahren bin ich vom reinen Hardtail, über Federgabel zum Fully und da vom XC Fully bis zum Voima mit jetzt 190mm alles gefahren. Und jedes Mal war es ein gewaltiger Sprung, was den Komfort, die Fahrsicherheit und die mögliche Geschwindigkeit (auf meinen Hausstrecken) angeht.

Ich würde heute immer ein eBike ab 160mm Federweg vorziehen, da es für mich keinerlei Nachteile hat.
Mit einem Enduro kann ich halt alles machen, mit einem XC Hardtail nicht.

Früher mit dem Bio-Bike wäre ich sicher auch keine MM Supergravity in 2.6 mit 1,3Kg gefahren, mit dem eMTB freue ich mich über den Grip und den Pannenschutz, selbst wenn ich nur mal eine Waldautobahn mit meiner Frau fahre.

Ich überlege trotzdem, mir ein Trailbike mit Fazua60 anzuschaffen, obwohl der Federweg da geringer ist und ich leichtere Reifen fahren würde. Das ist dann aber ein Bike zusätzlich, für einen bestimmten Zweck.
 
Weil das 1000€ Hardtail z.B. eine zum Tourenfahren in der Ebene viel bessere Geometrie haben würde, Leichter rollende Reifen,...
Und auf den Radwegen (wo ich alleine mit dem Rennrad fahre) brauche ich keine Mary in Supersoft, 220er Bremscheiben, Lyrik.....

Ich würde den Einsatzzweck nicht unbedingt am Federweg festmachen sondern auch Hauptsächlich an der Geometrie
 
Wenn ich von meinem 100mm Fully auf mein 150mm eMTB steige,
bin ich immer wieder vom Federungskomfort positiv überrascht.

Ich wüßte nicht, warum ich weniger oder mehr Federweg bei einem eMTB haben sollte.

Ein Hardtail fahre ich seit 2007 schon nicht mehr, sehe auch keinen Grund wieder eines zu fahren.

Wenn die zukünftige Full-eMTB, wie z.B. das neue Rotwild mit 750er Akku, an der 20 Kg Marke kratzen,
könnte es eng für die schwachen Light‘s werden.
 
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Mit Verlaub ...das ist Unsinn.
Nein, ist es nicht. Natürlich kann man auch heute noch mit dem Hardtail fahren, aber ob man es braucht oder nicht, hat nichts damit zu tun, daß man es früher mal so gemacht hat.

Und mal Hand aufs Herz, es gibt nur ganz wenige Anwendungsbereiche, wo ein Hardtail Vorteile besitzt.
Im XC Rennbetrieb, wo es auf maximale Effizienz und minimales Gewicht ankommt, klar. Auch bei Slopestyle und 4X. Aber sonst wohl eher nicht.
 
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Und mal Hand aufs Herz, es gibt nur ganz wenige Anwendungsbereiche, wo ein Hardtail Vorteile besitzt.
Im XC Rennbetrieb, wo es auf maximale Effizienz und minimales Gewicht ankommt, klar. Aber sonst wohl eher nicht.

Nicht mal mehr im xc. Hardtails finden sich grad mal bei den hillclimb rennen.
Natürlich wären sie im shorttrack auch gesehn wenn man nicht das gleiche rad fürs xc rennen nutzen müsste. Allerdings ist das eine gute regel weil sie die innovation für effiziente fahrwerke fördert.

Ich fahr mit meinem 14kg trailbike sehr viel xc lastiges zeug. Schnelle reifen, fahrwerk locken und wenn das bike optimal gefittet ist zählen am ende die watt mehr als die 4 kg unterschied zum xc bike.

Aber generell in foren zu beobachten. Für jeden einsatzbereich muss das bike perfekt abgestimmt und passend sein.
 
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