So, erste richtige Tour heute mit meinem Spectral:ON* bei allerbestem Wetter!
Insgesamt ca. 85 km und 1700 hm!! Fahrzeit knapp 4:30 h.
Akku I: 39,9 km und 981 hm.
Akku II: 45,3 km und 723 hm. **
Der erste Akku hatte beim Start ca. 83%, gefahren bin ich zu über 80 % in Eco, vielleicht 10 % Trail und eine Auffahrt (sausteil, ca. 700 m lang) in Turbo.
Trittfrequenz wenn möglich zwischen 85 und 95 1/min.
Auffahrten meistens Schotterstraßen Abfahrten, wo möglich, Singletrails. Akkustand bei Wechsel: 3 %
Der zweite Akku war am Start bei 100 % und hatte am Ende noch ca. 27 % übrig. 50 % Trail, 30 % Boost, der Rest Eco.
Hier war das Gebiet etwas flacher, dafür mit vielen technischen Auf- und Abfahrten. Die letzten 15 km waren spaßbefreiter Transfer zurück nach Hause , über Wald-, Feldwege und Straße, in Boost. Die Trittfrequenz ist dann irgendwann auf eher 75 1/min eingebrochen, weil ich nach 4 h ganz schön durch war. ;-)
Was mir aufgefallen ist:
- mein Durchschnittspuls war während Akku I einiges höher, wie er sonst auf einer vergleichbaren Tour mit dem Biobike (Enduro) ist
- der
Sattel ist sehr bequem und gibt einem guten Halt wenn es steil bergauf geht. Dass mein Hintern nach 4 h + geschmerzt hat, geht nicht auf die Kappe des Sattels ;-)
- im steilen, technischen Gelände steigt die Front weil „Trail“ zu viel Leistung zusteuert. Wir reden hier aber von Bereichen, wo ich mit dem Biobike fast immer scheiter
- die kurze Kettenstrebe macht Laune!! Das Ding lässt sich locker in den Wheely ziehen, droppen oder Bunny Hoppen. Ok, die Bunny Hopps sind jetzt halt nur halb so hoch, aber ich hatte schlimmeres befürchtet ;-)
- den zweiter Akku im Rucksack hab ich nach wenigen Minuten vergessen. Nur im ganz ruppigen Gelände hat der Rucksack etwas mehr gerutscht, wie ohne Akku.
Für die erste Ausfahrt bin ich schon mal schwer begeistert!
Das Rad macht gefühlt alles mit. In Highspeed Passagen liegt es satt auf dem Trail, es lässt sich zielsicher zwischen den Bäumen von Kurve zu Kurve werfen, und selbst in den Spitzkehren (keine der ganz engen und steilen Sorte) bekommt man es locker um die Kehren.
Fahrwerk:
Der Mary (mit 1,45 bar) am Vorderrad hat unauffällig seinen Dienst geleistet - die zwei drei mal, die er weggerutscht ist rechne ich den trockenen und teilweise sehr staubigen/rutschigen Trails zu - bewiesen muss er sich dann bei der ersten richtigen Regenfahrt. Der Butcher (mit 1,35 bar) am Hinterrad war auffällig unauffällig (gilt als Lob ;-) )
Die Yari ist bei schnell aufeinander folgenden Schlägen, wie z.B. in einem Wurzelfeld überfordert. Auch nutzt sie schon viel Federweg, wenn man hart anbremst und bockt dann ein bisschen.
Das war aber so zu Erwarten. Sie befindet sich eindeutig in einer anderen Preisklasse wie „meine“ Referenzgabel die Fox 34 Factory.
Der Dämpfer kommt auch nicht mehr ganz hinterher, wenn es richtig zur Sache geht. Allerdings unterstützt ihn dann der Plusreifen am Heck! Am Heck hab ich nie die Kontrolle verloren.
Der Hinterbau zeichnet sich sonst durch geringes Wippen und gut Effizienz aus (z.B. in Tretpassagen bei 25 km/h aufwärts oder komplett ohne Unterstützung)
Bei beiden werde ich noch etwas mit den vorhandenen Einstellmöglichkeiten spielen und dann wieder berichten.
Sitzposition:
Seeehr angenehm!!
Ich hab ja gleich einen 50 mm Vorbau verbaut und das passt einfach! Da hat selbst nach 4:30 h nichts gezwickt.
Leicht gesteckt beim pedalieren, mittig zentriert in der Attak-Position im Stehen.
Perfekt!
Ausstattung:
Ein paar lieblings Teile von mir - Lenker, Vorbau (beide
Renthal) und Pedale (Hope F20) - hab ich ja direkt beim Aufbauen schon montiert. Ich mag diese Teile, aber da das keine Serienausstattung ist geh ich mal nicht weiter darauf ein.
Die
Magura Bremsen gefallen mir jetzt schon recht gut. Mit dem ein-Finger-Hebel werd ich mich wohl anfreunden. Die Bremspower kann wunderbar kontrolliert werden.
Die Vorderradbremse muss allerdings jetzt erstmal entlüftet werden (hätte ich gleich nach dem Einbremsen der Beläge machen sollen, aber irgendwie bin ich dann nicht mehr dazu gekommen).
Aber trotz viel Leerweg war , kurz vor Lenker, immernoch genug Bremskraft zur Verfügung.
Sattel... s.o.
Die Sattelstütze funktioniert intuitiv und sehr geschmeidig.
Antrieb:
Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass ich mit einer EX1 zufrieden wäre.
Die Abstände der SLX Kassette fühlen sich sehr natürlich an.
Das 46er hab ich an zwei steilen Anstiegen benötigt, für richtig extreme Dinger wäre wahrscheinlich ein 48er- oder 50er-Ritzel gut (heute aber nicht vermisst).
In schnellen Passagen fehlt sowas wie ein 10-er Ritzel. Mittreten war dann nicht mehr möglich. Das passiert erfahrungsgemäß aber fast nur auf „Forstautobahn-Überbrückungsetappen“. Auf den Trails die ich fahre reicht die Übersetzung dicke.
Die Schaltvorgänge laufen knackig und nicht immer leise, aber bis dato zuverlässig.
(nach der Fahrt heute hätte ich lieber ein DI2 Update, wie ein Eagle NX Experiment, mit dem ich schon geliebäugelt hab)
Der Motor unterstützt in Eco dezent, aber spürbar, in Trail massiv und in Turbo hab ich eher das Problem die Leistung im Steilen auf den Boden zu bekommen, ohne dass das Vorderrad steigt.
Da es aber jetzt die ersten Fahrten mit einem Pedelec waren, werde ich auch noch an meiner Fahrtechnik arbeiten.
(ich persönlich hab bisher aber nicht das Bedürfnis nach einem schwächeren ECO, was man von anderen Usern schon gehört hat)
Also bisher einfach ein geiles Bike!! Ich freu mich schon auf viel weiteren km und Trails!!
* Spectral:ON 6.0 stealth, L, bei 190 cm und 88 cm Schrittlänge
** Daten aus Strava, gemessen mit
Garmin Edge 820 (barometrischer Höhenmesser), Gewicht fahrbereit ca. 87 kg, Temperaturen um 25 •C