Wenn man mit jemanden diskutiert der nicht mal ein Auto hat, oder sich leisten kann wird die Diskussion kompliziert, ich nutze das Auto für meine Ausflüge deutlich weniger da kommt eher noch ein zweiter Akku in den Rucksack.
Meiner Erfahrung nach ist in der Personengruppe, die (bewusst) aufs Auto verzichtet, das Ebike weder in der Realität noch in Überlegungen ein Thema.
Hier ist dauerhaft belastbares, zeitloses und alltagstaugliches Material sowie bewährte Konzepte gefragt.
Das ist bewusst so formuliert, denn "vollausgestattete Stahlräder" riecht mir für diesen Personenkreis deutlich zu arg nach Ewiggestrigen, die sicher auch, aber nur zu geringem Prozentsatz hier anzutreffen sind.
Es geht eher um Menschen, die autofreien Lebensstil weniger als Verzicht sondern eher als Bereicherung empfinden und dazu anspruchsloses und bewährtes Material fordern, für das sie durchaus auch zu zahlen bereit sind.
Wenn so jemand im Jahr 1000Euro in den Unterhalt des Fahrrades steckt, rechnet er/sie das nichtmal mehr gegen die Haltung eines KFZ auf, weil dies in den Köpfen einfach nicht vorhanden ist.
Die Kinder wachsen so auf und lernen es nie anders, Urlaub findet mit Bahnanreise statt, oft sind zusätzliche Kapazitäten wie ein Transportrad oder wenigstens ein Anhänger vorhanden.
Auch wenns beim Lastenrad naheliegen würde: an breiter Front keine Motorunterstützung.
Das Ebike als (meist Zweit-)Autoersatz beginnt zu nahezu 100% als Experiment mit dann höchst unterschiedlichem Ausgang.
Da wird das komplette Spektrum abgebildet von der Ehefrau, die es, wenns sein muss unds Wetter passt, benutzt, ansonsten aber bei jeglicher Form von Widrigkeit wieder das Auto nimmt, bis hin explosionsartiger Ausbreitung des Ebike-Virus mit begeisterter Inkaufnahme jeglicher Form von äusseren Einflüssen und Folgekäufen wie spezifischem Material für ein sich neu entwickelndes Hobby.
Eher selten jedoch tritt eine tatsächliche Verdrängung eines Zweitwagens auf, an einen Komplettschwenk hin zum autofreien Leben zugunsten Ebikes kann ich mich an sich gar nicht erinnern.
(Was allerdings nichts bedeuten muss, ich führe darüber ja kein Buch)
Auch mir persönlich taugt ein Ebike ausschliesslich für (eben ebike-)spezifische Einsätze. Mit dem Flyer einkaufen oder den überschaubaren Weg in die Firma zurücklegen sind ok, am Wochenende das Fullseven für eine Tour mit Freunden oder Kollegen ebenso, aber über Zweitakku oder die Mitnahme eines Ladegerätes für Mehrtagestouren nachzudenken, steht für mich vollkommen ausser Frage.