Ich fahre das Levo SL nun seit etwas über 2 Monaten, bin etwas über 1000km damit im hiesigen eher überdurchschnittlich bergigen und anspruchsvollen alpinen Vorland (alpin liegt noch zuviel Schnee momentan) auf verschiedensten Touren gefahren und habe einen direkten Vergleich zu meinem ehemaligen Scott mit E8000 und jetzigen Scott mit CX4.
Meine persönlichen Erfahrungen haben sich demnach schon ziemlich gefestigt und das Levo SL übertrifft meine ursprünglichen Erwartungen und zerstreut meine ehemaligen Bedenken.
Die gestrige Tour exemplarisch:
Wir (Partnerin und ich auf identischen Levo SL) fuhren 64km mit 1200Hm mit sehr hohem Schotter- und Trail-Anteil, längere Steigungen mit 10-15% und einigen kurzen Stichen mit 15-über 25%.
Weil wir nicht wussten, wie lange die Tour definitiv werden würde, haben wir die REX montiert.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 18,7km/h, ich hatte 93% von gesamt 150% Akku verbraucht, sie 63%.
Hätte also bei beiden auch nur der Fixakku gereicht im nachhinein.
Wir waren ambitioniert unterwegs, haben uns aber nicht ausgepowert.
Ich fahre das Levo SL bergauf allermeist im Trailmodus mit 45% Support und 90% Maximalleistung (Eco 35/35 und Turbo 100/100). Turbo brauche ich seltenst bis nie.
Meine Eigenleistung ist dabei ca 180-250 Watt und die Kadenz um die 90/min.
Im Vergleich hierzu fahre ich mein Scott bergauf überwiegend im Tour und an anspruchsvollen Passagen im EMTB-Modus, auch hier quasi nie Turbo.
Die Eigenleistung ist 150-220 Watt, die Kadenz 80-90/min.
Im Gegensatz zum Scott, trete ich das Levo SL auf flachen Schotter- oder Teerpassagen recht häufig über 25km/h, einfach weil es dazu animiert und das Scott eher nicht.
Bergauf fahre ich so mit dem Levo SL 8-14km/h, mit dem Scott 10-16km/h (also mitnichten doppelt so schnell).
Dies deckt sich weitgehend auch mit in Zeitschriftentests erwähnten uphill-Speeds bei Reichhöhenfahrten und vielleicht auch mit Euren praktischen Erfahrungen.
Man passt sich bewusst und unbewusst dem Bike und der motorischen Unterstützung an.
Dies geschieht, zumindest bei mir, sehr intuitiv und fühlt sich "passend" an.
Sehr auffällig empfinde ich die Effizienz des Specis. Hätte ich anfangs nicht gedacht, dass die meisten meiner Touren hier nur mit Fixakku gehen und ich mir inzwischen kaum noch grosse Gedanken zur Reichweite mache.
Bei der Partnerin mit 30kg weniger Körpergewicht ist das noch eklatanter.
Ueber eine gesamte Tour gesehen, bin ich mit dem Scott kaum schneller und mit dem Levo SL kaum fertiger danach.
Habe mit dem Levo SL auch schon diverse "all-out" Touren mit 40-50km und über 1000Hm gefahren und dabei Durchschnittsgeschwindigkeiten über 20km/h erzielt.
Fahrbar waren bislang alle Passagen, auch die allersteilsten.
Das Levo SL ist, bis auf das für mich sehr erträgliche Motorsummen, dabei sehr leise. Nichts klappert oder knackt.
Defekte oder Probleme, elektronisch oder mechanisch, bislang absolute Fehlanzeige.
Dem Preis und Qualitätsanspruch also angemessen.
Einige Dinge habe ich gegenüber der Serie schon im Hinblick auf Gewichtsreduktion und gesteigerte Performance/Komfort, schon verändert, andere kommen noch, wenn die Partr lieferbar sind.
Das SL sollte für mich BioMTB-Ersatz sein.
Dies ist es bei weitem und noch deutlich mehr darüber hinaus.
Mein Scott fährt sich anders, macht Spass auf eine etwas andere Art und ich wollte es keinesfalls missen.
Für mich die perfekte EMTB-Ergänzung.
Für meine Partnerin ist das Levo SL sogar das perfekte EMTB alleine.
Ihr Fazit fällt bislang noch euphorischer aus als meines.
Das Levo SL ist zwischen BioMTB und Power-EMTB positioniert und meinem Empfinden nach gelingt ihm das Kunststück, beim Fahrgefühl dem BioBike nahe und bei den Einsatzmöglichkeiten dem klassischen EMTB nahe zu sein.