Light-EMTBs

Ein lesenswerter Bericht Bio Race-Fully im Vergleich zu E-Race-Fully:
https://www.bike-magazin.de/mountainbikes/marathon/praxis-duell-trek-e-caliber-vs-supercaliber
Der Bericht erinnert mich sehr an die herzhaften Diskussionen abends im Hotel während meines jährlichen Rennrad-Trainingslagers an der Adria, die ich dort mit den Hardcore-Rennradlern führen durfte.
Das sind Radler, die auch mit über 50 oder 60 noch 20000km pro Jahr fahren, die sich grundsätzlich dort in der Espresso-Gruppe einschreiben und täglich versuchen, den 20 Jahre jüngeren italienischen Guide aus den Schuhen zu fahren.
Die diese Passion seit Jahrzehnten leben und ihr vieles unterordnen.

Dort gab es vor 2 Jahren E-Rennräder als Testbikes und das Thema der Woche war gefunden.

Ich, eher nicht letzter in der Cappucino-Gruppe und je nach Tagesform auch mal Weizenbier-Gruppe, fand die E-Renner sofort faszinierend und genoss die Diskussion und die Argumente pro und contra.

Ich betrachte die Light-EMTBs ja auch eher aus der Warte BioBike-Ersatz und weniger Power-EMTB-Ersatz, bin aber hinsichtlich meiner Physis und mentalen Zähigkeit eher Waisenknabe gegenüber den Testern im obigen Testbericht.
Von daher fällt ihr Urteil entsprechend aus und muss sich nicht mit meinem decken.

Wer seinen Radsport so lebt wie diese "Extrembiker", wird grundsätzlich wenig Gefallen am E-Bike finden, egal ob E-Renner, E-RaceFully oder sonstiges EMTB.
Von daher muss der Bericht auch so ausfallen, was legitim ist und vom Autor auch einleitend schon erläutert wird.
Ob er dem Trek E-Caliber damit vollumfänglich gerecht wird, eher nicht in meinen Augen.
Trek möchte das Bike in einer sehr engen Nische plazieren und mE va BioBiker damit ansprechen.
Das macht es angreifbar, gerade wenn die Gegenargumente aus der extremen Ecke dieser Fraktion kommen.
Eher gemässigte (ehemalige) BioBiker, spricht es vielleicht ungleich positiver an.
 
Naja, vor etwas mehr als einem Jahr hätte ich vmtl. genauso geurteilt. Das Bio-Bike gewöhnt zig Jahre damit gefahren (und nicht grad wenig), warum also auf ein eMTB umsteigen. Wenn man dann mit nen Freund zur Arbeit fährt und feststellt, dass dem sein eMTB eigentlich nur aufhällt - OK, Racehardtail mit 8,5kg gegen eMTB mit 22kg und dann einfache Wege und wenige (kurze) Anstiege - da fahr ich einen Schnitt von über 26km/h und das ist mit der schweren Kiste und den breiten, groben Reifen einfach nicht drin - auch nicht mit Motor.
Fährt man dann aber mal etwas länger und vor allem höher und steiler dreht sich das Ganze ziemlich um.
Wobei ich anfangs beim eigenen eMTB noch dachte, hm - nett - aber brauch ich das wirklich? Sooo viel schneller bin ich auch nicht, und die Anstiege komme ich ja auch so hoch. Da waren aber auch noch die ganzen Gewohnheiten vom Bio-Bike vorhanden - wenn man dann irgendwann feststellt was das eMTB kann ist das eine völlig neue Erkenntnis. Fahre heute noch ab und an gern Bio-Bike (ist halt leicht und schnell), aber deutlich weniger wie das eMTB, das einfach mehr Spaß macht, mit dem man einfach auch mal unbekannte Wege fahren kann, weil die ggf. unnötigen Höhenmeter nicht so weh tun :).

Wobei der Lesewitz ja auch ein Spaßvogel ist, den man nie ganz ernst nehmen darf. Vor sehr vielen Jahren hat er sich mal den Spaß gemacht mit dem Gruber-Assist (dem Vorgänger aller eMTBs :) ) am Gardasee-Marathon mitzufahren. Am ersten Berg ging ihm dann der Saft aus und er ist auf der Ronda Piccola wieder ins Ziel gefahren.
 
Bei dem Bericht geht es um Race-Bikes.

Wenn ich mit meinem Bio-Spark im Münchner Umland fahre,
bin ich alter Sack auch schneller als mit meinen eBikes.

Für mich macht ein eMTB als AM oder Enduro in den Bergen Sinn
oder wenn ich ohne zu schwitzen in die Arbeit möchte.

Also kann ich den Bericht sehr gut nachvollziehen.
 
E-Bikes in Preisregionen wie das E-Caliber und auch noch eine preisliche Schublade darunter sind alles High-End-Sportgeräte und das in jedem Segment, vom E-Renner bis zur E-Enduro.
Sie stellen damit die Speerspitze in ihrem jeweiligen Segment dar und können sich mit High-End-BioBikes im entsprechenden Segment vergleichen lassen. Irgendwo alles Race-Bikes, vom Renner bis zum DH-Boliden.
Der E-Bike-Wettkampfsport ist dabei erst gerade am entstehen.

Kommen die "Tester", Interessenten, potentielle Kunden selbst aus der Top-Liga der jeweiligen Sportart, fallen ihre Urteile entsprechend aus.

Ich fahre überwiegend in den Bergen und mein Lebensinhalt sind auch nicht Stahlwaden oder Selbsterfahrungen an der vollständigen physischen oder mentalen Erschöpfungsgrenze.
Von daher bin ich fasziniert von solchen High-End-Sportgeräten aus verschiedenen Gründen, selbst aber nicht in der Lage, meine und deren Grenzen völlig auszuloten.

Es ist herrlich, mit dem BioRenner am Sonntagmorgen hier um den See zu sirren, allermeistens mag ich aber das E-Bike Gefühl immer lieber, va beim MTB.
Deshalb für mich: Levo SL statt Bio-Race-Fully.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja letztendlich entscheidet hier auch die gewählte Strecke über Sieg und Niederlage. Ich wäre jederzeit in der Lage mit dem Race-Hardtail den eMTBs den garaus zu machen, die Strecke muss nur flach und sehr schnell sein, permanent oberhalb von 25km/h sind sie schlicht nutzlos.
Drehe ich den Spieß aber um und nehme ein sehr welliges Profil, mit ganz wenig Flachstücken siehts ganz anders aus.
Hab ich vor kurzem mal in der Schlechtwetterphase auf Strasse und Asphaltwegen etwas ausprobiert. 50km sehr flach - ca. 150Hm. Schnitt mit dem Hardtail 26.7km/h - mit dem eMTB nur die 25,7km/h. In der Ebene ist es einfach schwer die 25km/h zu überschreiten und die paar Höhenmeter spielen auf dem Bio-Bike fast keine Rolle.
Dann mal ein anderer Versuch - wieder 50km aber schön wellig und nun mit 600Hm und teilweise längeren und steileren Anstiegen. Mit dem Bio-Bike sinkt der Schnitt nun auf 23km/h, mit dem eMTB dagegen hatte ich einen 28km/h Schnitt. Das hat mich selber verwundert. Aber letztendlich ist das Bike bergab kaum langsamer (auf der Straße - im Gelände wäre ich eh schneller da Fully) und ich konnte auch dort über 50km/h fahren (rollend), in der Ebene bin ich nicht viel gefahren und am Berg (im Boost) immer so um knapp unter 25km/h.
 
Bei mir haben MTB- Touren selten unter 1000Hm, eher deutlich mehr. Daneben oft mit sack- bis sausteilen Abschnitten. Fahre auch nicht im Renntempo sondern eher gemütlich bis ambitioniert.
Mit dem Power- EMTB anders als mit dem Levo SL , inzwischen aber immer motorisiert.
 
Das der Stein noch nicht so richtig rollt, sehe ich auch so und bin auch der Meinung das noch Bewegung in das Thema kommt.
Hab mal die Gewichte im Netz gesucht.
HerstellerFazuaShimano EP8Shimano EP8Bosch Gen4Bosch Gen4
Kapazität250 Wh504 Wh630 Wh500 Wh625 Wh
Akku Intube1,43,23,72,83,5
Motor1,92,62,62,92,9
BB1,3
Gesamt4,65,86,35,76,4

Da sind Shimano und Bosch nicht um Welten von Fazua weg und das bei min. doppelter Kapazität. Hätte ich nicht gedacht. Bei mir im Kopf war "Fazua ist leicht". Schleppt man jetzt einen zweiten Akku mit (ja, der ist meist im Rucksack und nicht am Bike), ist man sogar etwas schwerer.
Ob Rahmen durch das jeweilige Befestigungskonzept schwerer oder leichter ausfallen können, entzieht sich natürlich meiner Kenntnis.
Schöne Übersicht.
Fehlt noch der Speci/Mahle
Kapazität 320 Wh
Akku 1,8 Kg
Motor 1,95 Kg
Zusammen 3,6 Kg

Da ja immer wieder das SL mit besonders leicht hervorgehoben wird, unter 16Kg oder sogar unter 15Kg, das liegt doch, klar, an den verwendeten Anbauteilen.
Gegenüber dem Rise ist es aber durch den leichten Akku und besonders leichten Motor immer ca. 1Kg leichter. Ich gehe mal von in etwa gleichem Rahmengewicht aus.

Der Rahmen vom SL wiegt 2,6Kg.
Mit meinen Anbauteilen würde ich damit auf 17Kg kommen. Ein Rise hätte 18Kg.

Sollte von Ebike Vision wie angekündigt der 2Kg leichte 360Wh Intube kommen, würde mein Cube 160 damit 21Kg wiegen. Ein Kilo könnte ich an Teilen sogar noch reduzieren und hätte mit unter 20Kg dann sogar ein Bosch LightEmtb.😄
Weniger geht nicht. Die Grenze wird hier leider durch den Rahmen gesetzt. Der wiegt, achtung jetzt kommt´s: ca. 5,3Kg. 🤪
Hat aber auch den Hinterbau noch aus Alu, und für den großen entnehmbaren Akku ein massives Unterrohr und ist aus schwerem/günstigem Carbon gefertigt.
 
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Soso, mit dem SL treffe ich eine optimale Kaufentscheidung? Wohl eher Optimal für Speci. 😄😄 😄
Weil mir passt das bis auf´s Gewicht in keinster Weise.
 
Das iLynx von BH.
Auf den ersten Blick, haben die mE sehr vieles richtig gemacht.

Seht selbst.



Bleiben noch ein paar Fragen offen:

Wie fährt sich der Motor, wie ist das Ansprechverhalten, wie klingt er, klappert er, wie entkoppelt er an der Unterstützungsgrenze, wie ist der innere Tret-Widerstand, was lässt sich individuell einstellen, wie effizient ist er in der Praxis, wie ist das Akku-Range Extender-Management geregelt, wie steht es um die Zuverlässigkeit etc. ?

Wichtige Punkte, wo es mE. noch Erfahrungsberichte und Vergleichstests braucht, um das Aggregat wirklich einordnen zu können.
 
Alsooooo, hätte ich kein ⚡Rad, DASS!! hätte ich genommen. Bestes Konzept, was ich bisher gesehen habe. Für mich müssten die noch 2 Sachen ändern:
  • Die Ladebuchse an einer anderen Stelle. Da unten, trotz Schutz, habe ich die Öffnung nach 2 Matschfahrten so eingesaut, dass da nix mehr geht mit laden. (Annahme)
  • Fahrwerk 140/150 mm, auch wenn das Rad dadurch 0,5 kg schwerer werden könnte.

Dann wäre es ein gutes AM für Feierabendrunde (da reicht gut der 500 Akku für im Durchschnitt 1000 hm) und mit dem Zusatzakku ist es (Mehr) Tagestourentauglich. Ich hätte dann ein Rad für die F-Runde mit 18,5 kg, große Tour 20 kg. Passt!

Zusatzwünsche:;)
  • Eine Argumentationsliste für meine Frau, warum das Rad jetzt auch mit im Schlafzimmer stehen muss (Gartenhaus + Winter + Akku = Unverträglich)
  • eine Freigabe von BH, dass man nicht nur am Main und Donau entlang radeln darf, sondern auch am Rhein:cool:

Mit dem 60 Nm Motor sollte ich auch noch so 300 Meter lange steile, wurzlige, steinige Trampelpfade hochkommen. Sollte reichen.
Das Rad wirkt auf mich, als hätten die mal auch daran gedacht, EIN!!! eBaik für ALLE Tourenwünsche (geht damit auch Eisdiele?:)) anzubieten. Und das in light.
Die sollten mit dem Rad T-Shirts ausliefern, "Innovationssieger-Besieger" als Aufdruck. Weil, wenn sich das BH durchsetzen würde, könnte doch der eine oder andere Innovationssieger dann seine unverkauften Rahmen als Pflanztisch in 375 mm breite als Schnäppchen beim Discounter anbieten.
 
Mir gefällt das Bike auch und ich würde ein paar kleine Änderungen vornehmen die etwas Gewicht reduzieren.
Auf den ersten Blick, eine kleinere Bremsscheibe hinten ohne Adapter und statt Dropper eine leichte Sattelstütze nebst andern Sattel.
Motor- und Akkuleistung sind ähnlich wie bei meinen Bike, da weiß ich, dass es funktioniert.
 
In der Tat ein sehr ansprechendes Konzept und ein schönes Bike obendrein.
Kommt halt aus der CC-Down-Country-Ecke und das Fahrwerk bietet etwas weniger Federweg.
Müsste man wirklich mal fahren.
Dann würde man auch schnell merken, wie einem der Motor in der Praxis gefällt, ob die Geo für einen persönlich stimmt und inwieweit es die eigenen Bedürfnisse abdeckt.
Mir gefällt das Bike auch und ich würde ein paar kleine Änderungen vornehmen die etwas Gewicht reduzieren.
Auf den ersten Blick, eine kleinere Bremsscheibe hinten ohne Adapter und statt Dropper eine leichte Sattelstütze nebst andern Sattel.
Die leichteste und teuerste Variante hat keine Dropperpost. Dafür aber auch "nur" 100mm Federweg.
 
Noch was zum BH:

https://www.bike-magazin.de/emtb/e_mtb_news_neuheiten/bh-ilynx
Wirklich Hut ab von BH, wie sie den grossen Motoren-und Bike-Herstellern ein so, zumindest auf dem Papier, stimmiges Light-minimal-assist-Konzept vorwegnehmen.

Das Levo SL ist ein sehr ausgewogener Allrounder, ob es vom BH "besiegt" wird, ist wahrscheinlich noch zu früh zum Sagen.
Auch sollte es einem klar sein, dass das BH ein Exot ist. Wenn da antriebsseitig Probleme auftauchen, wird einem nur der BH-Händler weiterhelfen können.
Die Richtung stimmt in jedem Fall und das BH zeigt auf, wie viel Potential in dem Light-Konzept steckt.
 
Also die Daten vom BH hören sich ja wirklich sehr gut an. Kein schwacher Motor, sondern 65Nm - und trotzdem so leicht. Super schlankes Unterrohr und trotzdem 540Wh Akku drin. Das Konzept mit dem nicht herausnehmbahren Akku finde ich eh gut, weils Gewicht spart und irgendwie auch schön aussieht, da ist Focus schon vor längerer Zeit drauf gekommen. Das Gesamtgewicht von unter 17kg bei einem 540Wh Akku ist schon auch recht gut - wenns denn auch stimmt, manchmal wird da ja geschummelt. Auf jeden Fall ist da sogar noch kräftig Potential für Gewichtsreduktion, Laufräder, Reifen, Bremsen, Sattel, Lenker, Vorbau - gibts alles auch noch leichter. Aber wie schon beschrieben, eigentlich wäre mehr Federweg wünschenswert, so um die 140mm.

Ins Schlafzimmer muss es nicht zwingend, im Keller fühlt es sich auch wohl, hauptsache es friert nicht so! :)
Meine dürfen generell ins Haus, denn da sind sie einfach am sichersten :cool:
 
Spezi ist Brose. Da kannst du zu jedem VW Händler der Passat Heckscheibenwischermotoren repariert.:)
Passat Heckscheibenwischermotoren kommen vermutlich eher von Bosch, und repariert wird auch nichts nur weggeschmissen.

Warum auch, ein Wischermotor wird an die KFZ-Hersteller für ca. 10 Euro geliefert.
 
Das Konzept mit dem nicht herausnehmbahren Akku finde ich eh gut,
Ich überhaupt nicht. Fahre mal Touren bei denen du ggf. Mittags auf der Alm etwas laden willst und Abends dein Rad in der Pension "irgendwo" steht nur nicht in Reichweite einer Steckdose. Du wirst einen herausnehmbaren Akku so lieben lernen. Ja, ich weiss, ist halt dem Gewicht geschuldet.
Ins Schlafzimmer muss es nicht zwingend,
Absolut zwingend, ist ja hübsch das Teil (meine Frau würde mich :troll:)
im Keller fühlt es sich auch wohl, hauptsache
Deshalb müssen ja Räder ohne herausnehmbaren Akku LEICHT sein. Schlepp du mal einen 20 + x kg Bomber durch ein engens Treppenhaus. Gut, spart das Fitnessstudio. Und nicht jeder hat einen Keller und wohnt ohne Aufzug im 3. Stock. Die Dinger sind halt nicht alltagstauglich........aber halt leicht(er)
 
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