Mir stellt sich viel eher die Frage: wo will die Politik hin?
...da hin wohin sie von den Wählern geschickt wird... (siehe auch Türkei, USA)
Was soll gefördert werden?
In Bezug auf den Verkehr? Eine umweltfreundliche, möglichst emmissionsfreie und sichere Möglichkeit die Infrastruktur zu entlasten, und die individuelle Mobilität aufrecht zu erhalten.
Mit Sicherheit nicht der Sport!
Auch der Sport wird gefördert. Öffentlicher Verkehrsraum ist jedoch in erster, zweiter, dritter... und hundertster Linie für etwas Anderes da, und kein Sportplatz.
Solange die Zielgruppe Menschen sind, die ihre E-Bikes mit dem Auto zum Radweg fahren und dort mit 24km/h und maximaler Unterstützung die Fluß-Radwege entlang eiern wird sich auch nichts ändern.
Woher hast Du die Information, das dies eine Zielgruppe sei, und wenn ja, von was?
Sportliche Radfahrer sind doch unerwünscht!
Woher hast Du die Information?
- Ein Mountainbiker im Wald? Zumindest in Baden-Württemberg unerwünscht! (2m Regel!)
...weil "der Mountainbiker" am Zustandekommen dieser Regelung nicht ganz unschuldig ist.
- Rennradfahrer auf der Straße? Ein Verkehrshindernis!
Steht wo? Rennradfahrer haben sogar in der StVO Sonderrechte.
- Rennradfahrer auf dem Radweg? Gefährden Fußgänger mit Kindern, alte Leute,…!
...weshalb sie in der StVO Sonderrechte haben.
Ich weiß nicht welche Schikanen sich die Politik schon für Radfahrer ausgedacht hat:
Ich weiß es auch nicht. Welche denn?
6V Dynamos,
...wurde inzwischen gesetzlich geändert und auf den Stand der Technik gebracht.
Radweg-Pflicht-Schilder,
...gibt es auch für KFZ und Fußgänger.
bei denen man dann auf wenigen Kilometern mehrfach die Straßenseite wechseln muss,
...ist kein politisches Problem sondern ein Infrastrukturelles.
Katzenaugen, Pedal-Reflektoren,
...sind eine Folge sehr hoher Unfallzahlen mit Fahrrädern, und dienen zum Schutze der Fahrradfahrer und der anderen Verkehrsteilnehmer.
… Muss ein Jogger Reflektoren tragen??
Im umliegenden Ausland ist nachts reflektierende Kleidung für Fußgänger auf Fahrstraßen bereits gesetzlich vorgeschrieben. Bei uns (noch) nicht, doch im Falle eines Unfalls kommt hier auf dunkel gekleidete Personen ein Schuldanteil bis zur vollen Schuld zu.
Jede Art von elektrischer Mobilität die gefördert wird hat für mich in irgendeiner Art was mit Wahnsinn zu tun: Warum müssen Leute die gar keinen Sport machen wollen jetzt mit elektrischen Mofas die eh schon dicht besiedelten Radwege dicht machen?
Weil sie nun endlich keine lauten und stinkenden, giftigen Verbrennungsmotoren mehr an den Mofas haben. Und weil sie - so wie jeder Mensch - Grundrechte haben - auch das, sich innerhalb der geltenden Regeln frei zu bewegen. Zudem Radwege keine Sportplätze sind, sondern Infrastruktur.
Warum muss man unbedingt mit Lithium Ionen Akkus 500PS starke Luxus-Limousinen bauen?
Man muss es nicht, doch man kann es. Und man kann es nicht nur bauen, man kann es auch kaufen und fahren. Man kann das (bald/smart) auch mit 60 PS. Man kann all dies aber auch mit Verbrennungsmotoren.
Einfache Möglichkeiten Strom sinnvoll zu nutzen sind anscheinend aus der Mode: Früher gab es sowas wie Güterzüge – heute transportieren 40T LKWs Pakete zu Frachtpostcentern die 3km neben einem wenig genutzten Bahnhof liegen.
Als die Deutsche Bundespost noch (bis 1995) den Bahntransport bevorzugte, dauerte ein Paket 5-7 Tage. Das bevorzugte jedoch der Kunde nicht. Heute kommt ein Paket binnen 24-48 Stunden per Nachfolgeunternehmen DHL zum Empfänger. Die Deutsche Bahn war und ist nicht in der Lage zeitlich diese feingliedrige Stückgutlogistik derart schnell zu bedienen.
Und wenn es nach den Politikern geht machen das zukünftig sogar sogenannte Gigaliner die 60 Tonnen auf die Straße bringen.
Es sind die Kunden - also die Wähler der Politiker - die immer alles jederzeit überall verfügbar haben möchten. Entsprechend hat die Speditionswirtschaft nach umweltfreundlicheren kostengünstigeren Lösungen gesucht. Eine Lösung davon ist, mit nur einem LKW die Transportkapazität zweier LKW auszuschöpfen. Dem hat dann die Politik nach jahrelangen Feldversuchen unter Auflagen zugestimmt.
Eine einfache Möglichkeit wäre es, ein Elektrorad zu bauen, dass maximal das 1,5 oder vielleicht auch 2 fache an Leistung hergibt, die der Radfahrer bereits auf die Kurbel bringt.
Was hat das mit Gigalinern zu tun? Zu der Möglichkeit: Genau das tut das Pedelec. Die Leistung ist Drehzahl- und Drehmomentabhängig. Sie ist begrenzt auf maximal 250 Watt. Der normale Radfahrer tritt etwa 80 bis 120 Watt. Somit liegt es genau in Deinem gewünschtem Bereich.
Dann könnten sportliche Radfahrer, die im Normalfall ihr Sportgerät beherrschen, auch mal mit ihrem Sportgerät zur Arbeit fahren, und das auch über größere Entfernungen, in annehmbarer Zeit.
Das können sie auch jetzt schon. Eine Bekannte von mir fährt mit ihrem Rennrad mit einem 32er Schnitt zur Arbeit. Sie ist damit bei ihren Örtlichkeiten schneller als mit dem Auto.
Und die unsportliche Couch Kartoffel, die sonst mit 70 Watt in die Pedale treten würde, wäre mit 140 Watt Leistung auch nicht überfordert, bzw. würde im besten Fall auf dem Sofa bleiben!
Wenn die unsportliche Couch Kartoffel auf dem Sofa bleibt, ist das für Niemanden die beste Lösung. Und mit einer Gesamttrittleistung von 210 Watt würde die - wohl unterstellt übergewichtige Person - kaum eine Steigung über 8% schaffen; selbst bei nur 8-10 Km/h. ...und da es Dir vermutlich um die 25Km/h Abregelungsgrenze geht... ...niemand verbietet einem Pedelecfahrer - im Gegensatz zum Mofafahrer - schneller als 25 Km/h zu fahren, wo es erlaubt und möglich ist. Auch die Couch Kartoffel kann mit 50 Km/h den Berg runter rollen; auch mit einem Klapprad ohne Trethilfe.