Beim Bergauffahren gibt es verschiedene Aspekte zu berücksichtigen.
Zunächst die physikalische Komponente, die man hier gerne diskutiert (meist Leute, die noch kein minimal-assist längere Zeit gefahren sind).
Zusammnegefasst sagt die aber nur, dass man mit doppelter Motorpower bei ansonsten gleichen Bedingungen mitnichten doppelt so schnell hoch fährt.
Andererseits die reale.
Keine Steigung verläuft immer gleich steil und kaum einer, zumindest die die in der minimal-assist-Fraktion, fahren ausschliesslich Maximalleistung.
Meist werden adaptive Unterstützungen wie Trail, Sport, Tour+ oder EMTB-Modus gefahren.
Der Motor passt sich der Fahrerleistung an und umgekehrt.
Variieren nun die Steigungsprozente ändern sich diese Leistungsparameter ständig.
Ein Fahrer auf einem minimal-assist "muss" uU noch aktiver fahren als einer mit mehr Motorpower. D.h., dass er kurzzeitig mal deutlich mehr reintreten muss, häufiger schaltet und seine Trittfrequenz entsprechend schnell anpasst.
Ich beobachte das bei mir selbst regelmässig, wenn ich mit Bosch (Tour+ oder EMTB-Modus) oder Levo SL fahre. Auf dem SL fahre ich "aktiver" hoch, das strengt ein wenig mehr an, ich bin etwas langsamer (zB 9 statt 12km/h), macht aber mindestens genauso Spass und verleiht über kurz oder lang Kraft in den Beinen, Kraftausdauer, einen effizienten und ggf. schnellen und sauberen Tritt, ein schnelles und ans Terrain angepasstes Schaltverhalten und nicht zuletzt mehr mentalen Biss.
Wer ausschliesslich maximal schnell hoch fahren will, soll sich ein Power-EMTB kaufen, immer in höchster Unterstützung fahren und va an seinem Auge was Linienwahl und an seiner Balance was Traktion angeht arbeiten. Für solche Biker ist hoch oft nur mittel zum Zweck, nämlich möglichst schnell und viel wieder down.
Auf einem minimal-assist gewinnt man beim Bergfahren tendenziell weitere Qualitäten hinzu. Da braucht es auch die richtige Linienwahl und Traktion, zusätzlich aber noch mehr Kraft, Kraftausdauer, Tritt- und Schalttechnik.
Das kann man als Ansporn betrachten und das EMTB als Sportgerät sehen, wo man diese Dinge trainieren kann. Geht natürlich auch auf einem Bio-MTB, was aber nochmals deutlich anstrengender wird.
Der Mehrgewinn an Speed aufwärts zwischen Power- und minimal-assist Bike nivelliert sich über eine gesamte Tour gesehen dann doch sehr stark, da das minimal-assist sich in sehr vielen Situationen einfach leichter treten lässt und man häufig schneller als 25km/h auf der Ebene fährt.
Ich persönlich fahre meine schnellsten Tourschnitte auf dem SL und dem Bio, gehe da aber auch oft mit einer anderen Leistungsmotivation und unterschiedlicher Absicht dran.
Spass machen mir alle Bikes, die Fitness und den Punch hole ich mir aber nicht auf dem Bosch, wobei dies grundsätzlich geht. Bin schon all-out-Touren mit dem Bosch ebenso wie Genusstouren mit dem SL gefahren.
Es gibt nicht nur schwarz oder weiss, sondern sehr viel individuelle Vorlieben und Psychologie.
Diese theoretischen Abhandlungen über irgendwelche uphill-Speeds sind deswegen in meinen Augen Zeitvertreib für Leute, die zuviel Zeit vor der Tastatur und zuwenig auf dem Bike verbringen.