Light-EMTBs

Ja drum gibt es unterschiedliche Bikes für unterschiedliches Klientel. Das ist doch ok. Jedem das Seine.
Ich bin zum Beispiel gestern ein Teil meiner Trails mit meiner Tochter mit dem BioHardtail gefahren. War OK hat aber eigentlich keinen richtigen Spaß gemacht. Da habe ich mit meinem EMTB in letzter Zeit einen vielfach höheren Spaß.
 
Wenn ich 200 Watt am Berg kurble, dann kurble ich 200 Watt. Egal auf welchem Rad.
Tja wenn, Tatsache ist, dass Fahrer sehr unterschiedliche Leistungen erbringen und das man auch mit 100 Watt Eigenleistung ...Steigungen fahren kann, die ohne Motor nicht nicht mit 100 Watt fahrbar wären.

Bergauf kann man mit jedem Rad,
Ja, aber nicht jeder und nicht mit jeder Übersetzung. Das was du als Heldenkurbel bezeichnest, ist die Standardkurbel 53/39 am RR und dazu gibt noch das Ritzelpaket zB. 11/25. Wenn wir eine 18% Steigung annehmen, wirst du -nach allem was ich bisher las- 39/25 fahren, ...am Fixie bleibt es aber bei 52/16.

Ich habe das Beispiel Fixie nur angeführt, weil viele Leute nicht verstehen, dass schon die Gangschaltung -vor dem Motor- entwickelt wurde um Kraft zu sparen.
Früher fuhr man bei der Tour Singlespeed, die Berge waren genau so hoch aber die Wegbeschaffenheit teilweise dergestalt, dass sie heute einer MTB Strecke entsprächen.
Und, wie nicht anders zu erwarten, hielten die Altvorderen eine Gangschaltung für unsportlich und allenfalls für Frauen und Invaliden zuträglich.

ps: die Definitionen Light oder minimal-assist sind inzwischen relativ üblich und das nicht nur bei Marketing, kann man sich dran stossen, muss man aber nicht.
Das Ziel beim Marketing ist ja, dass der potentielle Kunde genau das für sich aufnimmt ...was der Verkaufsförderung dient.
Das Light-Bike wird als als noch sportlicher -als das ohnehin schon sportorientierte eMTB- hingestellt. Der Light-Käufer fühlt sich nach dem Erwerb also noch sportlicher und leistungsbereiter. Und, ...es funktioniert, kann man vielen Beiträgen -auch deinen- entnehmen. Somit sind alle glücklich, zuvorderst der Hersteller, der Handel, aber auch der Käufer, der jetzt spätestens glaubt, dass sein Light-eMTB min. so sportlich sei wie ein MTB ohne Motor.
Zur Klarstellung, mich stört nicht der Begriff des Light-eMTBs per se, sondern der unsachliche, euphorische Umgang mit dem geringeren Gewicht und der geringeren Leistung von Akku und Motor, gegenüber einem stärker motorisierten eMTB.

Welch Heldentaten da mit einem Rad ohne Bremsen gemacht werden,...
Das sollte wohl eine böse Randbemerkung werden. 😁
Man sollte aber zur Kenntnis nehmen, dass es Radsportarten gibt, bei denen zusätzliche Bremsanlagen aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt sind, das gibt es übrigens auch im Motorradsport.
Ob sich ein Sportler als Held fühlt, ist individuell zu betrachten, ...jede Jeck is anders.
 
Ja drum gibt es unterschiedliche Bikes für unterschiedliches Klientel. Das ist doch ok. Jedem das Seine.
Ich bin zum Beispiel gestern ein Teil meiner Trails mit meiner Tochter mit dem BioHardtail gefahren. War OK hat aber eigentlich keinen richtigen Spaß gemacht. Da habe ich mit meinem EMTB in letzter Zeit einen vielfach höheren Spaß.
Das unterschreibe ich gerne.👍
 
Spannende Diskussion, obwohl ich einiges übersprungen habe.

Ich hätte die Definition LIGHT-EMTB für mich so übersetzt:
- geringere Unterstützung weil es mir nicht ums schneller rauffahren geht sondern eher ums länger und öfter fahren. Weil ich fit bin und weil gemeinsames fahren mit Bikern ohne Unterstützung möglich sein soll, macht ein Full-Power-Ebike für mich keinen Sinn.
- Mit der geringeren Kapazität und Power erkaufen ich mir ein geringeres Gewicht und damit ein ähnliches Gefühl wie an aktuellen Trailbikes/Enduros beim bergab fahren.

Spannender finde ich die Definition anhand des Gewichts.
Je niedriger das ist, desto weniger brauche ich spezielle Komponenten fürs Bike. Was wiederum das Gesamtgewicht reduziert und dem klassischen Trailbike/Enduro näher kommt.

Ich wage mal die Prognose, daß es in wenigen Jahren keine Trailbikes/Enduros mehr ohne Motor geben wird weil das Verhältnis von Preis/Gewicht/Leistung nicht dafür steht >6000€ für ein <14kg bike mit 150mm Federweg zu zahlen.
 
Spannende Diskussion, obwohl ich einiges übersprungen habe.

Ich hätte die Definition LIGHT-EMTB für mich so übersetzt:
- geringere Unterstützung weil es mir nicht ums schneller rauffahren geht sondern eher ums länger und öfter fahren. Weil ich fit bin und weil gemeinsames fahren mit Bikern ohne Unterstützung möglich sein soll, macht ein Full-Power-Ebike für mich keinen Sinn.
- Mit der geringeren Kapazität und Power erkaufen ich mir ein geringeres Gewicht und damit ein ähnliches Gefühl wie an aktuellen Trailbikes/Enduros beim bergab fahren.

Spannender finde ich die Definition anhand des Gewichts.
Je niedriger das ist, desto weniger brauche ich spezielle Komponenten fürs Bike. Was wiederum das Gesamtgewicht reduziert und dem klassischen Trailbike/Enduro näher kommt.

Ich wage mal die Prognose, daß es in wenigen Jahren keine Trailbikes/Enduros mehr ohne Motor geben wird weil das Verhältnis von Preis/Gewicht/Leistung nicht dafür steht >6000€ für ein <14kg bike mit 150mm Federweg zu zahlen.
Deiner Prognose stimme ich bedingt zu.
Es wird immer Leute geben, die partout keinen Motor wollen.
Derzeit machen BioMTBs noch rund 20% aller neu verkauften MTBs aus. 80% haben Motor (Zahlen deutscher Markt).
Dieses Verhältnis wird sich mutmasslich noch weiter zum EMTB verschieben.
D.h. auch heute überzeugte BioMTBler, werden beim etwaigen Neukauf ein EMTB erwägen und sich vielleicht sogar eines kaufen.
Da sehe ich die Wachstumschance für Light und/oder minimal-assist Bikes.
 
Ich will dir gar nicht widersprechen aber ich glaube das die Kategorie der Bikes um die 160mm+ Federweg ohne motor Unterstützung aus Kosten/Nutzen Sicht bald keinen Sinn mehr macht. <10kg Hardtails, ja. <12kg Fullys ja
 
Nochmal zur Leistung:
Diese errechnet sich beim Treten aus dem Produkt aus Kraft auf das Pedal und Trittfrequenz.
Bei gleicher Leistung, muss man bei halber Kadenz doppelt so hart treten. Dann ist die Geschwindigkeit in etwa konstant.
Kadenz und Kraft sind nicht unendlich variabel, sondern physiologisch limitiert und fahrtechnisch beschränkt.
So muss man bei einem alten Rennrad mit zB 39/23 ziemlich bald aus dem Sattel und im Wiegetritt sehr hohe Kraft aufs Pedal bringen, möchte man eine knackige Steigung in angemessenem Tempo hoch.
Es gibt Leute, die geniessen genau das, sind eher bereit hohe Kraft aufzuwenden und ihre Physiologie ermöglicht ihnen das auch über längere Zeit.
Andere schalten frühzeitig runter, erhöhen die Kadenz, bringen die gleiche Leistung und sind gleich schnell.

Ich mag lieber hohe Kadenzen, egal auf welchem Rad, und möchte mir auch nicht mit zu hohen Pedalkräften die Kniegelenke kaputt machen.

Jetzt kommt der Motor ins Spiel.

Ein E-Motor im modernen EMTB stellt das Drehmoment (die "Kraft") quasi sofort zur Verfügung, bei höherer Kadenz nimmt dieses langsam ab. Gleichzeitig steigt aber die abgegebene Leistung des Motors mit steigender Kadenz bis zu einem Wert von ca. 100-120 U/min.
Je "sportlicher" ein E-Bike Motor abgestimmt ist, desto stetiger steigt die Leistung an und die Maximalleistung liegt in diesen hohen Kadenzbereichen.
Ein Touren-EBike für Tante Emma, wird gar selten in solchen Kadenzen bewegt, der Motor fährt sich untenherum bullig, oben geht ihm praktisch die Kraft aus.
Der Gegensatz ist ein kleiner Motor wie der Speci/Mahle, der zunächst wenig Drehmoment zur Verfügung stellt, diese dann aber eher konstant bei höheren Kadenzen abgibt, und dadurch erst hin zu höheren Kadenzen wirklich leistungsfähig wird.
Dazu kommt jetzt noch die eingestellte Unterstützung in prozentualer Leistung zur Eigenleistung des Fahrers. Diese kann konstant oder adaptiv sein.
Letzteres fühlt sich natürlicher und sportlicher an.

Diese Motorcharakteristik merkt man beim Fahren und trägt mE. sehr wesentlich zum Fahrspass bei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wage mal die Prognose, daß es in wenigen Jahren keine Trailbikes/Enduros mehr ohne Motor geben wird weil das Verhältnis von Preis/Gewicht/Leistung nicht dafür steht >6000€ für ein <14kg bike mit 150mm Federweg zu zahlen.
Ich bin da nicht wirklich sicher, glaube das aber nicht, hängt auch mit folgendem Beitrag zusammen.

Derzeit machen BioMTBs noch rund 20% aller neu verkauften MTBs aus. 80% haben Motor (Zahlen deutscher Markt).
Dieses Verhältnis wird sich mutmasslich noch weiter zum EMTB verschieben.
D.h. auch heute überzeugte BioMTBler, werden beim etwaigen Neukauf ein EMTB erwägen und sich vielleicht sogar eines kaufen.
Die Verkaufszahlen suggerieren dass MTBler auf eMTBs umsteigen, meine Beobachtungen kommen zu einer anderen Annahme. Viele MTBler besitzen schon ein oder gar mehrere MTBs, der Markt ist also relativ gesättigt.
Dazu kommt, dass viele auch zusätzlich zu CC/XC/Gravel greifen ...anstatt des dritten MTB.

Dann kommt das eMTB in die Läden und findet Abnehmer, ...aber welche ?

Ich sehe viele Spät/Neueinsteiger im fortgeschrittenen Alter ab 25 aufwärts die ein eMTB kaufen weil es ein sportlicheres Image hat als ein Trekking oder Cityrad. Sie werden aber keine MTBler sondern Radfahrer im Wald und auf Feldwegen, sie zählen aber bei den Verkaufszahlen mit. Dann die Gruppe der noch älteren, die im Urlaub und an sonnigen Wochenenden auf Rad, Wald und Wirtschaftswegen freizeitradeln, auch sie treiben zur Zeit die Verkaufszahlen nicht unerheblich, weil der Händler ihnen die Gattung MTB zu diesem Einsatz schmackhaft macht.
Wie viele engagierte MTBler auf eMTBs umsteigen oder ihren Fuhrpark durch mit einem eMTB ergänzen ist mir nicht bekannt. War gestern und heute Mittag an unserer DH-Strecke, war erwartungsgemäß gut besucht. Heute waren viele Väter mit Kindern zwischen 5 und 10 Jahren auf dem Trail, war schön zu beobachten, wie der Nachwuchs locker und fluffig über Table und durch Anlieger fährt.
Aber, eMTB-Fahrer habe ich dort noch nie gesehen, obwohl die 1,2Km Strecke ohne Lift auskommt, also ideal um mit Motorkraft wieder nach oben zu fahren.
 
Da hast Du nicht unrecht. Gravel boomt ebenfalls und viele MTBs werden einfach weiter gefahren.
Deshalb habe ich auch eher vorsichtig formuliert. Ich kenne selbst überzeugte Bio-Biker und deren Meinung zu EMTBs.
Die Light- EMTBs können vielleicht die Hürde senken und den einen oder anderen doch zum Umsteigen animieren.
 
Ich will dir gar nicht widersprechen aber ich glaube das die Kategorie der Bikes um die 160mm+ Federweg ohne motor Unterstützung aus Kosten/Nutzen Sicht bald keinen Sinn mehr macht. <10kg Hardtails, ja. <12kg Fullys ja
Ich kann mich an einen Vergleich zwischen Levo, Levo SL und Stumpjumper erinnern. Ein Fazit des Tests war: wenig bis nichts sprach für das Stumpi.

Stimme dir zu.
Spielen aber auch immer Weltanschauungen, Dogmatismen und manchmal Gruppenzwang mit.
 
Also eine Strecke die von 5-10 jährigen befahren werden kann ist keine Dh-Strecke im eigentlichen Sinn sondern halt ein Single- oder Flowtrail der bergab geht Gsd fahren die Kids noch keine ebikes, die brauchens nämlich nicht. Genauso wenig wie 160er Enduros. Dafür lernen sie die Skills die ich in meinem Leben nicht mehr lerne. Dann werden sie Ausdauersportler (XC, Marathon) oder Gravity-Athleten (DH, Freeride, Dirtjump) am jeweiligen Ende des Spektrums. Für alles davon braucht man ein MTB, für nix davon ein eBike. Für jede Nische dazwischen - jedem Tierchen sein Blessierchen.

Ich hab lediglich die Prognose gewagt, dass die LIGHT-MTB Sparte die 160mm+ Trailbike/Enduros ersetzen wird. Weil diese auch bis dato weder die Ausdauersportler noch die Gravity-Athleten bedient. Sondern uns halbgare Spaßbiker dazwischen die gerne ein bisschen mehr Erlebnis für ein bisschen weniger Aufwand haben.
 
Also eine Strecke die von 5-10 jährigen befahren werden kann ist keine Dh-Strecke im eigentlichen Sinn sondern halt ein Single- oder Flowtrail der bergab geht
Bin immer froh wenn ich auf Spezialisten treffe die meine Angaben korrigieren können, fahre da 2-3mal/Woche mit meinem Hund runter und wurde offensichtlich reingelegt, ...Anfängerfehler, tut mir leid.
Streckendaten Kothen.JPG

 
Zuletzt bearbeitet:
Ich zitiere mich selbst - "eine Dh-Strecke die 5-10 jährige fahren, ist keine Dh-Strecke an sich..."
@Fs-i: was zu beweisen war - Danke.
Aber wir verlieren uns...
Ebikes werden ja nicht gebaut um damit bergab zu fahren sondern um das bergauf Fahren zu erleichtern.
 
Zurück