orange69
Bekanntes Mitglied
Danke.Zum ersten Teil, der Begriff Sport umfasst mittlerweile alles und nichts.
Ich erlebe Läufer im Wald die langsamer laufen als ich gehe, laufen ist Sport, spazieren gehen nicht.
Ein eBiker treibt nicht per se Sport wenn er durch den Wald fährt, große Federwege, DH-Bekleidung usw. machen aus einem eRadler keinen Sportler, ...meine Ansicht.
Kleine Geschichte von heute Morgen, ich fahre möglichst langsam einen Waldweg hoch weil mein Hund nachhängt. Plötzlich ein Schrei "Vorsicht" und schon fährt ein eBiker mit unverminderter Geschwindigkeit in 30cm Abstand an mir vorbei, brüllt etwas von Spurwechsel ohne zu gucken ...und es folgen zwei weitere mit gleichem Tempo ohne seitlichen Abstand zu mir.
Ich habe sofort nach meinem Hund gesehen, der stand aber unverletzt auf dem Weg, ...Glück gehabt.
Wenn du diese drei mittags im Biergarten -zwischen dem dritten Bier und Schweinshaxe- fragst was sie heute Morgen gemacht haben, werden sie sicher antworten ...Sport.
Ich fahre immer noch Bahn und Straßenrennen, ...das ist Sport.
Auch betreibe ich noch Dirt, BMX und Trial, aber nicht mehr in Wettkämpfen sondern aus Spaß und um Fähigkeiten nicht zu verlieren, das ist kein Sport, es ist Freizeitvergnügen.
Und ich fahre XC-Bike, auch nicht im Wettbewerb aber ernsthaft auf Zeit, auch das ordne ich als Sport ein.
Zum zweiten Teil der Fragen.
Nein, sonst würden ja alle -im Wettbewerb- in der Platzierung hinter mir liegenden keinen Sport betreiben.
Ich habe aber auch nie behauptet, dass man mit dem eBike keinen Sport betreiben kann.
Nur die automatische Gleichsetzung von eBiken und Sport halte ich -wie geschrieben- für überdehnt.
Ich fasse "Sport" inzwischen weiter. Nicht weil es mich persönlich betrifft, sondern weil es mehr Menschen gerecht wird, denen ich begegne.
Sport ist für mich jede Form der Bewegung, die nicht primär einer Erledigung dient, die freiwillig erfolgt und zum Spass betrieben wird.
Also auch Spazieren gehen, Yoga, Tanzen, Freizeitradeln etc.
Ich gehe damit bewusst in Konfrontation mit Vorstellungen von Sport, die ein gesellschaftliches "Leistungsdenken" auch auf sämtliche Freizeitaktivitäten übertragen wollen.
Damit impliziere ich natürlich jegliche Arten von Leistungs- und Wettkampfsport, setze aber die "Schwelle" viel tiefer an.
Manch einer merkt erst in höherem Alter, nach Verletzungen oder nach einer durchgemachten Krankheit (zB schwere Covid-Infektion), wie anstrengend und schweisstreibend selbst zügiges Gehen oder Radeln in der Ebene sein kann.
Auch das würde ich dann als Sport bezeichnen und die Leute (oder mich selbst dereinst) motivieren dran zu bleiben.
Deswegen ist auch EBiken für mich erstmal Sport. Und wenn man auch nur 5km mit dem EBike zur Arbeit radelt und versucht, möglichst nicht zu schwitzen, hat man sich doch bewegt. Diese Arbeitsfahrt ist zwar zweckgebunden und man vermeidet wirkliche Anstrengung, stellt aber sozusagen den Einstieg in ein bewegungsaktiveres Leben dar.
Gilt auch für Gassigehen, Einkaufstaschen zu Fuss schleppen oä.
So motiviere ich auch jeden in meinem Umfeld, der mit EBiken anfangen will, gleich welches Ausgangslevel.
Bewegungsmuffel gibt es schon genug, also versuche ich nicht auch noch im Umfeld der "Sportler" aus- oder einzugrenzen.
btw: rücksichtslose Idioten, wie du sie heute erlebt hast, gibt es in jeder Gruppe, übrigens auch bei den Hundehaltern.