Servicewüste Fahrradhändler

Dann will ich auch mal was zum Thema sagen - passt allerdings in gewissem Sinne nicht ganz zur Überschrift ;) ...
Mein lokaler Händler in Nürnberg (gehört zu einer größeren Kette, die meines Wissens nach ausschließlich e-bikes v.A. Specialized verkauft) ist einfach ein Traum. Selbst das Bike, dass ich nicht dort erstanden habe, wird anstandslos und schnell gewartet - bzw. repariert ... auch bei Garantieleistungen.
Das geht dann in der Regel folgendermaßen:
Ich verbiege mir im Wald das Schaltauge, erreiche so mit Müh und Not noch die Werkstatt und frage, wann man das in Ordnung bringen könne. "Machen wir gerne gleich" kommt dann meistens als Antwort ... und bei kleineren Geschichten gibts nichtmal ne Rechnung, sondern ein Augenzwinkern in Richtung Kaffeekasse, die ich dann sehr gerne großzuügig auffülle. Immer freundlich, immer kompetent, super mit Ersatzteilen ausgestattet und wirklich ne schöne Auswahl an Bikes am Start. Könnte dort ein Vermögen investieren (wenn ichs denn hätte 😏).
Was ich auch klasse finde: werde dort regelmäßig auf Rückrufaktionen (z.B. Akku) oder Fristen für Garantieleistungen (aktuell bei meiner FOX-Gabel 🙄) hingewiesen - auch nicht selbstverständlich.

Ist übrigens der erste Händler (bei einem knappen halben Jahrhundert Fahrradladenerfahrung), von dem ich das so uneingeschränkt positiv sagen kann ...
 
Naja, wenn man sich das gefallen lässt...ist man ja ein gerüttelt Maß selbst dran schuld.
moment... Das war der Stand als ich zur Abholung vorbei kommen sollte. Akzeptiert hab ich das nicht.
Und nein, dass der Händler unabgesprochen Dinge am Rad macht die gar nicht nötig sind, daran ist man genau 0% selbst schuld.
Man fördert solche Abzocke natürlich wenn man nichts dagegen unternimmt. Aber "selbst schuld" ist hier völlig deplatziert.
 
Ich meinte damit, wenn man diese Fehlleistung bezahlt......
Es las sich so, als wurde deinerseits gegen diese Dreistigkeit nichts unternommen
.
 
Ah, diesen Thread habe ich gesucht aber nicht gefunden (siehe Erfahrungen mit der Werkstatt um die Ecke).

Habe einen Händler wenige hundert Meter entfernt, leider war der erste "Check up" (bei 300km) absolut enttäuschend.
So ein paar Highlights waren:
- Die (Tubeless-!!)Reifen waren auf 2.8 bar aufgepumpt
- Der Händler sagt mir bei der Abholung, die Bremsbeläge müssten in Kürze ersetzt werden (die haben nicht mal 1 km drauf!)
- Die Sattelstütze war versenkt und das Bike hing beim Händler mit dem Sattel auf einer Halterung
- Die Sattelstütze triefte ausserdem regelrecht vor Lagerfett. Klasse Dreckfänger


Zum Thema "solche Händler nicht unterstützen":
Früher habe ich mich beschwert und ewigs diskutiert. Ganz ehrlich, inzwischen bin ich zu alt für diese Scheisse. Ich bezahle und komme nie wieder. Die Zeit und Nerven sind es mir nicht Wert (solange es sich natürlich nicht um riesige Beträge handelt).
 
Die (Tubeless-!!)Reifen waren auf 2.8 bar aufgepumpt
Seh ich jetzt aber kein Problem. Vermutlich steht 2.8 bar/40psi drauf (vermutlich sogar eher 50psi) und wenn du damit über reguläre, asphaltierte Wege heim fährst ist das doch einwandfrei. Nur weil man mit Tubeless weniger Druck fahren KANN heißt das ja nicht dass man auf Asphalt nicht mehr mit hohem Druck fahren darf und will.

- Die Sattelstütze war versenkt und das Bike hing beim Händler mit dem Sattel auf einer Halterung
was aber kein pauschales Problem ist:
https://www.bike-magazin.de/emtb/service_wissen/teleskop-sattelstuetzen-luft-im-system-vermeiden
Fox erlaubt das Anheben an eingefahrenen Transfer-Stützen zum Beispiel ausdrücklich

2 und 4 sind schei*e, keine Frage.

Will sagen: Nur weil man was nicht auf Anhieb nachvollziehen kann, ists nicht automatisch schlecht.
Manchmal wäre ein klärender Dialog eben nicht verkehrt.
Aber es obliegt natürlich dir, ob du da Bock drauf hast oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seh ich jetzt aber kein Problem. Vermutlich steht 2.8 bar/40psi drauf (vermutlich sogar eher 50psi) und wenn du damit über reguläre, asphaltierte Wege heim fährst ist das doch einwandfrei. Nur weil man mit Tubeless weniger Druck fahren KANN heißt das ja nicht dass man auf Asphalt nicht mehr mit hohem Druck fahren darf und will.


was aber kein pauschales Problem ist:
https://www.bike-magazin.de/emtb/service_wissen/teleskop-sattelstuetzen-luft-im-system-vermeiden

2 und 4 sind schei*e, keine Frage.

Will sagen: Nur weil man was nicht auf Anhieb nachvollziehen kann, ists nicht automatisch schlecht.
Manchmal wäre ein klärender Dialog eben nicht verkehrt.
Aber es obliegt natürlich dir, ob du da Bock drauf hast oder nicht.

Über den Reifendruck lässt sich streiten, klar. Aber wenn ich schon mit einem MTB mit 1.5 bar anfahre will ich vermutlich keine knapp 3 bar haben... Egal, war ja dann auch rasch behoben.
Bzgl. versenkbare Sattelstützen bin ich aber nicht einverstanden. Nur aber weil 1-2 Hersteller inzwischen Mittel dagegen haben, heisst es noch lange nicht, dass man da nicht mehr drauf achten sollte.

Ich gebe Dir Recht, dass einzelne Punkte nicht so schwarzweiss sind, isoliert hätte es mich wohl nicht gestört. Und nein, auf Diskussionen mit dem Händler habe ich keinen Bock. Dazu fehlen mir Zeit und nerven (sagt er und diskutiert es im Internet :) ).
 
Meine Erfahrungen als ehemaliger Bike-Mechaniker und passionierter Selbstschrauber:
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Ich habe selbst ein Leasing-Bike und muss(!) damit in die Werkstatt, habe ein
All-Inclusive-Paket. Ebenso warte ich die Bikes meiner Freunde, allerdings habe ich nicht mehr die Geduld für Laufräder einspeichen etc.
Meine Werkstatt ist eigentlich nicht schlecht, hatte aber auch noch nicht viel zu tun. Ich habe alle Verschleißteile frei und wollte eine nach 2700 km massiv gelängte Kette tauschen lassen, was mit "schaltet doch noch" verweigert wurde, man war einfach zu bequem, dass mit der Leasing-Gesellschaft abzurechnen. Noch im Laden Kettenlehre eingehängt und Chef heranzitiert, dann ging es. Bremse war immer weich, trotz angeblichen 2maligen Entlüftens. Mit 20 € Entlüftungskit selbst gemacht, siehe da, geht. Ansonsten aber bei Reifenwechsel, Zentrieren etc. ganz gut.
Freunde brachten mir Räder, bei denen fehlende Schrauben im Hinterbau bei einer Inspektion nicht bemerkt wurden, ein Schaltzug völlig falsch umgelenkt war, ein Steuersatz bombenfest angezogen war, Tubeless ohne Dichtmilch montiert war, auf einer 12fach-Schaltung eine 11fach-Kette montiert war, bei einem Gabelservice das Öl nicht gewechselt wurde und vieles mehr - und das bei 75 € Stundenlohn. Highlight war Schaltung einstellen für 37.50 €. Nein, kein Schaltauge verbogen oder Verschleiß, einfach nur einstellen. Mein Tipp:
Wer nur auf solche Werkstätten zurückgreifen kann, kauft sich am besten mit Kumpels die wenigen nötigen Werkzeuge, bringt sich das Schrauben selbst bei oder findet jemanden, der das nebenbei macht. Das spart vor allem Nerven und Zeit, nach einer Weile auch Geld.
 
Mal ganz aktuell.
Wieder eine sehr gute Erfahrung mit B.O.C. in Hagen.
Da ich den ECO Modus durch den AUTO Modus ersetzen wollte, habe ich kurz bei B.O.C. angerufen,
wann ein Termin möglich wäre.

“Kein Problem, komm einfach vorbei, das dauert ja nicht lange.“

Der AUTO Modus stand erst mal nicht zur Auswahl, also erst Update LED-Remote, dann ging es.
Dann noch Licht auf 5 statt 18W und letzte Einstellung merken.

Auf die Frage ob ich noch einen Zettel für die Kasse bekomme kam:

“Nein, das wäre OK so, war ja nur kurz an den PC hängen, das wäre Service.“

Habe dann noch was in die Kaffeetasse getan und ein schönes WE gewünscht.

Wenn ich bedenke, daß man bei anderen auf Knien betteln muß, wenn man dort kein Rad gekauft hat und
dann noch unverschämte 25-50,-EUR zahlt…

👍 👍👍 B.O.C.
 
Ich habe leider noch nie so wirklich gute Erfahrungen mit Radgeschäften gemacht, da eigentlich alle Läden bei uns spätestens 2-3 Jahre nach Eröffnung wieder geschlossen haben. Vor 3 Jahren habe ich mich in die Marke Simplon verguckt und dann im Internet ein Fachgeschäft ( Zweirad Hoogendoorn ) knapp 80 Km entfernt gefunden. Kurz angerufen und dann gehört, das mein Wunschrad in der passenden Größe da ist und 3 Stunden später habe ich dann den Kaufvertrag unterschrieben. Mittlerweile habe ich das zweite Simplon e-Fully dort gekauft und bin wirklich mehr als nur zufrieden. Von der Beratung bis zur Werkstatt ist das wirklich ganz hohes Niveau.
 
Meine Erfahrungen als ehemaliger Bike-Mechaniker und passionierter Selbstschrauber:
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Ich habe selbst ein Leasing-Bike und muss(!) damit in die Werkstatt, habe ein
All-Inclusive-Paket. Ebenso warte ich die Bikes meiner Freunde, allerdings habe ich nicht mehr die Geduld für Laufräder einspeichen etc.
Meine Werkstatt ist eigentlich nicht schlecht, hatte aber auch noch nicht viel zu tun. Ich habe alle Verschleißteile frei und wollte eine nach 2700 km massiv gelängte Kette tauschen lassen, was mit "schaltet doch noch" verweigert wurde, man war einfach zu bequem, dass mit der Leasing-Gesellschaft abzurechnen. Noch im Laden Kettenlehre eingehängt und Chef heranzitiert, dann ging es. Bremse war immer weich, trotz angeblichen 2maligen Entlüftens. Mit 20 € Entlüftungskit selbst gemacht, siehe da, geht. Ansonsten aber bei Reifenwechsel, Zentrieren etc. ganz gut.
Freunde brachten mir Räder, bei denen fehlende Schrauben im Hinterbau bei einer Inspektion nicht bemerkt wurden, ein Schaltzug völlig falsch umgelenkt war, ein Steuersatz bombenfest angezogen war, Tubeless ohne Dichtmilch montiert war, auf einer 12fach-Schaltung eine 11fach-Kette montiert war, bei einem Gabelservice das Öl nicht gewechselt wurde und vieles mehr - und das bei 75 € Stundenlohn. Highlight war Schaltung einstellen für 37.50 €. Nein, kein Schaltauge verbogen oder Verschleiß, einfach nur einstellen. Mein Tipp:
Wer nur auf solche Werkstätten zurückgreifen kann, kauft sich am besten mit Kumpels die wenigen nötigen Werkzeuge, bringt sich das Schrauben selbst bei oder findet jemanden, der das nebenbei macht. Das spart vor allem Nerven und Zeit, nach einer Weile auch Geld.
ist ähnlich wie bei mir

war früher mal gelernter Autoschrauber (danach 36.J in der Glasschleifindustrie) ein Grundstock an Werkzueg war deshalb schon vorhanden (auch viele Messgeräte wegen div. Hobbys)
zur Pensionierung hab ich mir noch einiges für meine kleine Werkstatt angeschafft, damit ich unsere Bikes besser und einfacher warten und reparieren kann (Werkzeug speziell für Bikereparaturen, Flüsterkompressor, el. Hebelifter umgebaut auf Bikeaufnahme, kleine Metalfräsanlage usw.)

bei den grösseren Ketten gab es sehr viel negative Erfahrungen, bei kleineren Shops wo der Besitzer selbst schraubt tlw. sehr gute Erfahrungen

wenn man sich intensiver mit der Materie beschäftigt, dann bekommt man auch vieles besser hin weil man auch mehr Zeit hat als in der Massenabfertigung (und auch beliebige Alternativen testen kann)

Lg Tirolbiker63
 
wenn man sich intensiver mit der Materie beschäftigt, dann bekommt man auch vieles besser hin weil man auch mehr Zeit hat als in der Massenabfertigung (und auch beliebige Alternativen testen kann)

Lg Tirolbiker63

@Tirolbiker63
An dieser Stelle mal ein großes Dankeschön für deine praxisorientierten Ausführungen zum Thema Bremsen.
Das ist alles sehr zeitaufwendig, braucht viel technisches Knowhow und eine sehr gut ausgestattete Werkstatt.
Ich glaube, da konnten schon viele hier im Forum etwas mitnehmen, um die eigene Bremsanlage zu optimieren.

Danke und weiter so !
Gruß Johannes
 
mich hätte interessiert was ein Austausch der genannten Verschleißteile incl. Einbau einer neuen Bremsanlage (Geber und Bremssatteltausch) bei einem Hardtail in einer Werkstatt gekostet hätte ? (ohne Materialkosten)

erfolgte Arbeiten
kleine Inspektion, beide Reifen getauscht, Kassette und Kette getauscht, Bremsscheiben und Bremsbeläge getauscht, beide Bremssättel und Geber getauscht (die Bremsleitungen konnten verwendet werden, ein Bremsschlauch wurde gekürzt), Bremsflüssigkeit getauscht mit Entlüftung, Probefahrt mit Einbremsen

dazu kommen noch einige kleinere Sachen
Lenker gerade richten, Speichen hinten nach spannen, Seitenständer befestigen, Gepäckträgerbefestigung richten (die Kette hat an der Befestigngsschraube gestreift beim Schaltvorgang)

ich hätte jetzt mal um 350€ für die Arbeit geschätzt

hat jemand Ahnung davon ob ich richtig liege?

Lg Tirolbiker63
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss wohl beim Service unterscheiden zwischen dem Willen, dem Kunden ein fairer und kompetenter Partner zu sein und dem Vermögen, das auch zu kömnen. Ich habe eine industrielle Ausbildung als Elektromechaniker mit einer einjährigen Grundausbildung als Werkzeugmacher und habe jahrelang erfolgreiche Rennmotorräder komplett selbst aufgebaut und auch das Motorentuning selbst übernommen. Nun befasse ich mit seit vielen Jahren mit MTB und eMTB's.
Was ich dort an Murks von den Herstellern gesehen habe und wenn ich die Ausbildung der Zweiradmechaniker sehe, die möglichst früh Geld in die Ladenkasse bringen müssen, dann ist es sehr schierig ein faires Urteil zu fällen, zumal wenn man selbst der Benachteiligte ist. Ich selbst habe in den vielen Jahren auch Lehrgeld bezahlen müssen weil ich eine Lösung falsch angegangen bin.
Selbst zu schrauben kann man nicht einfach so anraten. Der Besitz von guten Messwerkzeugen, Abziehen usw befähigt noch nicht zu Wartung und Reparatur moderner MTB. Wer allerdings hier kritisch mitliest, der verbessert schon deutlich seine Chancen. Leider sind die Beiträge in den vielen Foren eher selten auf dem Niveau von @Tirolbiker63
 
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