Meine Erfahrungen als ehemaliger Bike-Mechaniker und passionierter Selbstschrauber:
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Ich habe selbst ein Leasing-Bike und muss(!) damit in die Werkstatt, habe ein
All-Inclusive-Paket. Ebenso warte ich die Bikes meiner Freunde, allerdings habe ich nicht mehr die Geduld für Laufräder einspeichen etc.
Meine Werkstatt ist eigentlich nicht schlecht, hatte aber auch noch nicht viel zu tun. Ich habe alle Verschleißteile frei und wollte eine nach 2700 km massiv gelängte Kette tauschen lassen, was mit "schaltet doch noch" verweigert wurde, man war einfach zu bequem, dass mit der Leasing-Gesellschaft abzurechnen. Noch im Laden Kettenlehre eingehängt und Chef heranzitiert, dann ging es. Bremse war immer weich, trotz angeblichen 2maligen Entlüftens. Mit 20 € Entlüftungskit selbst gemacht, siehe da, geht. Ansonsten aber bei Reifenwechsel, Zentrieren etc. ganz gut.
Freunde brachten mir Räder, bei denen fehlende Schrauben im Hinterbau bei einer Inspektion nicht bemerkt wurden, ein Schaltzug völlig falsch umgelenkt war, ein Steuersatz bombenfest angezogen war, Tubeless ohne
Dichtmilch montiert war, auf einer 12fach-Schaltung eine 11fach-Kette montiert war, bei einem Gabelservice das Öl nicht gewechselt wurde und vieles mehr - und das bei 75 € Stundenlohn. Highlight war Schaltung einstellen für 37.50 €. Nein, kein
Schaltauge verbogen oder Verschleiß, einfach nur einstellen. Mein Tipp:
Wer nur auf solche Werkstätten zurückgreifen kann, kauft sich am besten mit Kumpels die wenigen nötigen Werkzeuge, bringt sich das Schrauben selbst bei oder findet jemanden, der das nebenbei macht. Das spart vor allem Nerven und Zeit, nach einer Weile auch Geld.